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Kubanische Unternehmen wandeln sich vom Verbraucher zum autonomen Erzeuger von Strom aus erneuerbaren Energiequellen

Bis 2030 soll die Insel 29 % ihres Stroms aus erneuerbaren Energiequellen erzeugen.

Stromerzeugung
Derzeit basiert die Stromerzeugung in Kuba zu 95 % auf der Verwendung fossiler Brennstoffe
Foto: Estudios Revolución


Mehrere Unternehmen des staatlichen Wirtschaftssystems haben sich erfolgreich auf den Weg vom Verbraucher zum autonomen Erzeuger von Strom aus erneuerbaren Energiequellen (EE) gemacht und tragen außerdem zum nationalen Elektrizitätssystem bei.

Es gibt nicht viele von ihnen, noch sie sind die Ausnahme, aber sie haben bereits gezeigt, dass sie nicht nur dazu in der Lage sind sondern als staatliche und nicht-staatliche Unternehmen auch dazu verpflichtet sind, die Protagonisten des Energiewandels in Kuba zu sein und die auf fossilen Brennstoffen basierende Erzeugungsmatrix in eine Stromerzeugung aus erneuerbaren Energiequellen umzuwandeln.

Bis 2030 hat die Insel sich vorgenommen, 29 % ihres Stroms aus diesen Quellen zu erzeugen. In diesem Jahrzehnt soll eine 100 %ige Erzeugung aus heimischen Energiequellen (DER) erreicht werden, d. h. Erdöl und Begleitgas und DER - auf einer 50/50-Basis – um so dann die volle Energiesouveränität zu erreichen. Bis 2050 soll dann die völlige Energiewende vollzogen sein: die gesamte Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien.

Dieses Kardinalthema stand kürzlich im Mittelpunkt des üblichen Treffens zwischen Vertretern der staatlichen Wirtschaft und dem Ersten Sekretär des Zentralkomitees der Partei und Präsidenten der Republik, Miguel Díaz-Canel Bermúdez und Premierminister Manuel Marrero Cruz.

In einer Videokonferenz mit Unternehmern aus den Provinzen wurde erläutert, dass ein Team aus Vertretern der zentralen staatlichen Verwaltungsstellen (OSDE) und Experten von Universitäten an einem Vorschlag für eine neue Politik der Energiewende und deren Regelungsrahmen arbeitet.

JETZIGE SITUATION UND PERSPEKTIVEN

Ramsés Montes Calzadilla, Direktor für Energiepolitik und -strategie im Ministerium für Energie und Bergbau, war für die Darstellung der Energiesituation bei dem Treffen zwischen der kubanischen Führung und Vertretern des staatlichen Wirtschaftssektors verantwortlich.

"Die Nachfrage nach Energie in Kuba kann nicht befriedigt werden, da wir von fossilen Brennstoffen abhängig sind, die größtenteils importiert werden, was die Wirtschaft des Landes und die Lebensqualität der Bevölkerung erheblich beeinträchtigt und sich aufgrund der Verbrennung von Kohlenwasserstoffen und der daraus resultierenden Emission von Kohlendioxid negativ auf die Umwelt auswirkt", führte der Experte aus.

Um relativ normal funktionieren zu können, benötige Kuba etwa acht Millionen Tonnen Brennstoffe, ein Bedarf, der zu 60 % durch Importe gedeckt werden müsse. Das habe zur Folge, dass die Energieunabhängigkeit der Insel nur 40 % betrage.

Diese 40 %, die nationale Produktion, umfassen Erdöl, das zur Stromerzeugung in thermoelektrischen Kraftwerken verwendet wird, und Erdgas, das zur Stromerzeugung durch Energás und zur Versorgung eines Teils von Havanna verwendet wird, wo mehr als 850.000 Menschen mit so genanntem "Gas von der Straße" kochen.

