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Instrumente des Friedens
Positives Fazit zum Abschluß der 23. Internationalen Buchmesse in Havanna. Mobilisierung zur Unterstützung der Bolivarischen Revolution in Venezuela angekündigt.
Mit einer großen Abschlußfeier hat sich die 23. Internationale Buchmesse Kuba 2014 am Sonntagabend (Ortszeit) ist der historischen Festungsanlage San Carlos de la Cabaña an der Hafeneinfahrt von Havanna verabschiedet. Die Literaturschau zieht jetzt bis zum 9. März durch die Provinzen des Landes. Auch in der Hauptstadt sind einige Ausstellungs- und Veranstaltungsorte noch bis Anfang März geöffnet.
Schon nach der ersten Phase der diesjährigen Buch- und Kulturmesse konnte die Präsidentin des Kubanischen Buchinstituts (Instituto Cubano del Libro, ICL), Zuleica Romay, als Veranstalter am Sonntag eine Rekordbilanz präsentieren. Seit der Eröffnung am 13. Februar hatten über 380000 Gäste die Ausstellungs- und Verkaufsstände sowie die zahlreichen Veranstaltungen besucht. Das waren 130000 mehr als im Vorjahr. In den zehn Tagen, an denen die Buchmesse für das Publikum geöffnet war, wurden knapp 266000 Bücher verkauft. An den Lesungen und Diskussionen beteiligten sich über 500 Schriftsteller, Illustratoren, Übersetzer und Verleger aus 42 Nationen.
Ecuadors Botschafter in Havanna, Edgar Ponce, sagte, die Teilnahme seines Landes als Ehrengast der diesjährigen Buchmesse sei »ein großartiger Beweis für die Verbundenheit der Völker Kubas und Ecuadors auch in der Kultur«. Ponce dankte im Namen seiner Delegation von über 100 Schriftstellern und Intellektuellen für die Möglichkeit, »sich einem so interessierten und fachkundigen Publikum zu präsentieren«.
Die auf der Messe anwesenden Künstler und Schriftsteller kündigten am Sonntag eine internationale Mobilisierung zur Unterstützung der Bolivarischen Revolution und der Forderung nach Frieden in Venezuela an. Im Namen aller Teilnehmer verurteilte der argentinische Schriftsteller und Journalist Julio Ferrer auf der Abschlußveranstaltung »den Putschversuch und die Einmischung der Vereinigten Staaten in die inneren Angelegenheiten Venezuelas«. Dieser Angriff auf den gewählten Präsidenten Nicolás Maduro, warnte Ferrer, sei zugleich eine Bedrohung für die gesamte Region und die Rache Washingtons für den politischen Erfolg des Gipfeltreffens der Lateinamerikanischen und Karibischen Staatengemeinschaft (CELAC) in Havanna.
Daran anknüpfend forderte ICL-Präsidentin Romay, daß Literatur und Kunst Instrumente sein müßten, mit denen die vom CELAC-Gipfel proklamierte »Zone des Friedens« in Lateinamerika und der Karibik tatsächlich verwirklicht und garantiert werden. Die erste Phase der 23. Internationalen Buchmesse Kuba 2014 habe mit Hunderten Veranstaltungen dazu einen Beitrag geleistet. Sie hoffe, viele Gäste im kommenden Jahr erneut begrüßen zu dürfen. Auch die täglich in Havanna herausgegebene Messezeitung El Cañonazo verabschiedete sich von ihren kubanischen und ausländischen Lesern in ähnlicher Weise mit dem Satz: »Alle Freunde, die in diesem Jahr zum ersten Mal dabei waren und alle diejenigen, die unser Kultur- und Literaturprojekt regelmäßig besuchen, erwarten wir im nächsten Februar mit einer herzlichen Umarmung.«
Veröffentlichung |
Volker Hermsdorf, Havanna
junge Welt, 25.02.2014