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Jugend geht voran

Feiern zum 1. Mai in Kuba erinnern an Fidel Castro. Solidarität mit Venezuela.

Auf den ersten Maidemonstrationen nach dem Tod Fidel Castros erinnerten gestern in Kuba Millionen Menschen an die Leistungen ihres ehemaligen Präsidenten und Revolutionsführers. Plakate mit Fotos Fidel Castros, aber auch seines Kampfgefährten Ernesto »Che« Guevara, der am 9. Oktober 1967 auf Anweisung der CIA in Bolivien ermordet wurde, waren auf allen Veranstaltungen präsent. Die Demonstranten forderten das Ende der US-Blockade gegen Kuba und die Rückgabe des vom US-Militär besetzten Gebietes in der Bucht von Guantánamo. Andere Themen waren die internationale Solidarität gegen imperialistische Kriege und die Unterstützung der lateinamerikanischen Völker im Kampf gegen die neoliberale Gegenoffensive. Im Mittelpunkt aller Veranstaltungen stand die Solidarität mit Venezuela, dessen Arbeiter sich »gegen einen Putschversuch der Rechten« wehrten. Laut dem Vorsitzenden des Gewerkschaftsdachverbandes CTC, Ulises Guilarte De Nacimiento, nahmen an der Kundgebung in Havanna 1.630 Ehrengäste teil, die 349 Gewerkschaften und soziale Organisationen aus 86 Ländern vertreten.

Unter dem Motto »Unsere Stärke ist die Einheit« hatte sich in Havanna um kurz nach sieben Uhr (Ortszeit) ein kilometerlanger Zug aus Hunderttausenden Teilnehmern in Bewegung gesetzt. Mehr als 50.000 Jugendliche marschierten an der Spitze der Demonstration zum Platz der Revolution im Zentrum der Hauptstadt. »Wir wollen zeigen, dass wir das, was wir erreicht haben, verteidigen«, erklärte die Vorsitzende des Jugendverbandes »Unión de Jóvenes Comunistas« (UJC), Susely Morfa González. Der Jugend folgten die Beschäftigten des Bildungs- und Gesundheitswesens sowie anderer Berufsgruppen, Blöcke mit Demonstranten aus den Stadtteilen und zum Abschluss 50.000 Zivilbeschäftigte der Verteidigung. Auch in den anderen Städten des Landes führten junge Leute die Maidemonstrationen an. In Sancti Spíritus eröffneten 5.000 UJC-Mitglieder die Aktionen zum Feiertag. Die ebenfalls im Zentrum Kubas gelegene Stadt Santa Clara stand – 50 Jahre nach dem Tod Che Guevaras und 20 Jahre nachdem dessen sterbliche überreste in die dortige, ihm gewidmete Gedenkstätte überführt worden waren – im Zeichen des ermordeten Comandante.

Auch in diesem Jahr demonstrierten und feierten Gewerkschafter und Besucher aus aller Welt mit ihren Kolleginnen und Kollegen in Kuba. Das größte Kontingent ausländischer Teilnehmer kam wie im Vorjahr aus den USA. Fidel Castro hatte den 1. Mai 2009 als »Tag der Armen dieser Erde« bezeichnet und erklärt: »Wir hoffen, daß Tausende Frauen und Männer aus allen Winkeln des Planeten jeden 1. Mai mit uns gemeinsam demonstrieren und kämpfen.« Am heutigen Dienstag treffen Delegationen und Gäste im Kongresszentrum von Havanna zu einer »Konferenz der Internationalen Solidarität« zusammen. Auf einem Forum geht es dort unter anderem um die Auswirkungen der neoliberalen Politik, Strategien zur Gegenwehr und die Koordinierung von internationalen Aktionen.

Freundschaftsgesellschaft BRD-Kuba

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Volker Hermsdorf
junge Welt, 02.05.2017