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Katia Cárdenas: "Die Buchmesse hat immer im historischen Zentrum stattgefunden"
Das Historische Zentrum der Stadt, einer der schönsten und bedeutendsten Orte für die Geschichte und Kultur der kubanischen Hauptstadt, wird zum zweiten Mal in Folge Schauplatz der Internationalen Buchmesse von Havanna sein, die dieses Jahr zum 31. mal vom 9. bis 19. Februar gleichzeitig in der historischen Festung Morro-Cabaña stattfindet.
Katia Cárdenas Jiménez, Direktorin für Kulturmanagement im Büro des Stadthistorikers, sprach mit Cubarte darüber, wie sich dieses Festival der Bücher in das bereits breite kulturelle Spektrum des Gebiets einfügt.
"Seit 1937, als Emilio Roig de Leuchsenring die erste Buchmesse organisierte, fand diese immer im Historischen Zentrum statt. Der Geist der Messe hat also mit unserem Historiker Roig zu tun und setzte sich dann mit dem Stadthistoriker Eusebio Leal fort. Auf Leals Initiative wurde das ganze System der Bibliotheken und der Archive des Büros des Historikers einbezogen und mit Gründung des Verlags Boloña, der seitdem aktiv an allem Messen beteiligt war. ist dieser Verlag inzwischen fester Teil der gesamten Festlichkeit.
Auf der Plaza de Armas findet der Verkauf der Bücher statt - ein Novum in diesem Jahr, denn bei der letzten Buchmesse fand er nur in den Almacenes San José statt. Im Palacio del Segundo Cabo und im Museo de la Ciudad werden die Bücher der kolumbianischen Schriftsteller ausgestellt. Weitere Veranstaltungsorte sind die öffentliche Bibliothek Rubén Martínez Villena und die Casa Víctor Hugo.
Der Verlag Boloña selbst, wird in der Calle de Madera vertreten sein und seine Titel sowie die kürzlich erschienenen DVDs vorstellen, darunter El Capitolio de todos los cubanos und Mozart Habana, welche zum ersten Mal präsentiert werden.
Das Colegio Universitario San Gerónimo de La Habana wird mit seinen Alfredo-Guevara-Kinosälen, die Teil des Programms Cuba Digital sind, und dem Eusebio-Leal-Spengler-Saal ein fester Bestandteil der Messe sein.
Neben diesen literarischen Präsentationen gibt es noch zwei weitere Veranstaltungen wie das Encuentro de Promotores de la Poesía, das von der Casa de la Poesía organisiert wird, und das Encuentro de los Jóvenes Escritores, das, obwohl es sich um eine Wanderveranstaltung handelt, eine wichtige Rolle spielen wird, bei der auch Fina García Marrúz zu ihrem hundertsten Geburtstag geehrt wird.
Darüber hinaus hat das Historikerbüro des Centro Hispanoamericano de Cultura ein ganzes Begleitprogramm zur Messe organisiert, um Familien die Teilnahme an dieser Veranstaltung zu ermöglichen.
Kolumbien wird als Ehrengast mit der Ausstellung "Von den Anden bis zur Karibik: Kunst und Traditionen Kolumbiens" vorgestellt, in der Stücke aus verschiedenen Sammlungen des Historikeramtes zu sehen sind, die sich auf dieses Land beziehen.
In der Casa de la Poesía, wo sich auch die Skulptur der Villa Soberón befindet, wird García Márquez mit der Ausstellung Visiones del Gabo en La Habana geehrt, die vom ICAIC und der Stiftung Neues Lateinamerikanisches Kino unterstützt wird.
Wir werden ein Treffen in der Casa Eusebio Leal Spengler veranstalten, bei dem wir über die lateinamerikanische Projektion in den musealen Einrichtungen des Historikeramtes sprechen werden, mit dem integrativen Konzept, das Eusebio immer hatte. Außerdem wird Núñez Jiménez anlässlich seines hundertsten Geburtstags mit einer Ausstellung in der Casa Oswaldo Guayasamín geehrt.