Bei den importierten Brennstoffen handelt es sich dem Sachverständigen zufolge um Derivate für den direkten Gebrauch oder um Rohöl, das in unseren Raffinerien verarbeitet wird, da das heimische Öl aufgrund seines hohen Schwefelgehalts für die Herstellung der meisten benötigten Derivate wie Heizöl, Diesel, Benzin, Turbo- und Flüssiggas nicht geeignet ist.

Was den Kraftstoffverbrauch nach Wirtschaftszweigen angeht, so entfallen 84 % des Verbrauchs auf die Stromerzeugung, den Kraftfahrzeugverkehr und die Wärmeerzeugung in der Wirtschaft.

Für die Stromerzeugung werden jedoch 61 % der im Lande verfügbaren Brennstoffe benötigt. Die inländische Produktion (Erdöl und Erdgas) deckt 54 % der Stromerzeugung ab - die anderen 46 %, Heizöl und Diesel, die am teuersten sind, müssen importiert werden.

Gegenwärtig basiert die Stromerzeugung in Kuba zu 95 % auf der Verwendung fossiler Brennstoffe. Nur 5 % werden aus erneuerbaren Energien erzeugt.

Aus all diesen Gründen zielt die Energiewende auf der Insel darauf ab, die Einfuhr fossiler Brennstoffe durch die Nutzung erneuerbarer Energiequellen, vor allem Photovoltaik, Windkraft und Zuckerrohr-Biomasse, von der Kuba über große Reserven verfügt, zu eliminieren oder zu reduzieren.

Die Energiewende, so Montes Calzadilla, erfordere jedoch einen Mentalitätswandel, um die fossilen Brennstoffe hinter sich zu lassen. Da bestehe noch "eine Barriere oder Anfälligkeit, die zu überwinden, eine ständige Vorbereitung und Überwachung der Technologien zur Nutzung erneuerbarer Energiequellen erfordert".

Wie er erklärte, sind diese Technologien "bereits ausgereift, effizient, sicher, werden ständig verbessert und funktionieren in vielen Ländern, die über fossile Brennstoffe verfügen, aber einen Übergang zu erneuerbaren Energien durchführen, bereits einwandfrei, so dass dieser Übergang für Kuba, das nicht über genügend Brennstoffe verfügt, umso wichtiger ist, und zwar nicht nur in der Unión Eléctrica, sondern auch in den Unternehmen".

STÄRKEN FÜR DIE ENERGETISCHE UMWANDLUNG

"Die energetische Umwandlung wird es Kuba erlauben, seine Energiesicherheit zu verbessern, denn weder Sonne noch Wind können blockiert werden. Außerdem rechnet es sich wirtschaftlich, da diese Technologie im Vergleich zu den fossilen Brennstoffen heute kostengünstiger bei der Stromerzeugung ist", betonte er.

Über die Stärken, die weltweit die Technologien für die Anwendung erneuerbarer Energien gewonnen hat und die das Land nutzen müsse, um erfolgreich diesen Weg zu beschreiten, sagte er dass: der fortschreitende energetische Wandel heute auf drei Säulen beruht: 1). Die Stromerzeugung durch erneuerbare Energie (hauptsächlich Fotovoltaik- und Windenergie) 2) energetische Effizienz und die Elektrifizierung des Endverbrauchs in Bereichen wie Transport (elektrische Fahrzeuge) und Wärme- und Kälteerzeugung (Hitzebomben ) und 3) die Akkumulierung von Energie mit Batterien und anderen Technologien, die entwickelt werden, ermöglicht den elektrischen Systemen mit einer hohen Beteiligung an erneuerbaren Energien optimale Stabilität und Funktionstüchtigkeit.

Die weltweite energetische Umwandlung erfolgt ausgehend von ausgereiften und wettbewerbsfähigen Technologien, was deutlich macht, dass dieser Prozess nicht linear sondern exponentiell verläuft, d.h die Installierung von Windrädern und Fotovoltaik, der Verkauf von elektrischen Fahrzeugen und Batterien wachsen überall auf der Welt expotentiell und die Kosten reduzieren sich.

