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Dokumente aus Kuba

Dokumente, Regierungserklärungen, Reden und Reflektionen von Fidel Castro, Erklärungen des kubanischen Außenministeriums, Veröffentlichungen der Nationalversammlung, Berichte der kubanischen Regierung sowie Beiträge Kubas vor den Vereinten Nationen.



I. Parteitag der Kommunistischen Partei Kubas (PCC), Dezember 1975

I. Parteitag der KP Kubas

VI. Die Revolutionären Streitkräfte


Ich möchte in meinem Bericht noch besonders auf zwei Einrichtungen der Revolution eingehen, die in diesen heldenhaften Jahren eine außerordentliche Rolle gespielt haben: die Revolutionären Streitkräfte und das Ministerium des Innern.




Das Rebellenheer war die Seele der Revolution. Seine siegreichen Waffen schufen das freie, schöne, starke und unbesiegbare neue Vaterland. Diese Rebellen setzten die Tradition der Unabhängigkeitskämpfer fort und legten durch ihre Opfer den Grundstein für das heutige sozialistische Kuba. Die Waffen, die sie den Unterdrückern in einem heldenhaften Kampf entrissen hatten, übergaben sie dem Volke und vereinigten sich mit ihm, um von diesem Augenblick an und für immer ein bewaffnetes Volk zu sein.

In jenen Tagen, als der Zusammenschluß aller revolutionären Kräfte und der Partei noch fehlte - er wurde erst später vollzogen -, war das Rebellenheer der Faktor des Zusammenhalts und der Einheit des ganzen Volkes. Es garantierte den Arbeitern die Macht und die Existenz der Revolution in jener Zeit, als Reaktion und Imperialismus begannen, die ersten Werke des selbstlosen und bescheidenen Volkes zu bedrohen, das darangegangen war, eine gerechte Gesellschaft zu errichten.

Als der Feind versuchte, das Volk zu verwirren und zu spalten, unterstützte dieses geschlossen und treu die Revolution. Es ließ sich nicht durch Schmeicheleien und aufrührerische Kampagnen der bürgerlichen Presse verleiten. Der Versuch, seine Reihen zu spalten, den einige Emporkömmlinge in den letzten Monaten des Krieges aus armseligen und lächerlichen Motiven heraus machten, wurde beispielhaft zerschlagen. Vorbilder an Bescheidenheit, Opferbereitschaft und Treue zur revolutionären Sache waren unsere Soldaten, Söhne von Arbeitern und Bauern, gestählt durch die schweren Opfer des Krieges. Sie, die ohne den Mut zu verlieren, unglaubliche Schwierigkeiten, große Rückschläge überwanden, siegten in einem ungleichen Kampf, in dem das Kräfteverhältnis ständig 20:1 zugunsten des Feindes war - sie, die die Gefühle der Solidarität, der Uneigennützigkeit und Kameradschaft in der Schule der Gefahr und des Todes, des geteilten Brotes und unter Einsatz des eigenen Lebens kennenlernten. Diese Soldaten - würdige und tapfere Schüler der Taten und Beispiele von Che und Camilo - waren psychisch und moralisch mehr als sonst irgend jemand vorbereitet, sich ohne zu schwanken den Drohungen des stolzen und mächtigen Imperialismus, der uns weiterhin in seiner Abhängigkeit halten wollte, entgegenzustellen und entschlossen zu neuen revolutionären Zielen in einer Welt der Brüderlichkeit und Gerechtigkeit voranzuschreiten.

Unsere Kämpfer, die eine so entscheidende Rolle in den politischen Ereignissen Kubas gespielt haben, erzeugten dennoch keine militaristische Strömung in unserem Land, und das ist eine der schönsten Lehren unserer Revolution. Die Waffen, die sich für Ideen und Ziele erhoben hatten, verbeugten sich in der Stunde des Sieges respektvoll vor diesen Ideen und Zielen. Die Geschichte kennt sehr wenige Beispiele wie dieses.

Als die Partei gegründet wurde, die Avantgarde unserer Arbeiterklasse, Symbol und Synthese der Ideale, der Ziele und der Geschichte der kubanischen Revolution von den ruhmreichen Tagen von La Demajagua an bis heute, die Partei, die das Werk der revolutionären Partei Martís und der tapferen Begründer der ersten marxistisch-leninistischen Partei Kubas fortsetzte, hielt unsere Armee die Fahnen der Revolution in ihren Händen und war von diesem Moment an und für immer ihr treuester, diszipliniertester, bescheidener und unerschütterlicher Mitstreiter - unsere Armee, die ihrerseits Erbin des Heldentums und der patriotischen Reinheit des Befreiungsheeres war und siegreich dessen Kämpfe fortführte.

