Wappen Kubas


Dokumente aus Kuba

Dokumente, Regierungserklärungen, Reden und Reflektionen von Fidel Castro, Erklärungen des kubanischen Außenministeriums, Veröffentlichungen der Nationalversammlung, Berichte der kubanischen Regierung sowie Beiträge Kubas vor den Vereinten Nationen.



I. Parteitag der KP Kubas
I. Parteitag der Kommunistischen Partei Kubas (PCC), Dezember 1975

I. Historische Analyse der Revolution

Kuba war die letzte Kolonie Spaniens in Lateinamerika und ist heute das erste sozialistische Land dieser Hemisphäre. Um dieses einzigartige historische Ziel zu erreichen, mußte unser Vaterland Hindernisse überwinden, die zeitweise unüberwindlich schienen.

Als sich zu Beginn des vorigen Jahrhunderts die große Mehrheit der spanisch sprechenden Länder vom Kolonialjoch befreite und dabei die Möglichkeit nutzte, die die napoleonische Invasion in Spanien bot, war Kuba ein Land tropischer Plantagen, auf denen Sklaven arbeiteten. Es bestand zu dieser Zeit eine typische Sklavenhaltergesellschaft. Ungeachtet der bestehenden internationalen Abkommen wuchs die Anzahl der Sklaven. Im gleichen Maße mehrten sich Reichtum und Wohlstand der herrschenden Klasse. Die Spanier beherrschten Handel und Verwaltung. Die reichen Kubaner waren Eigentümer der Plantagen. Diese soziale Klasse, obwohl sie daran interessiert wäre, die kolonialen Hemmnisse zu überwinden, die die Entwicklung der Wirtschaft hemmten und ihren Zugang zur politischen Macht versperrten, konnte nicht auf die militärische Macht des Mutterlandes verzichten, um die Unterdrückung der Sklaven aufrechtzuerhalten; diese Klasse fürchtete die Wiederholung der heroischen Geschichte Haitis in Kuba und opferte ohne Zögern die nationale Unabhängigkeit ihren Sklavenhalterinteressen.

Die Anzahl der Menschen, die dieser schrecklichen Form der Ausbeutung unterworfen waren, betrug 1841 über 400.000 - und das bei einer Bevölkerungszahl von kaum einer Million. Obwohl unser Land von der spanischen Monarchie deshalb als die ‚immer treue Insel Kuba‘ angesehen wurde, brachten jene Klasseninteressen auch bei einer Schicht reicher Kubaner die unheilvolle Forderung nach Anschluß an die Vereinigten Staaten hervor. Unter anderen Gründen hegten sie die Furcht, daß Spanien durch den internationalen Druck die Sklaverei abschaffen würde. Diese Forderungen wurden durch die Sklavenhalterstaaten des Südens von Nordamerika auf Grund ihrer Widersprüche zu den Interessen der industriellen Nordstaaten aktiv unterstützt in der Hoffnung, mit einem weiteren Sklavenhalterstaat - Kuba - rechnen zu können.

Die Absicht, Kuba zu annektieren, war andererseits seit der Gründung der USA immer erklärtes Ziel ihrer Führer und wurde wiederholt von Regierungschefs und Politikern als logischer Ausdruck der Prinzipien der Vormundschaft der USA, zu der sie sich in diesem Teil der Welt berufen fühlten, geäußert. Diese Tendenz hielt auch noch lange nach Aufhebung der Sklaverei in diesem Land und während der ganzen Zeit der Beziehungen zwischen den USA und Kuba an. Aber der Bürgerkrieg in den USA und die darauffolgende Abschaffung der Sklaverei in den Jahren Lincolns bedeuteten für die annexionistischen Bestrebungen der, kubanischen Sklavenhalter einen harten Schlag. Es ist gut, sich zu erinnern, daß angesichts dieser antipatriotischen und engstirnigen Absichten der Ausbeuter die Ausgebeuteten, die Sklaven, hervorragende Beispiele des sozialen und revolutionären Kampfes lieferten. Sie äußerten sich in zahlreichen heldenhaften Erhebungen, die, wie es immer geschah, blutig und brutal unterdrückt wurden.

Als die annexionistische Strömung ihren Niedergang erlebt hatte und selbst die kubanischen Großgrundbesitzer davon überzeugt waren, daß das System der Sklaverei durch andere, moderne Formen der landwirtschaftlichen und industriellen Produktion ersetzt werden mußte, erhoben sich mit aller Macht Stimmen, die eine Reform des spanischen Kolonialsystems forderten, das bereits zu einer unüberwindbaren Fessel für die weitere Entwicklung des Landes geworden war. Diese Forderungen wurden brutal zurückgewiesen und zwangen unser Volk zur Waffengewalt.

Obgleich von kubanischen Patrioten begonnen und angeführt, die reichen Familien entstammten und politische Bildung, Beziehungen und ökonomische Mittel für ein solches Unternehmen hatten, nahm der erste Unabhängigkeitskrieg von 1868 seinen Anfang nicht in den westlichen Provinzen Kubas, wo die Sklavenhalterklasse am tiefsten verwurzelt, wo sie mächtiger war und größere Unterstützung fand. Er erreichte auch dort nicht seine explosivste und massivste Kraft. Am stärksten zeichnete er sich in den Regionen und Provinzen des Landes ab, wo die unabhängigen Bauern zahlreicher waren und die Sklavenarbeit ein unvergleichlich geringeres wirtschaftliches Gewicht besaß.

Der Krieg riß Bauern, Handwerker und Sklaven mit und weckte den glühenden Patriotismus von Studenten und Intellektuellen sowie den des kubanischen Volkes überhaupt, deren Nationalgefühl im Feuer des Kampfes gegen die spanische Herrschaft zu einer konkreten und unwiderruflichen Realität wurde.

Obgleich die spanische Unterdrückung gleichermaßen von allen Kubanern gespürt wurde - ungeachtet ihrer sozialen Klasse -, stand der Westen Kubas, wo sich die Hauptreichtümer der sklavenhaltenden Klasse konzentrierten, nur am Rande des Krieges und nährte mit seinen Ressourcen das koloniale Heer: Die Hauptlast des Kampfes hatten die ärmsten Schichten des Volkes zu tragen, die in einem ungleichen und unvergleichlich heldenhaften Kampf den Krieg über zehn Jahre führten, bevor sie geschlagen wurden, nicht so sehr besiegt durch feindliche Waffen wie durch Uneinigkeit und Intrigen.

Damals wurde Antonio Maceo, ein Mann aus dem einfachen Volk, das den Waffenstillstand und den Frieden ohne Unabhängigkeit ablehnte, zum Symbol des Kampfgeistes und des unbezähmbaren Kampfwillens unseres Volkes, als er den unsterblichen Protest von Baraguá erhob.

Kurze Zeit danach, im Jahre 1886, wird die Sklaverei unter anderem als unvermeidliche Folge des Zehnjährigen Krieges abgeschafft. Wir waren das letzte Land in diesem Teil der Welt, in dem dieses unheilvolle Regime beseitigt wurde.

In unserem Land leben noch Männer und Frauen, die es am eigenen Leibe verspürten.

Im Jahre 1895 erhoben sich die Kubaner erneut zum bewaffneten Kampf. Diesmal war der Kampf jahrelang politisch vorbereitet worden. Unter der Führung von Martí, dessen politischer Genius über die Grenzen seines Landes und über seine Epoche hinausging, wurde eine Partei geschaffen, um die Revolution zu führen. Diese Idee, die gleichzeitig auch Lenin entwickelte, um die sozialistische Revolution im alten Zarenreich durchzuführen, gehört zu den bewundernswertesten Beiträgen Martís zum politischen Gedankengut. In unserem Land wurde eine revolutionäre Einheitspartei gegründet. Diese Partei verband die ruhmreichen Veteranen des Zehnjährigen Krieges, symbolisiert in den Gestalten von Gómez und Maceo, mit den neuen Generationen der Bauern, Arbeiter, Handwerker und Intellektuellen, um die Revolution in Kuba durchzuführen. Martí kannte das " Ungeheuer" , denn er hatte in dessen " " Eingeweiden" gelebt. (1) Er kannte dessen althergebrachte Absichten, sich mit Hilfe der expansionistischen Politik der Vormundschaft Kuba einzuverleiben, wozu sich nun die neue imperialistische Tendenz, hervorgerufen durch die Kapitalistische Entwicklung der Vereinigten Staaten, gesellte, die er mit beeindruckender Klarheit erkannte. " Täglich bin ich der Gefahr ausgesetzt, mein Leben für mein Land hinzugeben und damit meine Pflicht zu erfüllen - denn so begreife ich sie, und ich habe den Mut, sie zu erfüllen -, durch die Unabhängigkeit Kubas rechtzeitig zu verhindern, daß sich die Vereinigten Staaten über die Antillen ausbreiten und mit der auf diese Weise ausgedehnten Macht in die Länder unseres Amerika einfallen. Was ich bisher tat und noch tun werde, tat ich in diesem Sinne. In der Stille mußte ich vorgehen, gleichsam indirekt, denn es gibt Dinge, die im Verborgenen geschehen müssen, wenn sie gelingen sollen, und die, werden sie als das proklamiert, was sie sind, so große Schwierigkeiten bereiten, daß man kaum das Ziel erreichen würde" (2), schrieb er kurz vor seinem Tode, als er bereits an der Seite der Soldaten der Befreiungsarmee auf den Schlachtfeldern Kubas kämpfte. Mit diesen Gedankengängen und mit der Interpretation und Einschätzung Lenins über den spanisch-amerikanischen Krieg als den ersten imperialistischen Krieg reichen sich zwei Männer zweier verschiedener Gedankenwelten die Hand: José Martí und Wladimir Iljitsch Lenin, der eine als Symbol der nationalen Befreiung gegen die Kolonialherrschaft und den Imperialismus und der andere als Schmied der ersten sozialistischen Revolution des schwächsten Glieds der imperialistischen Kette - nationale Befreiung und Sozialismus, zwei in der modernen Welt eng miteinander verbundene Dinge.

Beide schufen eine gefestigte und disziplinierte Partei, um die revolutionären Ziele voranzubringen, die fast gleichzeitig Ende des vergangenen und zu Beginn des jetzigen Jahrhunderts begründet wurden.

Ohne Mittel, ohne Versorgung, ohne militärische Lehre und mit einer Bevölkerung, die kaum eineinhalb Millionen überschritt, kämpfte das kubanische Volk gegen eine Armee von 300.000 Kolonialsoldaten. Spanien gehörte zu jener Zeit zu den ersten Militärmächten Europas. Kein Volk Amerikas kämpfte unter so harten und schwierigen Bedingungen um seine Unabhängigkeit. Kuba war das Vietnam am Ende des vergangenen Jahrhunderts. Diese Schlacht wurde vom kubanischen Volk aus eigener Kraft geschlagen, ohne Beteiligung eines anderen lateinamerikanischen Staates und angesichts der aktiven Feindschaft der Regierung der Vereinigten Staaten gegenüber den Bemühungen der kubanischen Emigranten, die Freiheitskämpfer mit Waffen zu versorgen. Aktiven Anteil am Kampf für unsere Unabhängigkeit nahmen dennoch Bürger anderer Brudervölker, die auf eigene Kosten und aus eigenem Antrieb kamen, um die Freiheit unserer Heimat zu erkämpfen. Symbol aller dieser Kämpfer war der hervorragende Dominikaner Máximo Gómez, der den Grad eines Oberbefehlshabers unserer Armee erlangte. Diese Männer schrieben auf den Schlachtfeldern Kubas glorreiche Seiten der internationalen Solidarität.

Spanien war erschöpft, war ohne Mittel und Kräfte und konnte den Krieg nicht fortsetzen. Die spanische Armee kontrollierte nur noch die großen Ortschaften. Die Revolutionäre beherrschten alle ländlichen Gebiete sowie die Verbindungswege in das Landesinnere. Viele bekannte spanische Generale waren im Verlaufe des Krieges geschlagen worden. Dann kam es zur militärischen Intervention der USA im Jahre 1898, jedoch nicht ohne ihren Versuch, am Vorabend der Kampfhandlungen das Territorium Kubas den Spaniern abzukaufen. Wenn die Starrköpfigkeit Spaniens der Sache Kubas einmal einen Dienst erwies, so war es die systematische Weigerung, ein solches Verkaufsgeschäft einzugehen, das die Vereinigten Staaten Spanien im vergangenen Jahrhundert wiederholt vorgeschlagen hatten.

Der imperialistische Krieg endete mit der militärischen Besetzung Kubas, der Philippinen und Puerto Ricos. Der Kampf der Kubaner hatte in der ganzen Welt und selbst im Volk der USA große Sympathien geweckt. Seine heroischen Kämpfe flößten den ambitiösen ausländischen Besatzern Respekt ein. Die Insel konnte nicht sofort annektiert werden. Am 20.Mai 1902 wurde Kuba die formale Unabhängigkeit gewährt, jedoch unter der Bedingung, die amerikanischen Flottenstützpunkte zu belassen und den aufgezwungenen Verfassungszusatz anzuerkennen, der den Vereinigten Staaten unter anderem das Recht zugestand, in Kuba zu intervenieren.

So wurde unser Land zu einer USA-Neokolonie. Die Philippinen blieben bis 1946 besetzt. Heute sind sie eine unabhängige Nation, jedoch mit 18 USA-Stützpunkten auf ihrem Territorium. Puerto Rico bleibt weiterhin mit Dutzenden Stützpunkten besetzt. Die Vereinigten Staaten wollen es ihrem Territorium unumwunden als einen weiteren Staat einverleiben. Großartig, heldenhaft und vom Glück getragen war der Verlauf der Geschichte, der unsere Heimat und unser Volk vor dem schrecklichen Schicksal bewahrte, von den Vereinigten Staaten absorbiert zu werden. Das ist vor allem der energischen Entschlossenheit seiner Söhne und den Strömen von Blut zu verdanken, mit denen unser Volk sein Recht auf Wahrung seiner Nationalität erkämpfte.

