Nachrichten aus und über Kuba
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Terror made in USA
Seit der Revolution 1959: Mehr als 3.500 Menschen bei Anschlägen gegen das sozialistische Kuba getötet
Mord und Terror gehören seit dem Sieg der Revolution im Jahr 1959 zum Repertoire der nach Miami geflohenen Schergen des früheren Diktators Fulgencio Batista und ihrer Helfer von der CIA und anderen US-Diensten. Bei Hunderten von Attentaten gegen staatliche Einrichtungen, Flugzeuge, Geschäfte und Hotels auf der sozialistischen Karibikinsel wurden bisher mehr als 3.500 Kubaner und ausländische Besucher getötet. So sprengte der CIA-Agent Luis Posada Carriles am 6. Oktober 1976 ein Flugzeug der »Cubana de Aviacíon« mit 73 Passagieren an Bord. Der Massenmörder darf heute in Miami weiterhin ungehindert zum Terror gegen Kuba und Venezuela aufrufen. In den 1990er Jahren organisierten rechte Contras von Miami aus Attentate. Bei einem dieser Bombenanschläge wurde 1997 im Hotel Copacabana in Havanna der italienische Tourist Fabio Di Celmo getötet. Sein Vater Giustino sagt heute über die »Cuban Five«: »Sie sind mutige Männer, die ihr Leben zur Rettung von Millionen riskierten.«
In Deutschland gehört ihr Fall zu den Themen, die in den Konzernmedien entweder gar nicht oder nur in verkürzter Form und verfälscht, Erwähnung finden. Am 12. September 1998 waren die fünf kubanischen Informanten in Miami verhaftet worden, weil sie dort verdeckt in exilkubanischen Terrorgruppen ermittelt hatte, um weitere Anschläge gegen Menschen und Einrichtungen in ihrer Heimat zu verhindern. Mit ihrem Einsatz hatten die Aufklärer Fernando González, René González, Antonio Guerrero, Gerardo Hernández und Ramón Labañino rund 170 weitere Attentate verhindern und zahlreiche Menschenleben retten können. In ihrer Heimat werden sie dafür als Nationalhelden verehrt.
In den USA waren sie dagegen nach ihrer Verhaftung und monatelanger Isolation im Jahr 2001 als »Spione« in Schauprozessen zu langjährigen Haftstrafen verurteilt worden. Andere Aufklärer, die mit den US-Behörden »kooperiert« und sich öffentlich gegen ihr Land gestellt hatten, waren bei sonst gleichen Vorwürfen mit nur kurzen Freiheitsstrafen oder Bewährung belohnt worden. Unabhängige internationale Beobachter hatten sowohl die Prozesse gegen die »Cuban Five« als auch die jeweiligen Strafen als politisch motivierte Willkürakte kritisiert.
Während René González und sein Kampfgefährte Fernando González mittlerweile wieder frei und in ihrer kubanischen Heimat sind, werden drei der »Cuban Five« weiter in US-Gefängnissen festgehalten. Nach dem Willen der US-Justiz soll Antonio Guerrero erst 2020 entlassen werden und Ramón Labañino 2018. Gerardo Hernández, der zu zweimal lebenslang plus 15 Jahre verurteilt worden war, soll dagegen in US-Haft sterben.
Veröffentlichung |
Volker Hermsdorf, London
junge Welt, 10.03.2014