Die große Ausstellung von Stichen von Álvaro Barrios, die sich im Palacio de Lombillo befindet und zu diesem Zeitpunkt der Messe der Casa de las Américas geschenkt wird, wird beibehalten, aber wir werden sie weiterhin ausstellen, damit die Öffentlichkeit die Möglichkeit hat, daran teilzunehmen.
Im Falle des Amphitheaters des Historischen Zentrums werden wir Veranstaltungen für Kinder anbieten. Am 11. Mai mit dem Konzert von Liuba María Hevia und dann zu verschiedenen Zeiten mit Auftritten von La Colmenita, wobei auch der Kinderpark in La Maestranza als Bühne für die Teilnahme der Kinder an der Messe dienen wird.
Es werden auch "Strecken und Wege" zur Erkundung veransstaltet. Am 18. Juni um 10 Uhr wird die Carpentier-Route von der Stiftung, die den Namen dieses großen Schriftstellers trägt, starten. Sie wird durch verschiedene Bereiche des historischen Zentrums führen, die von Carpentiers Werk und seiner Beziehung zur Musik erzählen können. Wir werden einige Objekte aus Sammlungen sehen, die ihm gehörten und wir werden durch einige der Räume gehen, die in seinen Texten evoziert werden.
Es werden auch besondere Routen von "Strecken und Wege" angeboten, wie die, die wir mit der Teilnahme von Theaterkünstlern machen, bei denen Fragmente von La aprendiz de bruja aufgeführt werden. Diese wird auf der Plaza Vieja mit der Präsentation des Buches Un camino hacia Carpentier von Araceli García Carranza enden, der die Messe auch gewidmet ist.
Was die Musik anbelangt, so wird es an allen Veranstaltungsorten zahlreiche Konzerte geben. Im Teatro Martí zum Beispiel werden wir sie am 11. und 12. Januar dem hundertsten Geburtstag von Rosita Fornés widmen.
Wie Sie sehen, wird es einen Blick von allen Seiten geben, bis hin zur Quinta de los Molinos, die zum ersten Mal in das "Treffen der Förderer der Poesie" und in die Festival Zona Quinta, die ebenfalls der Buchmesse gewidmet sein wird, einbezogen wird. Mit anderen Worten, alle Institutionen haben ein Programm erstellt, das diese Veranstaltung würdigt."
Was trägt Ihrer Meinung nach die Internationale Buchmesse von Havanna in ihren Räumlichkeiten zum ohnehin schon reichen kulturellen Leben des historischen Zentrums bei?
"Ich denke, es bringt die Beteiligung verschiedener Verlage und darüber hinaus die verschiedenen Visionen, die wir von ihnen in diesen Buchpräsentationen haben werden, die in allen Sälen stattfinden werden.
Außerdem nehmen kolumbianische Schriftsteller teil, die im Palacio de los Capitanes Generales zu Gast sein werden. Für sie und eine Gruppe von Verlegern, die aus diesem Land kommen, hat das Reisebüro San Cristóbal Führungen organisiert, damit sie die Stadt kennen lernen können. Sogar ein Besuch des Kapitols bei Nacht ist geplant.
Ich denke, es hat auch mit der Stärkung der Beziehungen zu Kolumbien zu tun, das immer in den Sammlungen und im Leben unserer Museen vertreten war.
Und vielleicht auch, um sicherzustellen, dass eine andere Art von Publikum unser künstlerisches und kulturelles Angebot in einem allgemeinen Sinne konsumiert. Wir wissen, dass die Buchmesse alle Familienmitglieder anzieht, und es ist eine Gelegenheit, sie anzulocken und sie mit allem vertraut zu machen, was im historischen Zentrum passiert".
Quelle: Cubarte
Freundschaftsgesellschaft BRD-Kuba, 08.02.2023