Nachrichten


Nachrichten aus und über Kuba

Nachrichten, Berichte, Reportagen zu aktuellen Entwicklungen, Hintergründen und Ereignissen in Kuba, internationale Beziehungen und der Solidarität mit Kuba.


MediCuba-Europe Newsletter - Juni 2021

Update der Kampagne "Spritzen für Kuba" von mediCuba-Europe

Dank einer beispiellosen Mobilisierung von Vereinen, Organisationen, Solidaritätsgruppen, öffentlichen Stellen und Privatpersonen in der Schweiz und Europa hat die Spendenaktion für den Kauf von Spritzen und Nadeln für die Impfkampagne in Kuba in kurzer Zeit einen unglaublichen Erfolg erzielt.

Mit der Beteiligung der Schweizer Botschaft in Kuba (Schweizerische Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit - DEZA) haben wir mehr als 600.000 Euro zusammengebracht. Und viele Fundraising-Kampagnen laufen noch.

So hat mediCuba-Europe für den Erstkauf von Spritzen und Nadeln, durch Bezahlung von 485.650 Euro an eine chinesische Firma (die bereits vom MINSAP beauftragt war) die Lieferung von 6 Millionen Spritzen und Kanülen nach Kuba ermöglicht. Das Material ist bereits vor Ort, eine weitere Lieferung wird in den nächsten Wochen erwartet. Mit diesen ersten Spritzen von uns können mindestens 2 Millionen Menschen geimpft werden, je nachdem, ob 2 oder 3 Dosen von Soberana 02, Abdala oder Soberana Plus verabreicht werden. Mit anderen Worten, zwischen 20%-25% der kubanischen Gesamtbevölkerung (11,2 Millionen Einwohner).

Viele Vereine in Spanien, Deutschland, Frankreich, der Schweiz, Dänemark, Luxemburg, Finnland, Schweden, Irland, Österreich und Italien haben sich an diesem Projekt beteiligt. In einigen dieser Länder sind die Sammlungen noch offen, und wir rechnen damit, weitere Mittel zu sammeln, die in den zusätzlichen Bedarf investiert werden.

Dazu gehören Spritzen (und Nadeln), aber auch Medikamente, die derzeit unseren anderen Schwerpunkt bilden und derzeit von großer Priorität für das kubanische Gesundheitssystems sind.

In der Zwischenzeit hat mediCuba-Europa, um der Dringlichkeit von Medikamenten Rechnung zu tragen, den Kauf von 3 Antibiotika (Ceftriaxon, Vancomycin und Cefazolin) realisiert, die bereits nach Kuba geliefert wurden, und hat die Rohstoffe für die Produktion von lebenswichtigen Medikamenten direkt in Kuba finanziert (über die Firma "Ceftriaxone").

Das gilt auch für niedermolekulares Heparin, das u.a. für die Behandlung von Covid unerlässlich ist. Und im nächsten Jahr werden wir mit der Finanzierung eines mehrjährigen Projekts zur direkten Heparin-Produktion auf der Insel fortfahren und damit die lokalen Kapazitäten stärken.

Eine weitere mediCuba-Europa-Intervention, die durch die deutsche Solidarität ermöglicht wurde, gilt dem dringenden Kauf von Filtern/Membranen für die Reinigung und Aufbereitung von Flüssigkeiten bei der Herstellung von Impfstoffen.

Die Aktivität von mediCuba-Europe besteht in der vollumfänglichen Unterstützung und Zusammenarbeit mit dem kubanischen Gesundheitssystem, insbesondere mit dem Gesundheitsministerium (MINSAP)- durch Spenden und gezielte Nothilfeprojekte (wie im Fall von Covid19), aber auch mit einem Fokus auf nachhaltige Interventionen, die es Kuba ermöglichen, die notwendigen Ressourcen für seine Mission der universellen Gesundheit zu realisieren.

Die Hilfe für Kuba unterstützt also auch die kubanische Zusammenarbeit mit anderen Ländern, die fragil sind und nur über geringe wirtschaftliche Ressourcen verfügen.

Nachrichten aus Kuba

Mit Stand vom 7. Juni 2021 ist die Gesamtzahl der seit März 2020 infizierten Personen auf 150.103 Menschen gestiegen, während die Gesamtzahl der Todesfälle durch Covid-19 1025 Fälle erreichte.

Täglich werden in den 23 molekularbiologischen Laboratorien im ganzen Land durchschnittlich 22.000 PCR-Tests durchgeführt. Noch vor einem Jahr gab es in Kuba nicht mehr als 5 Labore mit diesen Möglichkeiten und es wurden nur ein paar hundert PCR-Tests pro Tag durchgeführt.

Es ist bemerkenswert, wie Kuba mit seinem Gesundheitssystem und seinen Forschungs- und Biotechnologie-Instituten und -Firmen auf die Pandemie reagiert hat. Während der ersten Welle der Ansteckung (die ersten 5-6 Monate) war die epidemiologische Situation im Land unter Kontrolle, mit etwa 80 Infektionen und weniger als 5 Todesfällen pro Tag, die sich hauptsächlich auf Havanna als Epizentrum bezogen.

