Dokumente aus Kuba
Dokumente, Regierungserklärungen, Reden und Reflektionen von Fidel Castro, Erklärungen des kubanischen Außenministeriums, Veröffentlichungen der Nationalversammlung, Berichte der kubanischen Regierung sowie Beiträge Kubas vor den Vereinten Nationen.
IV. Parteitag der Kommunistischen Partei Cubas, Oktober 1991
Diskussionen auf dem IV. Parteitag der PCC
Einführung in die Diskussion über den Entwurf der Resolution zum Programm der Kommunistischen Partei Cubas. Gehalten von dem Genossen Roberto Robaina González
GenossInnen Delegierte,
Als ich den Auftrag erhielt, die Diskussion über den Entwurf der Resolution zum Programm der Kommunistischen Partei Cubas vorzustellen, muß ich gestehen, daß ich mich nicht für die geeignetste Person dafür hielt, aber es steht fest, daß ich es bin, der dafür benannt wurde. In dem Maße, in dem ich jedoch über den Inhalt dieses Entwurfs nachdenke, spürte ich, daß für seine Verwirklichung und sein Voranbringen alle jungen CubanerInnen verantwortlich sind, als unabtrennbarer Teil des cubanischen Volkes, dessen Glieder wir sind, und der Partei, die wir wollen.
Die erneute Lektüre des ursprünglichen Programmes beweist uns, daß die wesentlichen Ideen in diesen Jahren ihre Gültigkeit behalten, gestärkt und bestätigt werden, und es ist nur unsere Aufgabe, darüber zu diskutieren, was das Leben selbst verändert hat, und das aufzunehmen, was die cubanische Erfahrung beim Aufbau des Sozialismus auch aufgenommen hat.
Eine Lektüre im Licht der neuen Realitäten - und es wird immer neue Realitäten geben, die das Leben selbst und die Papiere, die wir darüber schreiben können, übersteigen - zeigt uns, daß wir Einstellungen klären, eine Idee verändern oder berichtigen und auch Grundsätze bestätigen müssen.
Viele der Fragen, die wir als Einführung darlegen könnten, sind schon durch den Genossen Fidel in seiner Einleitung der Debatte angeschnitten worden, das entbindet uns davon, das zu untersuchen, was wir hinsichtlich des Auslands in unserem Programm streichen müssen.
Der eigentliche Prozeß der Berichtigung von Fehlern und negativen Tendenzen und die "periodo especial", in die wir mit großen Schritten hineingehen und die harten Bedingungen, unter denen wir unser Programm herausbringen werden, haben unsere Möglichkeiten zutiefst erweitert, denn es gibt keinen Zweifel daran, daß, selbst wenn es Eisenbahnschienen regnet, wir das Programm zuendebringen werden, das sich unser Volk und unsere Partei vorgenommen haben.
Ich würde nicht mit aller Absolutheit sagen, daß das Programm vom Leben überrollt worden ist, denn das Wesentliche ist gültig, und zwar die Entscheidung eines ganzen Volkes, der Revolution bis zum letzten Ziel zu folgen. Sagen wir, um genauer zu sein, daß sich die Verhältnisse, unter denen der Text geschrieben worden ist, geändert haben.
Die Welt hat sich verändert. Die Revolution geht ihren Weg weiter. Einige sind sich selbst untreu geworden, die Revolution bestätigt sich selbst, an jedem Tag, in jeder Stunde und in jeder entscheidenden Minute, in der das Vaterland lebt.
Wir streben nicht danach, einen neuen Text zu begründen, denn das wäre zu "gewissenhaft", wie Marx, Fidel erinnerte daran, zu sagen pflegte. Holen wir jedoch die allgemeinen Vorstellungen hervor, die wir alle in uns tragen, die Auffassungen, die wir alle klar vor Augen habe, und beauftragen wir das gewählte Zentralkomitee mit der gewissenhaften Ausarbeitung dieser programmatischen Umrisse, die wir hier billigen wollen und die uns erlauben, dem Aufbau des Sozialismus in diesem schwierigen und auch großartigen Moment eine Richtung zu geben.
Es ist nicht beabsichtigt, die ganze Lebensfülle der Revolution und ihren Entwurf auf einigen Zetteln in das Programm aufzunehmen. Soviel Lebenskraft läßt sich nicht in schwarz auf weiß darstellen.
Soviel Kühnheit fassen so wenige Blätter nicht. Soviele Herausforderungen, wie sie vor uns liegen, passen nicht in ein Gefüge von Umrissen.
Wir werden keinen Katechismus, keine Bibel oder Koran diskutieren und gutheißen. Es sind Leitfäden zum praktischen Handeln, die schon in jeder Provinzversammlung diskutiert worden sind, und diese Ergebnisse sind bereits zusammengefaßt worden. Die Organisationskommission lehnte einige Vorschläge ab, weil diese Teil jener Umrisse sein sollten, die vom neuen Zentralkomitee ausgearbeitet werden, und nicht dem Gegenstand einer Resolution angefügt werden sollten, die nur eine Resolution ist. Einige GenossInnen verlangten mit der Leidenschaft, die uns allen eigen ist, daß dies bereits das erarbeitete Programm werden solle, aber es ist nur eine Resolution zur Schaffung des Dokumentes, das wir alle wollen.
Es soll keine Idee ungesagt verhallen, keine Auffassung ohne Erläuterung bleiben, und, vor allem, wir verabschieden kein Wort Gottes; diese Vorstellungen, so schön sie sind, so hervorragend sie uns erscheinen, sie werden nur Gültigkeit haben, wenn jedeR einzelne von uns und das gesamte Volk sie sich zu eigen macht, sie weiterführt und zu ihrer einzig möglichen Schönheit beiträgt, nämlich ihrer praktischen Verwirklichung.
JedeR die/der eine gute Idee im Sinn hat, hebe die Hand.
Grundsätzliche Beiträge
Zweiter Sitzungstag
Der Entwurf der Resolution über das Programm der Kommunistischen Partei Cubas, der auf dem IV. Kongreß vorgestellt wurde, wurde zu Beginn der abendlichen Sitzung des zweiten Arbeitstages des großen Forums zu debattieren begonnen.
Minuten bevor dieser Punkt angeschnitten wurde, überreichte der Delegierte Hector Leon, Arbeiter der Fahrradfabrik "Heriberto Mederos" in Caibarien, Fidel eine cubanische Flagge, die von den jungen Studierenden des zur Universitätsreife führenden Lehrgangs "Ruben Martínez Villena" als Zeugnis der jugendlichen Treue übersandt worden war, die den Grundsätzen des Sozialismus und der Revolution gehalten wird.
Fidel interessierte sich für die Fahrradproduktion in dieser 1964 von Che gegründeten Fabrik. Leon informierte über die Schritte, die unternommen worden waren, um nach acht Jahren die Radproduktion wieder zu beginnen und erzählte, wie dort versucht wird, ein stabiles Rad herzustellen, das, wie regional üblich, mit Rücktrittbremsen ausgestattet ist. Nach León könnte die Fabrik in Caibarien ihre Produktion erhöhen, ist jedoch abhängig von Zulieferungen von Teilen und Material aus anderen Orten des Landes. Das Kollektiv beabsichtigt, durch eine Erweiterung und durch volle Kapazitätsauslastung im kommenden Jahr 100.000 Stück auszuliefern.
Im Anschluß daran stellte José R. Machado Ventura, Mitglied des Politbüros, die Kandidatenkommission zur Wahl, die durch das Plenum gebilligt wurde. Diese setzt sich aus 42 Genossen zusammen, wobei der Vorsitz von Fidel geführt wird, sie vollenden den Prozeß der Kandidatenaufstellung für das Zentralkomitee, das vom Kongreß gewählt wird.
Roberto Robaina, stellvertretendes Mitglied des Politbüros und erster Sekretär der UJC, führte anschließend in die Debatte über den Entwurf der Resolution zum Parteiprogramm ein. In seinen Erläuterungen zu dem richtungsweisenden Dokument, das vom letzten Kongreß gebilligt worden war, führte er aus, daß dessen wesentliche Vorstellungen in diesen Jahren ihre Gültigkeit bewahrt haben, bestärkt und bestätigt worden sind. Es ist daher Aufgabe des . derzeitigen Forums, die Veränderungen durch das Leben selbst zu diskutieren und das aufzunehmen, was auch die cubanische Erfahrung beim Aufbau des Sozialismus eingebracht hat. Es handelt sich also darum, Einstellungen zu berichtigen, eine Auffassung zu korrigieren oder zu ändern und Grundsätze zu bestätigen.
Er betonte, wie sehr der Einführungsbeitrag von Fidel zum IV. Kongreß Elemente enthalten habe, die dazu beitragen, die im Programm enthaltenen Aussagen hinsichtlich des Auslands neu zu formulieren angesichts der grundlegenden Veränderungen, die auf internationaler Ebene eingetreten sind. Der Prozeß der Berichtigung von Fehlern und die "periodo especial" haben die Möglichkeiten unserer Gesellschaft, unter den schwierigen Bedingungen, vor die wir gestellt sind, bereichert.
Er betonte, er sei nicht der Meinung, daß das Programm absolut vom Leben überrollt worden sei, dann das Wesentliche ist gültig: die Entscheidung des Volkes, seiner Revolution bis zum letzten Ziel zu folgen. Es trifft jedoch zu, erläuterte er, daß die Umstände, unter denen der Text verfaßt worden ist, sich geändert haben. Bevor er die Diskussion eröffnete, bekundete er, daß von diesem Kongreß kein neuer Text kommen würde - diese Aufgabe würde das neue Zentralkomitee übernehmen -, jedoch sehr wohl die grundlegenden Vorstellungen und richtungsweisenden Auffassungen.
Über Kriminalität und unsoziales Verhalten
Die erste Wortmeldung zum Entwurf der Resolution kam von dem Genossen Alexis Amet Iler, dem ersten Sekretär der Partei in der Gemeinde Cerro. Ausgehend von einem Absatz in der Resolution, der sich auf den Kampf gegen Wirtschaftskriminalität und soziale Diszplinlosigkeit bezieht, stellt er überlegungen an, über Faktoren, die seiner Meinung nach, zum Erreichen dieser Ziele beitragen könnten, nämlich eine Stärkung der Rolle der Ethik in der schulischen und familiären Erziehung, die Systematisierung der Tätigkeiten der Massenorganisationen und die verbesserte Verzahnung der Arbeitsbeziehungen zwischen Polizei, Staatsanwaltschaft und Gerichten.
Magalys Lobato war der gleichen Ansicht und brachte bestimmte Zuwachsraten bei Kriminalität und sozialer Disziplinlosigkeit mit den Absichten, die die Feinde der Revolution verfolgen, in Verbindung.
Sie wies darauf hin, daß die Polizei selbst ihr erkläre, sie würden gebremst durch gesetzliche Regelungen, weil Delikte unter 200 Pesos nur als Verstöße angesehen werden. Sie fügte hinzu, daß es einen großen Rückstand bei Gerichtsverhandlungen gebe, sodaß man dadurch auf der Straße einem Straffälligen begegnen könne, der durch diese Rückstände noch einen Prozeß anhängig hat.
Jose Cabrera von den FAR (Revolutionäre Streitkräfte, A.d.U.), Delegierter der Stadt Havanna, war der Meinung, daß energischere Maßnahmen gegenüber Rückfalltätern getroffen werden sollten.
Für Luis Hernandez, einen Techniker von Felton in Holguin, der mit 25 Jahren die jüngste Vorhut unter den Kongreßdelegierten darstellt, war die Sachlage bezüglich der Kriminalität ebenfalls klar, und er sprach sich dafür aus, diese Geschwüre hart zu bekämpfen. Luis meinte, daß man ihnen den Krieg erklären und sie verpflichten sollte zur Gesellschaft beizutragen.
