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CELAC – das Zentrum der Schwerkraft Amerikas
Auf dem II. Gipfel der Lateinamerikanischen und Karibischen Staaten (CELAC) machten die Präsidenten der 33 Nationen einen weiteren gemeinsamen Schritt. CELAC soll eine Friedenszone werden.
Es war symbolisch, dass gerade in der von der unmenschlichen Politik des Kalten Krieges gequälten Republik Kuba diese Idee geboren wurde. So weit man zurück denken kann: Die Unabhängigkeit kam nie im Paket. Unter den Teilnehmern des Gipfels waren einige, die noch gezähmt von den Kolonialmächten sind und wie Lateinamerikaner des 19. Jahrhunderts denken. Andere Teilnehmer waren verbannt, lagen in der Arrestzelle oder kämpften mit der Waffe in der Hand.
Die europäischen und nordamerikanischen Nationen (außer Mexiko) hatten ihre eigene Geschichte, ihre eigenen Kämpfe und Revolutionen, um ihr Joch abzuschütteln. Aber sie erfüllten nicht ihre Pflichten gegenüber ihren Ex-Kolonien. Sie stülpten denen die Verfassungen der Alten Welt über, ohne der Realität der Völker Rechnung zu tragen.
Unter den vom Gipfel verabschiedeten Dokumenten befinden sich zwei, welche die unheilvolle Monroe-Doktrin liquidieren: "Die Staaten der Region treten dafür ein, sich weder direkt noch indirekt in die inneren Angelegenheiten irgend eines anderen Staates einzumischen sowie die Souveränität der Länder, die Rechtsgleichheit und die Selbstbestimmung zu bewahren."
"Die Staaten Lateinamerikas und der Karibik treten dafür ein, das unveräußerliche Recht jedes Staates, sein politisches, ökonomisches, soziales und kulturelles System selbst zu wählen, als grundlegende Bedingung für das friedliche Zusammenleben zwischen den Nationen strikt zu achten."
Daniel Ortega war die Stimme des Gewissen dieses gebeutelten Teils des Planeten. "Es fehlt zwischen uns selbst noch der Geist der Solidarität, nicht um Almosen zu verteilen, sondern um die ärmsten Länder Lateinamerikas mit Instrumenten auszurüsten, mit denen sie wirtschaftliche und Marktsubjekte für die entwickelteren Länder Lateinamerikas werden können." Deshalb sein Aufruf, "Wirtschaftsmechanismen aufzubauen, in denen wir die gleichen Prinzipien und Regeln festlegen, wie wir sie von der entwickelten Welt fordern (…) in dem Maße, dass sie die Ungleichheit stoppen und wir die dynamischsten Märkte der Region haben." Mit diesem Appell wandte sich Ortega vor allem an die drei wichtigsten Volkswirtschaften Lateinamerikas: Mexiko, Brasilien und Argentinien. "Es existiert nur ein Raum, in dem die Ungleichheit beachtet wird. Das ist ALBA. ALBA ist die Seele der CELAC im Sinne der Solidarität und der Verpflichtung."
Daniel Ortega verwies in seiner Rede auf die Deklaration der CELAC, an deren Verwirklichung seine Regierung hartnäckig arbeitet: Die Ernährungssicherheit, die Alphabetisierung, die Wiederherstellung der Rechte auf kostenlose Bildung, eine eigene Wohnung und das öffentliche Gesundheitswesen. Er sprach über die wertvollen Instrumente, die Resultate brachten: PETROCARIBE und ALBA.
Der venezolanische Präsident Nicolás Maduro sagte, dass alle in Havanna versammelten Staaten "sich in eine mächtige Wirtschaftszone der umfassenden und gemeinsamen finanziellen, industriellen und technologischen Entwicklung verwandeln müssen".
Mit Fidel und Evo (Morales) kann man sagen, dass mit dem Gipfel von Havanna die zur Ausrottung Verdammten nicht nur von der Geschichte frei gesprochen wurden. Sie haben das Zentrum der Schwerkraft der westlichen Hemisphäre bewegt.
Für den Präsidenten des Nationalrates der Universitäten (CNU) Compañero Telémaco Talavera war der II. Gipfel der CELAC ein historisches Treffen. Der Plan der Einheit schreitet trotz der Meinungsunterschiede, die in der Region bestehen, voran.
Edwin Sánchez in El 19 digital
Informe Nicaragua 2/2014