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Dokumente aus Kuba

Dokumente, Regierungserklärungen, Reden und Reflektionen von Fidel Castro, Erklärungen des kubanischen Außenministeriums, Veröffentlichungen der Nationalversammlung, Berichte der kubanischen Regierung sowie Beiträge Kubas vor den Vereinten Nationen.



Díaz-Canel: Die kubanische Außenpolitik sei weiterhin eine Diplomatie von Vaterland oder Tod!

Rede des Präsidenten der Republik Kuba Miguel Mario Díaz-Canel Bermúdez anlässlich der Feier zum 60 jährigen Bestehen des Ministeriums für Auswärtige Beziehungen im Universal-Saal der Revolutionären Streitkräfte am 23. Dezember 2019, "61. Jahr der Revolution".

Präsident der Republik Kuba Díaz-Canel
Compañero José Ramón Machado Ventura, Zweiter Sekretär des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Kubas

Compañero Esteban Lazo Hernández, Mitglied des Politbüros und Präsident der Nationalversammlung der Volksmacht und des Staatsrats

Compañero Bruno Rodríguez Parrilla, Mitglied des Politbüros und Minister für Auswärtige Angelegenheiten

Verehrte Gründungsmitglieder und Beamte mit langjährigem Erfahrungsschatz

Compañeras und Compañeros,

Mit Freude habe ich die Aufgabe übernommen, an diesem Tag, an dem die kubanische revolutionäre Diplomatie offiziell 60 Jahre alt wird, zu Ihnen zu sprechen. Herzliche Glückwünsche! (Beifall).

Mit dem Minrex (Außenministerium) verbinden uns intensive Beziehungen und eine Geschichte, die bereits vor dem 23. Dezember 1959 begonnen hat und viele Anlässe bietet, Stolz zu empfinden Kubaner zu sein.

Die revolutionäre Diplomatie ist zweifellos etwas, das seit den Anfangstagen des Sieges und seit den ersten Reisen Fidels ins Ausland in dessen Vorstellungen und in seiner Stimme zum Ausdruck kam. Kaum 23 Tage nach dem Sieg der Revolution sprach der junge Führer in Caracas bereits über die Notwendigkeit der lateinamerikanischen Integration:

"(...) Wie lange werden wir noch wehrlose Teile eines Kontinents sein, den sein Befreier als etwas mit mehr Würde und Größe konzipiert hat? Wie lange werden wir Lateinamerikaner in diesem erbärmlichen und lächerlichen Umfeld weiter leben? Wie lange werden wir noch gespalten bleiben? Wie lange werden wir Opfer mächtiger Interessen sein, die gegen jedes einzelne unserer Völker gerichtet sind? Wann werden wir die große Parole der Einheit ausrufen? Man ruft zur Einheit unter den Nationen auf, warum nicht auch zur Einheit der Nationen ?"

Nur vier Monate nachdem er von den Bergen heruntergestiegen war, beeindruckte in Washington seine Ethik, die Verteidigung der nationalen Souveränität und die Forderung nach einer Beziehung unter Gleichen die Journalisten, als er ihnen sagte, dass wenn sie daran gewöhnt seien, Vertreter anderer Regierungen zu sehen, die hierher kämen, um um Geld zu bitten, so sei dies bei ihm nicht der Fall. Und er erklärte: Ich bin einzig und allein hier, um zu versuchen, ein besseres Verständnis mit dem Volk der USA zu erreichen. Wir brauchen bessere Beziehungen zwischen Kuba und den Vereinigten Staaten.

Nur wenige Tage später legte er in Buenos Aires bei einem Treffen der 21 ein Prinzip dar, dass Sie bei diesem Jahrestag der Gründung des Minrex oft hervorgehoben haben: die Diplomatie des Volkes. Dort improvisiert er eine Rede, die keiner der anderen dort vertretenen Regierungen übertreffen konnte: "Ich bin neu bei dieser Art von Treffen. Außerdem sind wir in unserem Vaterland eine neue Regierung und vielleicht ist das auch der Grund, dass wir frische Ideen und die Vorstellungen des Volkes mitbringen, da wir uns immer noch als Volk fühlen und als ein Volk, das einen außerordentlichen Moment seiner Geschichte erlebt, als ein Volk, das voller Glauben an sein eigenes Schicksal ist. Ich bin hier, um mit dem Glauben und der Offenheit dieses Volkes zu sprechen".