Antonio Pena, auch von den FAR, aus Matanzas, betrachtete Straftaten in der Sozialökonomie, die unmittelbar zu Lasten des Volkes gehen, und begründete, daß mangelnde Kontrolle, Trägheit und Nachlässigkeit in Lagerhäusern und Institutionen ein Bereich der Ursachen seien. Er bekräftigte, daß allein das Gesetz dem keinen Einhalt gebieten könne und daß hier die Partei, die Gewerkschaft, die Verwaltung und die Werktätigen eine Rolle spielen müßten.
Jose Gonzalez, vom Wärmekraftwerk in Mariel, warnte davor, daß hinter dem Zuwachs von Straftaten möglicherweise das Eingreifen des Feindes stehe, und er rief auf zur Mobilisierung, wie zur Zeit der Gründung der CDR (Komitees zur Verteidigung der Revolution, A.d.Ü.) um ihn abzuwehren.
Gonzalo Duarte, Mechaniker des Werkes "Luis E. Carracedo" in Pilon, Granma, plädierte seinerseits für eine verstärkte Autorität der Polizeibeamten und eine verbesserte technische und berufliche Vorbereitung.
Rodrigo Garcia, Präsident des Staatlichen Finanzausschusses und Delegierter der Stadt Havanna, betrachtete den Kampf gegen die Kriminalität als einen politischen Kampf und rief dazu auf, eine übergreifende Aktion zu entwickeln, gegen die soziale Disziplinlosigkeit und die Abzweigung von Material in allen Arbeitszentren, denn dies falle unter die Verantwortung der Partei, der Gewerkschaft, der Jugendorganisation, der Verwaltung und der ArbeiterInnen selber. Man müsse das Verantwortungsbewußtsein steigern und strengere Maßnahmen gegen Kriminalität und Wiederholungstäter ergreifen.
Der Präsident des Obersten Gerichtshofes, Raul Amaro Salup, Delegierter der Stadt Havanna, bot Material über den Zuwachs an Gründen für Strafsachen. Neben anderen Einschätzungen zu dem Thema, schloß Amaro die Möglichkeit nicht aus, die gegenwärtige Rechtsprechung der Situation der "periodo especial" anzupassen. Er betonte, daß Restriktionen nicht die einzige Form seine, die Straffälligkeit zu bekämpfen und daß es für die Gesellschaft und die Revolution am zuträglichsten sei, ihr vorzubeugen.
Fidel hält einen Beitrag über die Kriminalität
Die angeführten Berichte zu Straftaten führten dazu, daß der Comandante en Jefe (Fidel) sich zu Wort meldete, um darauf hinzuweisen, daß zwar viele Probleme vorgebracht würden, aber daß es vor allem darauf ankäme, die Ursachen zu analysieren.
Er begann seine Überlegungen damit, Teile der Gesetzgebung in Frage zu stellen und brachte das Beispiel von jemandem, der 200 Pesos raubt und dafür 50 Pesos Strafe zahlt, so daß die Strafe quasi eine Steuer ist und den Diebstahl in eine Art Geschäft verwandelt. ;
Nachdem einige Delegierte das Anwachsen der Kriminalität schon mit der Mangelsituation, die durch die "periodo especial" entstanden ist, in Verbindung gebracht hatten, führte der "Comandante en Jefe" (Fidel) genauer aus, daß das Verbrechen ein weltweites Phänomen sei und führte als herausragendes Beispiel den Fall der Niederlande an, das Land mit den meisten Fahrrädern pro Einwohner, dessen größtes Problem deshalb der Fahrraddiebstahl sei.
Es schloß den Einfluß der aktuellen Situation nicht aus, zeigte aber auf, daß die Verbrechensursachen in einem Zusammenspiel mehrerer Faktoren zu suchen sind.
Später bekräftigte Fidel, daß die Verbrechensbekämpfung zweifelsohne vom ganzen Volk geführt werden müsse, aber daß die richtige Ausrichtung nicht gefunden werden könne, solange nicht bessere Erklärungen über die verursachenden Phänomene vorhanden wären.
Er hob hervor, daß dies nicht nur ein cubanisches Problem sei, sondern daß das Verbrechen ein weltweites Problem sei und man sich in die Ursachen, die es begünstigen, noch mehr vertiefen müsse.
Er führte an, daß es lateinamerikanische Länder gebe, die der steigenden Verbrechensrate so durchgreifend begegneten, daß sie Todesschwadrone gebildet hätten, organisiert und bezahlt von Händlern. Diese Gesellschaften sind im Kampf gegen das Verbrechen gescheitert und haben sich außerhalb des Gesetzes gestellt.
Wir sind uns dessen bewußt, spitzte er zu, daß die Rate an Straftaten in anderen Ländern höher ist als hier und zweifelsfrei ist es umso erbitternder, wenn jemandem in einer Situation wie der jetzigen etwas geraubt wird.
Was die Maßnahmen gegen diese Personen betrifft, die dem Volk so sehr schaden, die potentielle Helfer der Konterrevolution sind, die die Revolution politisch schwächen, äußerte Fidel, daß wir unser Strafsystem überdenken müssen, und zwar dergestalt, daß wir einige idealistische Vorstellungen abschütteln müßten und das Gefängnis respektiert würde.
Weiterhin sagte er, daß dem herrschenden Verbrechen ein Ende gemacht werden müsse. Er legte im einzelnen dar, daß sich der Kongress dafür aussprechen könne, diesem Schranken zu setzen und das Zentralkomitee damit beauftragen könne, eine politische Vorgehensweise zu entwickeln.
Zu diesem Punkt nannte Evelio Pausa, vom Provinzbüro der Partei in Las Tunas Beispiele, wie in seinem Gebiet zur Ausmerzung der Straftaten gearbeitet werde: vor allem durch hartes und systematisches Vorgehen und gemeinschaftliches Eingreifen aller Bereiche.
Er vertrat die Meinung, daß das Verbrechen nicht nur durch Restriktionen beseitigt werden kann und trat ein für eine verstärkte politische. Arbeit, vorbeugende Maßnahmen und revolutionäre Wachsamkeit.
Die landwirtschaftlichen "Contingentes": Ein Werkzeug im Kampf gegen den Raub.
Fidel kam auf den Diebstahl in den unterschiedlichen Anbaugebieten um Havanna zu sprechen und wie er durch den Einsatz von "contingentes" in den neuen Anlagen zurückgegangen sei. Er äußerte, daß diese ganze Situation die Folge von Schwäche und Duldsamkeit sei, schon fast eine allgemeine Gewohnheit, wie bei der "Viehweide von Don Pio, wo jedeR vorbeiging und etwas mitnahm"(Sprichwort ?). Die "contingentes" haben sich in ein Werkzeug zur Diebstahlsbekämpfung gewandelt, sie haben Waffen erbeten und wir haben beschlossen, sie ihnen zu geben.
Kurz nach dem "Comandante en Jefe" (Fidel) meldete sich Oscar Fernandez, der Leiter des "contingente Martires de la Coubre", in der landwirtschaftlichen Anlage von Las Marias in Artemisa. Er stellte dar, wie sie die Pflanzungen Tag und Nacht bewachen und wie sie diejenigen, die sich auf unerlaubte Weise die Früchte ihrer Arbeit aneignen wollten, angreifen würden. Er betrachtete die Strafen, die gegen jene Mitbürger angewandt werden könnten als unangemessen und nannte als Beispiel einen, der 5 "quintales" (span. Zentner) Avocados raubt und eine Strafe von 20 Pesos bekommt, während man ihm 3.000 abnehmen könne für seine Gaunerei.
Er informierte Fidel, daß sie dort Pferde und zwei Gewehre hätten, worauf der Revolutionsführer fragte, wieso nur zwei, in diesem Land, in dem so viel vom Kampf des ganzen Volkes gesprochen würde. Später fügte er noch hinzu: "Wieso sollten gerade wir Angst vor dem Kampf haben?" und sprach davon, daß an allen Stellen Widerstand geleistet werden solle, ein Krieg gegen das Verbrechen geführt werden solle. Dieser Beitrag löste einen langen Applaus der Delegierten aus.
Edicto Rousseaux, Gast des Kongresses, Leiter der 30. Brigade des "contingente Blas Roca", sprach kurz nach Fidel ebenfalls über ihre Vorkehrungen, um die landwirtschaftlichen Güter vor kriminellen Handlungen zu schützen. Er sagte, sie hätten dieselben Probleme, aber durch die seit einem Jahr andauernde Wachsamkeit der ArbeiterInnen wären schon einige Diebe gestellt worden.
Er informierte darüber, daß sie bei den Kochbananen, mit dem Microjet aus der Luft berechnet, bei der ersten Ernte mit über 20.000 "quintales" pro "caballeria" (Flächenmaß) rechneten. Er fügte außerdem hinzu, sie wollten ihre Sorgfalt noch steigern.
Der Brigadegeneral Pascual Rodriguez, Delegierter der Stadt Havanna, informierte, daß sie im Rahmen der Wachdienste gemäß den dazu gemachten Studie, im ganzen Land Waffen verteilt hätten, in städtischen wie in ländlichen Gebieten.
Aber wenn es die Umstände erfordern sollten, so würden neue Mengen von Gewehren ausgegeben werden. Danach machte er eine allgemeine Ausführung über die Wichtigkeit, ein Bewußtsein für die Pflege des staatlichen Eigentums und seiner Mittel zu haben.
Der Divisionsgeneral Sixto Batista, Delegierter und nationaler Koordinator des CDR informierte später ausführlich und detailliert über die Arbeiten, die seine Organisation ausführte, um dem Verbrechen zu begegnen, die in jeder Provinz zahlrreicher geworden seien und über das einzigartige System von Bewachung und Schutz.
Im weiteren Verlauf seiner Darstellungen meinte Sixto Batista, daß wir im Strafanstaltswesen Schwachstellen hätten und setzte sich dafür ein, daß die Gefangenen arbeiten und produzieren sollten. Vilma Espin stimmte diesem Gesichtspunkt zu und rief zu einer entschiedenen Schlacht auf, um den Ursachen des Raubs ein Ende zu bereiten. Sie berichtete von einigen Erfahrungen, wie durch Kontroll- und Einforderungsmaßnahmen die Diebstahlsursachen beseitigt oder reduziert wurden.
Danach bekräftigte Vilma, daß unter anderem auch die Bevormundung und die Duldsamkeit Momente sind, die Diebstahl begünstigen. "Wir nennen es Umlenkung von Vorräten", sagte sie, " Veruntreuung, aber diese Angelegenheiten sind Diebstahl und die Täter sind Diebe!"
Sie erweiterte ihre Ausführungen, indem sie darauf hinwies, daß man das Gesetz nicht weiter in der Form anwenden dürfe, daß der Straffällige, der sich bereichert und Waren erwirbt - Häuser, Autos ... - diese unabhängig von seinen unerlaubten Gewinnen behält. Sie betonte, daß die Gesetze verbessert und besser angewendet werden müssten, daß im Kampf gegen das Verbrechen das Niveau des Bewußtseins wie der allgemeinen Beteiligung verbessert werden müsse.
Man muß denjenigen helfen, die es verdienen, und man muß diejenigen mit aller Strenge anzeigen und bestrafen, die dies verdienen.
Die Kennzeichen des Wesens von Strafanstalten mit Arbeit in Haft, wurde später von Pascual Rodriguez erklärt, ein Thema, das von Amaro Salup noch erweitert wurde. Nach den Beiträgen anderer Delegierter und einer kurzen Pause wurde die Sitzung um 19.15 Uhr wieder eröffnet. Roberto Robaina erklärte, daß in Bezug auf das Verbrechen genügend Elemente zusammengekommen seien, für die man die notwendigen Maßnahmen einleiten und die Lösung dieses Problems in die Tat umsetzen solle.
