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CELAC ist kein Instrument des Imperiums

Gemeinschaft Lateinamerikanischer und Karibischer Staaten (CELAC) Fast fünf Jahre ruhte die Gemeinschaft Lateinamerikanischer und Karibischer Staaten (CELAC). Dann übernahm am 8. Januar 2020 Mexiko die zeitweilige Präsidentschaft. Am 18. und 19. September 2021 trafen sich die Repräsentanten der CELAC aus 32 Ländern zum VI. Gipfel in Mexiko–Stadt. Angel Guerra (1) erklärte in teleSUR: "Mexiko rettete CELAC."

Hauptthema des Gipfels war: CELAC stärken, um die OAS als regionales Regelwerk abzulösen. Weitere Themen waren: Die Blockade gegen Kuba, die Lage mit den Malediven, der Klimagipfel 26 in Glasgow, die indigenen Völker und Sprachen.

Die Erklärung von Mexiko-Stadt beinhaltet die Schaffung einer Regionalen Raumfahrtagentur, den Plan der Produktion von Impfstoffen der Wirtschaftskommission für Lateinamerika und die Karibik (CEPAL) und den Regionalplan für die Lebensmittelsicherheit.

teleSUR berichtete am 20. September, dass zwei Präsidenten durch ihre Anwesenheit auf dem Gipfel der CELAC bestachen: Nicolás Maduro aus Venezuela und Pedro Castillo aus Peru. Der Erste wegen seines Mutes, angesichts der Drohungen der USA gekommen zu sein. Der Andere wegen seines Einsatzes, um in Peru überraschenderweise die Wahlen zu gewinnen.

Präsident Nicolás Maduro behielt wie Comandante Hugo Chávez das Einheitsprinzip hoch. Der Ex-Präsident hatte bei der Gründung von CELAC hervorgehoben, dass in dieser Organisation eine "Einheit innerhalb der Vielfältigkeit existieren muss". Er rief seinerzeit die Mitglieder der Gemeinschaft auf, das gute Zusammenleben, die Nichteinmischung in die inneren Angelegenheiten anderer und die Einheit und Ergänzung unter den Völkern zu achten. Diese Prinzipien hat Nicolás Maduro beibehalten.

Pedro Castillo, der Präsident Perus, sprach über die Passivität der lateinamerikanischen Linken und lud seine Kollegen ein, "zur Aktion überzugehen". Er bekannte sich zur Integration Lateinamerikas und der Karibik als eine andauernde Aktivität. "Es ist an der Zeit, um vom Reden zur Tat überzugehen. Vereint sind wir alles, getrennt nichts."

Der Präsident Kubas Miguel Díaz-Canel erklärte, dass sein Land bereit ist, bei der Produktion und Verteilung der kubanischen Impfstoffe gegen Covid-19 im Rahmen der CELAC mit interessierten Ländern zusammenzuarbeiten. Er erläuterte die Fortschritte der kubanischen biotechnologischen Industrie, eine Errungenschaft dank der Vision Fidel Castros.

Der Präsident sagte weiter, dass es angesichts der zunehmenden Versuche, die Gemeinschaft zu spalten, dringend geboten ist, die Solidarität und die Zusammenarbeit zu fördern, um ihre größte Stärke zu festigen: Die Einheit in der Vielfalt. "Trotz der Last der wirtschaftlichen Verfolgung, die wir ertragen müssen, und der enormen Einschränkungen, die uns auferlegt wurden, schaffte es Kuba voranzuschreiten. Das demonstriert die Festigkeit seines staatlichen Gesundheitssystems und seine Fähigkeit, die Zusammenarbeit mit anderen Ländern fortzusetzen."

Miguel Díaz-Canel verurteilte die Anwendung der einseitigen Zwangsmaßnahmen der USA gegen die Länder der Region und die Versuche, die Monroe-Doktrin wieder einzuführen. Er verurteilt ebenso die Sanktionen gegen Nicaragua und die Einmischung in die inneren Angelegenheiten der Brudernation. Der kubanische Präsident befürwortete das Recht der Bruderländer der Karibik, einen gerechten, besonderen und differenzierten Vertrag zu erhalten. Kuba begleite ihre Forderungen auf Schadenersatz durch den Kolonialismus und die Sklaverei. Haiti benötige die Solidarität der Völker… Kuba fühle sich verpflichtet, für den Frieden in Kolumbien beizutragen.

Als erstes lateinamerikanisches Land hat Kuba fünf eigene, hochwirksame Vakzine zum Schutz vor dem Virus entwickelt.

Der Präsident Mexikos López Obrador erklärte, dass "das kubanische Volk eine Auszeichnung für seine Würde" verdiene. Der Premierminister von San Vicente und Grenadinen Ralph Gonsalves betonte: "Es gibt viele Elemente, die uns zur Integration verpflichten, obwohl ideologische Unterschiede unter uns vorhanden sind. In der realen Welt haben die Menschen Probleme und Bedürfnisse… Wir müssen praktische Lösungen suchen, die nur aus der Einheit kommen können. Das ist die gemeinsame Herausforderung für alle unsere Völker und Regierungen".

Der Außenminister Nicaraguas Denis Moncada erklärte: "CELAC wurde geschaffen, um die großen Träume von Bolívar, Benito Juárez, Martí, Sandino und allen bedeutenden Persönlichkeiten Unseres Amerikas zu erfüllen. Sie wurde für das Leben, die Freiheit, die Brüderlichkeit, die Vielfalt und die Solidarität geschaffen. CELAC wurde geschaffen, um mit Würde und eigener Stimme in Einheit und Brüderlichkeit unsere Völker für das gemeinsame Wohl zu arbeiten. CELAC ist kein Instrument des Imperiums. Sie wurde geboren, um das heilige Recht unserer Völker zu verteidigen, in Frieden zu leben, die Armut zu überwinden und uns gerecht und gleichberechtigt gedeihlich zu entwickeln. Ruhm und Ehre gebühren den Gründern der CELAC."

Der Gipfel machte deutlich, dass die fortschrittlichen Kräfte in der neuen Bewegung mit dem Regierungswechsel in Mexiko, Argentinien, Bolivien und Peru Stärkung erhielten. Und in Brasilien mit Lula da Silva, Chile und Kolumbien sind ermutigende Stimmungen erkennbar. Der Gipfel war eine Lektion für diejenigen, die versuchten zu spalten. Er offenbarte aber auch, dass der Weg zur Einheit der lateinamerikanischen und karibischen Völker noch weit ist. Im Juli hatte Mexikos Präsident López Obrador vorgeschlagen, die Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) "durch ein autonomes Gremium zu ersetzen, das kein Lakai von irgendjemandem ist“, und statt dessen „etwas aufzubauen, das der Europäischen Union ähnelt, aber mit unserer Geschichte, unserer Realität und unseren Identitäten verbunden ist". Darüber konnte nicht abgestimmt werden. Die konservativen Präsidenten Uruguays und Paraguays verhinderten eine gemeinsame Position.

Chinas Präsident Xi Jinping sandte eine Botschaft an den CELAC-Gipfel. Sie kam gut an. Er schlug den Ländern Lateinamerikas und der Karibik eine neue Etappe in den Beziehungen mit China vor. Sie soll von Gleichheit, gegenseitigem Nutzen und Offenheit geprägt sein.

1) Internationaler Analyst und Lateinamerikakenner. Gast bei teleSUR. Arbeitete für Juventud Rebelde, Bohemia und weitere kubansche Zeitungen und Sender.

Nueva Nicaragua - Informe Wolfgang Herrmann

Nueva Nicaragua - Informe, 04.10.2021