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»Hurrikan der Kreativität« gefordert

Kuba lockert Corona-Maßnahmen und muss wirtschaftlichen Rückstand aufholen.

Nach drei Monaten Abstandhalten fiebern auch die Kubaner dem Ende der Beschränkungen entgegen - und sicherlich auch so mancher Tourist, der seinen Herbst- oder Winterurlaub auf der Insel zu verbringen gedenkt.

Trotz einiger Rückschläge in den vergangenen Wochen sei das Infektionsgeschehen weitgehend unter Kontrolle gebracht, erklärte Präsident Miguel Díaz-Canel am Donnerstag in der Fernsehsendung »Mesa Redonda«. Er kündigte eine »graduelle und asymmetrische« Rückkehr zur Normalität in drei Phasen an. Die erste Phase könne schon in dieser oder der kommenden Woche beginnen. In der Hauptstadt Havanna, wo sich der Großteil der noch 229 aktiven Corona-Fälle konzentriert, dürften die Lockerungen aber etwas langsamer vonstatten gehen als im Rest des Landes.

Díaz-Canel forderte einen »Hurrikan der Kreativität«, um die wirtschaftliche Erholung auf den Weg zu bringen. Angesichts der schwierigen Gemengelage aus weltweiter Rezession und verschärfter US-Blockade wird der auch nötig sein. Vor allem der Einbruch des Tourismus trifft die ohnehin kriselnde kubanische Wirtschaft hart.

Trotzdem bleibe es das vorrangige Ziel, »einen erneuten Ausbruch der Krankheit zu verhindern und die Risiken zu reduzieren«, erklärte Ministerpräsident Pedro Marrero.

Andreas Knobloch
Neues Deutschland, 14.06.2020