Vereint mit den tapferen Milizen der Arbeiter, Bauern und Studenten und mit der unschätzbaren Hilfe der tapferen und vorbildlichen Genossen des Innenministeriums, widersetzten sich die revolutionären Soldaten erfolgreich allen Aggressionsakten des Feindes.

In der Escambray und in den zahlreichen Gebieten des Landes, wo der Imperialismus bewaffnete konterrevolutionäre Banden organisiert und unterstützt hatte, kämpften sie rastlos bis zur Liquidierung und Verhaftung des letzten Banditen. In Girón schlugen sie in weniger als 72 Stunden die Söldnerinvasion nieder und bereiteten damit dem Yankee-Imperialismus die erste Niederlage in Amerika.

Während der Oktoberkrise kämpften sie gemeinsam mit dem ganzen Volk ohne irgendwelche Schwankungen und mit tapferer Entschlossenheit gegen die tödliche Gefahr einer atomaren Aggression.

Bei den Zuckerrohrernten des Volkes trugen sie zusammen mit den freiwilligen Arbeitskräften dazu bei, die Wirtschaft des Landes in den kritischen Jahren der Blockade und des Arbeitskräftemangels zu unterstützen.

Die Angehörigen der Revolutionären Streitkräfte bewiesen internationale Solidarität, indem sie in den Organisationen der bewaffneten Kräfte und der Miliz verschiedener fortschrittlicher Länder mitarbeiteten und ohne zu zögern ihre entschiedene Unterstützung den Ländern gewährten, die von imperialistischer Aggression bedroht waren. Ihr Blut wurde mehr als einmal in anderen Ländern der Erde vergossen, die sie um ihre bescheidene Unterstützung gebeten hatten. Eines Tages wird die Geschichte der revolutionären Weltbewegung das Heldentum, die Selbstlosigkeit und Opferbereitschaft in ihre Seiten aufnehmen.

Die Rebellenarmee entwickelte sich allmählich zu dem, was sie heute ist: Unsere mächtigen Revolutionären Streitkräfte sind der Stolz unseres Volkes und unserer Partei, sie sind das Ergebnis der glänzenden und außerordentlichen Anstrengungen unseres Genossen Raúl, der seit den ersten Tagen der Revolution an der Spitze des Ministeriums steht und dessen beispielhafte und fruchtbare Arbeit in diesem Bericht anerkennend genannt werden muß.

Das Ministerium der Revolutionären Streitkräfte wurde am 16. Oktober 1959 gegründet. Zehn Tage später entstanden die Revolutionären Volksmilizen. Auf diese Weise wurden Zehntausende von Männern aus dem Volk in die Aufgaben der Verteidigung einbezogen und unsere bewaffneten Organe entsprechend dem proletarischen und Volkscharakter der Revolution gestaltet.

Von diesem Augenblick an wurden Dutzende von Kampfbataillonen geschaffen, Tausende Arbeiter, Bauern und Studenten erhielten eine militärische Ausbildung. Hunderte von Offizieren aus den Reihen der Partisanen begannen sich weiterzubilden und ihre militärischen Kenntnisse zu vertiefen. In den Milizen wurden neue Führungskader herangebildet. Große Anstrengungen wurden unternommen, um sich eine Militärtechnik anzueignen und zu beherrschen, die in ihrer Komplexität weitaus höhere Ansprüche an Erfahrung und Qualifikation der Offiziere und Truppen stellte, als diese zunächst besaßen. Dieser Prozeß wurde genauso intensiv durchgeführt wie zuvor der Kampf. Es genügt hinzuzufügen, daß allein im Kampf gegen die konterrevolutionären Banden Hunderte von Kämpfern ihr Leben verloren und der wirtschaftliche Schaden fast eine Milliarde Pesos betrug.

1964 wird im Ergebnis der intensiven Arbeit zur Ausbildung von Militärkadern die erste Etappe der Organisierung unserer Einheiten abgeschlossen und das Gesetz über die Wehrpflicht veröffentlicht; Tausende von Militärkadern wurden ausgebildet; die militärische und politische Ausbildung wurde regulär durchgeführt, und es begann der Aufbau der Partei und des Kommunistischen Jugendverbandes (UJC) in den Reihen der Streitkräfte.

