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Partnerschaften bekräftigt
Kubas Präsident Díaz-Canel beendet seine Auslandsreise. Mehrere Kooperationen vereinbart.
Während die US-Regierung ihren Konfrontationskurs weiter verschärft, baut Havanna systematisch seine politischen und wirtschaftlichen Verbindungen zu befreundeten Ländern aus. Kubas Präsident Miguel Díaz-Canel hat sich nach einer zwölftägigen Auslandsreise, bei der er Russland sowie vier sozialistische Staaten in Asien besuchte, am Dienstag auf den Rückweg nach Havanna gemacht. Bei einem Zwischenstopp in London war er am Montag noch mit Schatzkanzler Philip Hammond, örtlichen Politikern und Vertretern der britischen Kuba-Solidarität zusammengetroffen. Auf der Hinreise zum Staatsbesuch in Moskau hatte der kubanische Staats- und Regierungschef in Paris Station gemacht, wo er unter anderem von Frankreichs Premierminister édouard Philippe empfangen worden war.
Kubanische Medien zogen am Dienstag eine positive Bilanz der Reise. Diese habe »alte und wertvolle Beziehungen« zu »den wahrhaften Freunden Kubas zementiert«, kommentierte die Nachrichtenagentur Prensa Latina. Das meistgelesene kubanische Onlineportal Cubadebate hob die Bedeutung einer Reihe von bilateralen Vereinbarungen zur wirtschaftlichen und politischen Zusammenarbeit hervor. Die Zusammensetzung der kubanischen Delegation zeigt den hohen Stellenwert dieser Reise für Havanna.
Zur Begleitung Díaz-Canels gehörten neben Vizepräsident Ricardo Cabrisas gleich vier weitere Minister sowie die Präsidentin der kubanischen Zentralbank, Irma Martínez Castrillón. Díaz-Canels Gesprächspartner in Russland, der Demokratischen Volksrepublik Korea, China, Vietnam und Laos waren die jeweiligen Staats- und Regierungschefs der Länder. Dabei ging es allen Beteiligten erkennbar um mehr als Fototermine. Angesichts des Rechtsrucks in Brasilien und der fortgesetzten Destabilisierung Venezuelas durch USA und EU drohen Kuba die wichtigsten Partner in der Region verlorenzugehen.
Am 2. November hatten Díaz-Canel und sein russischer Amtskollege Wladimir Putin in Moskau mehrere Vereinbarungen zur strategischen Zusammenarbeit unterzeichnet. Unter anderem will Russland den Inselstaat beim Ausbau seiner Eisenbahnstrecken unterstützen. Russische Öllieferungen sollen zudem zur Sicherung der Energieversorgung beitragen. Die Präsidenten vereinbarten darüber hinaus eine enge Kooperation im Vorgehen gegen Terrorismus und organisierte Kriminalität sowie bei der Landesverteidigung. Dazu sollen die Mittel für die militärisch-technische Zusammenarbeit aufgestockt werden, erklärte Putins Pressesprecher Dmitri Peskow der Nachrichtenagentur TASS. Peskow bestätigte, dass Díaz-Canel den russischen Präsidenten für 2019 nach Kuba eingeladen hat.
Auch in China, mittlerweile der zweitgrößte Handelspartner Kubas, zielten die Gespräche und Vereinbarungen vor allem auf eine langfristige strategische Kooperation. Bei einem Empfang in der Großen Halle des Volkes in Beijing lobte Staatspräsident Xi Jinping am Freitag die Bereitschaft Kubas, sich an dem chinesischen Megaprojekt »Belt and Road« zu beteiligen. Dies biete für beide Seiten neue Möglichkeiten der Zusammenarbeit, zitierte die Nachrichtenagentur Xinhua Xi. China, so habe Xi abschließend versichert, werde Kuba »mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln« unterstützen.
In der nordkoreanischen Hauptstadt Pjöngjang konferierte Díaz-Canel mit seinem Amtskollegen Kim Jong Un über die Möglichkeiten des Ausbaus von Kooperationen in Wirtschaft, Kultur, Gesundheitswesen, Wissenschaft und Technik. Um diese Themen war es auch in Laos und Vietnam gegangen. In Hanoi wurden zudem ein Handelsabkommen und eine Vereinbarung über die Finanzierung eines Kooperationsprojektes zur Reisproduktion für die Zeit von 2019 bis 2023 abgeschlossen.
Veröffentlichung |
Volker Hermsdorf
junge Welt, 14.11.2018