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Coronakrise: Brasilien ruft Kubas Ärzte zurück
Brasília. Angesichts der sich zuspitzenden Coronakrise will Brasilien wieder 150 kubanische Mediziner ins Land rufen. Das Gesundheitsministerium veröffentlichte am Montag einen entsprechenden Erlass für das Nachfolgeprogramm von »Mais Médicos« (Mehr Ärzte).
Havanna hatte im November 2018 angekündigt, das Programm zur medizinischen Zusammenarbeit mit Brasilien aufgrund der »respektlosen und bedrohlichen« Äußerungen Jair Bolsonaros gegenüber den kubanischen Ärzten nicht mehr fortsetzen zu wollen. Der bekennende Faschist Bolsonaro hatte im Oktober 2018 die Präsidentschaftswahlen in Brasilien gewonnen und trat dann am 1. Januar 2019 sein Amt an.
Seither häuften sich die Berichte über die sich stetig verschlechternde Gesundheitsversorgung der Ärmsten in der brasilianischen Bevölkerung. Das ursprüngliche Programm zur Zusammenarbeit war 2013 unter der Regierung der damaligen linken Präsidentin Dilma Rousseff von der Arbeiterpartei gestartet worden.
Brasilien, das größte und mit 210 Millionen Einwohnern bevölkerungsreichste Land Lateinamerikas, registrierte zuletzt 241.080 Coronainfizierte, die vierthöchste Zahl weltweit. Mindestens 16.118 Menschen sind im Zusammenhang mit dem Virus bisher gestorben. Allein der Bundesstaat Sao Paulo verzeichnet inzwischen mehr Todesfälle als die Volksrepublik China. (dpa/jW)
Veröffentlichung |
junge Welt, 18.05.2020