Menschenrecht auf Gesundheit
Schreiben der Freundschaftsgesellschaft BRD-Kuba an das Büro des Hochkommissars der Vereinten Nationen für Menschenrechte (UNHCHR) in Genf.
Freundschaftsgesellschaft BRD – Kuba e.V.
Maybachstraße 159, 50670 Köln
Telefon: 02 21 – 2 40 51 20
Telefax: 02 21 – 6 06 00 80
email: info@fgbrdkuba.de
Internet: www.fgbrdkuba.de
Büro des Hochkommissars der Vereinten Nationen für Menschenrechte (UNHCHR)
Palais des Nations
CH-1211 Genf 10
Universal Periodic Review (UPR), 4th Cycle, 44th session
Cuba
Sehr geehrte Damen und Herren,
Die Freundschaftsgesellschaft BRD-Kuba ist eine Nichtregierungsorganisation, gegründet 1974 in der Bundesrepublik Deutschland. Das Ziel des gemeinnützigen Vereins ist die Freundschaft zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Kuba, zwischen den Völkern beider Staaten zu fördern und zu vertiefen.
Unsere Arbeit umfasst unter anderem die Förderung eines kulturellen Austauschs, zwischen Kuba und Deutschland, die Information über die kubanische Realität in den Bereichen Wissenschaft, Bildung und Gesundheitswesen, die Förderung von Reisen in Form von Bildungsreisen und Jugendaustausch, die Unterstützung von Projekten in den Bereichen Behindertenversorgung und Gesundheitswesen, sowie die Hilfeleistung in Form medizinischem Material und medizinischen Geräten nach Kuba.
Desweiteren informieren wir kontinuierlich über die von den USA verhängte völkerrechtswidrige Wirtschafts-, Handels- und Finanzblockade gegen Kuba, ihrer Einschränkungen auf die Versorgungslage der kubanischen Bevölkerung und ihrer extraterritorialen Auswirkungen im Bereich Handel, Finanzen und internationale Beziehungen. Insbesondere berichten wir in unseren Publikationen über die regelmäßige Verurteilung der US-Blockade gegen Kuba auf den Generalversammlungen der Vereinten Nationen. Zuletzt mit einer Extraausgabe unserer Vereinszeitschrift "Cuba Libre".
Menschenrecht auf Gesundheit
Beispielhaft möchten wir die Verwirklichung des Menschenrechts auf Gesundheit Kuba herausstellen. Für ein kleines Land der südlichen Hemisphäre, ist Kuba nicht nur im Bereich der Gesundheitsversorgung sowohl für die eigene Bevölkerung als auch für sein Engagement im internationalen Rahmen Beispiel und Vorbild:
- Kuba verfügt über eine flächendeckende kostenlose Gesundheitsversorgung, sowohl in der ambulanten als auch klinischen Versorgung, welche durch ihr einzigartiges System aus Familienarztpraxen, Polikliniken und Fachkrankenhäusern eine zeitnahe, quantitative und qualitative Diagnostik und Behandlung ermöglicht.
- Kuba verfügt im internationalen Vergleich über einen der besten Schlüssel der Ärztedichte womit aktuell in Kuba ein Arzt auf 122 Kubaner kommt.
- Kuba hat ein Präventionssystem entwickelt, welches inklusive einer Impfstrategie u.a. zur Ausrottung verschiedener Infektionserkrankungen (Polio, Malaria, Tetanus, Diphterie, Masern, Röteln u.a.) in Kuba beigetragen hat.
- In Kuba ist die Lebenserwartung vergleichbar mit der entwickelter Industrieländer, wovon die meisten Länder des Trikonts leider weit entfernt sind.
- Kuba ist es gelungen eine der geringsten Kindersterblichkeiten weltweit zu erreichen.
Kampf gegen Covid-19
Beispielhaft möchten wir an dieser Stelle Kubas erfolgreichen Kampf gegen Covid-19 hervorheben.
