Nachrichten aus und über Kuba
Nachrichten, Berichte, Reportagen zu aktuellen Entwicklungen, Hintergründen und Ereignissen in Kuba, internationale Beziehungen und der Solidarität mit Kuba.
40 Jahre für die »rote Insel«
Freundschaftsgesellschaft Berlin-Kuba feiert vier Jahrzehnte Solidarität mit dem Karibikstaat auf dem Weg zum Sozialismus.
Die Freundschaftsgesellschaft Berlin-Kuba (FBK) feiert in diesem Jahr ihren 40. Gründungstag und ist damit die dienstälteste deutsche Solidaritätsgruppe. Der Name ist Programm: Es geht um freundschaftliche Beziehungen zwischen Berlin und Kuba, die Organisation von Studienreisen und Arbeitsbrigaden und zahlreiche Veranstaltungen, um über die vielfältige kubanische Wirklichkeit zu informieren. Über die Jahre gab es auch mal eine eigene Zeitung, Tourneen und Ausstellungen wurden organisiert, große Feste gefeiert. Die FBK ist mit Info- und Bücherständen bei anderen Solidaritätsgruppen, bei der von dieser Zeitung jährlich durchgeführten Rosa-Luxemburg-Konferenz und verschiedenen Stadtteilfesten zu Gast.
Inzwischen ist die Freundschaftsgesellschaft Teil einer weltweiten Solidaritätsbewegung für das sozialistische Kuba. Es ging und geht um das Engagement für eine bessere Welt jenseits des zerstörerischen Kapitalismus. »Unsere Arbeit ist heute notwendiger denn je«, konstatiert Jutta Kausch, die Vorsitzende der Freundschaftsgesellschaft gegenüber junge Welt, »auch wenn oder gerade weil Kuba heute im ALBA-Bündnis eingebunden ist, besteht die Blockadepolitik der USA weiter, unter der die Menschen seit mehr als 50 Jahren leiden«.
Kuba hat in seiner Entwicklung seit der Revolution von 1959 zahlreiche Herausforderungen bestanden. »Ein bedeutender Einschnitt war der Zusammenbruch der sozialistischen Staatengemeinschaft RGW 1991, denn damit fielen von heute auf morgen 85 Prozent der Märkte sowie befreundete Regierungen weg«, heißt es von Seiten der FBK. Jedoch habe keine andere Gesellschaft »einen solchen Einschnitt derart friedlich und human überwunden« wie Kuba dies vermocht habe, obwohl Hardliner in den USA und andernorts ihre Blockade und Subversion gegen die rote Insel verschärft hätten.
Obwohl sich seit rund 15 Jahren viele Staaten in Lateinamerika politisch progressiv gewandelt hätten, allen voran Venezuela und Ecuador, habe der sozialistische Inselstaat noch immer mit starken Gegnern zu kämpfen, so die FBK weiter.
Trotzdem soll am kommenden Donnerstag, dem 20. November erst einmal kräftig gefeiert werden. Dann wird um 19 Uhr in der »Galerie Olga Benario« in der Richardstraße im Berliner Bezirk Neukölln die Jubiläumsausstellung der Freundschaftsgesellschaft Berlin-Kuba eröffnet. Diese trägt den Titel »Cuba no esta sola« (Kuba ist nicht allein). Und weiter: »Wir blicken zurück, indem wir nach vorne schauen. 40 Jahre Solidarität mit Kuba«.
Die Ausstellung gibt Einblicke in die jahrzehntelange Solidaritätsarbeit der FBK und stellt neue Projekte wie »Con amor y esperanza« (Mit Liebe und Hoffnung) vor. In diesem Kunst- und Sozialprojekt in Pinar del Rio arbeiten Erwachsene mit besonderen Herausforderungen. Während der Ausstellung sind begleitende Informationsveranstaltungen geplant. So zum Beispiel am 4. Dezember zum Gesundheitswesen und den »medizinischen Solidaritätsleistungen« Kubas in 32 Ländern der Welt. Internationale Anerkennung hatte Kuba dafür durch die Generaldirektorin der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Margaret Chan erhalten, als der Karibikstaat im September 165 Ärzte und medizinische Fachkräfte zur Bekämpfung der Ebola-Epidemie nach Westafrika schickte.
Zur Berliner Vernissage am 20. November werden als Gäste unter anderem Alberto Berbes, Attaché für Solidarität sowie der Botschafter Kubas, René Juan Mujica Cantelar erwartet. »Das freut uns ganz besonders, weil es zeigt, dass unsere Arbeit ankommt und geschätzt wird«, so Jutta Kausch.
Veröffentlichung |
Markus Bernhardt
junge Welt, 17.11.2014