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Gäste aus 50 Ländern

In Kuba werden am 1. Mai wieder Millionen für den Sozialismus auf die Straße gehen.

In Kuba werden am 1. Mai wieder Millionen Menschen an Demonstrationen, Kundgebungen und Feiern auf den Straßen und Plätzen des Landes teilnehmen. Die zentrale Mai-Veranstaltung unter dem Motto »Vereint für einen blühenden und nachhaltigen Sozialismus« findet traditionell auf dem Platz der Revolution in Havanna statt. Auch in allen Provinzhauptstädten gibt es größere Aufzüge und Fiestas.

Deutlich manifestiert wird in Kuba der internationalistische Charakter dieses Kampf- und Feiertags. Bis zum Wochenende hatten sich beim Gewerkschaftsdachverband CTC bereits 1091 Repräsentanten von 107 Organisationen – Gewerkschaften, sozialen Verbänden und Solidaritätsgruppen – aus über 50 Ländern zur Teilnahme an der Abschlußkundgebung in der Hauptstadt angemeldet. Wie ein CTC-Sprecher mitteilte, kommen die stärksten Teilnehmerkontingente aus Uruguay, Argentinien, den USA, Kanada und Kolumbien.

»In unserem Land ist der 1. Mai nicht nur der Internationale Kampftag der Werktätigen, sondern ein Feiertag des ganzen Volkes«, betonte die stellvertretende Gewerkschaftsvorsitzende Carmen Rosa López am Samstag in der Tageszeitung Granma. Sie rief deshalb alle Arbeiter, Bauern, Studenten, Rentner, Hausfrauen und die übrige Bevölkerung zur Teilnahme an den Veranstaltungen auf, die in diesem Jahr zugleich eine Ehrung »unseres besten Freundes und unermüdlichen Kämpfers für die Integration der Völker Amerikas, des Comandante und Präsidenten Hugo Chávez Frías«, seien.

Im Hinblick auf den für November des Jahres geplanten 20. CTC-Kongreß erklärte López, daß sich die Zahl der Gewerkschaftsmitglieder im Vergleich zur letzten Versammlung im Jahr 2006 um 124000 erhöht habe und der CTC derzeit 3476490 Mitglieder zähle. Davon seien 89 Prozent in staatlichen Betrieben und sieben Prozent im nichtstaatlichen Sektor beschäftigt. Die restlichen vier Prozent seien Rentner und andere aus dem Arbeitsprozeß Ausgeschiedene. »Wir können trotzdem mit dem Erreichten nicht zufrieden sein«, sagte López und räumte selbstkritisch ein, daß »viele Beschäftigte nicht in die Gewerkschaft eintreten, weil sie mit unserer Arbeit unzufrieden sind«.

Die Gewerkschafterin forderte alle Funktionäre ihres Verbandes auf, sich stärker um die Probleme der Menschen in den Betrieben, Werkstätten und Verwaltungen zu kümmern, sie engagiert zu vertreten und ihre Rechte zu verteidigen. Eine der wichtigsten Aufgaben der kommenden Jahre sei, an der »Lösung der Lohnfrage«, das heißt einer Steigerung der Einkommen, mitzuwirken. Dies setze allerdings eine Erhöhung der Arbeitsproduktivität und die Senkung anderer Kosten voraus. In den derzeit geführten Diskussionen um ein neues Arbeitsgesetz sieht López den weiteren Aufgabenschwerpunkt der kubanischen Gewerkschaften, die ihrer Ansicht nach eine wichtige und anspruchsvolle Rolle bei der Aktualisierung des sozialistischen Gesellschaftsmodells spielen.

Freundschaftsgesellschaft BRD-Kuba

Veröffentlichung
mit freundlicher Genehmigung von

junge Welt

Volker Hermsdorf
junge Welt, 29.04.2013