Nachrichten aus und über Kuba
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Human Rights Watch: Verteidigung der Repression im Namen der Menschenrechte
Das Schweigen der Medien über die Repression von Seiten der Polizei und des Militärs in Peru, die schon jetzt in den zwei Monaten der politischen Krise mehr als 65 Tote verursacht hat, ist skandalös.
Wenn wir uns die Schlagzeilen der verfassten Presse (El País, Le Monde, CNN, Miami Herald, El Comercio, El Mundo etc) vor Augen führen, lesen wir kaum Worte wie "Repression", "Regime", oder "Menschenrechte" (1) (2). Alles wird reduziert auf "Unruhen und Auseinandersetzungen" nach dem "gescheiterten eigenen Staatsstreichs" des Expräsidenten Pedro Castillo (3).
Diese vereinheitlichte Version der Tatsachen wird nicht nur von den großen Medien vertreten, sondern auch von den angeblichen "Menschenrechtsorganisationen" wie Human Rights Watch. Diese Organisation hat sich zugunsten der putschenden Präsidentin Dina Boluarte positioniert (4) und "bedauert, dass die Regierungen von Argentinien, Bolivien, Kolumbien und Mexiko" den Expräsidenten Pedro Castillo unterstützen (5). Erst als die Zahl der Toten allmählich skandalös wurde, rief Human Rights Watch "die Justiz von Peru auf, umgehend die Todesfälle während der Proteste zu untersuchen" (6). Dies natürlich, ohne diese zu verurteilen.
Aber während die Repression in Peru ihren Höhepunkt erreichte, worüber zeigte sich Human Rights Watch besorgt? Über Kuba und Venezuela. Was die Insel angeht, verurteilte man die angebliche "Repression der Regierung so wie das offensichtliche Fehlen der Bereitschaft, die darunter liegenden Gründe anzusprechen, die die Leute im Juli 2021 auf die Straße trieben" und die "Tausende Kubaner zwangen (…), ihr Land zu verlassen" (7).
Unglaublich, spricht man denn "von darunter liegenden Gründen" der Proteste und der Emigration aus Kuba, ohne die wirtschaftliche Strangulierung der USA zu erwähnen, die Verfolgung aller Einkommensmöglichkeiten der Insel, die 243 zuletzt verhängten Sanktionen, viele von ihnen mitten in der Pandemie (8)? Ohne auch nur ein einziges Mal das Wort "Blockade" zu erwähnen, nicht mal das euphemistische Wort "Embargo" in den Mund zu nehmen? Dies scheint auch "kein darunter liegender Grund" zu sein: die Bombardierung der sozialen Netzwerke von Plattformen in den USA aus und die Arbeit einer operativen Internet-Gruppe für Kuba seitens des Staatsministeriums, losgelassen auf eine von den Sanktionen und der Pandemie erschöpften Bevölkerung (9)? Nein. Human Rights Watch zieht es vor, dem Drehbuch zu folgen, das geschrieben wurde von ihren politischen Paten in Washington.
In Kuba dauerten die Proteste des Juli 2021 kaum 48 Stunden. Wenn es polizeiliche Exzesse gegeben haben sollte, waren sie nichts im Vergleich zu der beobachteten Brutalität in Peru. In Kuba stellte am diejenigen vor Gericht und verurteilte die, die an Akten von Gewaltausübung teilgenommen haben – einige mit extremer Gewalt - gegen Staatsbeschäftigte und öffentliches Eigentum (10). Aber für Human Rights Watch – und für das Drehbuch der Medien - sind diese unschuldigen Kinder "politische Gefangene" (11). Das ist ein Ausdruck, den wir niemals lesen bezogen auf die verhafteten Personen bei den Manifestationen in Peru. Noch weniger bezogen auf einen an den Urnen gewählten Präsidenten wie Pedro Castillo.
Das Medien-Schweigen über Peru geht weiter. Nur über die wirtschaftlichen Kosten der Proteste werden wir informiert. Die spanische Tageszeitung El País veröffentlichte, dass die internationale Bewertungs-Agentur "Fitch einräumte, dass die Proteste in Peru die Finanzkraft der Unternehmen verschlechterten"(12). Damit uns allen klar wird, worum es eigentlich geht.
1) https://www.elmundo.es/internacional/2023/01/20/63c9cd3ae4d4d848558b459a.html
2) https://pagina3.pe/actualidad/muertes-por-protestas-en-peru-se-eleva-a-58-y-crisis-se-agudiza-ante-la-violencia-desatada-por-manifestantes-y-la-pnp/
3) https://www.antena3.com/programas/espejo-publico/noticias/disturbios-altercados-peru-fallido-autogolpe-estado-pedro-castillo_202212096392fd0dad8bc10001feaa09.html
4) https://www.clarin.com/mundo/human-rights-watch-cuestiono-argentina-victimice-pedro-castillo-golpe-peru_0_elbgW7ewfU.html
5) https://www.europapress.es/internacional/noticia-hrw-llama-justicia-peru-investigar-manera-inmediata-muertes-protestas-20221222071636.html
6) https://www.hrw.org/es/news/2022/12/08/pronunciamiento-de-human-rights-watch-sobre-el-golpe-de-estado-en-el-peru
7) https://www.infobae.com/america/america-latina/2023/01/23/human-rights-watch-pidio-a-los-lideres-de-la-celac-que-cuestionen-a-cuba-y-venezuela-por-las-graves-violaciones-a-los-derechos-humanos/
8) https://misiones.cubaminrex.cu/es/articulo/conozca-las-243-sanciones-de-trump-contra-cuba-adicionales-al-asfixiante-bloqueo
9) https://www.cubahora.cu/politica/la-fuerza-de-tarea-para-la-internet-en-cuba-un-nuevo-modelo-de-subversion
10) https://www.youtube.com/watch?v=9-x9789vyec
11) https://dialogo-americas.com/es/articles/los-presos-politicos-de-cuba-nicaragua-y-venezuela/#.Y_yOyx_MLcs
12) https://elpais.com/economia/2023-02-22/fitch-advierte-de-que-las-protestas-en-peru-deterioran-las-finanzas-de-las-empresas.html
José Manzaneda, Koordinator von Cubainformación
Koordination der Untertitel: Antonio García Moreno
Übersetzung und Untertitel: Klaus Lehmann
28.02.2023: Cubainformación