Im Namen des Volkes oder besser gesagt der Völker, stellte Fidel bei dieser Gelegenheit dar, dass man 30 Milliarden in 10 Jahren investieren müsse, um die wirtschaftlichen Probleme Lateinamerikas zu lösen. Und er nannte die Vereinigten Staaten als diejenigen, die für diese Investition verantwortlich wären. Es ist unmöglich in dieser Herausforderung an das Imperium nicht schon im voraus die legendären Kämpfe Kubas gegen die Auslandsverschuldung, ALCA, die imperialistische Hegemonie in der Region und die ungerechte Internationale Wirtschaftsordnung zu sehen.

Als ich diese Geschichte anlässlich des nahenden Jubiläums noch einmal durchging, schien es mir unmöglich, das Wesentliche in einer Rede zusammenzufassen. Trotzdem glaube ich, dass ein solch bedeutsames Werk es verdient, dass wir unsere Erfahrung mitteilen, wie wir dazu gekommen sind es zu respektieren und zu lieben.

Ich habe zu Beginn des Tages, an dem das Minrex offiziell 60 Jahre alt wird, über die Ereignisse gesprochen, die diesem Tag vorausgingen, von jenen Momenten der Gründung, die vom Erscheinen Fidels als Schöpfer geprägt sind und denen Kubas als Protagonist eines neuen politischen Denkens auf der internationalen Bühne.

Wie es mir Freunde Kubas mehr als einmal gesagt haben: eine kleine Insel der Karibik erscheint aufgrund der Kraft der Wahrheit und der Ideen im Vordergrund der Weltpolitik.Mit einer solchen Präambel war es unumgänglich alles zu verändern. Dann kam im Juni der legendäre Raúl Roa als genialer Ausleger jenes Gedankenguts an die Spitze des Außenministeriums und im Dezember wurde dann das Minrex geboren.

Roa, ein Enkel von Mambises und prominentes Mitglied der ruhmreichen und antiimperialistischen Generation der 30er, war Botschafter vor der OAS, wo er "ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen" das tiefe Misstrauen des kubanischen Volkes gegenüber dieser Organisation zum Ausdruck brachte und er warnte: "Der Diplomatie der Kubanischen Revolution kommen Aufgaben und Verantwortungen zu, die ihrer demokratischen Natur, ihrer kontinentalen Projektion und universalen Bedeutung entsprechen."

Das Ministerium für Auswärtige Beziehungen, ein Werk der Revolution, musste den Namen verändern, denn es war bis dahin in Nachahmung des mächtigen Nachbarn das Staatsministerium, (State Department. Und damit veränderte sich alles: Konzepte, Strukturen, Zusammensetzung und Handlungsweise. Es begann der Kampf von David gegen Goliath und das Minrex öffnete seine Arme für die neuen Diplomaten des Volkes, das es stolz vertrat.

Man hat oft davon gesprochen, dass diese Einrichtung nicht von "Berufsdiplomaten" sondern von "improvisierten Diplomaten" gegründet wurde. Aber jene Männer und Frauen, in ihrer Mehrheit ganz jung, hatten das beste Diplom: das von Revolutionären, von Patrioten, die bis ins Mark Martí und Fidel verschrieben waren.

Es heißt dass, weil mit der Gründung des Minrex Kämpfer der Rebellenarmee und Mitglieder der revolutionären Organisationen, die gegen die Diktatur gekämpft hatten dorthin kamen und weil zu diesem frühen Zeitpunkt gerade die ersten Erfahrungen mit der Ausbildung von Kadern gemacht wurden, seit damals bis heute, das Ministerium aus Personen besteht, die eine grenzenlose Treue zur Revolution und zu Fidel haben.

