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Viva La Habana

Kuba-Solidarität in der junge Welt-Maigalerie.

Kuba-Solidarität in der junge Welt-Maigalerie
Auftakt der diesjährigen Solidaritätskampagne in der junge Welt-Maigalerie, Foto: Joshua Regitz / jW

Seit über 63 Jahren leidet Kuba unter dem völkerrechtswidrigen US-amerikanischen Wirtschaftskrieg. Die europäische Solidaritätskampagne »Unblock Cuba« trägt dazu bei, das Thema der Blockade und ihre zerstörerische Auswirkung auf das Leben der kubanischen Bevölkerung in die Öffentlichkeit zu tragen. Aufzuklären und Menschen zu aktivieren, sich für ein Ende des Wirtschaftskrieges gegen Kuba einzusetzen. Schon im Jahr 2019 beteiligten sich 41 Organisationen und Einzelpersonen an der von junge Welt angestoßenen Kampagne »Unblock Cuba« in 50 Städten in der BRD, in Österreich und der Schweiz mit verschiedenen Aktionen.

Am Donnerstag abend begann der Auftakt der diesjährigen Solidaritätskampagne mit einer Veranstaltung in der junge Welt-Maigalerie. Die über 50 Gäste labten sich an leckeren Rumcocktails, bei Beginn des Events war kein Stuhl mehr frei. Für musikalische Begleitung sorgten der schottische Liedermacher Calum Baird und der Berliner Singer-Songwriter Tobias Thiele. Besonders lauten Applaus bekam eine Videobotschaft aus Kuba: Fernando González, seit 2017 als Präsident des kubanischen Instituts für Völkerfreundschaft (ICAP) der direkte Ansprechpartner für die internationale Solidaritätsbewegung, richtete seine Worte direkt an die Anwesenden in der Maigalerie und die rund 800 Zuschauer im Livestream. Von Expräsident Raúl Castro wurde er als »Held der Republik« ausgezeichnet. Als einer der berühmten »Cuban Five«, einem Agentenring in Miami, wurde er 2001 in einem Prozess in den USA verurteilt, der nach Einschätzung der Menschenrechtskommission der Vereinten Nationen und Amnesty International nicht die Standards eines fairen Verfahrens erfüllt hat. Er war genau 15 Jahre und 15 Tage in Haft, bevor er nach Kuba zurückkehren konnte. Er dankte der Solidaritätsbewegung und spornte die Menschen im deutschsprachigen Raum an, sich gegen die mörderische US-Blockade einzusetzen.

Auf dem Podium sprach Tays Hernández García, Molekularbiologin an der Universität Havanna und derzeit Gastwissenschaftlerin an der Charité Berlin, über die sich verschärfende Lage im sozialistischen Inselstaat und die immer verheerenderen Auswirkungen der Blockade und des Klimawandels, vor allem auch auf das Gesundheitswesen. Sie leitete eine Forschungsgruppe am Zentrum für Molekulare Immunologie, die die Entwicklung der kubanischen Covid-19-Impfstoffe unterstützte. Gespannt lauschte das Publikum ihren Worten. Auch die kubanische Botschafterin Juana Martínez González hielt eine kurze Rede.

Krönung des Abends war die Eröffnung der Fotoausstellung »Viva La Habana«. Ergreifende Bilder, ästhetische und überraschende Momentaufnahmen aus dem Alltag auf Kuba, unter anderem fotografiert von Ivette Polyak-Bar Am, der Ressortleiterin der jW-Fotoredaktion.

»Das kubanische Volk dankt den Initiativen in Deutschland einmal mehr für ihre unermüdliche Unterstützung und Solidarität. Die Neuauflage der ›Unblock Cuba‹-Kampagne ist eine der wichtigsten Säulen in der öffentlichen Anprangerung des Wirtschafts- und Medienkrieges, den die USA gegen Kuba führen, in Deutschland und Europa«, betonte die kubanische Botschafterin am Freitag gegenüber junge Welt. »Auch in diesem Jahr wollten wir die feindliche Politik gegen Kuba anprangern. Vor allem setzten wir auf die deutsche Solidarität, um Druck auf die US-Regierung auszuüben, Kuba von der Liste der Terrorismusförderer zu streichen. Kuba hätte nie auf dieser Liste stehen dürfen, weil es nie etwas gegen ein Land unternommen hat«, so Martínez González. Kuba teile und fördere nur die Solidarität und Freundschaft zwischen den Völkern.

Freundschaftsgesellschaft BRD-Kuba

Veröffentlichung
mit freundlicher Genehmigung von

junge Welt

Annuschka Eckhardt
junge Welt, 22.06.2024