Nachrichten aus und über Kuba
Nachrichten, Berichte, Reportagen zu aktuellen Entwicklungen, Hintergründen und Ereignissen in Kuba, internationale Beziehungen und der Solidarität mit Kuba.
X. Internationale Kolloquium der Solidarität mit den Cuban Five und gegen den Terrorismus
Das Kolloquium nahm einen starken Bezug auf das Londoner Tribunal, u.a. in Form des empfehlenswerten Dokumentarfilmes von Roberto Chile, der im Plenum gezeigt wurde.
Zuvor hatte u.a. der ehemalige US-Generalstaatsanwalt Ramsey Clark gesprochen. Sehr beeindruckend und
in dieser Form neu waren die Berichte der Nachkommen der Cuban Five, die
über ihre Kindheit unter dem Zeichen der Haft, aber auch der
Internationalen Solidarität berichten.
Die Gesprächsrunde, deren
Konzeption auf eine Initiative von Tonys Mutter Mirta zurückging,
veranschaulichte auf beeindruckende Weise die menschliche Seite des
Falles und zugleich die lange Zeit, die seit der Verhaftung der Väter
vergangen ist. Unter den internationalen Beiträgen stach besonders eine
Videobotschaft eines ehemaligen politischen Gefangenen aus dem Libanon
hervor, welches für starke Solidaritätsbekundungen mit Palästina sorgte.
Die compañera Tamara Hansen aus Vancouver rief dazu auf, die
Anstrengungen zu bündeln, um vor dem Ende der Amtszeit von Präsident
Obama eine Freilassung der drei verbliebenen Gefangenen zu erreichen.
Die Arbeitskommissionen wurden nach kontinentaler Zugehörigkeit
aufgeteilt. In der Kommission Europa wurden einige bereits auf dem
Europatreffen gefasste Beschlüsse wieder aufgebracht, so z.B. eine
europäische (Wohnmobil-) Karawane nach Brüssel, die die italienischen
Freunde aufbrachten. Auch die Bildung von interfraktionellen
Abgeordnetengruppen zum Thema der Cuban Five wurde vorgeschlagen. Der
Vorschlag, zum nächsten 12. September mit einer europäischen Gruppe den
höchsten Berg Europas zu besteigen, fand positiven Widerhall.
Das ICAP war so freundlich, den Trailer des Dokumentarfilmes "Die Kraft
der Schwachen" zu zeigen, der im November und Dezember in Deutschland
gezeigt werden wird. Es gibt bereits Anfragen, diesen Versuch einer
nicht-expliziten Solidaritätsarbeit mit den Cuban Five auch in anderen
Ländern Europas zu starten.
Die Berichte der Opfer des Terrorismus waren eindrucksvoll, dabei stach
m.E. besonders der Bericht über die Arbeit der Brigada Antonio Maceo in
Miami hervor.
Auf der Präsentation der Ergebnisse der Kommissionen ist unter vielen
interessanten Initiativen eine Konferenz zu nennen, die in Südafrika
stattfinden soll und die die Rolle der (oder einiger der) Cuban Five als
Kämpfer gegen die Apartheid zum Thema hat. Auch an anderer Stelle wurde
darauf hingewiesen, dass diese historische Verbindung stärker
hervorgehoben werden sollte.
Zum Abschluss sprach Fernando González, verwies auf die anstehenden
Aufgaben und sprach seinen Dank für die in 16 Jahren geleistete
Solidarität aus. Dies sei hiermit auch an Euch übermittelt.
Das Kolloquium kann als Erfolg betrachtet werden, der Umzug von
Holguín nach Havanna hat ihm, so hörte man, einen professionelleren
Rahmen gegeben.
Tobias Kriele, Havanna
Netzwerk Kuba, 16.09.2014