Er eröffnete daraufhin die Debatte über andere Aspekte der Resolution, die sich auf die Wissenschaft, die Kultur und die Presse bezogen und schlug vor, mit dem ersten dieser Themen zu beginnen. Sofort brachte sich Fidel ein und wies darauf hin, daß auf das Thema, dessen Behandlung eben abgeschlossen wurde, über die Verbrechen, noch zurückzukommen sei. Die Partei muß, in allen Aspekten, die hier genannt wurden, dem Problem besondere Aufmerksamkeit widmen. Es ist es wert, darüber nachzudenken, es in Angriff zu nehmen und dies schnell zu tun.
Ein neues Thema: Die Wissenschaft
Robaina kam auf das Thema Wissenschaft zurück und gab das Wort an Juan M. Junco vom "contingente Blas Roca", der über den Aufbau der wissenschaftlichen Projekte berichtete. Er sprach über die Ursachen, die zur Entstehung der "contingentes" führten und, angeregt durch Fidel selbst, berichtete er, daß das, was sie in Bejucal, wo das nationale Zentrum für Biopräparate gebaut wurde, vorgefunden hätten, ein Desaster gewesen sei: die Arbeitsziele unerreicht, unverschämte Diebstähle, die Kosten unendlich in die Höhe gegangen, die Produktivität am Boden liegend, und daß, seit sie dort tätig geworden seien, sich alles geändert hätte.
Fidel selbst betonte die Qualität der Arbeit dieser 25. Brigade des "contingente Blas Roca", von der er sagte, daß sie mit hohem Tempo vorankäme. Er nahm Bezug darauf, daß diese Brigade in weniger als zwei Jahren eine Kühlanlage gebaut habe, ähnlich einer anderen, die nach der alten Methode 10 Jahre gebraucht hatte. Er bezog sich auf die Wichtigkeit dessen, was die Anlage für Biopräparate, die sie gerade ausführen, produzieren wird und bewertete sie als strategisches Zentrum für das ganze in diesem Bereich entwickelte Programm.
Fidel nutzte die Gelegenheit und bat um Meinungen über die Arbeit der "contingentes" im Wassertechnischen Bereich, vor allem in der Provinz Granma, in den Talsperren EI Corojo und Cauto El Paso, die durch ihre Wirtschaftlichkeit hervorstechen.
Er bezog sich auch auf andere Bauvorhaben, die in Santiago de Cuba ausgeführt werden und er interessierte sich für das nächste Ziel der "contingentes", die in der historischen Hauptstadt des Oriente die Baumaßnahmen für den IV. Kongreß durchgeführt hatten. Er fand anerkennende Worte für die Bauarbeiter in Santiago: "Ich mag Santiago sehr gerne, aber ich hätte nie gedacht, daß sie dort eines Tages die Baumeister sein würden, die sie jetzt sind," sagte er zu Lazo.
Umfassende Information über Pigmentveränderungen der Netzhaut und ihre Behandlung
Eine Berühmtheit der cubanischen Medizin, Professor Otilio Pelaez, gab dem Plenum Informationen über die Ergebnisse bei der Behandlung von Kranken, die unter Pigmentveränderungen der Netzhaut leiden. Eine erblichen Krankheit, deren erste Symptome darin bestehen, daß die Sehfähigkeit in den Nachtstunden verlorengeht und die, bis zu den Entdeckungen des Wissenschaftlers Pelaez, unweigerlich zur Erblindung führte.
Er sprach über die Entwicklung des Zentrums für Pigmentstörungen der Netzhaut, das am Krankenhaus "Salvador Allende" in der Hauptstadt untergebracht ist, über die Vorbereitungskurse, in denen ChirurgInnen aus verschiedenen Provinzen des Landes mit der neuen Technik vertraut gemacht werden; derzeit 13 SpezialistInnen werden sich in kürze 9 weitere anschließen.
Auf eine Nachfrage von Fidel gab Dr. Pelaez an, daß die Orte mit der größten Krankheitshäufigkeit Granma, dort vor allem die Stadt Campechuela, die Stadt Havanna, Santiago de Cuba und Sancti Spiritus seien.
Er berichtete auch, daß 489 Kranke genetisch untersucht worden waren; eine große Anzahl von ihnen wurde operiert.
Doktor Pelaez, ein Spezialist der Augenheilkunde gab an, daß seit 1987 diese Technik an PatientInnen aus anderen Ländern angewandt wird und bis zum letzten September waren deshalb 660 Kranke aus 30 Ländern nach Havanna gekommen.
Derzeit, sagte er, behandle er 60 an Pigmentstörungen der Netzhaut Erkrankte aus anderen Ländern, die in den Krankenhäusern "Hermanos Ameijeiras" und "Cira Garcia" untergebracht seien.
In Übereinstimmung mit internationalen Studien schätzt man, daß von 4.000 Personen eine an dieser Krankheit leidet.
Er informierte ebenso, daß zahlreiche Personen aus Lateinamerika nach Cuba kämen, um diese Behandlung zu bekommen und nannte Argentinien mit 176 Patienten als das Land, aus dem die meisten kommen.
Pelaez sprach über die angewandten Verfahren zur Erkennung im Frühstadium - wenn sich noch keine Symptome zeigen - und zeigte auf, daß das Zentrum für Pigmentstörungen der Netzhaut zu diesem Zweck über neueste Technik verfüge.
Gegenwärtig wird an der Entwicklung dieser Ausrüstung zur Früherkennung, innerhalb des Landes gearbeitet, was eine große Einsparung von Devisen und die Möglichkeit, sie ebenso in anderen Provinzen aufzustellen, beinhaltet.
Professor Pelaez, der mit seinen Operationen das Augenlicht zurückgeben kann, gab vor dem Kongreß ein schönes Bild, als er alle aufrief, das Leben und die Gesundheit Fidels zu schützen, denn "wir alle könnten hier fehlen und es würde nichts passieren, aber um das Vaterland, die Revolution und den Sozialismus zu retten", sagte er zu Fidel, "brauchen wir Ihre wegweisenden Gedanken. Sie sehen viel weiter als wir."
Fidel antwortete ihm: "Zur Beruhigung aller sind hier 1.800 VertreterInnen der Partei und wir haben eine große Partei, eine endgültige Garantie für die Revolution, und das macht mich glücklich, denn ich weiß, die Revolution wird bleiben." Der "Comandante en Jefe" (Fidel) erläuterte, daß es das große Verdienst Professor Ortilio Pelaez sei, daß er durch seine eigene Anstrengung über 30 Jahre hin, allein eine einzigartige Technik entwickelt habe, durch die eine Krankheit geheilt werden könne, für die es vorher kein Heilmittel gegeben hat.
Fidel staunte, daß weniger als zwei Jahre nach der "Entdeckung", die Dr. Pelaez machte, schon 13 Spezialisten ausgebildet seien und daß es in verschiedenen Provinzen Behandlungsangebote für Pigmentstörungen der Netzhaut gäbe. Darüberhinaus wurde ein Kurs eingerichtet, um diese Technik im ganzen Land zu verbreiten.
Während Fidel einen Dialog mit Dr. Pelaez führte, über die Einnahmen, die dieses medizinische Angebot dem Land bringt, betonte er, daß darüber hinaus das enorme Ansehen der cubanischen Medizin sein Hauptverdienst ist, denn dies hat den Industriezweigen der Biotechnologie und der medizinischen Apparaturen das Tor geöffnet, die, wenn sie voll entwickelt sind, höchst gewinnbringend sein werden.
Es ist unglaublich, sagte er weiter, daß sich unser Land in ein Mekka für einige Spezialbereiche entwickelt hat, wobei er sich nicht nur auf die Heilung der Pigmentstörungen der Netzhaut, sondern auch der Vitiligo (Pigmentstörungen der Haut) bezog, entwickelt von Professor Miyares Cao.
Wenn wir die Operationstechnik zu Pigmentstörungen der Netzhaut ganz perfektioniert haben werden, werden wir Entscheidungen darüber treffen müssen, was wir damit auf internationalem Gebiet machen. Alle Welt möchte sie haben, aber wir werden nichts tun, bevor sie nicht gut ausgereift ist.
Er hob die Würde und Menschlichkeit des Professors Otilio Pelaez hervor, der die durch persönliche Anstrengung in 30 Jahren gesammelten Erkenntnisse der Ausbildung von Spezialisten gewidmet habe.
Es ist eine Ehre, unterstrich er, daß Professor Otilio Pelaez hier mit uns auf diesem IV. Parteikongreß ist.
Wir haben große Probleme, aber auch Perspektiven
Der zweite Tag des 4. Kongreß, der kurz vor 23 Uhr beendet wurde, erlaubte es den Delegierten, die stimulierenden Perspektiven kennenzulernen, die das Land durch den beschleunigten Impuls hat, der einem der strategischen Entwicklungsprojekte gegeben wurde: der Biotechnologie, der pharmazeutischen Industrie und der medizinischen Gerätetechnik.
Fidel rief den Vorstand dazu auf, dem Plenum detaillierte Informationen zu geben durch Dr. Carlos Gutierrez, Direktor des "Nationalen Zentrums für wissenschaftliche Forschung" (CNIC), dem vor einigen Jahrfünften durch die Revolution geschaffenen wissenschaftlichen Zentrum. Dieses Zentrum hat -heute ein wertvolles Kollektiv von Forschern, und es ist imstande zur Entwicklung verschiedener medizinischer Geräte sowie vielversprechender Medikamente.
In die sich ergänzende Darstellung von Gutierrez und Fidel - welcher fortfährt, und der präzise jeden einzelnen Aspekt dieses Programms und der Forschungen, die das CNIC durchführt, kennt - schlossen sie weitere Erfolge auf diesem Gebiet ein, Früchte der erbrachten Arbeit anderer wissenschaftlicher Kollektive, wie unter anderen zum Beispiel dem Institut "Finlay", das von der Ärztin Concepcion Campa geleitet wird, und das mit einem Impfstoff gegen Hirnhautentzündung Typ B Erfolg hatte, dem Zentrum für Gen- und Biotechnologie (CIGB), dem Ibero-Lateinamerikanischen Zentrum für Transplantationen und Nerven-Regenerierung, dem Forschungszentrum für Netzhaut-Flecken; sowie Erzeugnisse wie Streptokinase zur Behandlung des Infarktes, den Hautwachstums-Faktor, zur Behandlung von Verbrennungen, das Melagenin für Pigmentstörungen der Haut, die Impfung gegen Hepatitis B, und andere, die das Ansehen der cubanischen Medizinischen Wissenschaften auf internationalen Standard gehoben haben.
Es ist klar, daß man aushalten muß, bekräftigte Fidel, man muß sich der ernsten Probleme, die wir haben, bewußt sein, aber auch unserer Perspektiven.
Dritter Sitzungstag
Am Samstag Vormittag wurde begonnen mit der Fortführung des sehr umfassenden, beeindruckenden und ermunternden Vortrags über die Ergebnisse, die unser Land in kurzer Zeit auf dem Gebiet der Gen- und der Biotechnologie erreicht hat.
Manuel Limonta, Direktor des Zentrums für Gen- und Biotechnologie, stellte die Ursprünge dieser Techniken dar und zählte die verschiedenen entwickelten Produkte auf, einige einzigartig in der Welt.
Nach Meinung internationaler Experten ist das CIGB eines der Besten in der Welt und die Produktivität seiner Beschäftigten ist 1,3 bis 1,4 mal höher als die von vergleichbaren in Nordamerika und Japan.
Cuba - sagte Limonta, befindet sich auf dem ersten Platz der Länder der Dritten Welt und heute können wir mehr als 200 Produkttypen vorweisen, die in der Gentechnik und anderen Technologien entwickelt wurden.
Und nicht nur das Zentrum der Hauptstadt, fügt Limonta hinzu, sondern auch das von Camagüey hat die vieler lateinamerikanischer Länder übertroffen. In dieser Provinz haben sie eine Impfung entwickelt, mit einem Wirkstoff der sie in eine Vorreiterrolle im Vergleich zu anderen Nationen der Region bringt.