Die Stromerzeugung aus Solarphotovoltaik- und Windenergie ist viel billiger als die aus fossilen Brennstoffen gewonnene und die Tendenz in den nächsten Jahren wird eine weitere Preisreduzierung sein.

Zu Kubas Stärken gehört, dass es im ganzen Land  über ein großes Potenzial an solarer Fotovoltaik verfügt. Andere Länder, die weniger als die Hälfte der Sonnenstrahlung unserer Insel aufweisen, benutzen die Solarenergie als wichtigstes Fundament bei ihrer energetischen Umwandlung.

Die Solarenergie kann tagsüber Diesel und Treibstoff ersetzen, den wir importieren müssen und wenn man über ein Speicherungssystem verfügt (Batterien), kann sie den Diesel auch während der Spitzenzeiten am Abend ersetzen.

Die Insel besitzt außerdem ein hohes äolisches Potenzial, hauptsächlich an der Nordküste der östlichen Provinzen, aber auch in einigen Zonen im Westen. Man hat außerdem festgestellt, dass in der Zeit der höchsten Nachfrage bei Anbruch der Dunkelheit, wenn die Sonnenphotovoltaik nachlässt, die Windgeschwindigkeit zunimmt, was die Windenergie zu einer guten Ergänzung zur Solarphotovoltaik macht.

EINIGE GUTE BEISPIELE

Wie der Direktor für Energiepolitik und -strategie im Ministerium für Energie und Bergbau ausführte, könnte das Potenzial der Technologien auf der Basis der erneuerbaren Energien mittelfristig den Verbrauch von Kohlenwasserstoffen um 48 % und von importierten Kraftstoffen um 80 % reduzieren, um ein Szenario zu erreichen, an dem der Energieverbrauch zu 80 % aus nationalen Energiequellen gedeckt wird, mit eigenem Rohöl, Gas und erneuerbarer Energie.

Der energetische Übergang rechnet sich auch wirtschaftlich für Kuba, da die Investitionskosten sich durch die größeren Einsparungen amortisieren. Dieser Prozess verläuft aber zusammen mit der Umwandlung des nationalen Stromsystems und des energetischen Übergangs bei den Endverbrauchern, hauptsächlich den Unternehmen, den großen sowie den kleinen Systemen, auf den Dächern und auf anderen Oberflächen, denn jeder trägt dazu bei.

Die energetische Umwandlung in den Unternehmen wird es dem Land schneller ermöglichen in dieser Richtung voran zu kommen. Dafür gibt es immer mehr Beispiele:

Das Zentrum für Molekularimmunologie (CIM), das zu BioCubaFarma gehört: Drei Solarphotovoltaikanlagen, die einige Hundert Kilowattstunden erzeugen können. Sie entstanden durch Spenden, eigene Investitionen und einen Vertrag über den Kauf und Verkauf von Elektrizität. Diese Anstrengungen werden ergänzt durch eine strenge Politik der Energieeffizienz, denn es genügt nicht, über Energie aus erneuerbaren Quellen zu verfügen, man muss sie auch einsparen.

Das Unternehmen für Wasserversorgung Empresa Aguas de La Habana: Es hat einen hohen Verbrauch an Energie, insbesondere Diesel, für die Wasserpumpen, die Wartung der Leitungen und andere Aufgaben. Sein aus elektrischen Fahrzeugen bestehender Fahrzeugpark wird jetzt schon im sechsten Jahr genutzt. Die Fahrzeuge hatten über 150 000 Arbeitseinsätze und sind mehr als zwei Millionen Kilometer gefahren. Diese Investition hat es möglich gemacht, etwa 180 000 Liter Diesel und über 2 000 Liter Schmierstoffe einzusparen. Sie wirkt sich auch auf andere Technologien aus wie elektrische Presslufthämmer, mit den gleichen Vorteilen wie pneumatische, aber ohne Kompressoren, alles ohne störende Lärmerzeugung, und versorgt von den elektrischen Fahrzeugen.