Ich weiß, dass einige von jenen des ersten Durchgangs auch heute noch aktiv sind und mit ihren Erfahrungen zur Ausbildung der Jüngeren beigetragen haben. Man kann nicht genug würdigen, dass im Minrex heute verschiedene Generationen von Kadern, Beamten und Angestellten ganz allgemein zusammenleben - diejenigen, die ganz zu Beginn eintraten bis hin zu den ganz Jungen, die geboren wurden, als die Revolution schon weit fortgeschritten war und denen es zukommt, die unerlässliche Ablösung zu gewährleisten.

Die Neuesten erben eine Geschichte von enormer Hingabe und großem Heldentum. Einiges davon konnte man in diesen Jahren dokumentieren und veröffentlichen, aber es bleibt immer noch genug über das mutige Verhalten angesichts der Aggressionen gegen unsere Botschaften und Missionen zu sagen; über den ständigen Kampf gegen die Lügen und Verleumdungen des Feindes. Und wie man 60 Jahre lang ein großes Netz der Solidarität der Völker der Welt mit einer kleinen Nation webte, die das Imperium isolieren wollte, damit ihr Beispiel sich nicht ausbreite. Und wie wir bereits vor einigen Tagen in der Nationalversammlung gesagt haben: Es ist das Imperium, das am Ende isoliert sein wird.

Das hat Roa selbst angekündigt, als von den Vereinigten Staaten beim Treffen der Außenminister der OAS in San José, Costa Rica, die Aussetzung der Rechte Kubas aufgezwungen wurde. Wer ist selbst heute nicht von dem historischen Bild des Rückzugs aus dem Saal bewegt, als er energisch ausrief: "Ich gehe mit meinem Volk und mit mir gehen auch die Völker Amerikas!" Es heißt, dass er dort zum ersten Mal als der "Außenminister der Würde" bezeichnet wurde. Welch ehrenvolle und ausdrucksstarke Bezeichnung für das Werk, das wir heute feiern!

Zusammen mit der ständigen Ehrung seiner Erinnerung, seiner Treue und seinem brillanten Mut bei der Verteidigung der Prinzipien der Revolution, müssen wir heute auch den Märtyrern der Auswärtigen Dienste Kubas Tribut zollen, die auf verschiedenen Breitengeraden in Verteidigung ihres Landes und der Revolution gefallen sind. Kürzlich nahm unsere Delegation an der Amtseinführung des Präsidenten Alberto Fernández und der Vizepräsidentin Cristina Fernández de Kirchner in Argentinien teil.

Dort ehrten wir die zwei heldenhaften jungen Diplomaten, deren Namen in einem Mahnmal zusammen mit den 30.000 Opfern des Staatsterrorismus eingraviert sind, die man in der Epoche der Diktatur in diesem Bruderland hat verschwinden lassen.

Viele Jahre lang wusste man nichts über die brutale Art und Weise mit der Jesús Cejas und Crescencio Galañena ermordet wurden, nachdem sie im Rahmen der düsteren Operation Condor Verhören und Folter durch von der CIA geschickte Terroristen kubanischen Ursprungs ausgesetzt waren.

Vor den Angestellten des Minrex möchte ich jetzt sagen, dass die Blumen, die wir an dem argentinischem Mahnmal niederlegten, auch eine Ehrung für die lange Liste all jener war, die für ihr klares Eintreten für das revolutionäre Ideal des kubanischen Volkes in diesen Jahren furchtlos alle Arten von Drohungen und Aggressionen erlitten haben.

Vom ersten Tag der Revolution an, haben die verschiedenen US-Administrationen an ihrem erklärten Ziel gearbeitet, in Kuba wieder die neo- koloniale Vergangenheit der Abhängigkeit durchzusetzen.