Es begann mit Produkten für den medizinischen Gebrauch, wo wir den höchsten Entwicklungsstand haben, obwohl dieser auch andere Produkte betrifft, die mit Industrie und Landwirtschaft verbunden sind.
Cuba ist eines der wenigen Länder der Welt, das alle Arten von Interferon in der Gentechnologie herstellt, und die meiste Erfahrung in der klinischen Erprobung hat, seit seiner Anwendung 1981, um das Denguefieber zu behandeln.
Der Hautwachstumsfaktor (FCE) kommt aus unserem Land, das ihn als einziges als Medikament registriert hat, und auch wenn ihn die Vereinigten Staaten produzieren, gemeinsam mit England und Deutschland, haben sie ihn noch nicht registrieren dürfen.
Zu den neuentwickelten Medikamenten zählt die Streptokinase, die uns auch Weltruf gebracht hat, sie als einzige entwickelt und international patentiert zu haben.
Die Streptokinase, angewendet bei Infarkt-Patienten, kann nicht mit einem ähnlichen nordamerikanischen Produkt verglichen werden, weil das in Cuba entwickelte keine Nebenwirkungen hat, und im Preis international konkurrieren kann. Eine Dosis des US-Produktes kostet 2.200 Dollar und die Streptokinase kostet uns viel weniger.
Über die Impfung zum Schutz vor Hepatitis B wies Limonta darauf hin, daß man schon die Bedingungen geschaffen hat, um die ausreichenden Mengen herzustellen, die es erlauben, ein nationales Programm zu organisieren und alle Neugeborenen zu impfen. Dies haben weder die Japaner, noch die Nordamerikaner für ihre Kinder erreicht.
Als Zusammenfassung seiner ausführlichen Information über die medizinischen Erzeugnisse fügte Limonta hinzu, daß 169 verschiedene entwickelt wurden, und daß gleichzeitig spezialisiertes Personal ausgebildet wird und Techniker geschult werden, um diese Technologie des Fortschritts zu festigen.
Er lobte die Vorzüge der Gentechnologie, wo man keine Rohstoffe zur Herstellung braucht, und zeigte das am Beispiel der Enzyme, die industrielle Prozesse fördern.
Das Spektrum der durch Gentechnologie gewonnenen Enzyme schließt ein die Invertase um die Aufspaltung von Zuckerrohr in Fructose und Lactose zu erreichen. Erstere hat eine höhere Süßkraft als Zucker und erspart zahlreiche industrielle Prozesse.
Die Alfamilase ist ein anderes Enzym für die Verwendung in der Textilindustrie und in Brauereien und es werden weitere erforscht, wie die Laktase, die die Milch für die Kinder leichter verdaulich macht.
Fidel unterbrach ihn, um zu präzisieren, wie die Biotechnologie in Cuba vor 10 Jahren begann und kommentierte die Tatsache, daß die Chinesen kürzlich für 15 Millionen Pesos Interferon kauften, um die Hepatitis B mit der starken antivirellen Wirkung dieses Produkts zu bekämpfen.
Limonta berichtete, daß in Cuba etwa 25.000 Personen mit Interferon behandelt wurden und unser Land ist das einzige in der Welt, das es versuchsweise anwendet, um den Krankheitsausbruch bei den mit Aids infizierten PatientInnen aufzuschieben. Die Nordamerikaner setzten diese Behandlungsform nur 14 Monate lang ein, und konnten sie aus ökonomischen Gründen nicht weiterführen.
Er sagte, daß das FCE verschiedene Anwendungsmöglichkeiten für seine Fähigkeit, Gewebe zu regenerieren, bietet - z.B. für schorfige Haut von alten Menschen, in der kosmetischen Wissenschaft, um Falten zu verhindern – und man hat die industriellen Möglichkeiten geschaffen, die Nachfrage zu befriedigen. Es erlebt zur Zeit eine Phase der Registrierung, und bei den Preisen, zu denen es in der Welt angeboten wird, würde ein Kilo 150 Millionen Dollar bringen.
Auf Bitten Fidels beschrieb Limonta die Arbeitsweise jenes Zentrums, das in Cuba das Prinzip, dem heute die Contingentes mit vollem Arbeitseinsatz folgen, eingeleitet hat.
Später hob der Wissenschaftler die Vermarktung unserer Erzeugnisse hervor, auf einem internationalen Markt mit sehr strengen Gesetzen bezüglich der Anwendung von Gen- und Biotechnologie, und berücksichtigte, daß auf diesem Gebiet die Situation und die Aussichten sehr günstig sind, denn das wissenschaftliche Potential, das diese Technologie beherrscht, hat Cuba schon geschaffen.
Er sagte, daß es zur Zeit viele lateinamerikanische Kollegen gibt, die lieber den Erfahrungsaustausch mit Cuba als mit den Vereinigten Staaten wollen. Er erklärte, sie sagen uns: "Wenn wir in die USA gehen, erwerben wir ein ähnliches technisches Niveau, wie wir in Cuba erwerben können, aber in Cuba erwerben wir etwas anderes, das wir in den USA nicht erfahren können: Einen Produktions- und Entwicklungsablauf in einer viel höheren Geschwindigkeit."
Er bestätigte, daß man heute, nach den großen Veränderungen in der Welt der Gentechnologie, wo die nordamerikanische Schule führend war, gefolgt von der japanischen Schule - viel praktischer als die erstere - schon von einer cubanischen Schule der Biotechnologie sprechen kann. Entsprechend anerkennen viele in Lateinamerika das in diesen 10 Jahren Erreichte, und der Grund, warum Cuba dazu fähig war, sagen sie, liegt in seinen sozialökonomischen Charakteristika, aber wir schätzen ein, daß es aufgrund der politischen Charakteristika war, bekräftigte der Forscher.
Er fügte hinzu, daß die Politik der angewandten Entwicklung im nationalen Umfang die Verbindungen zwischen allen Ministerien des Landes und vielen Provinzen begünstigt hat.
Er erinnerte daran, wie die UNIDO (Gremium der Vereinten Nationen zur industriellen Entwicklung) seinerzeit die Schaffung eines Zentrums der Gen- und Biotechnologie förderte. Cuba verteidigte das Konzept, daß der Sitz in einem Land der Dritten Welt sein sollte und bot gleichzeitig Havanna an. Das war 1983. Die Debatten um die Nationen zu bestimmen - denn es handelte sich um ein internationales Zentrum - kamen zu keinem Ende: Es bewarben sich Schweden, Spanien, Italien, sie boten viele Millionen an, auch Indien. Cuba erhielt mehr Stimmen als die übrigen, aber angesichts der Verzögerung der Entscheidung, erhoffte unser Land nichts mehr.
Wissenschaftler und Architekten begannen nach dem Programm der UNIDO zu arbeiten und schafften es, so wie es war, in zwei Jahren. Es gab damals keine Contingentes - unterbrach Fidel - es vereinten sich dort 2.000 Menschen und arbeiteten hart, und das Zentrum war unser. Limonta erinnerte daran, daß Fidel damals dazu gesagt hatte: Bevor sie den ersten Stein setzen, werden wir das Zentrum schon fertig haben. Und das erfüllte sich 1980. Heute a man dort an mehr als 100 Produkten, an 25 davon mit Techniken der Gentechnologie.
Bevor er die Darstellungen von Limonta abschloß, ehe er das Kollektiv der WissenschaftlerInnen lobte, drückte der "Comandante en Jefe" (Fidel) die Notwendigkeit aus, die Anstrengungen dort zu vervielfachen, die Vermarktungsmöglichkeiten jedes einzelnen dieser Zentren zu entwickeln, angesichts des produktiven wissenschaftlichen Gefüges, das wir geschaffen haben.
Priorität der Wissenschaft in Cuba
Concepcion Campa berief sich zu Beginn ihres Beitrags vor den Delegierten darauf, auszugehen von einer Zielsetzung Fidels seit mehr. als zwei Jahrzehnten: "die Zukunft Cubas ist notwendigerweise eine Zukunft der Wissenschaftler".
Die Wahrheit dieser Zielstellung wird heute bestätigt, z.B. entsprechend der folgenden Bekräftigung der Forscherin, die mehr als einmal Zeugin dessen war, wie die Priorität, die die Wissenschaft in unserem Land genießt, den Neid beliebiger Wissenschaftler in beliebigen Ländern der Welt hervorruft, bis hin zu den hoch entwickelten.
Das Zentrum der Anti-Meningokokken-Impfung, wie es anfangs hieß, entstand in der Beschäftigung mit der Lösung eines Gesundheitsproblems unseres Landes: der Hirnhautentzündung, die mehr als 1.000 Erkrankungen jährlich in allen Altersstufen verursachte, bei Kindern unter 6 Jahren grundsätzlich mit hoher Sterblichkeitsrate (bis zu 200 Todesfälle jährlich).
Sie berichtete, daß in dieser Epoche in der Welt eine Lösung bezüglich dieser Krankheit noch nicht erreicht werden konnte, trotz der Forschungen, die durchgeführt wurden in Ländern wie USA, Kanada, Großbritannien, Frankreich, Norwegen und anderen.
Eine der ersten Schwierigkeiten bei der Schaffung des Impfstoffes, so bemerkte sie, war, daß man mit den lebenden Erregern arbeiten mußte, was ein großes Risiko für die Companeras/os bedeutete, die diese Mikroorganismen erforschten, und sie und ihre Familien das Leben kosten konnte. Aber unser Kollektiv hat keine Sekunde gezögert, sich diesem Risiko zu stellen. Wir haben Belege aus anderen Ländern, daß dort die Forscher Meningokokken züchten, abtöten, prüfen, ob sie abgestorben sind und danach mit ihnen arbeiten. Selbstverständlich ist es ihnen nicht gelungen ein wirksames Präparat zu erhalten. Wir stellten uns der Vorbereitung des Präparats auf unsere Weise, danach wurde es an Tieren erprobt, als sich zeigte, daß es keine Nebenwirkungen hervorruft und anwendbar ist, wurde es an den im Labor Arbeitenden selbst erprobt. Die ersten Kinder zum Testen waren unsere eigenen Kinder, weil oberste Bedingung ist, daß, was wir nicht uns selbst und unseren Kindern zumuten können, wie sollten wir das irgendjemand anders zumuten können, bekräftigte sie inmitten von tosendem Beifall der ZuhörerInnen.
Nach Ablauf von zwei Jahren, fuhr sie weiter fort, und mit der Hilfe anderer KollegInnen und Einrichtungen, erreichten wir ein wirkungsvolles Resultat bei unserem Impfstoff. Auf unverhoffte und sozusagen überraschende Weise waren wir mit der Vermarktung des Produktes konfrontiert, als Brasilien, mehr als einmal von der Geisel dieser Krankheit betroffen, uns um 15.000.000 Impfeinheiten bat und unsere Planung waren kaum 3.000.000. Aber mit einem enormen Kraftaufwand, mit der Hilfe von Bauleuten und der sofortigen Anschaffung von technischer Ausrüstung gelang es uns, die Bitte zu erfüllen und das Feld des internationalen Marktes zu betreten.
Sie erinnerte daran, daß Brasilien kürzlich sich an uns wendete, um die gleiche Menge zu bestellen. Die Ergebnisse sind in diesem Land sehr gut, obwohl eine heftige Kampagne der Nordamerikaner die Einfuhr unseres Produktes dort verhindern soll, dabei haben sie auch zu Verleumdungen gegriffen.
Sie gab bekannt, daß das Zentrum, dem sie vorsteht, sich auch der Schaffung anderer Impfstoffe zuwendet, z.B. gegen die Cholera. Cuba ist in dieser Zeit durch seine wissenschaftliche Entwicklung auf dem Feld der Medizin die Hoffnung der armen Länder Amerikas, die nicht einmal ansatzweise eines dieser Probleme lösen können, so schätzte sie ein.