Das Unternehmen verfügt über einen Photovoltaikpark von 42 kw als Generator zum Aufladen der Fahrzeuge und der Lieferung überschüssiger Elektrizität an das nationale Stromnetz. Unter Ausnutzung eines vom Nationalen Institut für Hydraulische Ressourcen gewährten Kredits wurde ein weiterer Solargenerator für seine Filialen im Osten der Stadt erworben.

Leonel Díaz Hernández, der Generaldirektor des Unternehmens, informierte darüber, dass ein neuer Fahrzeugpark mit elektrischen Fahrzeugen geplant sei mit solchen für Abflussreinigung, für Versorgung mit Trinkwasser und Wagen zur Wartung der Wasser- und Abwasserleitungen. Auch ein weiterer 150 kW Solargenerator ist vorgesehen. Ziel ist, dass im Jahr 2025 die Wartung des Leitungsnetzes in der Provinz nicht mehr vom Diesel abhängig ist.

Man arbeitet außerdem daran, mit Hilfe eines Kredits einen Hydrogenerator bei der Aufladestation für Tankwagen im Palatino aufzustellen, mit dem die Wagen täglich zehn Stunden ihre Tanks füllen können mit zwischen zwei und drei Kubikmeter Wasser pro Sekunde. Man plant dort eine Überdachung für die Tanks, um darauf Photovoltaiksolarmodule anzubringen, um die größte Wasserverteilungsstelle der Stadt unabhängig vom nationalen Elektrizitätssystem mit Strom zu versorgen.

Unternehmensgruppe Wasser und Sanierung des Instituts für Hydraulische Ressourcen INRH: Die Stromrechnung für die Wasserpumpen sind die größte Ausgabe des Unternehmens.

Es ist ein Projekt in Entwicklung um 1 312 traditionelle Pumpausrüstungen durch solche zu ersetzen, die mit Photovoltaikenergie arbeiten. Die Initiative wird sich auf 37 % der Stationen des Landes erstrecken. Es sind bereits 722 Ausrüstungen erworben worden, 413 davon wurden schon installiert. Damit wird eine große Menge Treibstoff eingespart. Außerdem hat diese Initiative positive soziale Auswirkungen, denn viele Orte, die Jahre ohne Pumpen auskommen mussten, bekommen jetzt diese Dienstleistung wieder.

Die Finanzierung des Projekts ermöglicht den Erwerb weiterer 144 Pumpausrüstungen für Aguas Turquinos und Villa Clara. Insgesamt wird 2024 etwa 80 % des Gesamtprogramms ausgeführt, was eine Einsparung von fast drei Gigawatt (GW) ausmacht.

Auch sei der Fahrzeugpark mit elektrischen Fahrzeugen erweitert worden, gab der Präsident der Unternehmensgruppe José Antonio Hernández, bekannt.

Elektronikindustrie Camilo Cienfuegos: Es ist dies der erste Betrieb des Landes, der sich während des Tages zu 100 % selbst versorgt und überschüssige Elektrizität an das Nationale Stromnetz abgibt.

Edel Gómez, Generaldirektor der Elektronikindustrie, informierte darüber, dass die Unternehmensgruppe über 17 Solarphotovoltaikparks verfüge, mit denen täglich an die 7 000 kW erzeugt würden, wovon der Betrieb ungefähr 5 200 verbrauche und in das Nationale Stromnetz 1 800 einspeise, was ihm Einkünfte von 165 000 Pesos und steuerliche Vorteile gebracht habe.

In diesem Jahr wird die Elektronindustrie den Solarpark Nr. 18 einrichten. Sie arbeitet auch an der Einrichtung von Parks für andere Verbraucher. Sie hat bereits 20 aufgestellt, mit einer Höchstkapazität von 1 235 kW. Sie widmet sich auch der Herstellung mit Solarphotovoltaik betriebenen Wasserpumpen sowohl für Aquädukte als auch für die Landwirtschaft, wovon bereits 105 installiert wurden.