Eine eindeutige Lehre unserer Geschichte sowohl im vergangenen als auch im gegenwärtigen Jahrhundert, während der Kolonial- und Neokolonialzeit, vor und nach den Unabhängigkeitskriegen, ist, daß die Ausbeuterklassen unseres Landes und die der Vereinigten Staaten der Befreiung Kubas stets große Hindernisse in den Weg legten.

Im Jahre 1902 hatte das Land lediglich den Herrn gewechselt. Die ruhmreiche Befreiungsarmee wurde verboten. Regierungen, die unsere Nation auslieferten, und räuberische Wirtschaftsverträge wurden dem Land aufgezwungen. Die Besatzungstruppen wurden zu einem Söldnerheer. Das Verkommenste und Reaktionärste der Kolonialgesellschaft wurde im engen Bündnis mit den Interessen der Vereinigten Staaten in den Vordergrund gerückt. Diese Schichten waren offene Anhänger der ständigen Besetzung Kubas durch die Vereinigten Staaten.

Der erste vom Imperialismus eingesetzte Präsident Kubas, Tomás Estrada Palma, war ein offener Anhänger der Annexion. 1906 forderte er die zweite Intervention der Streitkräfte der Vereinigten Staaten. Am 10. Oktober jenen Jahres schrieb er: " ich habe niemals gefürchtet zuzugestehen oder laut zu sagen, daß ich die politische Abhängigkeit, die uns die Wohltaten der Freiheit sichert, hundertmal für unser geliebtes Kuba einer souveränen und unabhängigen Republik, die durch verderbliche Taten periodischer Bürgerkriege diskreditiert und elend gemacht wird, vorziehe."

Die Investitionen der Vereinigten Staaten in Kuba, die 50 Millionen Dollar im Jahre 1896 betrugen, beliefen sich 1906 auf 160 Millionen, 1911 auf 205 Millionen und im Jahre 1923 auf 1200 Millionen Dollar, das schließt den Besitz an 75 Prozent der Zuckerindustrie ein.

Die korrupten Regierungen und die USA-Interventionen, die sich in den ersten Jahrzehnten der neokolonialistischen Republik ablösten, hatten das Ziel, dem ausländischen Herrn die Reichtümer des Landes auszuliefern. Die besten landwirtschaftlichen Nutzflächen, die wichtigsten Zuckerfabriken, die Mineralvorkommen, die Grundstoffindustrie, die Eisenbahnen, die Banken, die öffentlichen Dienste und der Außenhandel wurden unter die eiserne Kontrolle des Monopolkapitals der Vereinigten Staaten gestellt. Die Früchte der heldenhaften Kämpfe von 1868 bis 1895 waren zunichte gemacht worden.

Das rebellische und mutige Volk, das die Welt mit seinen patriotischen Heldentaten in Erstaunen versetzt hatte, sah sich gezwungen, weiterhin wie ein Geächteter im eigenen Lande zu leben.

Das Land, das sie mit ihrem eigenen Blut durchtränkt hatten, ging nicht in die Hände der Bauern - zumeist Kämpfer der Befreiungsarmee - über. Im Gegenteil, zu den alten Latifundien kamen neue hinzu, die oftmals aus den Parzellen derjenigen bestanden, die für die Unabhängigkeit gefallen waren oder gekämpft hatten. Zu lächerlichen Preisen, durch Betrug, Vertreibung oder einfach durch Konzessionen eigneten sich USA-Unternehmen oder die mit dem Imperialismus verbundenen Oligarchen die großen Ländereien an. Das war die Ursache für die tragische Geschichte unsäglicher Leiden, die die Herrschaft der Vereinigten Staaten unseren Bauern über 50 Jahre lang auferlegte.

Die Wirtschaft entwickelte sich disproportioniert und in absoluter Abhängigkeit von den USA-Interessen. Unser Land wurde zu einem Lieferanten für billigen Zucker, zu einer Reserve sicherer Versorgung im Kriegsfall und zu einem weiteren Markt für die finanziellen Überschüsse und die landwirtschaftliche sowie industrielle Produktion der Vereinigten Staaten.

Die neuen Plantagen erforderten billige und zahlreiche Arbeitskräfte: Die Bevölkerungszahl aber war gering, und es mangelte an Arbeitskräften. Da wurden Emigranten aus Haiti und Jamaika eingeführt. Ihre menschenunwürdigen Lebensbedingungen - sie waren eingepfercht in Baracken, erhielten kärgliche Löhne, waren ohne jegliche gesundheitliche Betreuung und der elementarsten Rechte und des geringsten Schutzes gegenüber ihren Ausbeutern beraubt – gehören zu den traurigsten und schmachvollsten Seiten der Geschichte des Kapitalismus in Kuba. Die Pseudo-Republik setzte unter neuen und noch schlimmeren Bedingungen die Sklaverei fort, die 1886 gerade erst abgeschafft worden war.

Die unglaublichste Korruption wurde zur gewohnheitsmäßigen Praxis in der staatlichen Verwaltung. Die politischen Parteien im Dienste der ausländischen Interessen teilten Einkünfte und öffentliche Ämter unter sich auf. An Tausenden falscher Gehaltslisten bereicherten sich Beamte und der politische Apparat der Parteien, die an der Macht waren. Die Fonds für die öffentlichen Dienste, für das Bildungswesen sowie das Gesundheitswesen wurden auf skandalöse Art und Weise veruntreut. Elend, Analphabetentum und Krankheiten überzogen das ganze Land. Die öffentliche Macht unterdrückte brutal jegliche Protestdemonstration der Arbeiter, Bauern oder Studenten.

Der Plan der Machete beherrschte Zuckerfabriken, Gutshöfe und Felder. Der ganze Machtapparat, die Verwaltung, das Parlament und die richterliche Gewalt bestanden nur, um den Interessen der USA-Monopole, der Großgrundbesitzer und der Bourgeoisie zu dienen. Prostitution und Glücksspiel florierten überall. Die Rassendiskriminierung, die das gemeinsam auf den Schlachtfeldern vergossene Blut für immer hätte beseitigen sollen in einem Volk, das so heldenhaft für seine Freiheit und Gerechtigkeit gekämpft hatte, war durch die Herrschaft der Vereinigten Staaten in Kuba besonders ausgeprägt. In den Parks vieler Städte konnte man das schmachvolle Schauspiel erleben, daß Weiße und Schwarze verschiedene Wege benutzen mußten. Viele Bildungs-, wirtschaftliche, kulturelle und Erholungseinrichtungen verweigerten den schwarzen Bürgern den Zugang und damit das Recht auf Studium, auf Arbeit, auf die Kultur und, was noch wesentlicher ist, auf die menschliche Würde. Die Frau, die in den Unabhängigkeitskämpfen beispiellose Beweise des Opfergeistes und der revolutionären Befähigung gegeben hatte, war gezwungen, unter Bedingungen sozialer und rechtlicher Minderwertigkeit zu leben. Die Mutterschaft genoß keinerlei Schutz, die Kinder mußten die demütigende Einstufung nach ehelichen (oder unehelichen) Kindern über sich ergehen lassen.

Die kapitalistischen Wirtschaftskrisen belasteten das Land außerordentlich stark. In jedem Falle wälzten die Vereinigten Staaten deren schlimmste Auswirkungen auf Kuba ab. Unsere Außenpolitik wurde in Washington besorgt. Auf den Weltkarten hatten wir die gleiche Farbe wie die Vereinigten Staaten. Die meisten USA-Bürger wären überrascht gewesen zu erfahren, daß wir nicht offizielles Besitztum jenes Landes waren, und die USA-Botschafter, faktische Prokonsule, erteilten unseren Regierungsbeamten schamlos Befehle.

Der USA-Kapitalismus brachte Kuba all seine Laster, die sich zu jenen gesellten, die als Erbe der Kolonie zurückgeblieben waren, und mit ihnen seine Denkweise, seinen grenzenlosen Egoismus, seine Sitten, seine Vergnügungen, seine Propaganda, seine Lebensart und, was noch schlimmer ist, seine reaktionäre politische Ideologie. Als Eigentümer und Herr der Massenmedien nutzte er diese gründlich, um unsere nationale Kultur zu fälschen und zu beseitigen, die patriotischen Gefühle zu ersticken, das politische Denken gleichzuschalten und einen Kult mit den Vereinigten Staaten zu betreiben. In der Schule lehrte man die Kinder, daß die USA der großzügige Befreier unseres Vaterlandes gewesen wären.

Der heldenhaften Epoche folgten Demütigung und Schmach. Was Martí mit seiner unermüdlichen Agitation und seiner genialen Vorausschau so sehr zu verhindern suchte, traf in den Jahren, die unserem Unabhängigkeitskampf folgten, ein.

Diese grausame Realität ließ Martínez Villena in seinen bekannten und erschütternden Versen ausrufen, daß eine neue Landung notwendig wäre, um das Werk der Revolution zu vollenden. Aber als Villena diese Forderung ausrief und mit seinem heldenhaften Kampf ein Beispiel gab, waren der USA-Imperialismus noch zu mächtig und die revolutionäre Weltbewegung noch zu schwach, um zu ermöglichen, daß das kubanische Volk sein 1868 begonnenes Werk hätte vollenden können.

Die aufgezwungene Platt-Klausel in der Verfassung, die den Vereinigten Staaten legale Rechte gab, bei jeglicher Veränderung der errichteten Ordnung in Kuba militärisch zu intervenieren, belastete die kubanischen Patrioten schwer.

Der bewaffnete revolutionäre Kampf konnte zu einer direkten militärischen Besetzung Kubas durch eine viel gewaltigere Nation, als es Spanien war, führen. Kuba war zu schwach, um sich allein einer so gewaltigen Macht entgegenstellen zu können. Das Risiko, die Unabhängigkeit völlig zu verlieren, mußte eine lähmende Wirkung auf die Aktionen der Revolutionäre haben. Und obwohl die politischen Parteien mehrmals zu den Waffen griffen, um ihre Streitigkeiten beizulegen, und so die Intervention der Yankees heraufbeschworen, erklärt diese Situation die fehlende Kontinuität des revolutionären Prozesses während der ersten Jahrzehnte unseres Jahrhunderts.

Unser Kampf verlor nach und nach unvermeidlich seinen rein nationalen Charakter und verband sich mit der revolutionären Weltbewegung.

Die Herrschaft der reichsten und mächtigsten imperialistischen Macht konnte nicht allein durch die Kraft eines isolierten, schwachen und kleinen Landes gebrochen werden. Gleichzeitig mußte der Inhalt unserer Revolution, die während der Kolonialzeit die Grenzen einer nationalen Befreiungsbewegung auf der Grundlage der liberalen Prinzipien des vergangenen Jahrhunderts nicht überschreiten konnte, mit der kapitalistischen Entwicklung in unserem Land und mit der Entstehung der Arbeiterklasse notwendigerweise auch auf eine soziale Revolution ausgerichtet werden.

Zu der Aufgabe, das Land von der imperialistischen Herrschaft zu befreien, kam jetzt unweigerlich die hinzu, die Ausbeutung des Menschen durch den Menschen in unserer Gesellschaft zu. beseitigen. Beide Ziele waren bereits untrennbarer Bestandteil unseres historischen Prozesses, weil das kapitalistische System, das uns als ganze Nation vom Ausland her unterdrückte, uns auch im Inland unterdrückte und uns als Arbeiter ausbeutete; und die sozialen Kräfte, die das Land von innen aus der Unterdrückung befreien konnten, das heißt die Werktätigen selbst, waren die einzigen Kräfte, welche uns auch gegen die imperialistische Macht von außen unterstützen konnten, die unsere Nation unterdrückte.

Dieses richtig verstanden zu haben ist unseres Erachtens das große historische Verdienst Balinos und Mellas, als sie 1925 mit einer Handvoll Männern die erste marxistisch-leninistische Partei Kubas gründeten. Die glorreiche Oktoberrevolution von 1917, die jene tapferen Vorkämpfer der sozialistischen Revolution inspirierte, war ein Ereignis, das später eine entscheidende Rolle in der Entwicklung unserer Heimat spielen sollte. Nur mit der unbesiegbaren Kraft der internationalen Arbeiterklasse konnte unser kleines Land der tödlichen Gefahr widerstehen, welche die politische, ökonomische und militärische Macht der Vereinigten Staaten darstellte. Nur mit der Strategie, den Prinzipien und der Ideologie der Arbeiterklasse und ihrer Vorhut konnte unsere Revolution vorwärts marschieren bis zur endgültigen nationalen und sozialen Befreiung unseres Landes.

In den heroischen Kämpfen unseres Volkes gegen die Machado-Diktatur in den dreißiger Jahren spielte unsere Arbeiterklasse, geführt von den Kommunisten, bereits eine bedeutende Rolle.

Eine furchtbare Hungersnot, Folge der Weltwirtschaftskrise, geißelte unsere Bevölkerung. Der Zuckerpreis sank auf weniger als einen Centavo pro Pfund, die Zollgebühren der USA bei unseren Hauptexporten belasteten erbarmungslos unsere schwache Wirtschaft. Die schlechten sozialen Bedingungen verschärften sich außerordentlich. Unter diesen Bedingungen war der politische Druck mit aller Gewalt spürbar: Arbeiter, Bauern, Studenten, Journalisten und Intellektuelle, die sich im Kampf auszeichneten, wurden brutal von den Schergen der Tyrannei ermordet. Mella wurde in Mexiko feige erschossen. Es war eine Epoche beispiellosen Aufschwungs des revolutionären Bewußtseins der Massen. Das antiimperialistische Empfinden wuchs beträchtlich, und das System wurde von einer Krise erfaßt.

Die Regierung der Vereinigten Staaten intervenierte durch die sogenannte Vermittlung und durch die Präsenz ihrer Kreuzer in den Gewässern vor Kuba. Im August 1933 wurde die Regierung unter Machado, die dem Ansturm des revolutionären Generalstreiks nicht standhalten konnte, gestürzt. Ihr folgte eine Marionetten-Regierung - eine Folge der Intervention der Yankees.