Die Direktorin des Institutes "Finlay" informierte auch, daß die Weltgesundheitsorganisation auf Cuba zähle, bei der Entwicklung eines wirksameren Impfstoffes, der in einer einzigen Dosis durch den Mund eingenommen wird und hohen Temperaturen widersteht, benannt ist er Kindheits-Impfstoff. Das ist ein Ziel an dem wir arbeiten, außerdem an der Verbesserung der klassischen Impfstoffe.
Auf dem Impfsektor entwickeln wir uns zu einer dritten Kraft, schaltete sich Fidel ein, und er unterstrich, daß auf einem kürzlich abgehaltenen internationalen Kongreß die Wirksamkeit unseres Impfstoffes gegen Meningokokken Typ B anerkannt worden sei, die eine Wirksamkeit von 85 bis 95 % erreicht hat, im Vergleich haben andere dieser Gattung weltweit nur etwa 50 % erreicht.
Er hob hervor, daß außerdem ein Serum entwickelt wurde, das sehr wirksam ist bei der Behandlung von Erkrankten; so haben wir auf der Basis von Blut von geimpften Personen, auf diese Weise nicht nur den Impfstoff, sondern auch ein Medikament erhalten.
Der Betrieb der Anlage "Frank Pais"
Darauffolgend berichtete Professor R. Alvarez Cambras vom Betrieb der Krankenhausanlage "Frank Pais", einer Einrichtung, die im vergangenen Jahr 5.800 chirurgische Eingriffe an PatientInnen vorgenommen hatte, die ambulant 112.000 Personen betreut und die 380.000 Personen Physiotherapie geboten hatte.
Cambras berichtete, daß in der Vergangenheit chirurgische Instrumente für die Orthopädie im Wert zwischen 3 und 4 Millionen Dollar importiert wurden und daß heute die Fabrik neben "Frank Pais" fähig ist, die notwendigen Instrumente selbst herzustellen und solche Importe zu ersetzen.
Er informierte darüber, daß es dort gelungen ist, die erste cubanische Hüftprothese zu entwickeln, welche Anfang 1992 komplett fertiggestellt sein wird, und deren Kosten am Auslandsmarkt zwischen 2.000 und 3.000 Dollar pro Stück schwanken. Er verkündete, daß bereits der erste Operationstisch in Cuba hergestellt wurde, womit Devisenausgaben zwischen 15.000 und 20.000 Dollar pro Stück vermieden werden.
Er gab auch die Erfolge der medizinischen Bank für Gewebe, Knochen, Haut, Sehnen und einige Nebenprodukte des Blutes bekannt, zu deren Aufgabe kürzlich auch die Arbeit mit Schweinehaut hinzukam, welche in kleinen Mengen aber in hoher Qualität hergestellt wird.
Bezüglich des Gesundheitstourismus versicherte er, daß man in diesem Jahr mit nur 20 Betten etwa eine halbe Million Dollar einnehmen werde und daß derzeit ungefähr 400 ausländische PatientInnen auf die Möglichkeit warten, zur Operation nach Cuba zu kommen.
Er kündigte an, daß man im November über weitere 60 Betten für den Gesundheitstourismus in umgestalteten Bereichen des eigenen Krankenhauses verfügen werde, sowie über ein Hotel-Krankenhaus für die Genesenden mit 95 Apartements und 200 Betten, was eine gute Ausnutzung der chirurgischen Betten des Zentrums ermögliche.
In diesem Sinn betonte Fidel vor dem Plenum die Tatsache, daß dieses Hotel aus einem Appartementgebäude entstehe, das man den ArbeiterInnen von "Frank Pais" übergeben hatte, und das diese stifteten, um es in ein Hotel zu verwandeln. Dies war eine großzügige Geste der ArbeiterInnen im Hinblick auf die enorme Wohnungsnot, bekräftigte Fidel.
Cambras erzählte, daß die in Cuba ansässige iberoamerikanische Orthopädieschule mehr als 200 StipendiatInnen aufwies und er erklärte, daß diese Schule außerdem allen SpezialistInnen des Landes den neuesten Wissensstand vermittelt habe und daß derzeit die Kenntnisse der orthopädischen Krankenschwestern auf den neuesten Stand gebracht würden.
Er fuhr fort, indem er die neuen Aspekte des Krankenhauses "Frank Pais" aufzählte, sowie die Angebote, die in Kürze eingerichtet werden, darunter die Erweiterung der Turnhalle, die Einrichtung von Hausclub und Schwimmbecken, sowie einer orthopädischen Apotheke, die den AusländerInnen zugänglich sein wird. Die cubanischen PatientInnen erhalten diese üblichen Angebote während ihrer Behandlung.
Er bezog sich auch auf den Export der äußerlichen Fixiermittel Ralca, und sagte, daß man sie exportiere (ohne die Anwendung von Fixiermitteln für unsere PatientInnen einzuschränken). Eine andere Neuheit war das moderne System für die Hüftbehandlungen, vor allem bei älteren Leuten, ohne daß sie eine traumatische Operation erleiden, und die Einführung dieses Systems im Krankenhaus "Frank Pais", sowie die ganzen orthopädischen Anstrengungen der cubanischen Operations-Teams zum Absaugen von Splitterbrüchen. Eine französische Methode, welche in Cuba Dr. Alvarez Cambras selbst einführte.
Er erwähnte unter den Arbeiten des "Frank Pais" auch diejenigen, die sich mit Knochenwachstum beschäftigen, und er bezog sich auf die Zusammenarbeit des Krankenhauses mit etwa 14 wissenschaftlichen Institutionen auf der Welt und die Entwicklung und die Vermarktung mit verschiedenen Ländern.
Cambras nannte die verschiedenen orthopädischen Krankenhäuser mit cubanischem Personal, die bereits bestehen oder die gerade im Begriff sind, zu entstehen, wie z.B. eines mit 100 Betten und ausschließlich cubanischem Personal, das seit 8 Jahren im Irak besteht, und er fügte hinzu, daß eines im Jemen, ein anderes in Libyen (mit 350 Betten), eröffnen werde, sowie jeweils eines in zwei lateinamerikanischen Ländern und eine Filiale in der Sowjetunion, die vom Komitee der Afghanistan-Veteranen gefördert werde.
Fidel ergänzte, daß noch einige Dinge erwähnt werden müßten. Er hob die außerordentliche Arbeit von Dr. Cambras hervor, insbesondere auch seine Arbeit im diplomatischen Bereich. Er fügte hinzu, daß man auf die Arbeit des "Frank Pais" im Sport hinweisen müsse und er erwähnte den Erfolg, den die medizinische Behandlung in diesem Krankenhaus bei dem cubanischen Boxer Leonardo Martinez Fizz erzielt habe, sowie andere wichtige Operationen, die bei SportlerInnen durchgeführt wurden.
Besonders erwähnte er die OrthopädInnen und das medizinische Personal insgesamt, das inmitten dieses unrühmlichen Krieges im Irak arbeitete. Er hob hervor, daß diesen GenossInnen besondere Ehre gebühre, ebenso wie sie anderen zuteil wurde, die eine herausragende Aufgabe übernommen hatten.
Über das Molekular-Immunologische Zentrum
Ein anderer Delegierter des Wissenschaftssektors, der das Wort ergriff, war Dr. Augustin Lage für das Molekular-Immunologische Zentrum, das sich mit monoclonalen Antikörpern beschäftigt.
Der Delegierte erklärte, daß diese fortgeschrittene Technologie vielfältig anwendbar sei und eine breite Produktpalette habe. Er berichtete, wie diese spezialisierte Arbeit in einem kleinen Zimmer im Onkologischen Krankenhaus begann, das Fidel anfangs besichtigte und als Dachkammer bezeichnete, und daß dies jetzt ein Zentrum von hohem wissenschaftlichem Niveau ist.
Lage erklärte, daß man diese Antikörper bei verschiedenen Spezialfällen einsetzte, z.B. bei Verpflanzungen. Das Produkt -- monoclonale injektierbare Antikörper - wurde in Cuba erstmals 1987 hergestellt. Er sagte, daß die erste Produktion 10 Gramm jährlich betragen habe, und daß man später, nachdem man in die "Dachkammer" investiert hatte, sich der technologischen Herausforderung stellte, 100 Gramm zu produzieren. Die Behandlung eines Patienten mit diesem Produkt in einem kapitalistischen Land hat einen Wert von 5.000 Dollar. Im folgenden bezog er sich auf das aktuelle Programm, das in diesem Bereich durchgeführt wird, und die Perspektiven, die es auf nationaler Ebene bietet, da es sich hier um eine Technik handelt, welche tief in die gesamte Struktur unserer wissenschaftlichen und medizinischen Einrichtungen vordringen soll. Zu diesem Punkt erklärte der Comandante en Jefe (Fidel), daß sie diese Studien gegen die Krebsbekämpfung begonnen hatten, und daß zu ihren Konzepten u.a. die Aufgabe der Krebsbekämpfung gehöre. Er sagte auch, daß mehr als 400 Arten Krebs existieren und daß bei der Diagnostik und bei der Behandlung jede Art einen speziellen monoclonalen Antikörper benötige, und daß dieses Kollektiv an denjenigen arbeite, die am häufigsten vorkommen. Er fügte hinzu, daß man auch daran arbeitet, Erkrankungen zu entdecken und zu heilen und sie insbesondere in einer Früh-Phase zu entdecken. Als Beispiel hierfür nannte er die Mammografie, die man zur Erkennung von Brustkrebs anwendet, um traumatische Verstümmelungen zu vermeiden. Hier, betonte er, eröffne sich ein unendliches Feld der Möglichkeiten. Fidel kam auf das Thema zurück, daß dieses Kollektiv wirklich in einer Dachkammer im Onkologischen (Krebs-) Krankenhaus untergebracht sei, denn als man versuchte, ihnen das: IPK (Institut "Pedro Kouhry"?) zur Verfügung zu stellen, schätzte man ein, daß man dort keine neue Einrichtung realisieren könnte und so suchte man sofort eine andere Lösung. Vor 24 Stunden, bestätigte er, habe man begonnen, an der neuen Einrichtung zu arbeiten und Brigaden zu suchen.
Der "Comandante en Jefe (Fidel)" bekräftigte vor dem Plenum, daß dieses Kollektiv ein Team von Menschen habe, die gerüstet seien, sich dieser Aufgabe zu stellen. Es seien intelligente und fähige Leute, die Tag und Nacht arbeiten würden, betonte er.
Er fügte hinzu, daß er sich entschlossen habe, ihm den Namen Molekular-Immunologie zu geben, weil die Antikörper nur einen Teilbereich des Aufgabengebietes ausmachen. Später, als Fidel über die Geschwindigkeit sprach, mit der gearbeitet wird, meinte er, man müsse nach folgendem Motto arbeiten: Dies ist die Revolution, dies ist der Sozialismus.
Kinderherzzentrum und Tschernobylkinder
Im Anschluß an diesen Vortrag trat Dr. Carlos Dotres als Vertreter der Stadt Havanna ans Mikrofon. Er kündigte die 5-Jahres-Feier des Herzzentrums des Kinderkrankenhauses "William Soler" an; in diesem Zeitraum wurden dort 2.450 Operationen an todkranken Kindern durchgeführt, wobei von ihnen ein hoher Prozentsatz überlebt hat, nämlich 87 %.
Er fügte hinzu, daß die angeborenen Herzfehlbildungen, die nach dem Auftreten verschiedener neuer Krankheitstypen in Kuba zu beobachten sind, eine der Haupttodesursachen der kubanischen Bevölkerung sind. Vorsorgeprogramme dagegen einzuführen, sowohl in der Diagnose vor der Geburt, wie auch bei der Erstuntersuchung und im Rahmen dieser Programme das des Herzzentrums, wurde beschlossen: etwa 50-60 % der angeborenen Fehlbildungen hängen mit dem Herzen zusammen.
Später informierte er darüber, daß durch diese Programme in drei Jahren 75 Herzfehler an Ungeborenen diagnostiziert wurden, die mit dem Einverständnis der Eltern zum Schwangerschaftsabbruch führten, weil es keine Überlebenschance gab.