Die komplizierte militärpolitische Situation und die feste Entschlossenheit, uns zu verteidigen, führten zu einer Vergrößerung der Streitkräfte weit über die wirtschaftlichen und demographischen Möglichkeiten unseres Landes hinaus. Angesichts dieser Situation und mit dem Ziel, die Belastung zu reduzieren, die sie für die Wirtschaft darstellten, widmeten die Streitkräfte einen bedeutenden Teil ihrer Tätigkeit der produktiven Arbeit, wobei die militärische Ausbildung und Kampfkraft eingeschränkt wurde.

1970, als im Lande bereits Frieden herrschte und sich die Wirksamkeit der Streitkräfte beträchtlich erhöht hatte, wurde der Beschluß gefaßt, die regulären Einheiten der Revolutionären Streitkräfte nach und nach zu reduzieren. Dadurch wurden in den letzten fünf Jahren 150.000 Männer vom Verteidigungsdienst freigestellt und etwa 5.000 Fahrzeuge der Wirtschaft übergeben, ohne daß die Kampfkraft verringert wurde. In der gleichen Zeit wurden verschiedene Produktionseinheiten geschaffen, die bei ihrer Verschmelzung mit der "Jugendkolonne zum 100. Geburtstag Lenins" am 3. August 1973 der Ausgangspunkt für das Jugendarbeitsheer waren.

In nur zwei Jahren hat das Jugendarbeitsheer bedeutende Erfolge auf verschiedenen Gebieten der Wirtschaft erzielt. Dabei sticht besonders die Beteiligung an der Zuckerrohrernte hervor, wo es mehr als 20 Prozent der Zuckerrohrschnitter des Landes stellte, die Pläne übererfüllte, von einer Kampagne zur anderen die Pro-Kopf-Leistung um 26 Prozent erhöhte und eine mächtige Bewegung hervorbrachte, die es ihm erlaubte, die "Millionärsbrigaden" zu vervielfachen. Damit gingen bei der letzten Zuckerrohrernte aus seinen Reihen die meisten "Millionärsbrigaden" hervor, verglichen mit anderen beteiligten Kräften. Seine Erfahrung stellte somit eine wertvolle Bereicherung für diesen Sektor der Wirtschaft dar.

Das Jugendarbeitsheer hat auch dem Bauwesen bedeutende Hilfe geleistet, indem es 56 Bildungseinrichtungen mit einem Wert von über 60 Millionen Pesos schuf und angestrengt an anderen Industrie- und Bildungsobjekten arbeitete.

Außerdem beteiligte es sich in hervorragender Weise am Wiederaufbau der zentralen Eisenbahnlinie. Die Steigerung der Gefechtsausbildung der regulären Einheiten, die Organisierung unserer Reservisten aus dem Volk und die Schaffung des Jugendarbeitsheeres haben die Erhöhung der Verteidigungskraft der Streitkräfte ermöglicht und sichern gleichzeitig ihre Teilnahme an ökonomischen Aufgaben.

Als Ergebnis der Maßnahmen vollzog sich seit 1970 in den Streitkräften ein Prozeß der Erhöhung der Kampfkraft Das zeigte sich im Ausbildungsstand der regulären und Reservistentruppen, in der Erhöhung der Einstufungen - selbst bei steigenden Anforderungen -, die in den durchgeführten Überprüfungen während der militärischen Ausbildung sichtbar wurden.

Mehr als 50.000 Soldaten sind während ihrer Dienstzeit in den Kommunistischen Jugendverband eingetreten was in Anbetracht der Tatsache, daß die Mehrheit von ihnen seinerzeit nicht aus dem Arbeits- oder Lernprozeß kam, besonders bedeutungsvoll ist.

In den Streitkräften haben außerdem Zehntausende Techniker und Fachpersonal, die dann ins Zivilleben überwechselten, eine Ausbildung genossen. Unsere Streitkräfte waren eine echte Schule, die bewußte, verantwortungsvolle und disziplinierte Kader der Revolution erzog.

In den nächsten fünf Jahren werden die Streitkräfte mit einer beträchtlichen Menge noch modernerer Kampftechnik ausgestattet werden, die sich durch eine hohe Feuerkraft Manövrierfähigkeit und höhere Automatisierung ihrer Bestandteile auszeichnet. Diese Situation wird größere Anforderungen stellen und es in erster Linie notwendig machen, die militärtechnische Qualifizierung ihrer Kader und Spezialisten, sowohl der Truppen als auch der Reserve, weiter zu erhöhen.