Unzufriedenheit und revolutionäre Agitation waren auch bis in die Kasernen gedrungen. Am 4.September erhoben sich Soldaten, Unteroffiziere, Studenten und andere revolutionäre Kräfte. Es wurde eine provisorische, revolutionäre Regierung mit nationaler Einstellung gebildet, die von einem antiimperialistischen Flügel unter Führung von Antonio Guiteras beträchtlich beeinflußt wurde. Einige fortschrittliche Maßnahmen wurden durchgeführt, aber auch andere, brutale wie die gewaltsame Repatriierung Tausender haitianischer Einwanderer. In einigen Zuckerfabriken wurden revolutionäre Sowjets gebildet - und das angesichts der drohenden Präsenz von Kriegsschiffen der Yankees.

Das Land durchlebte wahrhaft eine echte Periode des revolutionären Aufschwungs, erneut vereitelte jedoch der Imperialismus ohne direkte militärische Intervention, in Komplizenschaft mit den reaktionären Klassen und mit dem schändlichen Verrat durch Fulgencio Batista - einen militärischen Führer, der am 4. September in Aktion trat – den revolutionären Prozeß und erstickte ihn in Blut und Feuer. Im März 1935 wurde der revolutionäre Generalstreik brutal unterdrückt, und im Mai 1935 wurde mit der Ermordung von Antonio Guiteras die letzte Spur des bewaffneten Widerstandes beseitigt.

Dessen ungeachtet haben diese heroischen Aktionen der dreißiger Jahre dem Leben unseres Landes außerordentliche Impulse gegeben. Die Platt-Klausel wurde im Ergebnis des, energischen Kampfes unseres Volkes in dieser Zeit aufgehoben. Und obwohl sich die Vereinigten Staaten de facto das Recht vorbehielten, in jeder lateinamerikanischen Republik zu intervenieren, war diese verhängnisvolle und demütigende Klausel keine Vorschrift unserer Verfassung mehr.

Es folgte eine Zeit der Unsicherheit. Die Weltwirtschaft erholte sich allmählich. Die revolutionäre Bewegung ging zurück; Batista konsolidierte seine Macht über Jahre hinaus.

Bereits seit den zwanziger Jahren zeichnete sich auf internationaler Ebene die drohende Gefahr des Faschismus ab, ein Ergebnis der unheilvollen imperialistischen Politik, die Revolution in Europa abzuwürgen und den von Lenin und den heldenhaften russischen Kommunisten gegründeten ersten sozialistischen Staat zu isolieren, anzugreifen und zu liquidieren.

Der Faschismus war die politische und ideologische Antwort des Kapitalismus auf den Leninismus. Er konnte seine Herrschaft errichten in Ungarn, Italien und Deutschland, wo er die Arbeiterbewegung im Blut ertränkte, er machte sich überall dort breit, wo die ausgebeuteten Klassen die Herrschaft der Bourgeoisie bedrohten.

Die revolutionäre Weltbewegung konzentrierte ihre Aufmerksamkeit auf den antifaschistischen Kampf. 1936 kommt es zum Bürgerkrieg in Spanien, wo der Putsch der Feinde der Republik von Hitler und Mussolini unterstützt wird. Eine der. ruhmreichsten Seiten des proletarischen Internationalismus wurde hier von den Internationalen Brigaden geschrieben. Unser Volk entsandte fast tausend Kämpfer, die sich in Spanien dem Faschismus entgegenstellten. Niemals werden wir vergessen, daß hier Männer vom Charakter und von der menschlichen Größe eines Pablo de la Torriente Brau ihr Leben gaben. Das ist unserer Meinung nach einer der wertvollsten und heldenhaftesten Beiträge zur revolutionären Weltbewegung durch unsere erste Kommunistische Partei, die Initiator dieser solidarischen Aktion war.

In Kuba waren die revolutionären Kräfte seit 1933 stark gespalten. Batista manövrierte geschickt. Unter den Bedingungen des internationalen Kräfteverhältnisses, des wachsenden Widerspruches zwischen dem nordamerikanischen Imperialismus und Hitlerdeutschland, der weltweiten mächtigen antifaschistischen Bewegung und der Volksfrontpolitik werden taktische Bündnisse mit den Linken gefördert und einige politische und gewerkschaftliche Konzessionen gemacht, ohne daß das Regime seinen offensichtlich militärischen, bürgerlichen und proimperialistischen Charakter verliert.

Der zutiefst antikommunistische Geist der Parteigänger Graus, der einen bedeutenden Teil des Volkes zur Opposition gegen das Regime führte, verhinderte den Zusammenschluß der Volkskräfte und trug dazu bei, ein politisches Chaos heraufzubeschwören.

1939 bricht der zweite Weltkrieg aus. Die bürgerlichen Regierungen Europas, die das Machtstreben des Faschismus begünstigt hatten, sind unfähig, den Angriffen der Hitlerhorden Widerstand zu leisten. Ihre von vornherein hohle Moral bricht zusammen, ihre Armeen ergeben sich, und fast ganz Europa mit seinem enormen industriellen und Menschenpotential fällt in die Hände der Aggressoren. " Es kommt zum Überfall auf die Sowjetunion: Millionen Soldaten werden zum Angriff mobilisiert. Der Faschismus hatte immer davon geträumt, dieses Bollwerk der Revolution zu liquidieren und das heldenhafte Volk, das den ersten sozialistischen Staat errichtet hatte, vom Erdboden zu fegen. Er hoffte, damit seine tausendjährige Herrschaft zu begründen. So entspann sich ein Kampf, der für das Schicksal der Menschheit entscheidend sein sollte. Aber das sowjetische Volk leistete Widerstand. Seine Soldaten schlugen sich heldenhaft an allen Fronten. Zum ersten Mal stieß der Faschismus auf einen unbezwingbaren Gegner. Unter unzählbaren Opfern, unter Hingabe des Lebens von 20 Millionen seiner Söhne zerschlug es den Aggressor, rettete so die Heimat Lenins und befreite Europa und die Welt von einem grausamen Schicksal. Auch die Patrioten der besetzten Länder und die Kämpfer zahlreicher Nationen leisteten ihren wertvollen Beitrag zum gemeinsamen Sieg.

Es entstand das sozialistische Lager. Dutzende Länder befreien sich vom Kolonialismus, und breite Möglichkeiten eröffnen sich für die revolutionäre Weltbewegung.

Trotzdem stand der Welt keine Etappe friedlicher Zusammenarbeit bevor. Der Imperialismus ist immer noch sehr mächtig und zieht nicht die entsprechenden Lehren aus dem Hitlerfaschismus. Die Vereinigten Staaten, die den Krieg mit unversehrtem Industriepotential und Truhen voller Gold beendet hatten, wurden zum Bollwerk der internationalen Reaktion, indem sie den Platz des Faschismus im konterrevolutionären Kreuzzug einnahmen und die Rolle des Weltgendarmen spielten. Sie sind die Urheber einer ausgedehnten Politik von Militärbündnissen gegen das sozialistische Lager, sie umgeben die Sowjetunion mit Militärbasen, sie unterstützen überall die reaktionärsten Regierungen, sie begünstigen subversive Tätigkeiten gegen fortschrittliche Länder, sie entfesseln das Wettrüsten und eröffnen die unheilvolle Zeit des kalten Krieges. In Kuba, wo die Kommunisten ihre Reihen beträchtlich verstärkt hatten und eine mächtige Arbeiterbewegung anführten, war diese imperialistische Politik besonders stark spürbar.

1940 wurde eine neue Verfassung angenommen, die in ihrem Wortlaut einige der Errungenschaften der dreißiger Jahre und der neuen Forderungen der Volksbewegung beinhaltete, obwohl viele ihrer Bestimmungen tote Buchstaben bleiben sollten und die erwarteten Zusatzklauseln niemals angenommen wurden. Von da an nahm der politische Prozeß einen gewissen institutionellen Verlauf.

1944 siegte die Opposition über Batista, und Grau San Martin übernahm die Präsidentschaft. Diese Regierung, die das Ergebnis eines Wahlsieges war und die gewisse Hoffnungen im Volk erweckt hatte, war eine der größten Niederlagen für unser Volk. Schnell wurde ihre Politik reaktionär. Seit 1946 machte sie es sich zur Aufgabe, den Kommunisten die Führung der Gewerkschaftsbewegung zu entreißen, wobei ihnen alle Mittel recht waren.

Der gesamte Staatsapparat stand einer korrupten Führungsclique zu Gebote. Als sich die betrügerischen Methoden als unzureichend erwiesen, gingen sie zum Angriff auf die Gewerkschaft über und griffen zur brutalen Gewalt. Diese Zeit fiel in die Etappe des kalten Krieges. Der Antikommunismus erreichte eine außerordentliche Aggressivität. Alle Kommunikationsmittel wurden in den Dienst des Yankee-McCarthyismus gestellt. Die Kommunisten wurden von ihren Arbeitsplätzen vertrieben und mit allen möglichen Mitteln schikaniert. Das war begleitet von einer offenen Politik der Unterwerfung unter die Machtinteressen der Unternehmer und des Imperialismus. In der öffentlichen Verwaltung, wo die Einnahmen durch relativ hohe Zuckerpreise gestiegen waren, erlangten Unterschlagung, Korruption und Betrug nie gekannte Ausmaße. Von einem Tag zum anderen wurden manche zu Millionären. Die bürgerliche Presse trug mit ihrer Demagogie und ihrer Überbetonung falscher politischer Werte zur herrschenden Verwirrung bei. Anarchie, Chaos und Gewalt machten sich überall breit. In den letzten Jahren der Herrschaft dieses Regimes wurde der opferbereite, kämpferische und beispielhafte Führer der Zuckerarbeiter Jesús Menendez feige ermordet. Seine Beisetzung wurde zu einer beeindruckenden Demonstration.

In dieser Zeit entstand eine von Eduardo Chibás geleitete Bewegung, die ein Sammelbecken für einen großen Teil der nationalen Unzufriedenheit war und eine beachtliche Anzahl von Jugendlichen und Kräften des Volkes mitriß.

Bei den Wahlen von 1948 siegte durch den Einsatz aller Machtmittel der offizielle Kandidat Carlos Prio Socarrás. Seine Regierung war eine Weiterführung des bestehenden Diebstahls und der Korruption. Er setzte die Politik der Überfälle auf die Gewerkschaften fort. Zahlreiche kommunistische Arbeiterführer wurden kaltblütig ermordet. Die antikommunistische Kampagne erreichte ein außergewöhnliches Ausmaß. Man beabsichtigte, Truppen in den Koreakrieg zu schicken, das war aber auf Grund des Volkswiderstandes nicht möglich. Militärpakte mit den Vereinigten Staaten wurden unterzeichnet. Der Ausverkauf an den Imperialismus war total. Die sogenannten authentischen Regierungen widerspiegelten eine tiefe Krise unserer politischen Institutionen. Die parlamentarische Demokratie und der bürgerliche Parlamentarismus waren absolut unfähig, die ernsten Probleme des Landes zu lösen, im Gegenteil, sie verschärften sie.

Chibás begeht Selbstmord und stirbt am 16. August 1951. Die von ihm ins Leben gerufene politische Bewegung zählte auf eine beträchtliche Unterstützung durch das Volk, aber in vielen Orten des Landes befand sich die Führung schon in den Händen der traditionellen Politiker und Großgrundbesitzer. In den Reihen dieser Bewegung waren ohne Zweifel wertvolle Kräfte des Volkes, die später eine wichtige Rolle im Kampf gegen die Batista-Diktatur spielten. Potentiell waren die Massen revolutionär, aber es mangelte an einer richtigen Führung. Ihr Wahlsieg, den sie 1952 durch die breite Unterstützung des Volkes, einschließlich der Kommunisten, erlangte, war garantiert. Das würde keine gesellschaftlichen Veränderungen im Selbstlauf für das Land mit sich bringen, aber den revolutionären Kräften zukünftige Aktionsmöglichkeiten eröffnen.

In dieser Bewegung befand sich ein großer Teil des Volkes: Kleinbourgeoisie und auch einfache Menschen, von denen viele durch die unaufhörliche imperialistische Propaganda beeinflußt und mit Vorurteilen gegenüber dem Kommunismus behaftet waren. Jedoch angewidert von der bestehenden Situation und Opfer der Unterdrückung und Ausbeutung, deren Ursachen sie bisher noch nicht vollständig erkannt hatten, sehnten sie radikale Veränderungen im öffentlichen Leben des Landes herbei. Mit Ausnahme des bewußtesten Teils des Proletariats, der Kommunisten, und eines Teils der organisierten Arbeiter besaß unser einfaches und ausgebeutetes Volk, obwohl unzufrieden und zum Kampf gegen die herrschende Unterdrückung entschlossen, kein klares Bild vom sozialen Hintergrund des Dramas, das es durchlebte.

Das strategisch zu lösende Problem bestand darin, die breiten Massen auf den Weg der wahren Revolution zu führen, einen Weg, der mit Sicherheit nicht institutionell sein konnte. Das wurde richtig verstanden, und daran dachte auch die Gruppe von Männern, die später den bewaffneten Widerstandskampf organisierte.

1952 dringt der unheilverkündende Militärputsch vom 10. März in das Geschehen ein. Batista, der sich 1944 von der Macht zurückgezogen und dabei Millionen Pesos mitgenommen hatte, hatte in den Kasernen das gleiche Söldnerheer zurückgelassen, das ihn, da es aus unzähligen Einnahmen Nutzen zog, elf Jahre lang unterstützt hatte. Das war jenes Heer der Republik, das von den Yankees während der ersten militärischen Okkupation gegründet worden war - Urheber zahlreicher Repressalien gegen das Volk, das die aufständischen Sergeanten von 1933 in ein folgsames Instrument eines Militärführers verwandelt hatten, der es in den bedingungslosen Dienst der imperialistischen Interessen der Vereinigten Staaten stellte. Dieses Heer verteidigte zu allen Zeiten auf dem Land, in den Zuckerfabriken und in den Städten die Interessen des Imperialismus und der nationalen Oligarchie. Beiden Bauernvertreibungen, bei Massakern unter den Arbeitern, bei der Aufrechterhaltung der herrschenden Atmosphäre des Terrors unter der imperialistischen Diktatur der Oligarchie, die unser Land seit Gründung der Republik erlebte, spielte das Söldnerheer eine grundlegende Rolle. Die Soldaten, Sergeanten und Offiziere bildeten ein Prätorianerkorps - eine Art Leibwache - im Dienste der Großgrundbesitzer, der Eigentümer der Zuckerfabriken und der Industrieunternehmer. Die am besten verteidigten Interessen waren natürlich die der Monopole der Vereinigten Staaten. Dieser Terrorapparat in den Händen der Unterdrücker stellte ein außerordentliches Hindernis in der politischen und gesellschaftlichen Entwicklung des Landes dar. Durch die Vereinigten Staaten ausgebildet und ausgerüstet, war es eine - nach Meinung vieler - unbesiegbare Kraft. Als Instrument der Unterdrückung des Volkes vorgesehen, fehlte es ihm an Wirksamkeit als Schutzmacht für die Souveränität des Landes; als bewaffneter Wächter des errichteten gesellschaftlichen Regimes im Inneren war es grausam.