Einige Male mit Zuckerbrot und andere Male mit Peitsche haben sie alles versucht: von der Aggression über die Verführung, Deswegen war es seit seiner Gründung eine der wichtigsten Aufgaben des Minrex, sich der von den USA ausgehenden gegen Kuba gerichtete Politik nicht nur auf dem Gebiet der Diplomatie, aber dort vor allem, zu entgegenzustellen.

Auf diesem mühseligen Weg sind die Kämpfe gegen die Blockade in der UNO-Vollversammlung und gegen die Versuche unser Land in der Menschenrechtskommission zu verurteilen beispielhaft. Sie haben eine zentrale Rolle bei den Anstrengungen eingenommen, die Isolierung Kubas zu verhindern und unsere Beziehungen mit der übrigen Welt zu erweitern, zu vertiefen und auszudehnen.

Als Ergebnis dieser Anstrengung und als Beweis für das hohe Prestige, das die Revolution durch die Ausübung des Prinzips von Martí "das Vaterland ist die Menschheit" gewonnen hat, unterhält Kuba, das 1958 nur Beziehungen zu etwas mehr als 50 Ländern hatte, heute diplomatische Beziehungen zu 197 Ländern und internationalen Institutionen.

Das Minrex arbeitet mit seinen 128 Botschaften und ständigen Missionen und 20 Generalkonsulaten unter anderen vielen Aufgaben für den Erhalt und die Entwicklung politischer und wirtschaftlicher Beziehungen zu befreundeten Ländern und in der Betreuung von im Ausland lebenden Kubanern.

Es ehrt uns, festzustellen, dass dieses Ministerium und diejenigen, die dort arbeiten, Respekt, Ansehen und Autorität genießen, sogar unter ideologischen Feinden und sie sich in den ersten äußeren Schützengraben der Kubanischen Revolution in allen Regionen verwandelt haben und bei der Auseinandersetzung unseres Volkes gegen die Versuche des Imperialismus die Nation zu zerstören, an allererster Stelle stehen.

Sie sind die alltäglichen Träger der unveränderlichen Solidarität mit unseren Brüdern und Schwestern in Lateinamerika und der Karibik, in Afrika und der gesamten Dritten Welt, im Kampf seiner Völker gegen den Imperialismus, den Neo-Kolonialismus und den Neoliberalismus. Sie haben eine wichtige Rolle bei der Anklage der Politik der Vereinigten Staaten gegen die Bruderländer eingenommen, besonders jetzt angesichts der neuen Versuche, die Monroe Doktrin in unserer Region wieder anzuwenden.

Getreu dem Versprechen des Compañero Fidel und der historischen Linie der Revolution, hat das Minrex dem Volk und der Regierung Venezuelas angesichts der unaufhörlichen Angriffe des Imperialismus seine ständige Unterstützung zukommen lassen genauso wie es seine Solidarität mit der Sandinistischen Revolution angesichts der von Washington geförderten Versuche, das Land zu destabilisieren, bekundet hat.

Ebenso wurde eine weitere Linie der Prinzipien der Revolution bezüglich der Länder der Karibik, unserer unmittelbaren Umgebung, im Bereich Zusammenarbeit, Bildung, Gesundheit, Bekämpfung der durch Hurrikane hervorgerufenen Schäden, im Kampf gegen den Klimawandel, der, auch wenn er die gesamte Menschheit betrifft, dazu führt, dass die kleinen Inselstaaten, wie die karibischen, Ziel von klimatischen Phänomenen werden, die immer verheerendere Auswirkungen haben und bei der Anprangerung der diskriminierenden politischen Zwangsmaßnahmen, die ihre Ökonomien beeinträchtigen.

Puerto Rico und sein Kampf für die Unabhängigkeit war immer eine Priorität der Außenpolitik unseres Landes und seiner Diplomatie, die erfolgreich daran gearbeitet hat, dass trotz der Manipulationen seitens der USA, dieses Recht in den Vereinten Nationen anerkannt wurde. Unter der Leitung von Armeegeneral Raúl Castro Ruz trug unsere revolutionäre Diplomatie entscheidend zur Schaffung der Gemeinschaft Lateinamerikanischer und Karibischer Staaten, Celac, bei und zur Verabschiedung der Proklamation Lateinamerikas und der Karibik als Friedenszone, die von den Staats- und Regierungschefs der Länder Unseres Amerikas beim Zweiten Celac Gipfel in Havanna unterzeichnet wurde.

