Spendenaufruf für Kubas Frauen
Vor zwei Jahren hatten wir erfahren, dass es an Hygieneartikeln mangelt und was das an Einschränkungen für Frauen bedeutet.
Um den 8. März 2024, dem internationalen Frauentag, wird in Kuba der nationale Kongress der kubanischen Frauenvereinigung (FMC) stattfinden. Die Frauen in Kuba haben viel erreicht, was den Schutz vor ungleicher Behandlung und Ausbeutung betrifft. Sie spielen eine bedeutende Rolle in den politischen Entscheidungsprozessen und in Führungspositionen.
Große Fortschritte gab es in der Prävention von geschlechtsspezifischer Gewalt in rechtlicher Hinsicht: in der neuen Verfassung und im nationalen Programm zur Förderung der Frauen (PAM) sowie im Familien- und im Strafgesetzbuch. Daneben gibt es Unterstützungsnetze und kommunale Gewaltberatungsstellen. Doch sei die geschlechtsspezifische Gewalt "ein sehr komplexes Problem, das umfassend angegangen werden muss", so Teresa Amarelle Boué, die Generalsekretärin der Frauenvereinigung.
Aber die Pandemie hat auch gezeigt, dass die Aufgabenlast für die Kubanerinnen aufgrund der geschlechtsspezifischen Arbeitsaufteilung durch Care-Arbeiten immer noch zu hoch ist. Bei einem Gespräch, welches wir, Brigadeteilnehmerinnen aus der deutschen Solibewegung, in den Räumen der FMC im Dezember 2023 führten, wies Dania Rodríguez auf die zunehmende Zahl von Schwangerschaften bei Teenagern hin. In den Familien gebe es zu wenig Sexualaufklärung. Der Frauenverband werde hier in Schulen und in kommunalen Einrichtungen aktiv. Ein gravierendes Problem sei aber auch der Mangel an Verhütungsmitteln. Oftmals wohnen Generationen zusammen und überholte Verhaltensweisen würden so weitergegeben.
Siehe auch "Kuba: Frauenbefreiung und das neue Familiengesetz" als Flyer oder über die Geschäftsstelle in gedruckter Form zu beziehen.
Übergabe bei der FMC: Mitte rechts Dania Rodríguez Gutiérrez (FMC) und rechts Déborah Azcuy Carillo (Kubanisches Institut für Völkerfreundschaft) |
Der eigentliche Grund für das Gespräch aber waren Menstruationstassen. 200 haben wir davon aus Spendengeldern mitgenommen. Vor zwei Jahren hatten wir erfahren, dass es an Hygieneartikeln mangelt und was das an Einschränkungen für Frauen bedeutet. Für die Produktion von Binden müssen für Devisen Rohstoffe gekauft werden, zur Zeit aufgrund der Verschärfung der Blockade und unter den Auswirkungen der Pandemie sehr schwierig. Mehr als drei Millionen Frauen in Kuba benötigen diese Produkte jeden Monat. Die Tassen sind eine gute und umweltfreundliche Alternative, sie können 10 Jahre lang immer wieder benutzt, gereinigt und aufbewahrt werden. Es gibt eine deutsche Firma, die die Menstruationstassen zu einem Solidaritätspreis an Solidaritätsgruppen für Kuba abgibt. 150 Stück kosten ca.1000 Euro.
Wir konnten im Rahmen unserer Brigadereise die Menstruationstassen auch beim Sexualforschungsinstitut CENESEX vorstellen, der zweiten wichtigen Organisation für die Akzeptanz und Verbreitung des Wissens über dieses medizinische Produkt. Zuletzt vereinbarten wir mit dem Gesundheitsministerium MINSAP, das zuständig ist für Spenden und Zusammenarbeit mit Organisationen, dass sie zukünftig bei weiteren Spenden von Menstruationstassen eine Verteilung in Einrichtungen und an Empfängerinnen sicherstellen. Dabei stehen Kriterien von sozialer Bedürftigkeit und Steigerung der Akzeptanz vor allem unter jüngeren Frauen im Vordergrund.
Die Spenden werden den Alltag vieler kubanischer Frauen erleichtern. Deswegen rufen wir, die Freundschaftsgesellschaft BRD-Kuba, euch zu einer Spende auf - macht mit! Stichwort "Menstruationstassen"
Spenden bitte unter dem Stichwort "Menstruationstassen" |
Aufruf als Download zum Ausdruck und zur Weiterverbreitung: Spendenaufruf für Kubas Frauen
Freundschaftsgesellschaft BRD-Kuba
15. Februar 2024