In Cuba werden ungefähr 1.200 Babys jährlich mit Herzfehlern geboren, die mittels eines über das ganze Land ausgebreiteten Netzes von Herzzentren versorgt werden.
Ferner fügte er hinzu, daß die Tätigkeit der Herzchirurgie höchst kostenaufwendig sei. Für chirurgische Eingriffe an durchschnittlich 500 bis 520 Kindern jährlich sei allein Operationsmaterial für 600.000 bis 700.000 Dollar nötig.
Dann verwies Dr.Dotres auf die wachsende Nachfrage aus dem Ausland nach Operationen an Kindern im Herzzentrum und 157 Kinder aus verschiedenen lateinamerikanischen und afrikanischen Ländern wurden bereits hier operiert, die meisten kostenfrei.
Der andere Aspekt, den dieser Delegierte aufgriff, war die Koordinierung und Organisation der Fürsorge für die Tschernobyl-Kinder. Es halten sich z.Zt. etwa 6.188, sowie etwa 1.000 erwachsene Begleitpersonen, die auch ärztlich versorgt werden müssen, in Cuba auf.
Hier unterbrach der "Comandante en Jefe" (Fidel Castro - d. Übers.) ihn, um darauf hinzuweisen, daß Cuba allein in diesem Punkt mehr Hilfe geleistet habe, als der ganze Rest der Welt.
Dotres erklärte ferner, daß 80 % dieser Kinder irgendein Krankheitsbild aufwiesen, daß 150 bösartige Blutbildveränderungen oder andere Krebsarten bekommen haben; von ihnen wurden 90 bereits gegen verschiedene Arten von Leukämie im Hämatologischen Institut behandelt und etwa 50 gegen verschiedene andere Formen von Krebs.
Er fügte hinzu, daß die Behandlungsergebnisse solcher Krankheiten in unserem Land sehr gut seien.
Dotres wies bei der Fortführung seines umfassenden Vortrags darauf hin, daß die Mehrheit der Angehörigen dieser Kinder ein Gefühl großer Sicherheit und Dankbarkeit für unser Land empfinden und solange nicht zurückreisen, bis die Heilung ihrer Kinder sicher sei.
Er wies besonders auf eine Gruppe von Einrichtungen des öffentlichen Gesundheitswesens hin, die sich sehr intensiv für dieses integrale Programm eingesetzt hat. Ihr Zentrum ist Tarara, die Stadt der Pioniere, wo es ein Krankenhaus gibt mit 350 Betten, eine Magenklinik ... das heißt, alles, was ein "medico de la familia" (Familienarzt) für eine ganzheitliche Versorgung braucht. Dies ist ein weiterer Beiweis dafür, daß das System des "medico de la familia" unter jeglichen Vorbedingungen anwendbar ist.
Wenn die Kranken in ihr Land zurückkehren, dann mit der kompletten medizinischen Diagnose und entsprechenden Behandlungsempfehlungen. Es halten sich zur Zeit sogar ganze Ärzteteams aus Cuba in der Ukraine auf, die mit der Auswahl und Beobachtung jener Kinder beauftragt sind, abgesehen von weiteren Teams, die nach Rußland geschickt werden.
Ferner erklärte der Leiter von "William Soler", daß in den nächsten Tagen 2.400 Kinder aus Rußland erwartet würden.
Daraufhin sprach Fidel einige Worte über das Kinderherzzentrum und bezeichnete es als hervorragendes, eines der besten der Welt; er erläuterte einige Entscheidungen, durch die das Zentrum bald über mehr als 100 Betten verfügen soll.
Im Vergleich zu einigen Einrichtungen in entwickelten Ländern, die über sechs oder sieben Betten verfügen, bemerkte er, daß es im Begriff ist, mehr als 100 Betten zu haben und Erfahrungen mit einer Unzahl von PatientInnen gesammelt hat, dies erleichtert die Untersuchungen und Behandlungen um das erneute Auftreten einer der Herzkrankheiten zu vermeiden.
Nachdem er auf die Verdienste Dotres an der Spitze im Kampf gegen die Epidemie des Dengue-Fiebers und als Leiter vom "William Soler"-Krankenhaus, dem das Herzzentrum angehört, hingewiesen hatte, berichtete Fidel, daß man, als sich das Tschernobyl-Problem stellte, diese sehr verantwortungsvolle Aufgabe Dotres übertragen hat.
Es sind tausende von Kindern, die uns die Sowjets schicken, und für diese Hilfe sind sie uns sehr dankbar.
Wir können den sowjetischen Kindern eine große Hilfe sein; ohne große finanzielle Opfer, da die Beschäftigten und ihre Gehälter die gleichen bleiben, wie auch sonst im Campamento.
In unserem kleinen Dritte-Welt-Land gibt es wahrhaft sinnvolle Einrichtungen und Krankenhäuser, die wir den Tschernobyl-Kindern zur Verfügung stellen. In der Bewertung dieser und anderer Hilfen für Menschen aus Nicaragua, El Salvador und anderen befreundeten Völkern, betonte er, daß dies dem Land ein hohes Ansehen verschafft. Es sind dies keine Einrichtungen, durch die unser Land große Summen verdient - obwohl es etwa gelingt, die Kosten zu decken - aber sie schaffen die Möglichkeit, Gesundheit zu exportieren; nicht Öl, Diamanten oder Gold, die Gesundheit hat einen viel höheren Wert. Es kann uns gelingen, Gesundheit in größerem Umfang zu exportieren. Unser System trägt enorm bei zu dem Ansehen, dies schafft die notwendige Grundlage dafür, daß die hervorragende Industrie, die wir entwickelt haben, in der Welt den Durchbruch schafft und die ganze Welt Cuba Beachtung zollen muß.
Darauffolgend erläuterte Lidia Tablada, Direktorin des CENSA, einige der Merkmale der von ihr geleiteten Einrichtung. Diese zählt 162 WissenschaftlerInnen und hat unter anderem das Surfacen entwickelt, das Medikament ist eine Frucht der Zusammenarbeit einer bedeutenden Gruppe von wissenschaftlichen Einrichtungen des Landes. Es ist von großer Bedeutung für die Behandlung des Krankheitsbildes bei Unreife der Lunge, was die zweithäufigste Todesursache bei Neugeborenen ist. Die Ergebnisse sind zufriedenstellend, fügte sie hinzu, mehr als 30 Kinder sind bis jetzt durch dieses Medikament gerettet worden. :
Ebenso wies sie hin auf andere Entwicklungen und Produkte zur Impfung in der Viehzucht gegen Blutparasiten und Zeckenbefall, einen der wichtigsten Faktoren der Krankheitsübertragung bei Tieren; auch erläuterte sie den Entwicklungsprozeß, der das CENSA überdies in ein Produktionszentrum für den Export umwandeln soll.
Anschließend sprach in dem Tagesordnungspunkt zur wissenschaftlichen Entwicklung des Landes, Osvaldo Bebelagua von der Niederlassung der Akademie der Wissenschaften in Santiago de Cuba über die Arbeit und die Anstrengungen einer Gruppe von SpezialistInnen und Einrichtungen dieser Provinz bei der Anfertigung eines Atlas von Santiago, der Ende dieses Jahres herausgegeben werden soll. Er übergab Fidel ein Exemplar dieses Werkes.
Die Urheber von SUMA
In der Folge ergriff Jose Luis Fernandez-Yero vom Rektorat des Immunologischen Versuchszentrums das Wort, der eine detaillierte Darstellung davon geb, wie sich diese wissenschaftliche Institution entwickelt, sowie über ihre Leistung, die sie in der Diagnose einiger Formen angeborener Mißbildungen während der Schwangerschaft vollbringt.
Er bezog sich auf Fidels Interesse und Aufmerksamkeit für diese Forschungsarbeit, der die Vorgabe machte, daß jede Anstrengung zur Vermeidung auch nur eines einzigen so mißgebildeten Kindes die Anstrengung lohnen würde, und es sei nicht wichtig, wieviele Mittel dazu nötig sind, um nur zu erreichen, daß sich ein solches Unglück in einer cubanischen Familie nicht ereignet.
Er erklärte, daß bereits 1986 die erste in Cuba gebaute Ausrüstung des Ultramikroanalytischen Systems (SUMA) fertiggestellt wurde, und seine fortlaufende Produktion habe es erlaubt, solche Forschungen auf das gesamte Land auszuweiten. Im September 1991 habe man bereits an einer Million Schwangeren Untersuchungen durchgeführt, bei denen man 2.056 Kinder mit schweren Mißbildungen erkennen und deren Geburt man mit Einverständnis der Eltern vermeiden konnte. Außerdem wurden mehr als 5.000 ernste Störungen der Schwangerschaft diagnostiziert, nicht hinsichtlich des Fötus, sondern einer Erkrankung der Mutter. Dies hat es ermöglicht, gegen ein anderes ernstes Gesundheitsproblem, nämlich die Müttersterblichkeit anzugehen.
Er fügte hinzu, daß im Land zugleich die Diagnoseprogramme zur angeborenen Unterfunktion der Schilddrüse institutionalisiert und erweitert wurden, wodurch bereits 700.000 Neugeborene untersucht wurden und man 220 Fälle dieser Krankheitsform diagnostizieren konnte, die man einer rechtzeitigen Behandlung zuführte und die so eine völlig normale Entwicklung nahmen.
Er sagte, daß ein anderes Programm, das im Land durchgeführt wird, die ebenfalls die Neugeborenen betreffende Diagnose von Allergierisiken sei; es wurden bereits mehr als eine halbe Million Kinder untersucht, was die Einführung einer Prophylaxe zur Vermeidung von Allergiekrankheiten erlaubt habe, von der heute mehr als 56.000 Kleinkinder in der Präventivphase und etwa 18.000 durch eine intensivere Behandlung zur Vermeidung von Allergiekrankheiten profitieren.
Er fügte hinzu, daß bei diesen gesamten Programmen, die als öffentliche Gesundheitsprogramme sich der Mutter und dem Kind zuwenden, Cuba das einzige Land der Welt sei, das diese in der Form eingerichtet habe, was auch international anerkannt sei.
In seinem Beitrag vermeldete Fernandez-Hero, daß in diesen Jahren durch SUMA in gleicher Weise intensive Untersuchungen von verschiedenen anderen Leiden durchgeführt wurden und gegenwärtig im Immunologischen Versuchszentrum 17 verschiedene Diagnosearten Anwendungsreife erlangen.
Er nannte als Beispiel Untersuchungen zum Nachweis von AIDS, der Hepatitisformen und Leprainfektionen, deren rechtzeitige Diagnose eine entsprechende Behandlung erlaubt hat, um die genannten Krankheiten zu überwachen.
Außerdem legte er dar, daß im genannten Zentrum auch Instrumente und Nachweispräparate für diese Untersuchungen produziert werden, die sowohl für den Gebrauch in unserem Land, wie für den Export bestimmt sind. Dieses Verfahren habe bereits gute internationale Aufnahme und Nachfrage erfahren.
Er erwähnte, daß bereits 120 Laboratorien dieses Typs in Cuba eingerichtet wurden, 54 in der Sowjetunion und weitere acht in Brasilien.
Abschließend bezog sich Fernandez-Yero auf den Arbeitszusammenhang und die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen wissenschaftlichen Institutionen, die sich diesen Forschungen widmen und die sowohl bei der öffentlichen Gesundheitsfürsorge als auch gleichermaßen bei der praktischen Umsetzung zur Aufdeckung von Krankheiten bei Tieren und Pflanzen soviel leisten würden.
Biotechnologie der Pflanzen
Nilo Castanedo aus Villa Clara überraschte alle, als er erklärte, was die Biochemiker-Gruppe gemacht hat, die er leitet und die unter aktiver Mitarbeit von Professoren der Zentralen Universität und aus anderen Forschungszentren und Einrichtungen in Villa Clara und anderen Provinzen nach biologisch wirksamen Mitteln forschen, um Rückstände der Zuckerindustrie aufzuspalten, im Vordergrund das "furfural" (chemischer Grundstoff).