- Kuba konnte nach Ausbruch der Covid-19-Pandemie auf seine Forschung im Bereich Biotechnologie zurückgreifen und innerhalb kürzester Zeit 5 Impfstoffe gegen das Coronavirus entwickeln.
- Nach Ausbruch der Pandemie verschärften die USA ein weiteres mal die Blockade gegen Kuba, so dass die Lieferung dringend benötigter medizinischer Geräte (Beatmungsgeräte) und medizinisches Material (Masken, Diagnosekits, Desinfektionsmittel, medizinische Handschuhe, Spritzen und Kanülen zur Impfung) be- und verhindert wurde.
- Dank dem Engagement internationaler Solidaritäts- und Nichtregierungsorganisationen, konnten mit erheblichem Kostenmehraufwand, Spritzen und Kanülen für Kuba organisiert und an Kuba geliefert werden, was den Beginn der Impfungen ermöglichte und somit den Tod tausender Menschen verhinderte.
- Kuba konnte Dank der internationalen Solidarität sowie seiner Gesundheits- und Präventionsmaßnahmen im internationalen Vergleich die Infektionsrate und Sterblichkeit bei Covid-19 bedeutend senken.
Medizinischer Internationalismus
Trotz der US-Blockade gegen Kuba, des von den Vereinigten Staaten geführten Wirtschaftskrieges gegen die Insel und der Versuche der USA, Kuba international zu isolieren, war es für Kuba immer eine Selbstverständlichkeit das Menschenrecht auf Gesundheit auch international zu verwirklichen und konkret umzusetzen:
- Bereits 1963 ging eine erste kubanische Ärztebrigade nach Algerien, um medizinische Hilfe zu leisten.
- Im Jahr 2000 wurde die "Escuela Latinoamericana de Medicina" in Kuba gegründet, die Studentinnen und Studenten aus armen Ländern ein kostenloses Medizinstudium ermöglicht.
- Im Jahr 2004 wurde von Kuba die "Misión Milagro" ins Leben gerufen, welche kostenlose Augenoperationen hauptsächlich für Menschen aus Lateinamerika ermöglichte und somit hunderttausenden das Augenlicht wiedergab.
- Am 19. September 2005 erfolgte die Gründung des Internationalen Ärzte-Kontingents "Henry Reeve" mit Spezialisierung in Katastrophensituationen und schwerwiegenden Epidemien.
- Nach dem verheerenden Erdbeben in Haiti im Jahr 2010 und dem darauf folgenden Ausbruch von Cholera, war Kuba mit hunderten Medizinern im Katastrophengebiet aktiv, um das Leid der haitianischen Bevölkerung zu lindern.
- 2013 begann Kuba mit einem ersten Kontingent von 2.400 Ärztinnen und Ärzten die medizinische Versorgung in Brasilien mit dem Programm "Mais Médicos" zu unterstützen.
- Nach dem Ausbruch von Ebola im Jahr 2014, war Kuba das erste Land, welches Ärzte und Spezialisten nach Westafrika im Kampf gegen die Epidemie schickte.
Dies sind nur einige Beispiele, die sich umfangreich ergänzen ließen. Kubas Ärztebrigaden und darüberhinausgehende medizinische internationale Hilfe kamen vielen weiteren Ländern zu Gute, welche sich mit Katastrophensituationen konfrontiert sahen. Hier seien noch die Ärztebrigaden nach den Erdbeben in Pakistan, Nepal, Chile und zuletzt in der Türkei erwähnt.
Selbst in Europa wurden und werden kubanische Mediziner um Hilfe angefordert: Zu Beginn der Corona-Pandemie in Andorra und der Lobardei in Italien und zuletzt wg. grundsätzlich mangelnder Ärzteversorgung in Kalabrien/Italien und in Nordirland.
Am Beispiel des Menschenrechts auf Gesundheit wird exemplarische deutlich, wie Kuba mit Würdigung der UNO und seiner Institutionen seinen vorbildlichen Beitrag für eine humanere Welt leistet.
Freundschaftsgesellschaft BRD-Kuba
Köln, 3. April 2023
Download: Menschenrecht auf Gesundheit