Diese Aufgabe wird die umfassende Erschließung unserer Reserven erfordern, die eine entscheidende Rolle im Verteidigungsplan unseres Landes spielen. 1975 wurde die doppelte Anzahl Reservisten ausgebildet als im Jahr zuvor, in den nächsten fünf Jahren wird sich diese Zahl noch verdoppeln.

Die hier genannten Fakten machten die Einbeziehung einer größeren Zahl von leitenden Kräften, Facharbeitern, Technikern und Spezialisten im wehrpflichtigen Alter und besonders von Mitgliedern der Partei und des Jugendverbandes in die Reserveeinheiten erforderlich. Deshalb ist es notwendig, gegen das manchmal mißbrauchte Kriterium der Unentbehrlichkeit in der Produktion aufzutreten. Jene Arbeiter, auf die wir wirklich unter allen Umständen angewiesen sind, dürfen logischerweise nicht in die Reserve eingegliedert werden, da sie im Falle eines Krieges nicht ausgebildet wären und ihre Anwesenheit am Arbeitsplatz unbedingt für die Aufrechterhaltung des Lebens im Lande notwendig ist.

In gleicher Weise macht es sich für die Zukunft erforderlich, eine Musterungspolitik in Kraft zu setzen, die die Einberufung der geeigneten Jugendlichen in den aktiven Militärdienst umfaßt, die politisch, moralisch und geistig dazu in der Lage sind. Dazu ist es notwendig, die gegenwärtigen Anschauungen über jene, die einberufen werden sollen, zu ändern und auszumerzen. Auszumerzen sind die Anschauungen, die weit davon entfernt sind, den Militärdienst als große Ehre für jeden Jugendlichen anzusehen. Er wird noch zu oft als Mittel mißbraucht, mit dem die Eltern ihre Kinder, die nicht lernen wollen, einschüchtern, und die Lehrer benutzen ihn gegenüber den Schülern als Drohung und als Mittel zur Bestrafung für undiszipliniertes Verhalten von Jugendlichen.

Wenn auch in Zukunft die große Mehrheit der Jugendlichen die Oberschule besuchen wird - und wir streben an, daß es eines Tages praktisch alle sind -, wird es unumgänglich sein, zukünftig auch die Oberschul-Abgänger zum Militärdienst einzuberufen, die bisher auf Grund der Anforderungen in der Wirtschaft noch nicht berücksichtigt wurden. Die neu eingezogenen Truppen setzten sich hauptsächlich aus Rekruten mit niedrigem Bildungsniveau zusammen, die eine längere Ausbildung benötigten und die oftmals nicht das optimale Niveau der Ausbildung für die Bedienung moderner Waffen erreicht haben. Wenn die zur Verfügung stehenden Mittel und das fachliche Niveau es erlauben, wird die Wehrdienstzeit verringert werden.

Diese neue Musterungspolitik ist durch die Verstärkung der militärisch-patriotischen Arbeit zu ergänzen, die dazu beitragen soll, in diesem Sinne der Bevölkerung, besonders die Jugendlichen und Kinder, zu erziehen, wobei die Institutionen zu schaffen sind, die die Entwicklung dieser Aktivität selbst notwendig machen wird.

In den nächsten Jahren wird die Verteidigung unseres Landes von den staatlichen und den örtlichen Organen der Volksmacht eine entscheidende Teilnahme an der Organisierung der gesamten Vorbereitungsarbeit zur Einberufung der Jugendlichen und zur Mobilisierung der Reservisten erfordern. Die Wirtschaft des Landes muß die Mittel und Ausrüstungen bereitstellen, die für die militärische Mobilmachung der Streitkräfte unbedingt notwendig sind.

Die Arbeit der Partei in den Streitkräften bewirkte, daß ihre Organisationen ein hohes Entwicklungsniveau und einen großen Reifegrad erreichen konnten. Das wurde auf der Grundlage eines systematischen Studiums der marxistisch-leninistischen Theorie, der Festigung ihres innerparteilichen Lebens und des ständigen und qualitativen Wachstums ihrer Reihen realisiert.

Dadurch war es möglich, im Rahmen der Militäreinheiten die Prinzipien des demokratischen Zentralismus strikt einzuhalten und Kritik und Selbstkritik im Parteileben durchzusetzen, ohne das Prinzip der Befehlsgewalt - der Grundstein des Militärapparates - anzugreifen und trotz der Begrenzung, die die Militärdisziplin natürlich setzt. 85 Prozent der Offiziere sind Mitglieder der Partei und des Kommunistischen Jugendverbandes.

