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Das Wunder von Kuba und die UN-Resolution

Mision Milagro - Operation Wunder
Kürzlich hat die Generalversammlung der UN zum ersten Mal eine Resolution verabschiedet, die darauf drängt, die visuelle Gesundheit zu gewährleisten, ein Ziel, das Kuba in verschiedenen Teilen der Welt zu einem wahren Wunder gemacht hat.

Das Engagement der internationalen Gemeinschaft zielt darauf ab, bis zum Jahr 2030 das Leben von 100 Millionen Menschen mit augenärztlichen Problemen zu verbessern, denen es jedoch an Dienstleistungen dieser Fachrichtung mangelt.

Das Dokument mit dem Titel "Vision für alle" wurde von Vertretern aus Bangladesch, Antigua und Barbuda sowie Irland eingebracht, von mehr als 100 Ländern unterstützt und von den 193 Mitgliedstaaten einstimmig angenommen.

In dem Bericht wurde hervorgehoben, dass fast 2 Milliarden Menschen mit einer Sehbehinderung oder Blindheit leben und etwa 1,1 Milliarden Menschen eine Sehbehinderung haben, die hätte verhindert werden können oder nicht behandelt wurde.

Sie sagt voraus, dass bis 2050 die Hälfte der Weltbevölkerung mit einer Form der Sehbehinderung leben wird, weshalb dem Bereich der Augenheilkunde mehr Aufmerksamkeit gewidmet werden muss.

Kuba vollbringt das Wunder

Männer vom Format des historischen Führers der kubanischen Revolution, Fidel Castro (1926-2016), und des venezolanischen Präsidenten Hugo Chávez (1954-2013) weisen viele Gemeinsamkeiten auf, darunter den Humanismus.

Es war ihre Liebe zur Menschheit, die ein kolossales Werk, wie die 2004 gegründete Misión Milagro hervorbrachte, die es 17 Jahre lang mehr als 3.177.000 Menschen in 34 Ländern ermöglichte, ihr Augenlicht wiederzuerlangen oder die Qualität ihrer Augengesundheit zu verbessern.

Reinaldo Ríos, Berater des Programms, erklärte, dass die Venezolaner die ersten Patienten seien, die von diesem großen Vorhaben profitieren. Die ersten 50 Patienten aus diesem Land, die in den Genuss des chirurgischen Eingriffs kamen, trafen im Juli 2004 in Havanna ein und wurden zuvor von kubanischen Ärzten der renommierten Misión Barrio Adentro der venezolanischen Regierung diagnostiziert.

In kurzer Zeit übertrafen die Spezialisten die Zahl der geplanten Operationen, und 3 Monate später erhielten 14.000 Lateinamerikaner die Behandlung, so Ríos in einer Veröffentlichung auf der Website des kubanischen Gesundheitsministeriums.

Aufgrund des Erfolgs der Mission wurde 2005 die Misión Milagro II ins Leben gerufen, an der auch Patienten aus der Karibik teilnahmen, die, wie bei den vorherigen Missionen mit einer Begleitperson reisten, die ebenfalls wegen ihrer gesundheitlichen Probleme behandelt wurde, so Ríos.

Das Wunder - eine Erfahrung, die den Vereinten Nationen bei der Verwirklichung ihrer Ziele nützlich sein könnte - wuchs und vervielfachte sich, als ab 2006 in 15 Ländern Lateinamerikas, der Karibik und Afrikas Augenheilkundezentren eingerichtet wurden, in die Diagnose- und Operationsteams entsandt wurden.

Ríos, Gründer des Zentrums für Augenmikrochirurgie des kubanischen Instituts für Augenheilkunde Ramón Pando Ferrer, erklärte, dass auch kubanische Patienten von der Misión Milagro profitierten.

"Das Ergebnis dieser Arbeit", so der Sachverständige, "war die Eröffnung von augenärztlichen Diensten im ganzen Land und die Ausbildung von Augenärzten, Optometristen, spezialisierten Krankenschwestern und Elektromedizinern. Die Mission trug zur Einführung neuer Techniken, Ausrüstungen und zur Wiederherstellung von Gesundheitsstrukturen sowie zum Bau von 20 Operationssälen bei."

Im Jahr 2004, so der Spezialist, gab es in Kuba 619 Augenärzte, ein Jahrzehnt später waren es 1.914.

Er wies darauf hin, dass anfangs nur 8 Experten in Havanna Kataraktoperationen mit der Phakoemulsifikationstechnik durchführten.

Nach 8 Jahren verfügt Kuba über 86 Augenärzte, die in diesem Verfahren geschult sind, und weitere 250, die die Technik der nahtlosen Mikroinzisions-Kataraktchirurgie beherrschen, erinnert sich Ríos.

Kubas Vision für die Zukunft

Die Misión Milagro beschränkte sich nicht nur auf Katarakte, sondern umfasste auch Operationen für Schielen, Glaukom, Carnose und Netzhauterkrankungen, sagte Ríos.

Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt in diesem Zusammenhang 3.000 Kataraktoperationen pro 1 Million Einwohner, und Kuba konnte diese Empfehlung ab 2013 einhalten, ein Ergebnis, das bis 2019, also vor Ausbruch der Covid-19-Pandemie, beibehalten wurde.

Laut der Website des Ministeriums für öffentliche Gesundheit gehört das Land derzeit zu den Gebieten in Lateinamerika mit den meisten Augenärzten pro Million Einwohner.

Im Jahr 2018 sagte Boliviens ehemaliger Präsident Evo Morales über die Misión Milagro: "2005 sagte mir Fidel Castro, dass wir das Augenlicht kostenlos operativ wiederherstellen können; 12 Jahre später haben wir mehr als 700.000 Menschen, die ihr Augenlicht wiedererlangt haben."

"Kuba hat auf unsere Brüder eingewirkt und hat uns um nichts gebeten, sie besitzen keine Unternehmen in Bolivien, sie besitzen nicht unsere natürlichen Ressourcen, das nennt man Solidarität", sagte der ehemalige Präsident.

Cubainformación Joel Michel Varona, Journalist für den Bereich Wissenschaft und Technologie von Prensa Latina.- Havanna, (Prensa Latina)
Übersetzung: Jürgen Schmiedl

Quellen: Cubainformación / Prensa Latina

12.08.2021, Freundschaftsgesellschaft BRD-Kuba