Er erzählte, daß die Gruppe, die vor 10 Jahren gegründet wurde, schon forschend tätig war, als man im vergangenen Dezember die Errichtung eines Forschungszentrums beschloß - die Erstellung ist schon zu 90% abgeschlossen - und daß sie im nächsten Januar mit der Herstellung von drei neuen Produkten beginnen wird, deren Wirkung gegen Mikroorganismen und Parasitenbefall gerichtet sein wird. Diese Mittel könnten in verschiedenen Sparten der Wirtschaft eingesetzt werden.
Er erklärte, daß sie sich anfänglich nur dem Veterinärbereich widmeten und daß sie schon über vier Medikamente verfügten, die im wirtschaftlichen Maßstab, mit zufriedenstellenden Ergebnissen hergestellt wurden; gegenwärtig arbeiten sie außerdem an elf Erkrankungen - darunter durch Zecken verursachte - und seit etwa zehn Monaten richten sie ihre Forschungen (gemäß präziser Anweisungen von Fidel) auch auf Krankheiten der Banane, und sie erstrecken sich auf fünf Krankheiten, die in Monokulturen durch Pilze und Bakterien hervorgerufen werden.
Außerdem erforschen sie zum menschlichen Nutzen Hauterkrankungen und erproben ein Mittel, das mit sehr guten Ergebnissen gegen 32 Arten von Bakterien und Pilzen wirkt. Er verkündete, daß sie auch auf anderen Gebieten arbeiten und daß sie die Absicht haben, die Testmöglichkeiten zu erweitern. Castanedo sagte, daß im ersten Produktionsjahr der Anlage in Villa Clara, das nun zuende geht, diese sich reichlich bezahlt gemacht hat, möglicherweise noch vor Ablauf des Jahres.
Fidel, der zu vielen Gelegenheiten Bemerkungen machte, bat außerdem Juan Perez Ponce, vom im Aufbau befindlichen Zentrum für Gen- und Biotechnologie der Pflanzen in Villa Clara, er möge über den Stand des Aufbaus und der Forschungen der Gruppe berichten.
Ponce begann damit, daß die neue Anlage im ersten Trimester 1992 mit der Arbeit beginnen wird und daß man in vielerlei Hinsicht forscht, um Saatgut auszuwählen, um (genetisches) Saatgut herzustellen, in erster Linie von der Kartoffel. Er kündigte an, daß schon in diesem Jahr die Hälfte des von dieser Knolle benötigten Saatgutes innerhalb des Landes produziert wird. Auch die Banane stellt einen Teil dieses Arbeitsfeldes dar, und es hat sich erwiesen, daß die Vitro-Pflanzen aufgrund ihrer Eigenschaften den Anbauzyklus und den Ertrag erweitern, wodurch das Land auf diesem Wege Anbauflächen einsparen könnte.
Ponce sagte, daß das Potential des Landes in Kürze bei 40.000.000 Vitro-Pflanzen liegen wird, was z.B. die Hälfte der Produktion sein wird, die die Vereinigten Staaten erzielen, und er bekräftigte, daß die Technologie, die wir gebrauchen, mit Guayabera-Hemd und Palmenblatt-Sombrero bekleidet ist, um ihre cubanische Eigenheit zu umschreiben.
Fidel wandte sich erneut an Castanedo und erkundigte sich nach den Charakteristika der Antibiotika, die hergestellt werden.
Verschiedene Anträge
Auf Antrag verschiedener Delegierter vereinbarte der Kongreß, den cubanischen Wissenschaftlern - jenen, die berichtet hatten und jenen, die das aus Zeitgründen nicht hatten tun können - seinen Dank und die Bewunderung auszusprechen für den wichtigen Beitrag, den sie zur Entwicklung des Landes leisten. Diesem Beschluß folgte starker Beifall der Anwesenden.
Roberto Robaina, der die Sitzung leitete, verlas dann eine Botschaft der als Gast geladenen Nancy Zamora, in der sie unter anderem betont, daß jene Männer und Frauen der Wissenschaft, ihre Bescheidenheit, ihre Zurückhaltung und ihre tiefe menschliche Empfindsamkeit, unserer besonderen Aufmerksamkeit würdig seien.
Zu einem anderen Sitzungszeitpunkt schlug Sergio Alfonso, delegiert aus Guantanamo, vor, die von der venezolanischen Regisseurin Isa Dobles geleistete Arbeit zu würdigen, die mittels ihrer Fernsehsendungen zeigt, wieviel die Fernsehschaffenden durch Geschmack und Sensibilität zum revolutionären Aufbau beitragen können. An diesem Punkt schaltete sich der "Commandante en Jefe" (Fidel) ein. Er sprach darüber, daß er Notiz genommen habe, von der Rekonstruktion - unter der Regie von Isa - von fiktiven Dialogen mit Camilo und Che. Er erklärte, daß an diesem neuen Werk zwei Junge, sehr bekannte und berühmte Künstler mitgearbeitet hätten – Patricio Wood und Rolando Brito -, die auch zum Kongreß eingeladen worden seien und die den Berichten zufolge eine außergewöhnliche, sehr beeindruckende Rolle gespielt hätten.
Fidel deutete die Möglichkeit an, das Material noch vor Beendigung des Kongresses vorzuführen und er bewertete den Stil als sehr originell, historische Persönlichkeiten zu Wort kommen zu lassen, und zwar nicht nur in ihrer - vergangenen - Zeit, sondern auch in heutigen Zeiten.
Er bat beide Schauspieler zum Podium hinaufzukommen und über ihre Erfahrungen während der Dreharbeiten und in der Sierra Maestra zu erzählen.
Patricio erklärte in einem ausführlichen Dialog mit dem "Commandante en Jefe" (Fidel), daß sie insgesamt 20 Tage lang beschäftigt gewesen seien und daß es schwierig sei, das von Isa verwendete Stilmittel zu definieren, aber man könne es ein zeitversetztes Interview nennen, das die Möglichkeit gibt, daß Camilo und Che Überlegungen anstellen, die über ihre eigene Lebenszeit hinausgehen und dies gibt den Gedanken der beiden Aktualität.
Er äußerte, daß die Arbeit für sie beide etwas sehr wichtiges gewesen ist, weil es keine Vorgänger in der Darstellung und Charakterisierung dieser verehrten Gestalten gegeben hat.
Er gestand, daß es eine hohe Verantwortung bedeutet hatte, diese Rollen zu übernehmen, aber daß sie sehr zufrieden und glücklich seien, obwohl sie die Ergebnisse noch nicht sehen konnten.
Er betonte, daß sie sich alle die Aufgabe gestellt hätten, das Material mit verkleinertem Team und ohne Qualitätsverlust in Rekordzeit fertigzustellen, als Gruß an den 4.Kongreß. Sie hatten mit nur wenigen Mitwirkenden in 12 Tagen praktisch soviel geschafft, was sonst eineinhalb Monate dauert.
Sie zeigten sich tief beeindruckt, von den Erlebnissen der Zeit, die sie in der Sierra Maestra verbrachten. Und Brito betonte, daß sich ein Arbeitskollektiv gebildet hatte, bei dem jeder einzelne seinen Teil dazu beigetragen hatte, seine Anstrengung, um das Projekt voranzubringen.
Er bestätigte vor dem Kongress und dem "Comandante en Jefe" (Fidel), daß die neue Generation von SchauspielerInnen und KünstlerInnen im allgemeinen, geformt durch die Revolution, entschlossen sei, im Geist der Contingentes zu arbeiten, um das Vaterland, die Revolution und den Sozialismus zu retten.
Über die Informationsmedien
Aleida Ester Gomez, Delegierte aus Matanzas, brachte vor, daß die Presse mehr Information über die Probleme, mit denen wir konfrontiert sind, bringen müsse.
Im gleichen Sinne meldete sich Reinaldo Hernandez aus Villa Clara zu Wort, der darauf drang, daß man neue Wege suchen müsse, um die Berichterstattung zu erweitern und sie mehr Menschen zugänglich zu machen.
Roger Ricardo Luis, Delegierter aus der Stadt Havanna, sagte, um die Arbeit der Presse zu verstehen und zu unterstützen, müsse man von vier Grundbedingungen ausgehen: es ist die Presse unserer Partei; wir alle, JournalistInnen, ArbeiterInnen und ReporterInnen sind AktivistInnen der Partei; es handelt sich um einen individuellen Schöpfungsprozeß, der einen guten Teil an Subjektivität enthält; und um zu informieren - dies ist eine wahrhaft goldene Regel des Journalismus und der Medien - muß man gut informiert sein, oder, liegt das Gegenteil vor, kann man nicht informieren.
Die Bedeutung der Verbreitung nicht nur innerhalb des Landes, sondern auch außerhalb, dieses revolutionäre Anliegen wurde hervorgehoben von Alejandro Guio Gonzalez, Delegierter aus Las Tunas, der auch die Möglichkeiten pries, die Rolle des Fernsehens bei der sozialen Beratung zu betonen, die dazu beiträgt, die städtische Ordnung zu stärken.
Magalys Lobato, aus der Stadt Havanna, trat ein für eine Presse, die näher an der Realität bleibt und geeignet, der Bevölkerung Informationen zu übermitteln, die ihr die Probleme des täglichen Lebens in ihrem aktuellen Bezug erklären. Im gleichen Sinn sprach sich der Delegierte der Hauptstadt, Jose Cabrera aus, indem er auf dem Informationssektor mehr Wendigkeit und Schnelligkeit einforderte.
Die Erfahrung von Radio Caibarien, dem Stadtsender von Villa Clara, wurde dem Kongreß dargestellt durch den Delegierten Julio Manejias, Programmregisseur in der Sendeanlage. Er berichtete, wie man auch dort im Geist der Contingentes arbeite, die vielfältigen Aufgaben ausführe und versuche, einen Radiojournalismus auf der Grundlage der Verteidigung unserer Prinzipien und der Objektivität zu machen.Der Delegierte Rafael Hidalgo aus Las Tunas sprach an, wie die Informationsmedien in der momentanen Zeit die Glaubwürdigkeit im revolutionären Verhalten zu unterstreichen hätten, auf der Grundlage eines Gesamtkonzeptes der Informationspolitik. Letzteres fordere seiner Meinung nach ein Gefühl der gemeinsamen Verantwortlichkeit der Parteimitglieder, der staatlichen Führungen und der Massenorganisationen und natürlich, der im Pressewesen Arbeitenden. Er betonte die Notwendigkeit, die JournalistInnen als wertvollen Verbündeten in der politischen und ideologischen Arbeit zu sehen, nicht als welche die kommen, um Fragen zu stellen.
Danach meldete sich der Delegierte Jacinto Granda, Direktor der Zeitung "Granma", zu Wort, der erklärte, wie in der heutigen Zeit die Informationsarbeit strenger gehandhabt werden müsse, er sagte, wenn es einen selbstkritischen Berufsstand gäbe, sei es der der JournalistInnen. Er erinnerte an ein allgemeines Sprichwort, das lautet: "Der Arzt begräbt seine Irrtümer, der Rechtsanwalt sperrt sie ein und der Journalist verbreitet sie." Von daher die Risiken eines Berufes, daß er in einer gewissen Weise rechtfertigt, wenn man keine konsequente Arbeit macht. Diese Zeit heute ist entscheidend für das Land und die Presse, sagte Granda; wir haben durch die letzten Erfahrungen kennengelernt, was für ein Unglück eine Presse anrichtet, die nicht unseren Grundsätzen, dem Volk, dem Vaterland verpflichtet ist. Ein solcher Weg könne niemals der der cubanischen Presse sein, betonte er; die cubanische Prsse sei wirklich einem revolutionären, verantwortlichen, ernsthaften und gründlichen Journalismus verpflichtet.