Die Durchführung der beiden Gipfel der Blockfreien in unterschiedlichen historischen Momenten und in höchst schwierigen Umständen, war ein weiterer Beweis für die Rolle Kubas im Kampf der Länder des Südens zur Erlangung ihrer wirklichen Unabhängigkeit.

Regierungen und Außenministerien weltweit erkennen die Seriosität, die Professionalität und die Gastfreundschaft der Kubaner bei jeder Konferenz an, die in unserem Land stattfindet. Es ist dies ein Verdienst der Führung, der Beamten und der Angestellten des Minrex, die sich immer durch ihre aktive Teilnahme ausgezeichnet haben, sei es bei den Blockfreien, dem Gipfel Süd, der Gruppe der 77, ALBA oder der Gemeinschaft Karibischer Staaten, um nur einige zu nennen.

Fundamental ist die Rolle unserer Diplomaten in Havanna und anderen Breitengeraden zusammen mit anderen Institutionen bei dem großen Kampf, den unser Comandante en Jefe gegen die Auslandsverschuldung anführte, der große Auswirkung auf dem Kontinent hatte und der heute angesichts des Angriffs des Neoliberalismus auf Länder der Region volle Gültigkeit hat.

Dabei muss man die Anstrengungen des Minrex bei der Schlacht um die Rückkehr des Kindes Elián González nach Kuba anerkennen, die sich in eine ernsthafte Niederlage der schlimmsten Elemente der in den USA ansässigen Konterrevolution verwandelte und bei der Bekämpfung des gegen Kuba gerichteten Terrorismus und die Auslieferung von Posada Carriles und seiner Komplizen, die bei verschiedenen Anlässen ein Attentat auf den Führer der Revolution durchzuführen versuchten.

Das Minrex und seine Botschaften nahmen auch eine wichtige Rolle bei der Mobilisierung der internationalen Solidarität auf globaler Ebene für die Rückkehr unserer Fünf Helden nach Kuba ein.

Eine besondere Erwähnung verdient der Kampf gegen die Blockade. Die immer massivere und nachhaltige Unterstützung des Resolutionsentwurfs, den Kuba in den letzten drei Jahrzehnten der Vollversammlung der Vereinten Nationen vorgelegt hat, ist ein Beweis der Beharrlichkeit und Beständigkeit, dem Kampfes Stimme um Stimme angesichts der Versuche der Vereinigten Staaten, die Verurteilung ihrer Politik des Völkermords zu verhindern, indem sie zu Druck, Erpressung und Lüge greifen.

Die Aufzählung von sechs Jahrzehnten der revolutionären Diplomatie, die so eng mit den unaufhörlichen und siegreichen Schlachten der Revolution verknüpft ist, wurde notwendigerweise lang und bleibt trotzdem noch unvollständig. Auch wenn es ganz sicher noch Probleme zu lösen und Ziele zu erreichen gilt, hat das Minrex hat in der Schlacht gegen den Imperialismus, den Neo-Kolonialismus und den Neoliberalismus in allen Breitengeraden so gehandelt, wie unser Volk dies erwartet hat und bei den Vereinten Nationen und bis in die letzten Winkel des Planeten hat man die Stimme Kubas gehört.

Unsere Diplomatie war beim Kampf der afrikanischen Völker für ihre Unabhängigkeit und ihre Entwicklung immer präsent; bei der Solidarität der Völker Palästinas und der Sahrauis, die für einen unabhängigen und souveränen Staat kämpfen und mit der Arabischen Republik Syrien, deren Unabhängigkeit und territoriale Integrität bedroht sind. Bei den Beziehungen mit der innig geliebten Sozialistischen Republik Vietnam seit den Zeiten, in denen sie gegen die imperialistischen Aggression und für die Wiedervereinigung des Landes kämpfte und bei der Entwicklung der fruchtbaren politischen und wirtschaftlichen Bindungen mit der Volksrepublik China.