Inmitten von Chaos, Mißkredit und Demoralisierung der bürgerlichen Regierungen fiel es Batista, der für die Wünsche Washingtons immer ein offenes Ohr hatte und der verzweifelt nach Macht strebte, leicht, in die Kolumbia-Kaserne einzudringen, mit seinen Soldaten zu sprechen und sich von neuem mit der vollen Unterstützung des Imperialismus und der nationalen Oligarchie, die mit Sorge die politische Entwicklung der Nation sah, zum Landesherrn zu machen. Die demoralisierte Regierung von Betrügern floh, ohne den geringsten Widerstand zu leisten, und überließ das Volk seinem unglücklichen Schicksal. Ein weiteres Mal entschieden Panzer und Bajonette über die politischen Geschicke im Lande.

Das Volk empfand den Militärputsch und die Rückkehr Batistas an die Macht als tiefe Demütigung, die ihm die politische Entscheidungsfreiheit vom 1.Juli entriß, den 1940 begonnenen legalen Weg unterbrach und die Leiden des Volkes verschlimmerte. Aber es war den Tatsachen gegenüber vollkommen wehrlos. Die bestochenen Gewerkschaftsbosse der gestürzten Regierung liefen unverzüglich zum Sieger über, die bürgerliche Presse unterstützte das, und in unserem Land begann ein grausames Regime der Unterdrückung und Gewalt.

Die traditionellen Parteien und ihre Führer waren absolut unfähig, der reaktionären Militärdiktatur Widerstand zu leisten. Inzwischen hatten sich die sozialen Probleme des Landes als Folge des Bevölkerungswachstums und der Unterentwicklung der seit den dreißiger Jahren stagnierenden Wirtschaft verschärft. 600.000 Arbeitslose bildeten eine Reservearmee, die teilweise zur Zuckerrohrernte eingesetzt wurde. Und das in einem Land, in dem in den ersten Jahrzehnten unseres Jahrhunderts Zuckerrohrernte und Feldbestellung hauptsächlich von eingewanderten Arbeitern verrichtet wurden. Zehntausende Bauern bezahlten Pacht oder lebten in unsicheren Verhältnissen auf dem vom Großgrundbesitzer beanspruchten Land. Die Arbeiterklasse wurde unbarmherzig ausgebeutet; Analphabetentum, Krankheiten, Elend, Mißbrauch und Betrügereien, Glücksspiel, Prostitution und Laster herrschten überall.

In dieser Situation beherrschte die bürgerliche und proimperialistische Ideologie die politische Szenerie. Auf dem Höhepunkt des kalten Krieges bestimmte der Antikommunismus den Grundton aller Massenmedien, angefangen von Radio und Fernsehen über Tageszeitungen, Zeitschriften und Bücher bis hin zum Kino.

Obwohl es eine kämpferische und opferbereite Abteilung kubanischer Kommunisten gab, war es der Bourgeoisie und den Imperialisten gelungen, sie politisch zu isolieren. Die bürgerlichen Parteien lehnten ausnahmslos jegliche Verständigung mit den Kommunisten ab. Der Imperialismus bestimmte absolut unsere nationale Politik. Dies war die Situation in unserem Land vor dem 26. Juli 1953.

Das wahre Volk, die Arbeiter, Bauern, Studenten und Mittelschichten, hatten keine Mittel und Waffen, um gegen die Tyrannei anzukämpfen; daher mußte ein Weg gefunden werden. Die Armee, die alle Macht in ihren Händen hielt, ausgerüstet und gedrillt von den USA, war Herr der Lage. Wie konnte ein wehrloses Volk diesen Kräftekomplex durchbrechen und endgültig seine nationalen und sozialen Rechte geltend machen, um die im Laufe der Geschichte so oft vergeblich gekämpft wurde.

Die entmachteten politischen Parteien besaßen zwar Millionen veruntreuter Pesos und etliche Waffen, jedoch keine Moral und keinen Kampfeswillen. Die Oppositionsparteien hatten keine Mittel, keine Führer und keine Kampfstrategie. Die marxistisch-leninistische Partei verfügte allein nicht über die Mittel, Kräfte sowie nationalen und internationalen Bedingungen, um einen bewaffneten Aufstand durchzuführen. Unter den damaligen Bedingungen Kubas wäre das ein sinnloses Opfer gewesen.

Aber es gibt keine gesellschaftliche und politische Situation, mag sie noch so kompliziert erscheinen, ohne einen möglichen Ausweg. Wenn die objektiven Bedingungen für eine Revolution gegeben sind, können bestimmte subjektive Faktoren eine bedeutende Rolle in den Ereignissen spielen. So geschah es in unserem Land. Das ist kein besonderes Verdienst jener Männer, die eine revolutionäre Strategie ausarbeiteten, die sich auf lange Sicht als siegreich erwies. Sie haben die wertvolle Erfahrung aus unseren militärischen und politischen Kämpfen aufgegriffen. Sie konnten sich vom heldenhaften Ringen um unsere Unabhängigkeit inspirieren lassen, dem reichen Schatz an kämpferischer Tradition und Freiheitsliebe im Volk, und sie konnten ebenso das politische Gedankengut nutzen, das zur Richtschnur der Revolutionäre von 1895 geworden war, wie die revolutionäre Lehre, die den sozialen Freiheitskampf unserer Zeit ermutigt. Dadurch war es möglich, die Aktion auf folgende feste Grundpfeiler zu stützen: auf das Volk, die historische Erfahrung, die Lehren von Martí, die Prinzipien des Marxismus-Leninismus und auf eine richtige Einschätzung dessen, was unter den besonderen Bedingungen Kubas in jenem Augenblick getan werden konnte und mußte.

In der Praxis mußte der bewaffnete Kampf gegen eine modern ausgerüstete Armee geführt werden. Einige vertraten die reaktionäre Theorie, daß man eine Revolution mit oder ohne die Armee durchführen könne, aber niemals gegen die Armee; das hätte jegliche revolutionäre Aktion in unserem Land gehemmt. So entstand der Gedanke, den Kampf in der Provinz Oriente zu beginnen, wobei die kämpferische Tradition unter der dortigen Bevölkerung, die Geländegestaltung, die Geographie des Landes, die weite Entfernung zur Hauptstadt sowie der Umstand berücksichtigt wurden, daß der größte Teil der gegnerischen Kräfte gezwungen sein würde, lange Wege zurückzulegen. Dazu war es notwendig, Waffen aus den feindlichen Vorratslagern dieser Provinz herauszuholen. Die militärische Aktion sollte dabei mit dem Versuch verbunden werden, das ganze Volk zu einem revolutionären Generalstreik aufzurufen; sie sollte aber bereits damals die Möglichkeit in Betracht ziehen, sich in die Berge zurückzuziehen und einen Partisanenkrieg zu führen, wie er aus der Geschichte unserer Unabhängigkeitskämpfe bekannt war. Das war bereits der Keim des Gedankens für all das, was später von der Sierra Maestra aus durchgeführt wurde. Das militärische Unternehmen und der soziale Massenkampf waren von Anfang an eng miteinander verbunden.

Die lange Agitation, die Lehre und das Vorbild der Kommunisten aus den ruhmreichen Tagen von Balio und Mella nach der siegreichen Oktoberrevolution hatten dazu beigetragen, ein marxistisch-leninistisches Denken zu verbreiten, das für viele Jugendliche zu einer attraktiven und unwiderlegbaren Doktrin wurde, sie eigneten sich ein politisches Bewußtsein an. Revolutionäre Bücher und Literatur spielten erneut eine Rolle bei den politischen Ereignissen. Das Volk selbst mußte eines Tages die tiefen Wahrheiten der Lehre von Marx, Engels und Lenin mit Leben erfüllen. Bis dahin war es die Aufgabe der neuen revolutionären Kräfte, diese Lehren unter den spezifischen und konkreten Bedingungen unseres Landes zu interpretieren und anzuwenden. Das war und mußte das Werk neuer Kommunisten sein, einfach deshalb, weil diese nicht als solche bekannt waren und unter unserer von Vorurteilen behafteten Gesellschaft mit ihren imperialistischen Polizeikontrollen nicht unter jener schrecklichen Isolierung zu leiden hatten, denen die selbstlosen revolutionären Kämpfer unserer ersten Kommunistischen Partei ausgesetzt waren. Wenn das auch nicht die Gedanken aller waren, die in unserem Land den Weg des bewaffneten revolutionären Kampfes einschlugen, so war es doch die Auffassung seiner wichtigsten Führer. Ansonsten gab es ein Konglomerat von patriotischen, demokratischen und fortschrittlichen Gefühlen in den Reihen der Kämpfer, geprägt von echter politischer Reinheit, Hingabe und Uneigennützigkeit, zu der nur arbeitende Menschen fähig sind, denn fast alle stammten aus bescheidenen Verhältnissen und hatten sich unter der schrecklichen Gewaltherrschaft das Bewußtsein oder den Instinkt für die soziale und politische Befreiung erworben. Die wenigen, die nicht aus solchen Verhältnissen kamen, hatten sich ihre politische Bildung durch das Studium, ihre Neigung und ihr revolutionäres Empfinden für diesen Kampf erworben. Aber auch dieser Reifeprozeß der neuen Führer mußte sich durch Erfahrungen im revolutionären Leben bestätigen, um in der Praxis das zu vertreten, was bis dahin nur in der Theorie feste politische Überzeugungen waren. Daraus entstand der neue revolutionäre Prozeß. Unter den jungen Kämpfern herrschte jedoch im Gegensatz zu dem, was leider oft in anderen Ländern geschieht, eine hohe Achtung vor den alten Kommunisten, die viele schwere Jahre hindurch heldenhaft um einen sozialen Umschwung gerungen und stets das Banner des Marxismus-Leninismus hochgehalten hatten. Jene waren in vielen Fällen ihre geistigen Lehrer, ihre Inspiratoren und Kampfgefährten. Selbst in der bürgerlichen Atmosphäre der Universität und in anderen Kreisen der Jugend wurden Mella und Martínez Villena allgemein bewundert und die Kommunisten wegen ihrer Selbstlosigkeit, Ehrenhaftigkeit und Hingabe für die Sache geachtet. Das ist eine große Lehre unserer Revolution, die von vielen im Ausland nicht immer berücksichtigt wird, obwohl sie von ihrer Reinheit und ihrer historischen Größe tief beeindruckt sind. Die Geschichte muß so respektiert und dargelegt werden, wie sie wirklich war.

Der Angriff auf die Moncada-Kaserne bedeutete in jener Zeit nicht den Sieg der Revolution. Er wies jedoch den Weg und zeigte ein Programm zur nationalen Befreiung auf, das unserem Land die Tore zum Sozialismus öffnete. Nicht immer sind taktische Rückschläge in der Geschichte gleichbedeutend mit Niederlagen. Wie selbst die Organisatoren des Moncada-Aufstandes ausgedrückt haben, wäre ein Sieg 1953 vielleicht zu zeitig gewesen, um sich gegen die damaligen Nachteile des internationalen Kräfteverhältnisses behaupten zu können. Der USA-Imperialismus war zu jener Zeit außerordentlich mächtig. Hätte man die Revolution vor die Alternative gestellt, sich zu ergeben oder zugrunde zu gehen, so wäre sie zweifellos eher zugrunde gegangen. Aber die Entwicklung vollzieht sich in keinem Lande ohne diese unwägbaren und manchmal tragischen Alternativen. Das Entscheidende, um den Weg in die Zukunft zu ebnen, sind der entschlossene Kampfeswille und die revolutionäre Aktion selbst.

Ohne Moncada hätte es keine " Granma" , keinen Kampf in der Sierra Maestra und keinen außerordentlichen Sieg vom 1.Januar 1959 gegeben. Ebenso wäre Kuba ohne die historischen Ereignisse von 1868 und 1895 heute nicht unabhängig und das erste sozialistische Land Amerikas, sondern mit größter Wahrscheinlichkeit ein weiterer Staat des verhaßten USA-Imperialismus. Das kubanische Nationalgefühl wäre für immer unterdrückt worden, und in unserem schönen Land würde nicht einmal mehr spanisch gesprochen werden.

Das Blut und die Opfer der besten Söhne waren die Voraussetzung für das unabhängige, revolutionäre und sozialistische Vaterland von heute.

5 Jahre, 5 Monate und 5 Tage nach dem Moncada-Sturm siegte die Revolution in Kuba. Das ist ein wirklich beeindruckender Rekord, wenn man berücksichtigt, daß ihre Führer davon fast 2 Jahre im Zuchthaus waren, mehr als 1 1/2 Jahre im Exil verbrachten und mehr als 2 Jahre den bewaffneten Kampf führten. Inzwischen hatte sich das internationale Kräfteverhältnis so verändert, daß die kubanische Revolution überleben konnte.

Dazu waren nicht nur entschlossenste Aktion, sondern auch Klugheit und Beweglichkeit der Revolutionäre notwendig. In jeder Etappe wurden Ziele und Aufgaben gestellt, die die Situation erforderte und für die die revolutionäre Bewegung und das Volk die genügende Reife erworben hatte. Die Proklamierung des Sozialismus während der Zeit des bewaffneten Aufstandes wäre vom Volk noch nicht verstanden worden, und der Imperialismus wäre mit militärischer Gewalt in unser Land eingedrungen. Damals hatten die Zerschlagung der blutigen Batista-Tyrannei und das Moncada-Programm das ganze Volk geeint. Als später die siegreiche Revolution entschlossen voranschritt, meinten einige, sie sei verraten worden, ohne zu berücksichtigen, daß der tatsächliche Verrat darin bestanden hätte, wenn die Revolution auf halbem Wege stehengeblieben wäre.