Die JournalistInnen, bekräftigte er, haben die Revolution begleitet und tun dies auch in dieser Zeit.
Ein anderer Delegierter sprach darüber, alarmiert zu sein bezüglich einiger Fernsehmitteilungen, die Plattheit im Gebrauch der Sprache beweisen würden. Auf eine andere Schwerpunktsetzung drängte er gegenüber den Lehrern, sich vom derzeitigen Beispiel unserer Wissenschaftler begeistern zu lassen, um die Vervollkommnung des Unterrichts zu erreichen und die beste Heranführung der Schüler an die Bildung.
Juan Moreno, Fotoreporter der Zeitschrift "Juventud Rebelde", meinte, daß man seitens des Parteivorstandes niemals den JournalistInnen darin Fesseln angelegt habe, wie sie ihre Arbeit tun.
Wir müssen einen Journalismus entwickeln, der den Forderungen der Revolution gerecht wird, sagte er und fügte später hinzu, daß die Feinde mit allen Mitteln zu erreichen versuchen, daß die Presse in Widerspruch zur Revolution gerät aber dies würde ihnen niemals gelingen.
Zu demselben Thema meldete sich Pedro Martinez Pirez von Radio Havana Cuba, der vorschlug, in den Text des Resolutionsentwurfs einen Zusatz einzugliedern, der sich seinerseits mit der Rolle der Partei auf ‚dem Informationssektor befaßt: Man möge nicht geringschätzen die systematische und tiefgehende Kritik an allem, was der Vervollkommnung der Gesellschaft entgegensteht.
Notwendigerweise, sagte er später, fühlen wir Scham darüber, wenn unser Journalismus unter dem für die Revolution nötigen Stand ist, besonders in dieser "periodo especial".
Caridad Diego vom Verlag Abril, Mitglied im UJC, fuhr fort mit dem gleichen Thema und sagte, daß in der orientierenden Rolle der Presse die Tatsache von Kritik bereits enthalten sei, jedoch teile sie das Anliegen, dies auch in ausdrücklicherer Form einzufügen.
Sie präzisierte ihren Beitrag dahingehend, daß man sich manchmal nicht darüber im klaren sei, wie schwierig es ist, das Ziel der Realitätsnähe zu erreichen, wirklich objektiv zu sein, mit Optimismus Kritik zu äußern und nicht unter dem Strich Negatives entstehen zu lassen. Hierbei sei die Ausbildung der JournalistInnen von Bedeutung, ferner das Verantwortungsbewußtsein derer, die einem Presseorgan voranstehen, ferner die Tatsache, daß Nachrichten gelegentlich nicht rechtzeitig eintreffen und auf den Scharfsinn, den die JournalistInnen brauchen, um die Wirklichkeit zu reflektieren.
Alle JournalistInnen, so drückte er es aus und schloß sich mit ein, wir sind der Arbeit verpflichtet, die wir tun und in dem Maße, indem wir fähig werden, verantwortlich für unsere Tätigkeit zu sein und mehr Professionalität zu entwickeln werden wir in der Lage sein, einen Beitrag zur Rettung des Vaterlandes, der Revolution und des Sozialismus zu leisten.
Die Delegierten Felix Lorenzo aus Ciego de Avila und Octavio Aguilera aus Holguin meinten, es gehe ein negativer Einfluß auf die Jugend aus von einigen Fernsehprogrammen, die geschmacklos gemacht seien und die Wirklichkeit unseres Volkes nicht widerspiegelten, sowie Auffassungen verzerren, die tief in unserer Gesellschaft verwurzelt sind.
Vilma Espin betonte in einem historischen Überblick über die materiellen und geistigen Errungenschaften der Revolution im Erziehungswesen, daß dieser Reichtum erhalten werden müsse, der erworben wurde, mittels einer verbesserten Arbeit, wo zuerst die Qualität des Unterrichts steht, obwohl Geldmittel fehlen können. Sie erinnerte an die Rolle, die die cubanische Jugend während dieser mehr als dreißig Jahre gespielt hat, an ihre verantwortungsbewußte Haltung in jeder historischen Situation von der Alfabetisierung bis zu internationalistischen Aufträgen in Nicaragua und Angola.
Abendsitzung
Zu Beginn der Abendsitzung, am Samstag um 17.30 Uhr, beantragte der Delegierte Julio Garcia Luis, im Rahmen der Debatten um den Entwurf der Resolution über das Parteiprogramm, das Thema hinsichtlich der Rolle der Presse in unserer Gesellschaft wieder aufzunehmen.
Man kann sich nicht, so sagte er, über Mängel und Schwierigkeiten im cubanischen Journalismus hinwegsetzen, von einigen oberflächlichen Einstellungen bis hin zu Unrichtigkeiten und fehlender Angriffslust. Dies sind Fragen, die auf dem Gebiet selbst gelöst werden müssen. Weiter erinnerte er, daß die Presse Teil eines sozialen institutionalen Gefüges ist, daß daher eine Politik erforderlich sei, die sämtlichen Faktoren einen inneren Zusammenhalt gäbe; das wird sein, wenn sie beginnt, sich insgesamt in den Prozeß der Berichtigung von Fehlern einzubringen, auch wenn dies auf Hindernisse und Unverständnis stößt.
Garcia Luis wies darauf hin, wie sich in der gegenwärtigen Zeitspanne zwei Fragestellungen unterscheiden ließen: Die außergewöhnlichen Umstände der "periodo especial" erfordern auch von der Presse ein besonderes Vorgehen - tun, was zu tun ist, mit den Mitteln, über die wir verfügen -, aber das heißt nicht, daß wir die Perspektiven einer umfassenden, geordneten Politik aus den Augen verlieren dürfen, die von der Partei durchgeführt wird, inganggesetzt, um unser Pressewesen zu entwickeln.
Darauf äußerte die Delegierte der Stadt Havanna, Rosalia Arnaez, Journalistin und Sprecherin des cubanischen Fernsehens, daß die primäre Aufgabe der Presse die Verteidigung der Revolution sei, daß dies aber nicht mittels eines verteidigenden Tonfalls zu erreichen sei, sondern durch die Gestaltung eines aufrichtigen und kritischen Journalismus, in einer Art und Weise, die uns dazu führt, uns unsere Fehler überwinden zu lassen; nicht um jenen zu gefallen, die wünschen, daß die Revolution verschwindet, sondern vielmehr für das Schöne, das Brüderliche und das Große der revolutionären Tat, um unsere Gesellschaft zu vervollkommnen.
Carlos Aldana, Sekretär des Zentralkomitees, sagte, daß dies die Debatte einer höchst komplizierten Fragestellung sei, die durch den Sozialismus und seine historische Erfahrung noch nicht gelöst sei. Die Zeit in der wir leben, darauf wies er hin, ist schwierig für uns alle, ausnahmslos. Alle, führte er aus, begehen wir Irrtümer, ob wir vorangehen oder schüchtern zurückbleiben. Im Falle der Presse, sagte er, entspringen falsche Einstellungen der Handhabung von Daten und der Information über die wir verfügen, sowie Vergleichen, die wir ziehen, aus Dingen, die uns ins Auge springen, oder die wir übergehen, aus Sichtweisen, die zuweilen nicht begründet sind, die wir veröffentlichen, in einer Weise, daß wir für Momente nicht mittels unserer Analyse-Faktoren prüfen, was daraus Entscheidendes entsteht. Er trug vor, daß es enorme Möglichkeiten im Informationsbereich gibt, und hob hervor, dies käme aber nicht immer mit der nötigen Qualität und Nachdrücklichkeit zum Ausdruck.
Ich glaube, deutete Aldana an, durch das, was hier gesagt wurde, können wir die besonders schwierigen Umstände verstehen, unter denen sich eine so sensible Arbeit entwickeln muß, wie es das Orientieren, das Informieren ist, bei der man mutig und auch politisch, realistisch sein muß, den gesunden Menschenverstand erhalten,: mit beiden Beinen auf dem Boden stehen und sich bewußt sein muß, daß wir Möglichkeiten besitzen, die viel Gutes und auch "paradoxerweise" viel Schaden anrichten können: orientieren oder desorientieren, informieren oder desinformieren.
Wir empfinden, so erklärte er, unseren tiefen Respekt vor allen JournalistInnen, die es riskieren, sich zu irren, die diese Herausforderung annehmen, die mit glaubwürdigen kämpferischen Standpunkten ihre Arbeit angehen, zu informieren, zu orientieren und mit Bescheidenheit Hinweise zu geben, nicht mit Anmaßung. Ohne geistiges Verständnis gibt es weder eine kluge noch eine geistreiche Haltung, noch einen Anspruch auf Wahrheit; ein Fehler, ein Irrtum, eine Unvollkommenheit vermittelt Fragestellungen, die uns dazu bringen müssen, die Arbeit zu verbessern.
In seinem Beitrag zog er auch in Betracht, wie manchmal die Informationsverarbeitung der Presse von den Behörden beeinflußt wird. Die Gremien, zur Zeit einschließlich der gesamten Partei, schaffen es nicht, die Informationen weiterzugeben, die exakten Angaben, die politischen Elemente und Grundlagen und die Bedingungen, unter denen eine Politik entwickelt wird, dadurch kann sich in der Arbeit der JournalistInnen dieser Mangel offenbaren.
In einem. anderen Zusammenhang beurteilte er die Besorgnis einiger GenossInnen bezüglich des Fernseh-Programms als berechtigt, in Übereinstimmung mit dem, was im Resolutionsentwurf formuliert ist über die Notwendigkeit des Kampfes gegen den schlechten Geschmack, die Plattheit, den leichtfertigen Umgang mit dem Lachen über den Grundsatz, unsere Kultur allgemeinverständlich darzustellen. Die große Herausforderung, darauf wies er hin, ist es, Humor, unterhaltsame, volkstümliche und ansprechende Programme zu haben und sich gleichzeitig nicht an unseren Normen und ethischen und ideologischen Gestaltungsansprüchen zu vergreifen. Die Leitung des Fernsehens, darauf wies er hin, zählt auf die Begabung, die Erfahrung und ein politisches Geschick der Übereinstimmung mit den Bedingungen, um sich um die Suche nach ästhetischer und professioneller Qualität zu bemühen, sowie darum, die verschiedenen Geschmacksrichtungen der Bevölkerung zu befriedigen.
An diesem Punkt stellte Roberto Robaina, der die Aussprache leitete, den Programmentwurf über das Parteiprogramm zur Abstimmung, wobei dieser vom Plenum einmütig gebilligt wurde.
Ein außergewöhnlicher Moment der Sitzung ereignete sich unmittelbar als Alberto Lezcay, Bildhauer aus Santiago und Gestalter des Reiterstandbildes der Plaza de la Revolucion "Mayor General Antonio Maceo y Grajales", das am Ende des Kongresses zur Wirkung kam, die Spende von 289.000 Pesos von dem Kollektiv der 19 Kunstschaffenden, die an dem Standbild gearbeitet hatten, für die Partei bekanntgab. Der Geldbetrag ist die Summe für Urheberrechte jedes einzelnen der Künstler. Fidel lud Lezcay zum Vorsitz ein, wo er sich angeregt mit dem Künstler unterhielt. Eine Delegierte aus Matanzas händigte Fidel ein in Leder getriebenes Werk des Künstlers Agustin Rey aus. Es wurde aus dieser Provinz durch vier junge Reiter überbracht, die von dort bis Santiago de Cuba geritten waren, um den IV. Kongreß zu ehren. Es handelt sich um eine Standarte, die in der Gestalt des Sklaven Eduardo die Rebellion versinnbildlicht.
Nicht autorisierte Übersetzungen von Mitgliedern der Freundschaftsgesellschaft
14.10.1991, Havanna
Quelle: IV. Parteitag der Kommunistischen Partei Cubas - Dokumente
Herausgeber: Freundschaftsgesellschaft BRD-Kuba