Mit Russland wurden Beziehungen auf sehr hoher Ebene etabliert und mit der Europäischen Union kommt man trotz bestehender Differenzen zu Mechanismen der Zusammenarbeit ohne Einmischung und völligem Respekt vor der kubanischen Souveränität voran.

Einer besonderen Erwähnung bedürfen die Beziehungen zu den Vereinigten Staaten, deren Feindseligkeit und Aggressivität bereits seit Beginn der Revolution im Mittelpunkt aller Kämpfe stand, die wir zusammen ausgefochten haben. Die historische Teilnahme und die denkwürdige Rede des Armeegenerals Raúl Castro Ruz beim VII. Gipfel der Amerikas im April 2015 stellten einen Markstein in der Außenpolitik der Revolution dar.

Während der kurzen Zeitspanne, in der mit der Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen und der Anerkennung seitens der Vereinigten Staaten, dass ihre Politik gegenüber Kuba gescheitert sei, kam man entsprechend der Anweisungen des Armeegenerals bei einer Reihe von Vereinbarungen der Zusammenarbeit voran und man begann über weitere zu verhandeln.

Heute, da sich die Drohungen und die Blockade verschärfen, da der Hass gegen die Kubanische Revolution und ihr Beispiel immer größer wird, kommt Ihnen zusammen mit unserem Volk die Aufgabe zu, einen entschlossenen Beitrag für den Erhalt unserer Souveränität und Unabhängigkeit zu leisten.

Compañeras und Compañeros,

Wir haben zu Beginn dieser Rede über die ersten Erfahrungen des Ministeriums bei der Ausbildung neuer Generationen von Diplomaten gesprochen. Diese anfänglichen Bemühungen haben sich im Laufe der Jahre in das angesehene Hochschulinstitut für Internationale Beziehungen verwandelt, das den Rang einer Universität einnimmt und wo die Studenten eine integrale akademische und revolutionäre Ausbildung erhalten. In ihnen, in der Qualität ihrer Vorbereitung und der Tiefe ihres Engagements sehen wir den Ausdruck der Kontinuität des Minrex.

Wir wissen, dass die Beziehung des Außenministeriums mit der akademischen Welt sich vor neun Jahren mit der Schaffung des Forschungszentrums zur Internationalen Politik (CIPI) verstärkt hat, dessen Arbeit es ermöglicht, die Einschätzungen der Vorgänge in der Welt zu vervielfachen und das positiv die Herausbildung von politischen Maßnahmen und Strategien abrundet.

Wir möchten auch die Arbeit des Esti anerkennen, das sich vor sieben Jahren dem Minrex angegliedert hat und die der Übersetzer und Dolmetscher, die dort arbeiten und deren Rolle nicht nur innerhalb des Landes bei Events jeder Art wertvoll ist, sondern auch schon seit Beginn der Revolution bei der Begleitung unserer Führung ins Ausland.

Parallel ist das Ministerium auch bei seiner Institutionalisierung vorangekommen. Es verfügt über eine weitgefasste und präzise Regulierungsgrundlage und hat eine Gesetzesvorlage zum Ausländischen Dienst erarbeitet, die demnächst in der Nationalversammlung der Volksmacht debattiert werden wird.

Bei den Besuchen anderer Länder, bei unserer täglichen Beziehung mit dem Personal, das dort arbeitet, haben wir seinen unerlässlichen Beitrag zur Politik des kubanischen Staates kennengelernt und haben auch auf darauf gedrängt, dass es notwendig ist, von unseren Sitzen im Ausland aus, den Kampf für die Wirtschaft des Landes anzutreiben, um die Investition und die Zusammenarbeit mit dem Ausland zu erhöhen und die Verbindung zur kubanischen Gemeinde im Ausland zu verstärken.