Das Blut Tausender Söhne des einfachen Volkes vergießen, um die bürgerliche und imperialistische Herrschaft und Ausbeutung des Menschen durch den Menschen aufrechtzuerhalten, wäre der empörendste Verrat gegenüber den Toten und all jenen gewesen, die seit 1868 für die Zukunft, für Gerechtigkeit und für den Fortschritt der Heimat kämpften. Die Revolution ließ sich auch niemals von Rückschlägen aufhalten.

Moncada und Alegria de Pio waren zwei bittere Niederlagen, die den weiteren Verlauf des Kampfes nicht aufhielten. Mit 7 Gewehren begann von neuem der Kampf in der Sierra Maestra, und nach 2 Jahren war das für unbesiegbar gehaltene Heer der Tyrannei vernichtet, und das siegreiche Volk konnte die 80.000 Gewehre in Besitz nehmen, die vorher gegen die Nation mißbraucht wurden. Der bewaffnete Kampf war ein ermutigendes Beispiel dafür, was revolutionäre Standhaftigkeit und Wille des Volkes zu leisten vermögen. Die Zahl der bewaffneten revolutionären Kämpfer überstieg nicht einmal in der Endphase 3.000 Mann. Die Waffen wurden dem Feind im Kampf entrissen. Auch in unserem letzten Krieg um die Unabhängigkeit gab es keine Versorgung von außen. Unsere Arbeiter und Bauern, in der Rebellenarmee vereint mit Angehörigen der mittleren Schichten, bereiteten der Diktatur eine vernichtende Niederlage, zerschlugen den bewaffneten Unterdrückungsapparat und errangen die völlige Unabhängigkeit des Vaterlandes.

Die Arbeiterklasse konnte mit ihrem revolutionären Generalstreik in der Endphase des Kampfes in entscheidendem Maße zum Sieg beitragen. Diese hervorragende Tat unserer Revolution auf militärischem Gebiet ist im Ausland wenig bekannt. Darüber wurde anekdotenhaft und sporadisch geschrieben. Die systematische und mit Dokumenten belegte Geschichte dieser Kämpfe muß noch geschrieben werden.

Alle imperialistischen Manöver der letzten Stunde, vom militärischen Staatsstreich bis hin zur Ausrufung einer provisorischen Regierung usw., wurden zerschlagen.

Der Imperialismus sah sich jetzt einer lateinamerikanischen Nation ohne Unterdrückungsarmee, jedoch mit einem bewaffneten Volk gegenüber.

Darin ist die Bedeutung des 1. Januar 1959 zu sehen.

92 Jahre nach dem Ruf von La Demajagua konnte Kuba endlich selbst über sein Schicksal bestimmen, und die Fahnen der heldenhaft beim Moncada-Angriff Gefallenen kündeten überall vom Sieg ihrer Sache.

Der Sieg war nicht nur das Ergebnis des Kampfes der Bewegung des 26. Juli. Die marxistisch-leninistische Partei, in der die besten Vertreter der Arbeiterklasse organisiert waren, hatte viel Blut und das Leben vieler ihrer Söhne geopfert.

Die Kämpfer des revolutionären Direktoriums standen bei wichtigen historischen Ereignissen an der Spitze, so beim Angriff auf den Präsidentenpalast am 13. März 1957, und beteiligten sich aktiv am bewaffneten Kampf.

Aus diesen drei Bewegungen entstand später unsere ruhmreiche kommunistische Partei.

Als wir am 1.Januar 1959 in Santiago de Cuba einzogen, sagten wir:

" Endlich sind wir in Santiago eingezogen. Lang und hart war: der Weg, aber wir haben es geschafft. Dieses Mal wird die Revolution nicht scheitern. Dieses Mal wird die Revolution wirklich zu Ende geführt. Es wird nicht so sein wie 1895, als die Amerikaner kamen, sich das Land aneigneten, in letzter Minute intervenierten und dann nicht einmal Calixto Garcia, der 30 Jahre lang gekämpft hatte, in Santiago de Cuba einziehen ließen. Es wird nicht so sein wie 1933, als das Volk daran zu glauben begann, daß die Revolution durchgeführt werden könne, dann aber Herr Batista kam, die Revolution verriet, die Macht an sich riß und eine grausame Diktatur errichtete. Es wird nicht so sein wie 1944, als das Volk glaubte, endlich an die Macht gekommen zu sein. In Wirklichkeit aber waren Diebe zur Macht gelangt.

Diesmal konnten weder Diebe, Verräter noch Interventen den Lauf der Dinge bestimmen, dieses Mal ist es eine wirkliche Revolution."

Wir waren uns aber auch der Schwierigkeiten bewußt, und als wir am 8. Januar 1959 in die Hauptstadt der Republik einzogen, erklärten wir: Wir befinden uns an einem Wendepunkt unserer Geschichte. Die Tyrannei ist besiegt. Die Freude ist unermeßlich. Trotzdem gibt es noch sehr viel zu tun.

Wir haben uns nicht selbst betrogen in dem Glauben, daß von nun an alles leichter wäre. Vielleicht wird in Zukunft alles noch komplizierter sein.

Wir wußten, daß eine ganz neue Etappe in der Geschichte unserer Heimat begann, daß der Weg lang und hart sein würde, daß wir aber, eng verbunden mit dem Volk, voranschreiten würden. Der Moment war gekommen, die Versprechen des Moncada-Programms zu erfüllen. Eine der ersten Maßnahmen der Revolution bestand darin, die Hauptschuldigen an den Verbrechen des Batista-Regimes exemplarisch zu bestrafen. Die Folterknechte und Mörder, die unzählige Patrioten im Verlauf unserer Geschichte umbrachten, brauchten bisher niemals über ihre Verbrechen Rechenschaft abzulegen.

Dieser elementare Akt der Gerechtigkeit, der einstimmig vom Volk gefordert wurde, war für die reaktionären imperialistischen Massenmedien Anlaß zu einer wütenden Hetzkampagne gegen unsere Revolution. In den USA konnten Dutzende von Verbrechern Unterschlupf, Schutz und Asyl finden, obwohl diese den Mord an Tausenden Kubanern auf dem Gewissen hatten.

Alle Güter der Parteigänger des blutigen Batista-Regimes, die diese sich unrechtmäßig angeeignet hatten, wurden beschlagnahmt. Auch das geschah zum ersten Mal in unserer Geschichte.

Die frühere Armee, die das Volk grausam unterdrückt hatte, wurde vollkommen aufgelöst. Die den bewaffneten Streitkräften entsprechende Funktion übernahm die ruhmreiche Rebellenarmee, die, wie Camilo (Cienfuegos) einmal sagte, das uniformierte Volk verkörpert.

Die staatliche Verwaltung wurde von den Helfershelfern der Tyrannei gesäubert. Die Veruntreuung von öffentlichen Mitteln und Steuergeldern sowie die Unsitte, Gehälter zu beziehen, ohne dafür eine Funktion auszuüben, wurde sofort abgeschafft.

Die politischen Parteien, die der Unterdrückung gedient hatten, wurden aufgelöst.

Die bestechlichen und hörigen Gewerkschaftsleitungen entfernte man aus den Ämtern, und die Rechte der Werktätigen wurden hergestellt.

Die unter der Tyrannei entlassenen Arbeiter mußten wieder eingestellt werden. Die Bauernvertreibungen hörten sofort auf.

Am 3. März 1959 wurde die Kontrolle über die Kubanische Telefongesellschaft, ein USA-Monopol, das gegen die Interessen des Volkes gerichtete, undurchsichtige Geschäfte mit der Batista-Diktatur betrieben hatte, verfügt.

Am 6.März wurde ein Gesetz erlassen, das die hohen Mieten für das Volk um 50 Prozent herabsetzte. Diese Maßnahmen nahm die Stadtbevölkerung mit großer Begeisterung auf, aber bei den bürgerlichen Massenmedien löste sie eine wahre Erschütterung aus.

Am 21. April wurden alle Badestrände für die Bevölkerung freigegeben. Damit war der exklusive Charakter und die von der Bourgeoisie eingeführte verhaßte Diskriminierung aufgehoben.

Am 17. Mai wurde das erste Gesetz zur Agrarreform erlassen.

Dieser entschlossene, notwendige und gerechte Schritt konfrontierte uns direkt nicht nur mit der nationalen Oligarchie, sondern auch mit dem Imperialismus, denn viele USA-Unternehmen besaßen große Flächen der fruchtbarsten Böden Kubas, die vorwiegend dem Zuckerrohranbau dienten.

Obwohl die festgesetzte Höchstgrenze bei 30 Caballerias, das sind 402 Hektar, lag, war das noch verhältnismäßig viel. Es gab nordamerikanische Unternehmen, die bis zu 17.000 Caballerias, das sind 227.000 Hektar, besaßen. Gegen sie wurden durch das Gesetz radikale Maßnahmen getroffen.

Am 20. August 1959 wurden die Stromgebühren gesenkt und damit Schluß mit dem Mißbrauch eines weiteren mächtigen imperialistischen Monopols gemacht.

Neben diesen Maßnahmen, die innerhalb weniger Monate durchgesetzt wurden, hat die Revolution vom ersten Augenblick an Schritte unternommen, um die Arbeitslosigkeit und die äußerst schlechten Bedingungen im Gesundheits- und Bildungswesen zu überwinden. Tausende Lehrer wurden in die entlegensten Gegenden geschickt und zahlreiche Krankenhäuser in diesen Gebieten errichtet.

Glücksspiel, Rauschgifthandel und Schmuggel wurden radikal verboten. Danach leitete man geeignete Maßnahmen ein, um die Prostitution abzuschaffen, deren Opfer viele einfache Frauen aus dem Volk waren. Für Zehntausende von ihnen wurden humane und gerechte Voraussetzungen geschaffen, die Arbeit und Bildung einschlossen.

Die Elendsviertel, die es in allen großen Städten Lateinamerikas gibt, konnten in Kuba in relativ kurzer Zeit beseitigt werden.

Schritt für Schritt verschwanden das Bettlertum und der Anblick der verwahrlosten und bettelnden Kinder aus dem Straßenbild.

Das Land befand sich jedoch in einer komplizierten ökonomischen Situation. Der Zuckerpreis lag äußerst niedrig, und die Devisenreserven waren durch die Tyrannei stark in Mitleidenschaft gezogen.

Da dieses Programm von seiten des Yankee-Imperialismus mit wachsender Feindschaft beobachtet wurde, entzogen die USA uns die kommerziellen Kredite, wodurch die für das Land notwendigen Exporte stark betroffen wurden.

Die Revolution sah sich gezwungen, strenge Sparmaßnahmen einzuführen. Das geschah aber nicht auf Kosten der armen Bevölkerung, wie das in der kapitalistischen Welt üblich ist. Die Importe an Luxusgegenständen wurden eingestellt, und es erfolgte eine gleichmäßige Verteilung der wichtigsten Produkte.

Das war ohne Zweifel eine der gerechtesten, notwendigsten und radikalsten Maßnahmen der Revolution, die in den folgenden Jahren einen verzweifelten Kampf führen mußte, um zu überleben.

Der Imperialismus war aber nicht bereit, die Entwicklung der Revolution in Kuba zuzulassen.

Nachdem seine Pläne gescheitert waren, den Sieg der Revolution noch in letzter Minute durch einen militärischen Staatsstreich zu verhindern, versuchte er es angesichts des siegreichen und bewaffneten Volkes mit diplomatischen Mitteln. Er erkannte die revolutionäre Regierung an und sandte seinen Botschafter, der - stark begrüßt von der bürgerlichen Presse - sofort die gewohnten Geschäfte eines Statthalters aufnahm, die für diese USA-Beamten in Kuba stets typisch waren, um so die kubanische Revolution unter Druck zu setzen, zu hemmen und zu bändigen. Diese Anstrengungen erwiesen sich jedoch als nutzlos. Zum ersten Mal standen sie in Kuba einem bewaffneten Volk mit einer revolutionären Regierung, die die Macht besaß, gegenüber. Es gab keine Söldnerarmee, auf die sie hätten zurückgreifen können, um im letzten Augenblick ihr Diktat mit Gewalt durchsetzen und ihre Interessen sichern zu können.

Bereits in den ersten Monaten wurde die USA-Militärmission, die die Batista-Armee ausgebildet hatte und die auf ihrem Posten bleiben wollte, ohne jegliches Protokoll verabschiedet.

Es handelte sich um eine völlig neue Situation. Noch immer verblieben dem Imperialismus in unserem Land umfangreiche Möglichkeiten. Monopole, Großgrundbesitzer und die Bourgeoisie waren die Herren der Nation. Neben der Wirtschaft befanden sich alle Massenmedien in ihren Händen.

Unsere Gesellschaft war von einer reaktionären Ideologie durchdrungen. Für viele unserer Bürger, auch für Menschen aus bescheidenen Verhältnissen, bedeutete das Wort Sozialismus Schrecken, und noch viel mehr Furcht flößte der Ausdruck Kommunismus ein. Das war die Folge der jahrzehntelangen verleumderischen Propaganda gegen die revolutionären Ideen. Ohne eine grundlegende Vorstellung von der sozialen Ursache der nationalen Probleme und von den objektiven Gesetzen zu haben, die die Entwicklung der menschlichen Gesellschaft leiten, war ein großer Teil unseres Volkes Opfer der Verwirrung und des Betrugs. Mehr als politische Ideen hatten die Ausbeuter vielen Menschen wirklich reaktionäre Reflexe eingeprägt. Das Vorhandensein einer relativ gehobenen Schicht des Kleinbürgertums in unserer Gesellschaft, die Rückständigkeit in der Kultur und das Analphabetentum erleichterten die politische Arbeit des Imperialismus und der herrschenden Klassen. Waren wir in wirtschaftlicher Hinsicht eine Kolonie der USA, so waren wir das auch auf ideologischem Gebiet. Eine alte Gesellschaftsordnung hält sich nicht nur durch Waffengewalt, die Macht des Staates und die wirtschaftliche Allmacht ihrer privilegierten Klassen aufrecht, sondern in einem sehr hohen Grade auch durch die reaktionären Ideen und politischen Vorurteile, die den Massen eingeflößt werden. In der Epoche der sozialistischen Revolutionen, die im Leben der Menschheit den tiefgreifendsten und radikalsten Wandel darstellen, tritt dieser Faktor besonders stark hervor. Jeder sozialrevolutionäre Umschwung setzt daher die Ausrottung der reaktionären politischen Ideen und den Sieg der neuen Ideen voraus. In unserem Land wurde auch auf ideologischem Gebiet eine Schlacht geschlagen.