Man verfügt dort über elektrische Fahrzeuge, die an Solartankstellen aufgeladen werden, wovon zehn eingerichtet wurden, für den Eigenbedarf und für den Tourismussektor. Man ist dabei diese weiter auszubauen, um im ganzen Land ein Netz zur Verfügung zu haben. Die Unternehmensgruppe ist auch im Besitz von 38 elektrischen Dreirädern, drei für die Beförderung der Bewohner des Viertels Primero de Mayo in Boyeros, und 35 für den Transport von Fracht; jedes hat die Kapazität für eine Tonne. Auch bei den elektrischen Traktoren macht man Fortschritte.

AUCH IM NATIONALEN STROMNETZ

Als sehr motiviert und leidenschaftlich bezeichnete der Universitätsprofessor und Generaldirektor der Unión Eléctrica (UNE), das, was das Land im Bereich Entwicklung Erneuerbarer Energie leiste. Es werde von jedem verlangt, von allen, den Unternehmen und besonders der UNE, in diesem Prozess effizient zu sein, um so schnell wie möglich voranzukommen.

Er informierte bei dem Treffen über einige der Investitionen und Projekte der UNE, die kurzfristig realisiert würden - dazu gehören:

Der Aufbau von drei von China gespendeten Solarphotovoltaikparks. Durch die gemeinsame Arbeit der Beschäftigten des Bauministeriums und anderen wird es möglich sein, bald ins nationale Stromnetz einzuspeisen.

Eine Investition für sieben Solarphotovoltaikparks mit einer Gesamtkapazität von 150 mw ist beschlossen und unterzeichnet. Die Ressourcen für 80 mw werden dieses Jahr ankommen. Wie bei den von China gespendeten Parks ist das Prinzip, dass, sobald die Ausrüstung im Land angekommen ist, sie in kürzester Zeit in Betrieb genommen wird.

Es werden Solarphotovoltaikparks in entlegenen Gemeinden verschiedener Provinzen errichtet.

Man wird 420 Photovoltaiksysteme für abgeschieden gelegene Häuser importieren und um solche in dieser Art von Häusern zu ersetzen, die schon abgenutzt sind. Außerdem sollen dafür 10 000 Batterien erworben werden.

Auf der Insel der Jugend steht ein Projekt zur Verbesserung von Dienstleistungen mit einem System der Energiespeicherung von 12 mw vor dem Abschluss. Es ist das erste seiner Art in Kuba und es ermöglicht, das Photovoltaiksystem der Insel mit weiteren 15 mw zu komplettieren. Es handelt sich um eine japanische Spende, die im ersten Halbjahr in Betrieb gehen kann.

Es bestehen Verträgen für Speicherungssysteme von 100 mw mit dem Ziel, die Erzeugung von Sonnen- und Windenergie, die sich aufgrund von Umweltbedingungen ändert, zu stabilisieren, um die Energieversorgung auch bei Schwankungen zu gewährleisten. Diese technologische Fähigkeit ermöglicht die Frequenz und die Installierung von Kapazitäten bis zu 1 000 mw Solarphotovoltaikenergie zu regulieren.

Es gelang die Finanzierung zur Fertigstellung des Windparks Herradura, in Manatí, Las Tunas. Der komplizierte Aufbau wird in diesem Jahr stattfinden.

Die Wartung der Windparks von Gibara ist genehmigt. Dort dürften in diesem Jahr die größten Probleme gelöst werden.

Im Bereich Hydraulik ist vorgesehen, das Wasserkraftwerk von Alacranes, in Villa Clara, mit einem Potenzial von 2,1 mw zu beenden und die Baumaßnahmen auf der linken Seite der Talsperre Mayarí abzuschließen. Auch die Finanzierung zur Wiederaufnahme eines Programms von fünf weiteren kleinen Wasserkraftwerken ist genehmigt worden.

