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G77 und China verurteilen einseitigen Sanktionen
China und die Gruppe der Entwicklungs- und Schwellenländer (G77) haben gefordert, einseitige Sanktionen gegen arme Länder auszusetzen um die Corona-Pandemie einzudämmen.
Die Erklärung der Schwellen- und Entwicklungsländer richtet sich eindeutig gegen die Vereinigten Staaten, die unter anderem eine Reihe von Sanktionen gegen Kuba, Venezuela und den Iran verhängt haben. Die US-Regierung weigert sich, diese Sanktionen auszusetzen, die es aktuell den betroffenen Ländern erschweren, medizinische Geräte zu kaufen. In einigen Fällen hat Washington sogar seine Strafen verschärft.
In der bei den Vereinten Nationen verteilten Erklärung wurde betont, dass solche Maßnahmen eine effektive Reaktion auf die Krise verhindern, vor allem beim Erwerb von medizinischen Geräten und Verbrauchsmaterialien. "Letztendlich wirken sich diese Maßnahmen auch auf die Zusammenarbeit und Solidarität aus, das Wesentliche, das unter den Nationen herrschen muss."
In der am Freitag veröffentlichten Erklärung warnte die Koalition der Entwicklungsländer weiter, dass einseitige Sanktionen die Fähigkeit der Zielländer beeinträchtigen, mit der hoch ansteckenden Krankheit umzugehen.
"Die 77-köpfige Gruppe und China sind der Ansicht, dass sich der Erlass und die Anwendung einseitiger wirtschaftlicher Zwangsmaßnahmen zu diesem Zeitpunkt negativ auf die Fähigkeit der Staaten auswirken werden, effizient zu reagieren, insbesondere beim Erwerb von medizinischer Ausrüstung und Versorgung, um ihre Bevölkerung angemessen zu behandeln angesichts dieser Pandemie. Letztendlich wirken sich diese Maßnahmen auch auf die wesentliche Zusammenarbeit und Solidarität aus, die zwischen den Nationen herrschen sollte", heißt es in der Erklärung.
"Wir fordern daher die internationale Gemeinschaft auf, dringende und wirksame Maßnahmen zu ergreifen, um den Einsatz einseitiger wirtschaftlicher Zwangsmaßnahmen gegen Entwicklungsländer zu verhindern", fügte sie hinzu.
Daher forderte die G77 plus China die internationale Gemeinschaft zur Annahme einer dringender und wirksamer Initiativen zur Beseitigung wirtschaftlicher Maßnahmen und einseitiger Zwänge gegen Entwicklungsländer.
Zwei Tage zuvor, am 2. April, hatte die Generalversammlung der Vereinten Nationen erstmals einstimmig eine Resolution zur Coronavirus-Pandemie verabschiedet, in der "Multilateralismus" im Kampf gegen das Virus gefordert wird.
In der Entschließung wurde eine "Intensivierung der internationalen Zusammenarbeit zur Eindämmung, Minderung und Ausrottung" von COVID-19 gefordert und die schwerwiegenden Auswirkungen auf die Gesellschaft und die Wirtschaft, als auch die verheerenden Auswirkungen auf den Lebensunterhalt der Menschen benannt.
Die Versammlung konnte jedoch eine andere Resolution nicht billigen, die ein Ende der Handelskriege, protektionistischen Praktiken und einseitigen Sanktionen der USA gegen Länder auf der ganzen Welt forderte. Die Europäische Union, Großbritannien, die USA und die Ukraine lehnten den von Russland eingebrachten Entwurf ab.
Quellen: Prensa Latina, PressTV , World Today
Michael Quander
Freundschaftsgesellschaft BRD-Kuba, 04.04.2020