Mit der Entwicklung der Revolution und im harten Klassenkampf sowohl in nationalem als auch internationalem Rahmen erlangte unser Volk ein sozialistisches Bewußtsein. Der Widerspruch der Interessen des Volkes zu denen seiner Unterdrücker bewirkte die Revolution, und die Revolution führte diesen Widerspruch der Interessen bis zum Äußersten. Dieser Kampf entwickelte das Bewußtsein der Massen außerordentlich. Er machte ihnen in wenigen Monaten klar, was in jahrzehntelanger mitleidloser Ausbeutung und bürgerlich-imperialistischer Herrschaft nur eine Minderheit zu verstehen imstande war.

Schon in den ersten Monaten der Revolution griffen Imperialismus und Reaktion auf die klassischen Methoden zurück und entfachten, gestützt auf die Propagandamedien, die sich noch in ihren Händen befanden, eine wilde antikommunistische Hetze. Die Waffe des Antikommunismus wurde gründlich gebraucht, um die Massen zu verwirren, als ihr politisches Denken noch schwach entwickelt war.

Damit wollten sie das Volk, die revolutionären Organisationen und selbst die Rebellenarmee spalten, die Unterstützung für die Regierung unterbinden und die reaktionären Strömungen ermutigen. Doch das Vertrauen des Volkes in die Revolution, in das politische Ansehen ihrer Führer, der feste revolutionäre Geist der Einheit und vor allem die fraglos gerechten Maßnahmen der Revolution waren Faktoren, die sehr dazu beitrugen, dieses gefährliche Manöver zu vereiteln, das, wenn es geglückt wäre, den revolutionären Prozeß zerschlagen hätte.

Konnte sich aber unter den Bedingungen eines Landes wie Kuba die Revolution mit dem einfachen Ziel der nationalen Befreiung zufriedengeben und dabei das System der kapitalistischen Ausbeutung aufrechterhalten, oder mußte sie fortgeführt werden bis zur endgültigen sozialen Befreiung?

Der Imperialismus konnte in Kuba nicht einmal eine Revolution zur nationalen Befreiung dulden. Kaum war das Gesetz über die Agrarreform erlassen worden, als die USA erste Schritte zu einer militärischen Operation gegen Kuba unternahmen. Noch viel weniger waren sie bereit, den Sozialismus in unserem Land zu dulden. Der bloße Gedanke an das Beispiel, das eine siegreiche kubanische Revolution für Lateinamerika geben würde, versetzte die Regierungskreise der Yankees in Schrecken. Aber die kubanische Nation hatte keine Alternative, das Volk wollte und konnte sich nicht aufhalten lassen. Unsere nationale und soziale Befreiung waren unlösbar miteinander verbunden. Vorwärtsgehen war einfach eine historische Notwendigkeit, Stehenbleiben bedeutete Feigheit und Verrat; dies hätte uns erneut zu einer Kolonie der Yankees und zu Sklaven der Ausbeuter gemacht. Natürlich waren die Bedingungen für die endgültige Befreiung unseres Landes auf nationalem und sozialem Gebiet durch das neue internationale Kräfteverhältnis gegeben, aber damals waren der Wille des Volkes und die Entschlossenheit seiner Führer, um jeden Preis frei zu sein, ausschlaggebender als jegliche nüchterne Berechnung aller Möglichkeiten, selbst wenn das ein nationales Opfer bedeutet hätte. Wir glauben, daß dieser Faktor grundlegend war. Ohne ihn wäre jegliche internationale Zusammenarbeit und Solidarität, die wir danach erhielten, unnütz gewesen.

Die Geschichte verläuft nach objektiven Gesetzmäßigkeiten, sie wird aber von Menschen gemacht, sie wird vorangetrieben oder zurückgehalten in dem Maße, wie die Menschen im Einklang mit diesen Gesetzmäßigkeiten handeln. Die USA hätten alles getan, um die kubanische Revolution zu vernichten, doch erreichten sie mit ihrer eigenen Aktion nichts weiter als eine Beschleunigung des revolutionären Prozesses. Die imperialistische Aktion und die revolutionäre Antwort waren untrennbar mit der Entwicklung der Ereignisse verbunden. Unser Volk ist siegreich aus dieser heroischen Prüfung, die voller tödlicher Gefahren war, hervorgegangen, doch war der Kampf niemals leicht. Immer war der revolutionäre Prozeß von einer intensiven Mobilisierung der Massen und ihrer politischen Erziehung begleitet. Als es nötig war, schwankten wir nicht, die Massenmedien zu nationalisieren, und entrissen sie der Reaktion und dem Imperialismus, um sie in den Dienst des Volkes und seiner heldenhaften Sache zu stellen.

Die Großgrundbesitzer und die nationale Bourgeoisie setzten ihr ganzes Vertrauen auf die USA. Man kann sagen, daß der Imperialismus die Konterrevolution im Innern voll und ganz leitete. Aber er beschränkte sich nicht auf diplomatische Manöver und ideologische Kampagnen wie anfangs. Er griff allmählich auf sein gesamtes Arsenal an konterrevolutionären Mitteln zurück. Als Herrscher in Lateinamerika setzte er sofort sein Kolonialministerium in diesem Teil der Welt in Bewegung - die Organisation der amerikanischen Staaten -, um Kuba zu isolieren und es auf politischem, wirtschaftlichem und militärischem Gebiet anzugreifen.

Als die USA begriffen, daß die Revolution nicht zurückweichen und sich auch nicht ihrem Druck beugen würde, begann die Kette der wirtschaftlichen Aggressionen. Gleichzeitig warben sie Söldner an und bildeten sie für Sabotageakte und militärische Operationen aus. In unserem Fall wurden die ökonomischen Aggressionen durch die Habgier der korrupten Oligarchen, die in Lateinamerika regierten, unterstützt. Fast ein Jahrhundert lang hatte sich für unseren Zucker in den USA ein Markt herausgebildet. Bereits während der Kolonialzeit versorgten wir dieses Land. In den Weltkriegen erhielt das nordamerikanische Volk sichere Lieferungen kubanischen Zuckers zu niedrigen Preisen. Er war außerdem der einzige Zweig unserer Wirtschaft mit einer gewissen Entwicklung, von dem der Unterhalt von Millionen Kubanern abhing. Dieser Unterhalt war natürlich sehr gering, denn das arbeitende Volk erhielt immer sehr wenig als Ergebnis seiner Anstrengungen, da der größte Teil stets in den Händen der bürgerlichen Oligarchen und der ausländischen Monopole verblieb. So war es während der Zeit der Sklaverei, und so blieb es auch, als die Formen der Lohnarbeit eingeführt worden waren.

Da der Imperialismus in unserem Land eine Politik der sozialen Gerechtigkeit nicht zulassen konnte, wollte er, indem er die historischen Rechte Kubas auf niedrigste Art und Weise mit Füßen trat, mit unserem Anteil an dem Zuckermarkt der USA das schamlose Gewissen der anderen lateinamerikanischen Regierungen kaufen. Das war teilweise der Preis der beschämenden Komplizenschaft der lateinamerikanischen Oligarchen, die sich den imperialistischen Aggressionen gegen Kuba anschlossen, abgesehen davon, daß ein elementarer Klassengeist und ihre historische Unterwerfung unter die USA sie auf diesen Weg brachten. Es gab sehr viel verwerfliches Interesse sowie schmutzigen und verkommenen Egoismus in dem zynischen Verhältnis der OAS zu Kuba. Mittelpunkt waren der Zucker und andere schmutzige materielle Interessen, die hinter antikommunistischen Haltungen und Posen von als vestalische Jungfrauen verkleideten Dirnen versteckt wurden. Die Folge war, daß die kubanischen Zuckermarktanteile auf verbrecherische Weise zurückgewiesen und auf andere Länder aufgeteilt wurden.

Das allein hätte schon genügt, um die Wirtschaft jeder Nation zu ersticken.

Das waren zweifellos nicht die einzigen Mittel der Vereinigten Staaten. Die Mehrzahl unserer wenigen Industriezentren - die Elektroindustrie, die Erdölraffinerien, die Bergwerke, die Textilfabriken, die Nahrungsmittelindustrie und andere - waren mit Maschinen dieses Landes ausgerüstet. Das gleiche bezog sich auf den Transport und andere Produktionsausrüstungen.

Die Vereinigten Staaten stellten die Ersatzteillieferung, und zwar nicht nur die aus den USA selbst, sondern auch aus deren zahlreichen Zweigbetrieben in der ganzen Welt, nach Kuba völlig ein. Dieser Schlag wäre für jede Wirtschaft niederschmetternd gewesen.

Der dritte verbrecherische Schlag auf ökonomischem Gebiet war die Einstellung der Kraftstofflieferungen. Sie waren die Lieferanten dieses wichtigen Produktes durch ihre Monopolunternehmen, die fast die ganze Versorgung der Welt kontrollierten und auch in Kuba Besitzer der Raffinerien waren.

Es endete damit, daß der gesamte Handel mit unserem Land - einschließlich des mit Lebensmitteln und Medikamenten - verboten wurde. Diese Lieferungen kamen von jeher im wesentlichen aus den USA, und zwar auf der Grundlage von Handelsverträgen, die sie uns zu Anfang dieses Jahrhunderts aufgezwungen hatten. In Kuba gab es nicht einmal Großhandelslager. Diese befanden sich in ihrem Land, wo die Aufträge kurzfristig erfüllt wurden. Hinzu kam die Tatsache, daß die Wirtschaft der meisten westlichen Länder abhängig von den USA war und die Maßnahmen der ökonomischen Blockade allgemein nicht nur von den Zweigunternehmen der Yankees, sondern auch von den Regierungen dieser Länder beachtet wurden.

Kein anderes Land Lateinamerikas erhielt jemals so brutale Schläge, die sich gegen die wichtigsten Voraussetzungen seiner Existenz richteten. Aber die Aggression der USA beschränkte sich bei weitem nicht nur auf das ökonomische Gebiet. Die Tore dieses Landes, die früher nur eine sehr kleine Gruppe von Kubanern einließen, standen nun weit offen für all jene, die Kuba verlassen wollten. Großgrundbesitzer, Bourgeois, Politikaster, Spitzel, Kuppler, Nutznießer des Lasters einschließlich von Lumpenproletariern nutzten die Gelegenheit. Ein Hauptziel dieser Politik bestand - abgesehen von den zynischen Kampagnen gegen die Revolution unter dem Mantel einer lächerlichen Humanität und der Rekrutierung von Söldnern für zukünftige Aggressionen - in der Abwerbung von Intellektuellen und Technikern, von denen viele im Dienst der Bourgeoisie standen und in ihrer kleinbürgerlichen Mentalität Angst hatten vor den revolutionären Veränderungen.

Auf diesem Wege wurden dem Land Tausende von Ärzten, zahlreiche Ingenieure, Architekten, Professoren, Lehrer, Laboranten und Techniker entzogen. Dieser Raub schloß sogar qualifiziertes Personal wichtiger Industrien und Produktionsstätten ein, von dem ein Teil die Privilegien der sogenannten Arbeiteraristokratie genossen.

Das war die letzte Bewegung der Annexionisten, die die reaktionären Klassen in Kuba inszenierten, nur, daß sie dieses Mal, als sie ihre Träume erfüllten, sich selbst und nicht die Heimat an das USA-Imperium banden.

Die Revolution war nicht daran interessiert, jemanden gegen seinen Willen in Kuba festzuhalten, selbst wenn die Alternative bestand, entweder in einem unterentwickelten Land zu bleiben mit einem Pro-Kopf-Einkommen, das weitaus niedriger als in den USA war, oder in das am meisten industrialisierte Land mit dem höchsten materiellen Lebensstandard der Welt auszuwandern.

Die Herausforderung wurde angenommen.

Wir waren fest davon überzeugt, daß der Aufbau des Sozialismus das Werk von Revolutionären und Patrioten ist, und stellten uns die Aufgabe, neue Generationen von Technikern heranzubilden, die sich ihrer historischen Mission, die sie erfüllen sollten, als würdig erweisen können. Nach Meinung der Yankees würden die unwissenden Massen der Armen scheitern, wenn sie das Land in ihre Hände nähmen. Unser bewundernswertes Volk überlebte und siegte. Heute sind es Unzählige, die es bedauern, das Land des Egoismus und der Unmenschlichkeit gewählt zu haben. Der Imperialismus - gestützt auf die CIA und die reaktionären Klassen - machte es sich auch zur Aufgabe, Dutzende von konterrevolutionären Gruppen zu bilden, um subversive Tätigkeit und Sabotage zu fördern. Aber wenn alles fehlschlüge, wollte man dem Land auf dem Wege der konterrevolutionären und militärischen Gewalt den Gnadenstoß versetzen. Unter Ausnutzung von pseudorevolutionären ehemaligen Agenten der Tyrannei und dem Abschaum aller Klassen organisierte und lieferte er ökonomische Mittel und Ausrüstungen für zahlreiche konterrevolutionäre Banden in den Bergen der Escambray.

In Erinnerung an die konterrevolutionären Aktionen des Adels und des reaktionären Klerus in Frankreich nach 1789 wollten sie gegenüber der Revolution eine Art Vendee bilden, ungeachtet der Tatsache, daß in diesem Gebiet die Mehrheit der Bauern und die Landarbeiter fest verbunden waren mit der Sache des Volkes.