Entscheidend war eine Militärhilfe aus dem großen Vaterland Lenins, das uns von den ersten und schwersten Augenblicken unserer Revolution an kostenlos die modernen Verteidigungsmittel übergeben hat, mit denen unsere Militäreinheiten ausgestattet sind und deren Wert viele Milliarden Pesos beträgt.

Die Sowjetunion gewährte uns auch die wertvolle Hilfe ihrer Militärfachleute, die uns den Gebrauch der Waffen lehrten, uns die Kenntnisse der Militärwissenschaft übermittelten und uns vor allem ein Beispiel für Bescheidenheit, Selbstlosigkeit, Hingabe und kommunistische Lebensführung gaben. Bei der Entwicklung der Verbesserung unserer Revolutionären Streitkräfte kommt den Kommandeuren, Offizieren und politischen Funktionären der Parteiorganisationen, die über all diese Jahre hinweg unsere Kämpfer in der modernen Militärtechnik ausgebildet und sich selbst konsequent die moderne Militärkunst angeeignet haben, eine entscheidende Rolle zu. Sie verstanden es, bei der Zerschlagung der bewaffneten Aggressionen des Feindes, an der Spitze ihrer Truppen zu marschieren.

Die Revolutionären Streitkräfte haben ohne Zögern die ihnen aufgetragenen patriotischen und internationalistischen Missionen erfüllt und sind in der Lage, jederzeit die Interessen und Errungenschaften des Sozialismus zu verteidigen.

Diese Aufgaben haben von den Offizieren den Einsatz gewaltiger Anstrengungen gefordert. Sie mußten Tag für Tag ihre Selbstlosigkeit unter Beweis stellen, indem sie vielfach ihren Auftrag mit unzureichenden Mitteln durchführen und fehlende Kader ersetzen mußten; oder sie versahen angesichts anderer Probleme nicht selten 10, 12 und bis zu 14 Stunden täglich ihren Dienst — und das zuweilen unter harten Feldbedingungen, getrennt von ihren Familien und über längere Zeiträume hinweg. Sie erfüllten ihre Aufgaben korrekt, bescheiden und ohne je eine Beschwerde zu äußern. Bis heute war es nicht möglich, diese Anstrengungen so zu würdigen, wie es angebracht gewesen wäre. Die Gesellschaft hat die Pflicht, nach und nach die Lebens- und Arbeitsbedingungen unserer Truppenoffiziere entsprechend der gesellschaftlichen Bedeutung der von ihnen geleisteten Arbeit zu verbessern. Darum werden bereits Maßnahmen ergriffen, um die Gehälter zu erhöhen; es werden Militärsiedlungen gebaut, um das Wohnungsproblem zu lösen und bessere Lebensbedingungen zu bieten. In naher Zukunft ist es nötig, größere Anstrengungen in dieser Richtung zu unternehmen, weil das eine verdiente Anerkennung des werktätigen Volkes den Männern gegenüber darstellt, die ihr Leben vollständig für die heilige Mission der Vaterlandsverteidigung einsetzen. Auf diese Weise wird auch beständig das System der beruflichen und technischen Qualifizierung und der Militärforschung verbessert. Außerdem werden die Bedingungen zur Hebung des Bildungsniveaus verbessert. Die gerechten und notwendigen Maßnahmen müssen auf das größte Verständnis aller staatlichen Institutionen und Massenorganisationen stoßen, um so die hohe Wertschätzung des Vaterlandes für die tägliche Arbeit und die Opfer auszudrücken, die die Militärkader bringen.

Früher war das Militär der Feind des Volkes, von allen gehaßt. Heute ist es der geachtete Bruder. Alle Revolutionäre sind in unserem sozialistischen Vaterland Soldaten, und alle Soldaten sind Revolutionäre.

Solange der Imperialismus besteht, werden die Partei, der Staat und das Volk der Verteidigung höchste Aufmerksamkeit widmen. Die revolutionäre Wachsamkeit wird niemals nachlassen. Die Geschichte zeigt mit allzu großer Eindringlichkeit, daß diejenigen, die von diesem Prinzip abweichen, ihren Irrtum nicht überleben.

Quelle: I. Parteitag der Kommunistischen Partei Kubas - Materialien
Dietzverlag Berlin 1976