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Nachrichten aus und über Kuba


Nachrichten, Berichte, Reportagen zu aktuellen Entwicklungen, Hintergründen und Ereignissen in Kuba, internationale Beziehungen und der Solidarität mit Kuba.


Repressive Schläge und demokratische Gefängnisse


Der katalanische Rapper Pablo Hasel wird in den nächsten Tagen ins Gefängnis kommen, nachdem er wegen angeblicher "Verherrlichung des Terrorismus, Beleidigung der Krone und staatlicher Institutionen" verurteilt wurde. Die spanische Konzern-Presse schwankt zwischen reiner Agenturberichterstattung (1) und begeisterter Rechtfertigung der Verurteilung (2).

Es ist dieselbe Presse, die die Tatsache verschweigt, dass Spanien der Staat in der Welt mit den meisten Künstlern ist, die zu Gefängnisstrafen verurteilt wurden (3).


Und dieselbe Presse, die in den letzten Tagen für internationale Schlagzeilen sorgte, als der kubanische Kulturminister das Mobiltelefon einer Person zur Seite schlug, die ihn belästigte: "Der kubanische Kulturminister greift eine Gruppe von Aktivisten während eines friedlichen Protests an", titelte die Zeitung "El Mundo" (4).

Eine einfacher Stoß, kaum ein Schubs, wurde sofort von der Inter Amerikanischen Presse Vereinigung (5) und Human Rights Watch (6) verurteilt. Die Amerika-Direktorin von Amnesty International nannte es einen "widerwärtigen Akt der Gewalt durch den (kubanischen) Kulturminister", was nur die Karikatur beweist, zu der diese NGO mit einer angesehenen Vergangenheit geworden ist (7). Und ein paar Stunden später, um keinen Verdacht zu erregen, folgte die Verurteilung durch die Botschaft der USA (8).

Die so genannte "Kubanische Beobachtungsstelle für Menschenrechte", die ihren Sitz in Madrid hat und vom Weißen Haus mit 250.000 Dollar pro Jahr unterstützt wird (9), forderte von den USA und der Europäischen Union "öffentliche Sanktionen" für den Minister wegen seiner "direkten Beteiligung - so wörtlich - an Gewalttaten, die die Menschenrechte von Intellektuellen und Künstlern bedrohen" (10).

Die "Dissidentin" Rosa María Payá, die laut Steuerunterlagen jährlich 30.000 Dollar von der US-Regierung für 25 Arbeitsstunden pro Woche erhält (11), erfand, dass es "junge Leute gibt, die von der politischen Polizei Kubas geschlagen und verhaftet werden und verschwunden sind" (12).

Mehrere Europa-Abgeordnete forderten sogar die Aussetzung des aktuellen Abkommens über politischen Dialog und Zusammenarbeit mit Havanna (13).

Haben wir es also mit dem repressivsten und blutrünstigsten Rempler der Geschichte zu tun? Oder könnte es sich vielmehr um eine neue billige Inszenierung derjenigen in Kuba handeln, die von Washingtons Geld leben? Wahrscheinlich wird es, wieder einmal, das Letztere sein (14).

Beschäftigen wir uns mit den Fakten (15). Vergangenen Mittwoch war der kubanische Vizepräsident für Kultur, Fernando Rojas, zu einem Treffen mit drei Vertretern einer Gruppe von Künstlern, die gegen die Regierung sind, verabredet. Aber nicht drei, sondern 22 sind gekommen. Von der Straße aus riefen sie den Vizeminister an und übertrugen das Gespräch ohne sein Wissen live in den sozialen Netzwerken. Darin ist zu hören, wie Rojas in einem herzlichen Ton vorschlägt, sie um 12 Uhr mittags zu empfangen und sie einlädt, in die Einrichtungen des Ministeriums zu kommen. Nicht die drei vereinbarten, sondern die 22. Später geht er auf die Straße hinaus und wiederholt die Einladung noch einige Male. Doch die Gruppe provoziert ihn, Gelächter und Beleidigungen sind zu hören. Sie filmen den Vizeminister mit ihren Handys und weigern sich, das Gebäude zu betreten, indem sie verlangten, drinnen alles mit ihren Handys aufzunehmen. So wie es bei einem Treffen mit einem stellvertretenden Minister in jedem Land der Welt erlaubt wäre, oder etwa nicht?