Diese bewaffneten Banden wurden. danach in ‚allen Provinzen gebildet, selbst in Havanna. In unverschämter Weise wurden sie auf dem See- und Luftweg von den USA versorgt. Sie begingen zahlreiche abscheuliche Verbrechen gegen Lehrer, gegen Studenten der Alphabetisierungskampagne, gegen Revolutionäre, Arbeiter, Bauern und staatliche Leiter der Volkswirtschaft. Der Kampf gegen diese Banden hat unser Volk zahlreiche Menschenleben gekostet und die Wirtschaft Millionen von Pesos. In den Städten wurde bei Sabotageakten in den Produktionszentren kostbares Blut tapferer Söhne unseres werktätigen Volkes vergossen.

Gleichzeitig organisierte man die Entsendung von Söldnern nach Girön. Guatemala und andere lateinamerikanische Länder stellten in schamloser Weise ihre Territorien für die Vorbereitung dieser Aggressionen zur Verfügung. Die Flugzeuge, die unsere Luftstützpunkte im Morgengrauen des 15. April 1961 angriffen, trugen die Zeichen unserer Luftstreitkräfte. Mehrere von ihnen landeten später auf dem Territorium der USA, während der Vertreter dieses Landes in der UNO mit ruhigem Zynismus erklärte, daß es sich um kubanische Flugzeuge handele, die sich gegen das Regime aufgelehnt hätten. Ein Söldnerheer mit modernster Kriegsausrüstung landete zwei Tage später in der Schweinebucht, um die Invasion gegen das Land zu starten. Eindeutiges Ziel war es, einen Teil des kubanischen Territoriums zu besetzen, eine provisorische Regierung zu bilden und das Eingreifen der OAS, das heißt der USA, zu fordern. Die überwältigende Antwort unseres Volkes, das das Söldnerheer in weniger als 72 Stunden niederschlug, brachte die so sorgfältig ausgearbeiteten Pläne der CIA und des Pentagons zum Scheitern.

Auf militärischem Gebiet blieb den USA nur eine Alternative: die direkte Invasion in Kuba, mit unserem Lande also das zu machen, was sie dann später mit Vietnam machten. Die feste Überzeugung, daß der USA-Imperialismus im gegebenen Moment unter irgendeinem Vorwand seine militärischen Kräfte in einem direkten Angriff gegen Kuba einsetzen würde, und unsere Auffassung, daß die vorgeschlagenen Maßnahmen, dies zu verhindern, das sozialistische Lager insgesamt stärken würden, bestimmten unsere Entscheidung, die sowjetisch-kubanische Vereinbarung über die Stationierung von nuklearen Waffen auf unserem Territorium zu unterschreiben, die später die Oktoberkrise auslöste.

Die USA wollten das souveräne Recht unseres Landes nicht anerkennen, über seine internationalen Beziehungen selbst zu entscheiden und die entsprechenden Maßnahmen zu seinem Schutz zu treffen. Dadurch wurde der Weltfrieden ernsthaft gefährdet. Der Krieg konnte zum Glück für die ganze Menschheit verhindert werden. Aber die Regierung der USA hatte auch Gelegenheit, festzustellen, wohin ihre sinnlose, nutzlose und abenteuerliche Aggression gegen ein kleines, unbeugsames Volk führen könnte, nämlich zu einer Katastrophe, und wo in der heutigen Welt, angesichts der wachsenden Stärke und Solidarität des revolutionären Lagers, die unverrückbaren Grenzen ihrer imperialistischen Allmacht liegen. Als einen Teil der Lösung sahen sie sich zudem Kompromiß gezwungen, Kuba nicht anzugreifen. Uns Kubanern fiel es damals schwer, den Wert dieses Kompromisses in seiner ganzen Tragweite zu verstehen. Heute - nach 13 Jahren - sehen wir objektiv, daß die Oktoberkrise von 1962 ein Sieg für das revolutionäre Lager war. Die UdSSR ist heute stärker als damals, das Kräfteverhältnis hat sich beträchtlich zugunsten der revolutionären Kräfte verändert, und die USA konnten die Erfüllung jenes Kompromisses nicht umgehen. Angesichts der entstandenen schrecklichen Alternative des Krieges bestand der Sieg darin, den Frieden in einem seiner gefährdetsten Momente erhalten zu haben, ohne die wichtigsten politischen Ziele zu opfern. Der scheinbare Erfolg des Imperialismus hat sich im Laufe der Zeit wie Seifenschaum aufgelöst. Seit jener Zerreißprobe ist sogar der kalte Krieg zurückgegangen.

Obwohl danach durch die Regierung der USA Stützpunkte in Mittelamerika und Florida angelegt wurden, um Piratenangriffe gegen unsere Küsten zu starten, von denen viele ausgeführt wurden, waren jene Ereignisse doch die letzten Schläge des verletzten, aber ohnmächtigen Stolzes des USA-Imperialismus.

Das spätere Engagement der USA in Vietnam und der heroische Widerstand dieses Brudervolkes reduzierten schließlich in fortschreitendem Maße die militärische Aktion gegen Kuba, und unser Volk durchlebte eine Zeit des relativen Friedens.

Für jene, die sich fragen, wie es möglich ist, daß Kuba 90 Meilen von den USA entfernt - einen verheerenden Krieg abwenden konnte, während ihn Vietnam – 20.000 Kilometer entfernt - erlitten hat, geben die genannten Tatsachen ausreichend Antwort. In großen Zügen verhält es sich so: Während des Befreiungskrieges glaubte man, daß es sich um ein einfaches innerkubanisches Problem handele und daß die Armee Batistas mit Hilfe der USA-Berater die Kämpfer vernichten würde. Sie ahnten damals nicht einmal, wie stark deren revolutionäre Kraft war. Als sie die Manöver zur Ablösung Batistas einleiteten, um den revolutionären Sieg zu verhindern, als sie glaubten, über ausreichend Zeit zu verfügen, überraschte sie die überwältigende Offensive der Rebellenarmee Ende des Jahres 1958. Am 1. Januar 1959 gab es keine Söldnerarmee in Kuba mehr. Diplomatische Offensiven, politischer Druck, brutale Angriffe auf die Wirtschaft, die darauf folgten, scheiterten ebenfalls. Auf die subversive Tätigkeit, die bewaffneten konterrevolutionären Banden, den Angriff in der Schweinebucht folgten die Zerschlagung der Invasion - ohne daß der OAS Zeit gelassen wurde, einzugreifen - und die Vernichtung der bewaffneten Banden. Zuletzt existierte die offensichtliche Absicht, in Kuba einzufallen: Sie endete mit der Oktoberkrise und dem Kompromiß, keinen direkten militärischen Angriff gegen unsere Heimat zu starten.

Jeder dieser wichtigsten Schritte, die der Imperialismus tat oder tun wollte, kam jedoch zu spät. In allen Fällen hatte er das kubanische Volk, seine Widerstandskraft und seinen Kampfgeist unterschätzt. Auf diese Weise wendete unser Volk mit seiner immerwährenden Standhaftigkeit und heroischen Entschlossenheit, gestützt auf die internationale revolutionäre Solidarität, Gefahren ab, die das Leben von Millionen seiner Söhne gekostet und unendliche materielle Verluste zur Folge gehabt hätten.

Man muß hinzufügen, daß die CIA jahrelang Dutzende von Attentaten auf das Leben der Führer der kubanischen Revolution vorbereitete. Ausgeklügelte Waffen befinden sich für diese Zwecke im Arsenal der CIA: Gifte, mit denen ganze Städte vernichtet werden können, Pistolen mit Schalldämpfern und vergifteten, mikroskopisch kleinen Geschossen, die praktisch keine Spuren auf der Haut zurücklassen, Kugelschreiber, versehen mit kleinsten Nadeln, die gebraucht werden können - ohne daß das Opfer ihre Wirkung zunächst überhaupt spürt -, um schreckliche Giftstoffe einzuspritzen, die später wirken, ohne daß die Ursache des Todes festgestellt werden kann. Ganz abgesehen von Scharfschützengewehren, Bazookas, rückstoßfreien Geschützen, Maschinengewehren, Sprengstoffen und anderen herkömmlichen Mitteln, welche an ihre Agenten zur Ausführung der Attentate übergeben wurden. Auch berüchtigte Mitglieder der Mafia kaufte man für diese Zwecke.

Heute kennt man einen Teil dieser dunklen Seite des offiziellen Terrors durch das Geständnis einer Kommission des Senats der USA. Niemals zuvor in der Geschichte der internationalen Beziehungen wurden ähnliche Praktiken so systematisch realisiert, wie sie in diesem Fall von einem mächtigen und modernen Staat gegen das Leben der Führer eines anderen Landes eingesetzt wurden. Jedoch nicht eine einzige Stimme im Konzert der OAS hat Anklage gegen diese verbrecherischen Praktiken erhoben. Und das war die schamlose Institution, die uns aus ihren Reihen ausstieß, weil sie den Marxismus-Leninismus als unvereinbar mit ihrem System ansah, und die uns später zu den brutalen Maßnahmen der ökonomischen Blockade und der politischen Isolierung verurteilt hat. Die Sicherheitsorgane des revolutionären Staates vernichteten mit tatkräftiger Unterstützung der Komitees zur Verteidigung der Revolution und des gesamten Volkes diese Pläne der CIA. Das war zweifellos ein weiterer großartiger Sieg der Revolution.

Unser Volk erteilte auf jede Aggression des Imperialismus die geeignete Antwort. Am 26. Oktober 1959 wurde die Nationale Revolutionäre Miliz geschaffen. Am 5. März 1960 wurde anläßlich des Begräbnisses der Helden von La Coubre die Losung " Vaterland oder Tod" ausgerufen.

Am 8.Mai des gleichen Jahres wurden die diplomatischen Beziehungen zur Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken erneut aufgenommen. ee

Am 6. August wurden die Erdölraffinerien, die Elektrizitäts- und Telefongesellschaften und 36 Zuckerfabriken verstaatlicht. Alle waren Eigentum nordamerikanischer Unternehmen.

Am 2.September wurde die 1. Deklaration von Havanna angenommen. Auf einer Massenkundgebung am 28. September wurden inmitten von Explosionen konterrevolutionärer Bomben die Komitees zur Verteidigung der Revolution gegründet.

Am 13.Oktober des gleichen Jahres wurden alle Banken und 383 große Wirtschaftsbetriebe verstaatlicht.

Am 14. Oktober, einen Tag später, wurde das Gesetz über die Städtereform erlassen. Das Programm der Moncada war im wesentlichen erfüllt, und die kubanische Revolution ging - mitten im heroischen antiimperialistischen Kampf - zur sozialistischen Etappe über.

Als im April 1961 Flugzeuge unsere Flugplätze bombardierten und die Söldner in Girón einfielen, befanden sich Hunderttausende junger Kubaner und Zehntausende von Lehrern auf dem Lande, um die Kampagne der Alphabetisierung - die gigantischste Anstrengung, die ein Land jemals in diesem Sinne unternahm - zu realisieren. In nur einem Jahr wurde Kuba die Nation mit dem niedrigsten Prozentsatz an Analphabeten in ganz Lateinamerika. Das kubanische Volk verstand es, Schlachten auf verschiedenen Gebieten gleichzeitig zu schlagen, auf dem einen mit der Waffe, auf dem anderen mit dem Buch, während in den Betrieben jene, die zurückgeblieben waren, die Produktion der anderen, die sich im Kampf befanden, mit übernahmen. Im April war dann auch die Zuckerrohrernte. Keine der wichtigen Arbeiten wurde vernachlässigt.

Der Staat, die Streitkräfte und die Massenorganisationen hatten noch nicht das Entwicklungs- und Organisationsniveau, das sie heute haben. Die revolutionären Organisationen waren noch nicht in einer Partei zusammengeschlossen, es bestand jedoch bereits eine enge Zusammenarbeit zwischen den Leitungen der Bewegung des 26. Juli, der Sozialistischen Volkspartei und dem Revolutionären Direktorium. Die Kontakte waren zahlreich, und die wichtigsten Entscheidungen wurden von allen unterstützt. Da sich kein Prozeß dieses Charakters ohne Schwierigkeiten vollzieht, gab es manchmal Widersprüche, aber der Geist der Einigkeit, das historische Verantwortungsgefühl und die Gemeinsamkeit der Ziele siegten immer über sektiererische Haltungen, von der in der einen oder anderen Form jeder von uns betroffen war. Andere Organisationen mit schwankenden oder reaktionären Positionen, die nur einen sehr geringen Anteil am Kampf gegen Batista hatten, sonderten sich schnell von diesem Prozeß ab. Selbst in der Bewegung des 26. Juli, die eine entscheidende Rolle im bewaffneten Kampf gespielt hatte, gab es Unstimmigkeiten und einige Abtrünnige. Aber der größte Teil unserer Kämpfer aus der Rebellenarmee und der Illegalität, die besten und vorbildlichsten in ihren Reihen, standen fest auf der Seite der Revolution in allen ihren Etappen - angefangen vom Sturm auf die Moncada bis hin zur Gründung unserer ruhmreichen marxistisch-leninistischen Partei. Wenn im Unabhängigkeitskrieg von 1868 die Spaltung die Ursache für unsere Niederlage war, so verhalf uns diesmal die Einigkeit zum Sieg.

Die Revolution verschloß sich aus Prinzip niemals vor einem aufrichtigen Kubaner, vor keinem Bürger, der gewillt war, für sie zu arbeiten. Sie ist eine breite Bewegung im wahrsten Sinne des Wortes. Die historischen Verdienste wurden beachtet, aber in der neuen Geschichte, die nun begonnen hatte, gab es einen ehrenvollen Platz für jeden ehrlichen Kubaner.

Viele unserer Mitkämpfer waren noch sehr jung, als der Widerstandskampf geführt wurde, hatten noch keinen klaren Klassenstandpunkt erworben oder konnten ihr revolutionäres politisches Denken noch nicht über ihre Klasse stellen. Von der politisch-liberalen bürgerlichen Bildung, von der unsere Gesellschaft durchtränkt war, bis zum Sozialismus und zum Marxismus-Leninismus war es ein sehr weiter Weg. Unsere Massen, besonders die Arbeiter und die einfachen Menschen, die den größten Teil unseres Volkes ausmachen, legten diesen Weg schnell zurück.