MÖGLICHKEITEN UND UNZUFRIEDENHEITEN

In seinem Redebeitrag beim Treffen sagte der Minister für Energie und Bergbau Vicente de la O Levy, dass es möglich sei, im Jahr 2030 etwas mehr als 29 % der Elektrizität aus erneuerbaren Quellen zu gewinnen.

Er warnte jedoch, dass man gleichzeitig auch "einen Anstieg bei der Nachfrage und dem Verbrauch sehe, weil die Bedürfnisse des Einzelnen und die der Gesellschaft immer weiter anwachsen". Deswegen seien energetische Effizienz und Einsparung auf diesem Weg lebenswichtig.

"Die Erzeugung elektrischer Energie durchzieht alle Bereiche der Wirtschaft und die der kubanischen Gesellschaft", sagte der Minister und betonte, dass man bei den wirtschaftlichen Akteuren zunehmend den Willen erkennen könne, sich in die Energieerzeugung aus erneuerbaren Quellen einzugliedern.

"Weltweit verwandeln sich die Verbraucher in Erzeuger, und das ist, wozu wir aufrufen und es gibt viele Formeln, um dies zu erreichen," machte De la O Levy deutlich. Er sagte, dass die Unión Eléctrica offen dafür sei, Fall für Fall und jeden Vorschlag zu analysieren, der gemacht werde, wenn er etwas mit erneuerbarer Energie zu tun habe.

Er forderte außerdem, dass man bei jeder Investition die Frage der Energie voranstellen solle. Auf welche Weise findet die Versorgung mit Energie statt. Diese Frage muss zu den ersten gehören, die gelöst werden müssen. Er brachte auch seine Unzufriedenheit über die geringe Verwendung von Biomasse des Zuckerrohrs zur Stromerzeugung zum Ausdruck.

Der Erste Sekretär des Zentralkomitees der Partei und Präsident der Republik Miguel Díaz-Canel Bermúdez, stimmte mit dem Minister überein. Er betonte, dass Azcuba, das kubanische Zuckerunternehmen, über eine installierte Kapazität verfüge, die ähnlich der der zwei Maschinen des Wärmekraftwerks Felton sei. Er drängte darauf, mit den Arbeiten zur Erzeugung von Strom durch Biomasse aus Zuckerohr voranzukommen.

Díaz-Canel wies darauf hin, dass die Energieproblematik des Landes über die Energieerzeugung verlaufe, aber auch über die Konzepte der energetischen Effizienz.

"Wir müssen große Mengen von Treibstoff importieren und in dem Maße, in dem wir das Energieproblem lösen, werden wir über Devisen verfügen, die wir dann für andere Dinge verwenden können, die heute dem Treibstoff untergeordnet sind, der zur Erzeugung elektrischer Energie erworben wird. Dadurch können wir die produktiven Prozesse nicht mehr unterstützen.

Andererseits müssen wir den internationalen Verpflichtungen zur Verminderung der co2 Emissionen nachkommen und wir können nicht die letzten in der Reihe sein angesichts der Tendenz des internationalen Marktes, Produkte zu sanktionieren, die man durch den Verbrauch fossiler Treibstoffe erhält", fügte er hinzu.

Der Präsident regte an daran zu arbeiten, "einen sechsten Sinn in unseren Leuten, besonders in den Entscheidungsträgern dafür zu entwickeln, dass wir für alles, was wir im Bereich der Energie tun oder tun werden, Anwendungsmöglichkeiten suchen, die über die erneuerbare Energie verlaufen.

Alle zukünftigen Investitionen - und das gehört zu der Denkweise, die es einzuimpfen gilt – müssen als wesentliche Komponente die erneuerbare Energiequellen haben. Das ist eine obligatorische Bedingung", sagte er zum Schluss.

Solarphotovoltaik
Das Potenzial an Solarphotovoltaik, über das Kuba verfügt, ist hoch
Foto: Julio Martínez Molina


Granma René Tamayo León
Granma, 06.02.2024