Mit den Beamten und diplomatischen Angestellten Kubas sind wir bei jedem Besuch, den wir einem anderen Land abstatten, zusammengetroffen, um mit ihnen über das Leben im Land zu sprechen und ihnen die Schwierigkeiten des Moments zu erklären, den wir gerade erleben. Dank ihnen, sind wir mit dem Gefühl in unser Vaterland zurückgekehrt, dass wir uns auch dort in ihm befunden haben, wenn auch einem weit entfernten.

In diesen sechs Jahrzehnten diplomatischer revolutionärer Arbeit, haben die Beamten und Angestellten des Minrex die Worte von Armeegeneral Raúl Castro Ruz Wirklichkeit werden lassen, die dieser bei der 70. Sitzungsperiode der Vollversammlung der Vereinten Nationen geäußert hat, als er sagte: "Die internationale Gemeinschaft kann angesichts der Ungerechtigkeit, der Ungleichheit, der Unterentwicklung, der Diskriminierung und der Manipulation und auch für die Errichtung einer gerechteren auf mehr Gleichheit beruhenden internationalen Ordnung, in deren Zentrum wirklich der Mensch, seine Würde und sein Wohlbefinden steht, immer auf die ehrliche Stimme Kubas zählen".

Das Außenministerium sollte sich stolz fühlen, diesen Jahrestag erreicht zu haben, indem es die wichtigsten Missionen erfüllt hat und mit der Befriedigung, niemals die Gründungsprinzipien dieser Institution verraten zu haben, die das Epizentrum der kubanischen Außenpolitik bildet und die das Gefühl aufnimmt, das der Comandante en Jefe an jenem 23. Dezember 1959, als diese Einrichtung offiziell ins Leben gerufen wurde, wieder aufnimmt.

Vor uns liegen Tage voller Herausforderungen in einem Szenario, das unter der wachsenden Aggressivität des Imperialismus immer schwieriger wird, aber wir haben die Gewissheit, dass Sie in der Lage sein werden, wie immer alle Hindernisse zu überwinden und den Gefahren mit der Inspiration zu begegnen, die die schöne bisherige Geschichte liefert.

Ich fordere Sie auf, weiter mit der gleichen Kreativität, dem gleichen Mut und der gleichen Beharrlichkeit für die Entwicklung der immer zuverlässigen Außenpolitik unseres Landes zu arbeiten, deren wahrer Schöpfer Fidel und ihr wichtigster Protagonist das Volk ist, von dem Sie ein Teil sind und dem wir alles schulden.

Es gibt einen Satz von Ropa von den vielen, die man für die Feierlichkeit wieder aufnehmen könnte, der meiner Meinung die revolutionäre Diplomatie auf den Punkt bringt und in wenigen Worten die Wurzeln und die Projektion seines Werks zusammenfasst. Roa sagt:

"(...) Die Revolution die das Volk durch den Arm Fidel Castros gebracht hat, ist so kubanisch wie die Sierra Maestra, so amerikanisch wie die Anden und so universal wie die höchsten menschlichen Werte, die sie verkörpert (...) sie entstand während eines Jahrhunderts aus dem Innersten des kubanischen Volkes und krönt das abgebrochene Unternehmen Martís. Von daher seine Verwandtschaft mit Bolívar und Juárez, seine Durchlässigkeit für neue Strömungen von Ideen und Aspirationen, die den lebendigen Körper der Geschichte nähren".

Macht weiter Geschichte! Damit die Außenpolitik Kubas, Tochter der Diplomatie der Mambises und der Revolution der 30er, die im Januar 1959 ihre Weihen erhielt und auf den ethischen Prinzipien Martís und Fidels gründet, antiimperialistisch, solidarisch und internationalistisch ist und weiterhin eine Diplomatie von "Vaterland oder Tod" sein wird.

¡Hasta la victoria siempre! (lang anhaltender Beifall)



Miguel Díaz-Canel zum 60 jährigen Bestehen des Außenministeriums
23.12.2019, Havanna

Quelle: Granma