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Nachrichten aus und über Kuba

Nachrichten, Berichte, Reportagen zu aktuellen Entwicklungen, Hintergründen und Ereignissen in Kuba, internationale Beziehungen und der Solidarität mit Kuba.


Kuba fest im Blick

Multimediaprojekt im Baskenland will Gegenöffentlichkeit herstellen.

Ein kleines Aufnahmestudio in der Altstadt von Bilbao, ein paar einfache Schreibtische mit leistungsfähigen Multimediarechnern und eine Gruppe hoch motivierter Freiwilliger sind die Pfeiler eines der erfolgreichsten alternativen Medienprojekte Europas. Seit dem 1. Mai 2007 produziert Cubainformación täglich Nachrichten, Analysen, Hintergründe und Kommentare über Kuba, um den Kampagnen der privaten und staatlichen Massenmedien Kontra zu bieten.

José Manzaneda »Gegenöffentlichkeit von links hat nur dann eine Erfolgschance, wenn sie professionell gemacht wird«, sagt Projektkoordinator José Manzaneda. Von der Qualität können sich Interessierte in bis zu fünf Sprachen auf der spanischen Homepage www.cubainformacion.tv ein Bild machen. Täglich werden dort neue, selbstproduzierte Videos und Nachrichten sowie aktuelle Texte über Kuba veröffentlicht. Die auch über Youtube, Twitter und Facebook verbreiteten Informationen werden weltweit von Bloggern und Solidaritätsgruppen genutzt und dienen zunehmend auch Journalisten als alternative Quelle.

Mit dem Multimediaprojekt hat die baskische Freundschaftsgesellschaft »Euskadi-Cuba« ein modernes Werkzeug geschaffen, das auch für ein jüngeres Publikum attraktiv ist. Neben dem Video- und Web-Auftritt wird ein wöchentliches Radioprogramm geboten, das über das Internet zu empfangen ist und außerdem von 15 Bürgerradiostationen in Spanien, Ecuador und Argentinien ausgestrahlt wird. Alle drei Monate kommt zudem eine 20seitige Zeitung in einer Auflage von 13000 Exemplaren heraus, die rund 60 Solidaritätsgruppen im ganzen Land kostenlos zur Verfügung steht.

Finanziert wird das Projekt aus Beiträgen, Spenden und mit Zuschüssen der baskischen Regierung, die jedes Jahr neu beantragt werden müssen. Für Ausrüstung, Studio, Büro, Telefon, Druck, Serverkosten und den fest angestellten Koordinator fallen jährliche Ausgaben in Höhe von 60000 Euro an. Bis Ende 2015 ist die Finanzierung erst einmal gesichert. Seit der Gründung steigen die Zugriffszahlen kontinuierlich, nicht nur in Spanien. Einige der Videos werden mit Untertiteln in vier Sprachen (Englisch, Französisch, Italienisch und Portugiesisch) versehen. Korrespondenten aus verschiedenen Regionen Spaniens, Europas und Lateinamerikas sowie zahlreiche Autoren steuern eigene Beiträge bei. Um das professionelle Niveau zu halten und weiter anzuheben, werden Mitarbeiter und Interessierte in Workshops regelmäßig qualifiziert.

Koordinator Manzaneda denkt bereits weiter: »Das Potential ist noch nicht ausgeschöpft. Ich erwarte, daß Cubainformación noch wachsen wird«, sagt er. Ein weiteres Projekt mit dem Arbeitstitel »Venezuela-Información« ist bereits in Planung. Es sei nur noch nicht sicher, ob es zunächst als Unterprojekt zu dem bereits bestehenden Auftritt startet oder (schon) genügend Kapazität für eine eigene Seite vorhanden ist, verrät José Manzaneda.

Freundschaftsgesellschaft BRD-Kuba

Veröffentlichung
mit freundlicher Genehmigung von

junge Welt

Volker Hermsdorf, Bilbao
junge Welt, 24.07.2014