Die Revolution selbst, der entschlossene Kampf gegen den Imperialismus und die Ausbeuterklassen, erteilten uns die Lehren in ausgezeichneter Weise. Daher konnten unsere Werktätigen am 16. April 1961 mit fester Entschlossenheit den sozialistischen Charakter unserer Revolution ausrufen, in jenem erhebenden Augenblick der von den Armen und Fäusten unserer Arbeiter erhobenen Waffen anläßlich der Beisetzung der Opfer des Söldnerangriffs und kurz vor neuen Kampfaktionen. Zu diesem Zeitpunkt waren die ausländischen Monopole, die Gutsbesitzer und die nationale Bourgeoisie enteignet, und unsere Arbeiterklasse hatte das Einzige verloren, was sie besaß, ihre Ketten. Sie - als revolutionäre Klasse, verbündet mit den Bauern und den einfachen Schichten des Volkes - würde zweifellos die Vorhut des Prozesses sein.

Die Bedingungen zum Zusammenschluß aller Revolutionäre zu einer einzigen Partei waren gegeben. Schon seit einiger Zeit hatte der Integrationsprozeß an der Basis und in der Leitung begonnen. Aber nach der Proklamation vom 16. April und dem glorreichen Sieg von Girón, wurde unsere Partei wirklich geboren, in enger Verbundenheit mit allen Revolutionären und den Werktätigen stehend, begründet auf dem Heroismus unserer Arbeiterklasse, die für die Verteidigung der Heimat und des Sozialismus kämpfte und ihr wertvolles Blut vergoß.

Von nun an würden wir als geeinte Organisation unter einer gemeinsamen Leitung handeln. Die genialen Ideen von Martí und Lenin über die Notwendigkeit einer Partei zur Führung der Revolution war niemals gegenwärtiger. Ihre Ideologie konnte nicht das liberale und bürgerliche Denken sein, sondern die der revolutionären sozialen Klasse, die die Geschichte an die Spitze des Befreiungskampfes der Humanität gestellt hatte, die der Arbeiterklasse, der Marxismus-Leninismus, wie sie bereits 1925 von Balifio und Mella mutig vertreten worden war.

Diese Ideologie verflocht sich historisch mit dem Bestreben der heldenhaften Mambisen, die soviel Blut für die Unabhängigkeit Kubas, für die Gleichheit und die Ehre ihres Volkes vergossen haben, vergossen mit dem einen Unterschied, daß dieses Mal der amerikanische Imperialismus der Feind der Nation war und der soziale Feind die modernen Sklavenhalter, die ausländischen Monopole, die Gutsbesitzer und die Großbourgeoisie. Diese Ideologie verband den nationalen Kampf mit der revolutionären Weltbewegung, eine nicht fortzudenkende Bedingung für die nationale und soziale Befreiung unseres Volkes. Der Aufbau einer marxistisch-leninistischen Partei, die heute die Revolution führt und ihr Fortbestehen garantiert, ist eine der größten Errungenschaften unseres Volkes in dieser historischen Periode.

Am 1. Oktober 1965 konstituierten sich offiziell das Zentralkomitee und das Politbüro der Partei.

Wir haben über die Verdienste unseres Volkes gesprochen. Aber es ist uns unmöglich, diesen Rückblick zu tun, ohne die Rolle zu würdigen, die die internationale Solidarität spielte. Ohne die entschlossene, beständige und großzügige Hilfe des sowjetischen Volkes hätte unser Land im Kampf gegen den Imperialismus nicht bestehen können. Die Sowjetunion kaufte unseren Zucker, als uns unser Markt durch die USA brutal genommen wurde, sie versorgte uns mit Roh- und Kraftstoffen, die wir nirgendwo in der Welt erwerben konnten, sie schickte uns kostenlos Waffen, mit denen wir gegen die Söldner von Girón kämpften, und rüstete unsere revolutionären Streitkräfte aus, um für jede direkte Aggression der USA den höchsten Preis zu fordern, sie unterstützte unsere Wirtschaft außerordentlich in jenen kritischen Jahren der ökonomischen Blockade .

Tausende und aber Tausende Militärspezialisten und Techniker aus der UdSSR halfen, unsere Streitkräfte auszubilden, oder unterstützten mit ihrer Hilfe praktisch alle Gebiete unserer Wirtschaft. Die Anstrengungen des sowjetischen Volkes wurden von anderen sozialistischen Ländern im Rahmen ihrer Möglichkeiten unterstützt.

Die tiefe Dankbarkeit gegenüber der glorreichen Partei der Sowjetunion und ihrem heroischen Volk ist in unseren Herzen niemals auszulöschen. In der Kuba entgegengebrachten Solidarität, für ein Land, das Tausende Meilen von der Sowjetunion entfernt liegt, erfüllten sich die internationalistischen Träume von Marx, Engels und Lenin, und die unsterbliche Oktoberrevolution erstreckte sich mit unbesiegbarer Kraft auch auf diesen Kontinent. In der Zukunft wird es viele Veränderungen geben.

Eines Tages wird sogar der Kapitalismus in den USA verschwinden. Aber unsere Freundschaftsgefühle für das Volk, das uns in diesen entscheidenden und kritischen Jahren half, als uns Hunger und Untergang drohten, werden ewig bestehen. Hinzu kommt unsere Anerkennung für das Volk, das der sozialistischen Revolution den Weg ebnete und auf Kosten von Millionen Menschenleben die Welt von der Geißel des Faschismus befreite.

Unser Vertrauen zur Heimat Lenins ist grenzenlos, weil die sowjetische Revolution länger als ein halbes Jahrhundert ihre Prinzipientreue und eine unbeirrbare Linie in ihrer Außenpolitik bewiesen hat. Das hat sie nicht nur in Kuba, sondern auch in Vietnam, im Nahen Osten, in den portugiesischen Kolonien, die für ihre Unabhängigkeit kämpften, in Chile, Zypern, in Jemen, Angola und überall in der Welt bewiesen, wo die nationale Befreiungsbewegung gegen Kolonialismus und Imperialismus kämpft, und das gleiche hat sie in der Vergangenheit gegenüber dem heroischen spanischen Volk bewiesen.

Diese unbestrittene Wahrheit ist durch keine einzige Ausnahme widerlegt worden, und auf lange Sicht wird jeder verleumderische Versuch, die objektiven Tatsachen der Geschichte zu negieren, nutzlos sein. Die UdSSR leistete außerdem einen entscheidenden Beitrag zum Weltfrieden, ohne den in dieser Epoche des wachsenden Mangels an Grund- und Brennstoffen die imperialistischen Mächte eine neue und raubgierige Aufteilung der Welt versucht hätten.

Die bloße Existenz des mächtigen Sowjetstaates macht diese Alternative unmöglich. Ihre Verleumder bemühen sich, so wie manchmal Hunde, die den Mond anbellen, das abzuleugnen.

Die kubanische Revolution setzte ihren Kurs unbeirrbar fort. Schritt für Schritt gingen die Produktionsmittel in die Hände der ganzen Gesellschaft über. Am 3. Oktober 1963 wurde ein neues Gesetz über die Agrarreform erlassen, das die Höchstgrenze eines Besitzes auf 67 Hektar festlegte. Größere Wirtschaften wurden enteignet. Gleichzeitig wurde allen Bauern versichert, daß es keine weiteren Agrargesetze mehr geben würde, daß jeder weitere Fortschritt in Richtung auf höhere Formen der landwirtschaftlichen Nutzung nur auf freiwilliger Grundlage erfolgen dürfte.

70 Prozent des Bodens befanden sich so in den Händen des Landes als gemeinsames Eigentum des ganzen Volkes, das ihn ausschließlich zum Wohl der ganzen Gesellschaft bestellt und nutzt. In diesem Sinne hat unser Land einen außerordentlichen Schritt nach vorn getan. Das war eine gebieterische Notwendigkeit angesichts der Tatsache, daß unser Land, was seine Importe und seine Entwicklung betrifft, grundsätzlich von landwirtschaftlichen Überschüssen abhängt.

Im März 1968 wurde eine weitere revolutionäre Offensive durchgeführt, wobei eine große Zahl kleinerer Betriebe in die Hände des Volkes übergingen. Diese Maßnahme betraf nicht unbedingt eine prinzipielle Frage beim Aufbau des Sozialismus in jener Etappe, sondern war das Ergebnis der spezifischen Situation unseres Landes unter den Bedingungen der harten Wirtschaftsblockade, die uns vom Imperialismus auferlegt wurde, und der Notwendigkeit, die vorhandenen Arbeitskräfte und Finanzmittel optimal einzusetzen. Dazu kam die negative politische Haltung einer kleinen Schicht städtischer Kapitalisten, die unsere Entwicklung behinderten. Das entlastet jedoch die Revolution nicht von der Verantwortung und den Folgen einer unzureichenden Verwaltung der Mittel, was dazu beitrug, die finanziellen Probleme und den Mangel an Arbeitskräften zu erschweren. Als einzige Form des Privateigentums verblieben die Parzellen der Kleinbauern, die insgesamt 30 Prozent der Ländereien ausmachten, und ein kleiner Teil des Transportwesens, der ebenfalls als privates Eigentum weitergeführt wurde.

In den Jahren von 1965 bis 1970 konzentrierte die Nation einen großen Teil ihrer Anstrengungen darauf, am Ende dieser Periode eine Zuckerernte von 10 Millionen Tonnen zu erreichen. Diese Politik wurde durch eine dringende Notwendigkeit bedingt. Unsere Bevölkerung wuchs, und der Verbrauch stieg an. Das und die wirtschaftliche Entwicklung unseres Landes forderten eine ständige Steigerung der Exporte. Die Anstrengung war außerordentlich groß, und sie war sowohl in praktischer als auch in moralischer Hinsicht gerechtfertigt. Es war auch notwendig, das Handelsdefizit mit der Sowjetunion auszugleichen. Das war eine elementare Pflicht gegenüber dem Volk, das uns so großzügig geholfen hat. Diese Verpflichtung war eine der edelsten und begeisterndsten, die unser Volk in jener Periode des Aufbaus des Sozialismus einging. Wir konnten jedoch dieses Ziel nicht erreichen. Die industriellen Investitionen zahlten sich zu jener Zeit noch nicht aus. Das drückende Problem der Arbeitskräfte, die in zunehmendem Umfang eingesetzt werden mußten, um die Zuckerrohrernte unter Umständen zu bewältigen, die eine mechanisierte Ernte aus technischen Gründen verzögerten, schuf ein beträchtliches Mißverhältnis in der übrigen Wirtschaft. Auch bestanden Mängel in der Organisation und unzureichende Methoden der Wirtschaftsführung. Die Realität war härter als unsere Vorsätze.

Es war nötig, die Situation zu bereinigen und für einige Jahre von diesem Ziel abzurücken. Das ist jedoch nicht ohne Verständnis der Sowjetbürger möglich gewesen, die im Zeitraum von 1972 bis 1974 verringerte Zuckermengen akzeptierten, ohne deswegen die steigenden Lieferungen an Rohstoffen, Nahrungsmitteln, Treibstoff und Ausrüstungen nach Kuba zu verringern. Andererseits erhöhten sie die Preise für unsere Exportprodukte und verbesserten auf diese Weise die Handelsbilanz.

Man sollte darauf hinweisen, daß die ökonomische Tätigkeit während der ersten zehn Jahre nicht im Mittelpunkt unserer Aufmerksamkeit stand. In dieser ersten Periode der Revolution beanspruchte die Notwendigkeit des Überlebens angesichts der imperialistischen Umsturzversuche, der militärischen Aggressionen und der unversöhnlichen Wirtschaftsblockade die Hauptanstrengungen der Nation. Jahrelang mußten wir über 300.000 Mann unter Waffen halten, um das Land zu verteidigen. Dazu kam die Notwendigkeit, das Zuckerrohr manuell zu ernten, wobei das Heer von Arbeitslosen, die seinerzeit unter dem Kapitalismus das Zuckerrohr ernteten, als Folge der neuen Arbeitsmöglichkeiten, die die Revolution geschaffen hatte, nicht mehr zur Verfügung stand.

Obwohl die Wirtschaftsblockade weiterging und noch besteht, konnte sich die Nation in den letzten Jahren in einem Klima relativen Friedens nunmehr den wirtschaftlichen Problemen widmen, wobei auch auf dem Gebiet der Landesverteidigung eine Verringerung von mehr als 150.000 Mann vorgenommen wurde. Mechanisierung und Produktivität der Zuckerrohrernte wuchsen ständig, wodurch eine erhebliche Anzahl von Arbeitskräften eingespart werden konnte. Mit diesen Kräften, die für das Bauwesen, die Landwirtschaft und die Industrie frei wurden, sowie mit anderen geeigneten Maßnahmen auf politischem und wirtschaftlichem Gebiet konnte unser Land in den letzten Jahren in beachtlichem Ausmaß voranschreiten. Diese Ergebnisse wären ohne Zweifel noch größer gewesen, wenn wir noch bessere Fähigkeiten besessen hätten, wenn unsere Leitungsmethoden und unsere Wirtschaftsführung effektiver gewesen wären.

Das Land ist während dieser revolutionären Periode auf vielen Gebieten außerordentlich vorangekommen. Die Bedeutung dieses Fortschritts liegt in der Tatsache, daß unser Volk nicht nur widerstand und siegreich aus dem Kampf hervorging, sondern darüber hinaus unter diesen schwierigen Bedingungen großartige Leistungen vollbrachte. Und das zu einer Zeit, da die USA, dieses mächtige Land mit großen wirtschaftlichen, militärischen und politischen Mitteln, alles unternahmen, die Revolution abzuwürgen und hier ihr korruptes, räuberisches und verwerfliches System wieder einzuführen.

1) Siehe José Martí: Mit Feder und Machete, Berlin 1974, S. 247.
2) Ebenda, S. 246/247.
3) Report of Cuba, Report of provisional administration, 13. Oktober 1906-1.Dezember 1906, 1907, S.15 (span.). Zit. in: Jürgen Hell: Kurze Geschichte des kubanischen Volkes, Berlin 1966, S. 200.


Quelle: I. Parteitag der Kommunistischen Partei Kubas - Materialien
Dietzverlag Berlin 1976