Das Ziel war offensichtlich: das Treffen zu verhindern und zu provozieren bis es zu einem Zwischenfall kommt, egal wie klein er auch sei, um ihn durch die Netzwerke und die internationalen Medien zu einer Nachricht zu machen. Hier kamen die von den US-Regierungsstellen bezahlten digitalen Medien ins Spiel, deren "Korrespondenten" fast die Hälfte der Gruppe ausmachten, nämlich neun* (16).

Der angeblich "unabhängige Journalist", dessen Handy vom Minister beiseite gedrückt wurde, ist Mauricio Mendoza, bezahlt von "Diario de Cuba" , einer Onlinezeitung, die das Weiße Haus mit 350.000 Dollar pro Jahr dafür finanziert, seine Blockadepolitik gegen die Insel zu unterstützen (17).

In Kuba gab es in den letzten zwei Monaten einen intensiven Dialog zwischen dem Kulturministerium und Hunderten von Künstlern aller Bereiche aus allen Teilen des Landes. Von diesem hat diese kleine Gruppe, die mit der Agenda Washingtons verbunden ist, jedoch beschlossen, sich abzuspalten.

Übrigens, in Kolumbien wurde am selben Tag der Journalist Cristian Camilo Illera (18) ermordet. Wie weitere 14 Führungspersönlichkeiten und Menschenrechtsverteidiger in den wenigen Tagen des Jahres 2021 (19). Aber vielleicht braucht es die repressive und diktatorische Hand eines Ministers, damit die internationale Presse - insbesondere die spanische - sich herablässt, uns darüber zu informieren.

* Anmerkung des Autors: In der ersten Version dieser Arbeit war angegeben, dass es 30 Personen waren, die genaue Zahl ist 22, davon neun "Journalisten". Quelle: Análisis sobre show mediático del pasado 27 de enero contra Cuba / Youtube

1) https://www.elperiodico.com/es/ocio-y-cultura/20210128/pablo-hasel-rapero-audiencia-nacional-orden-ingreso-carcel-11482935
2) https://www.elmundo.es/espana/2021/01/28/6012ad3efc6c83fb628b45aa.html
3) https://www.elnacional.cat/es/cultura/espana-artistas-encarcelados-mundo_493008_102.html
4) https://www.elmundo.es/internacional/2021/01/28/60128331fdddffab7a8b461e.html
5) https://www.elnuevoherald.com/noticias/mundo/america-latina/cuba-es/article248877609.html
6) https://adncuba.com/noticias-de-cuba/derechos-humanos/hrw-condena-agresion-de-alpidio-alonso
7) https://www.elmundo.es/internacional/2021/01/28/60131044fdddff282f8b46a2.html
8) https://www.cibercuba.com/noticias/2021-01-27-u1-e186450-s27061-embajada-eeuu-cuba-condena-represion-manifestantes-ministerio
9) http://www.cubadebate.cu/opinion/2020/10/16/la-pinata-y-los-millones-de-la-usaid/#.X41f5e3tbcs
10) https://www.lavanguardia.com/politica/20210127/6203818/ocdh-pide-ue-eeuu-sancionen-ministro-cubano-cultura-agresion.html
11) https://youtu.be/dyysm0RO3hI?t=1156 (min. 19:15)
12) https://twitter.com/RosaMariaPaya/status/1354525479253012486
13) https://diariodecuba.com/derechos-humanos/1611954048_28443.html
14) https://www.cubainformacion.tv/contra-cuba/20210129/89813/89813-el-dialogo-el-chantaje-el-plan
15) https://www.cubainformacion.tv/contra-cuba/20210128/89790/89790-edicion-especial-de-la-tv-cubana-sobre-nueva-provocacion-mercenaria-frente-al-ministerio-de-cultura-de-cuba
16) https://www.cubainformacion.tv/contra-cuba/20210131/89844/89844-quienes-fueron-los-operadores-politico-mediaticos-en-la-provocacion-contra-la-cultura-cubana
17) http://cubamoneyproject.com/2020/10/13/ned-23-million-in-cuba-grants-under-trump/
18) https://www.telesurtv.net/news/indepaz-informa-asesinato-periodista-colombiano-20210126-0052.html

Cubainformación José Manzaneda, Koordinator von Cubainformación
Video-Bearbeitung: Ana Gil
Übersetzung: Volker Hermsdorf
03.02.2021, Cubainformación