Im November 2020, mit der Öffnung von Häfen und Flughäfen, trat das Land in eine weitere Phase mit der Wiedereröffnung des Tourismus und der kommerziellen Flüge ein. Bis zum Ende des Jahres wurden durchschnittlich 100 Infektionen pro Tag gezählt. Die Zahl der Todesfälle blieb im Vergleich zum karibischen Raum und Südamerika sehr niedrig.

Die Schlüsselfaktoren, die dafür gesorgt haben, dass die Gesundheitssituation nicht so alarmierend ist, sind vor allem: das kubanische öffentliche Gesundheitssystem, das mit einem präventiven Ansatz umfassend reorganisiert wurde; die von der Zentralregierung und den Provinzregierungen geförderten Maßnahmen, die entsprechend den epidemiologischen Daten angepasst wurden; die Verfügbarkeit einer Reihe von allopathischen und natürlichen Medikamenten und Behandlungen in Kuba, die im Inland hergestellt werden (85 % der Medikamente und Behandlungen stammen aus nationaler Produktion), wobei die am meisten gefährdeten Personen Priorität haben.

Einen wesentlichen Beitrag hat aber zweifellos das Konglomerat aus Unternehmen und wissenschaftlichen Forschungseinrichtungen (mehr als 33 Zentren unter dem Dach von BioCubaFarma -BCF) und den Universitäten in Zusammenarbeit mit dem Staat geleistet. Die 5 kubanischen Impfstoffkandidaten sind ein Beispiel dafür. Von diesen 5 Projekten sind der Soberana 02 Impfstoff, Soberana Plus und Abdala diejenigen, die, ohne die jeweiligen Studien abgeschlossen zu haben, es Kuba erlauben, die Pandemie nach und nach zu überwinden.

Mit der Pandemie, mit ihrer territorialen Ausdehnung, Dauer und Tiefe, hat sich die Wirtschaftskrise vertieft, verschärft durch Dutzende neuer Maßnahmen, die von der US-Regierung in der Ära Trump angewandt und bis heute beibehalten wurden. Ein schwerer Schlag in 2020 war die Reduzierung des gesamten internationalen Tourismus auf vernachlässigbare Zahlen (10% im Vergleich zu 2019), und grundsätzlich der wichtigsten touristischen Emittenten: Kanada, Russland, Großbritannien, Deutschland u.a. Ebenso gehören die neuen antikubanischen Maßnahmen der Trump-Administration dazu: weitere eingeschränkte Handelsgeschäfte, Versorgungsmärkte (einschließlich der Märkte für Gesundheit und Lebensmittel), Finanzgeschäfte und Finanztransaktionen.

Trotzdem setzt der kubanische Staat seinen Reformprozess als Folge des Inkrafttretens der neuen Verfassung der Republik Kuba fort, die vor zwei Jahren per Referendum bestätigt wurde. Besonders hervorzuheben sind die neuen Gesetze und Verordnungen, die darauf abzielen, die Beteiligung ausländischer Direktinvestitionen an sozialen Großprojekten zu erweitern und flexibler zu gestalten; die Öffnung der Beteiligung des Privatsektors an der Wirtschaft (Einzelunternehmer, kleine und mittlere Unternehmen, Genossenschaften usw.); Dynamisierung des landwirtschaftlichen und agroindustriellen Sektors, der für die Produktion von Nahrungsmitteln und Betriebsmitteln zuständig ist; sowie die größte finanzielle, kommerzielle und sozio-ökonomische Reform der letzten Jahre: Abschaffung der Doppelwährung, die Stärkung der nationalen Währung oder CUP, die Reduzierung von Subventionen, die Erhöhung von Gehältern und Renten sowie die Öffnung des Arbeitsmarktes, die es mehr als 100.000 Menschen ermöglicht hat, sowohl im Land als auch im Ausland Arbeit zu finden.

Kuba hält an der Verpflichtung fest, seine gesamte Bevölkerung bis Ende 2021 zu immunisieren. Nein, nicht nur nach dem historischen Grundsatz "Gesundheit geht vor", sondern auch, weil sie weiß, dass dies der sicherste Weg ist, um bei der dringend benötigten wirtschaftlichen Reaktivierung voranzukommen. Deshalb haben 1,8 Millionen Menschen bis Anfang Juni mindestens eine Dosis der Kandidatenimpfstoffe erhalten.

Von dieser Gesamtzahl haben mehr als 700.000 die zweite Dosis erhalten und mehr als 160.000 haben ihren Impfplan abgeschlossen.

Freundschaftsgesellschaft BRD-Kuba
Stichwort: "Corona"
Bank für Sozialwirtschaft, Köln
IBAN: DE96 3702 0500 0001 2369 00
BIC: BFSWDE33XXX
Maybachstr. 159, 50670 Köln, Tel. 0221-2405120
Fax 0221-6060080

online:

Spenden

MediCuba Europe Euro-Konto des Gemeinsamen Fonds
von mediCuba-Europe für die Kampagne:

IBAN: CH61 0900 0000 9104 0331 5
SWIFT: POFICHBEXXX (Postfinance - Bern)
mediCuba-Europe - 6996 Miglieglia (Schweiz)


MediCuba Europe, 13.06.2021