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Reiseerlaubnis für Gonzáles

Cuban-Five-Aktivist darf an Trauerfeier für seinen Vater in Kuba teilnehmen.

Zur Trauerfeier für seinen Vater darf René Gonzáles, einer der fünf in den USA festgehaltenen Antiterroraktivisten (Cuban Five), für zwei Wochen nach Kuba reisen. US-Bundesrichterin Joan Lenard hatte am vergangenen Freitag in Miami die Erlaubnis dazu allerdings nur unter Auflagen erteilt. Unter anderem wurden ihm jeder Kontakt zu Beschäftigten des kubanischen Sicherheitsdienstes untersagt und die Führung eines detaillierten Reisetagebuches sowie regelmäßige Berichte an seinen US-Bewährungshelfer auferlegt.

René Gonzáles und seine vier mitangeklagten Genossen waren in einem von internationalen Beobachtern als unfair kritisierten Prozeß zu langjährigen Haftstrafen verurteilt worden, weil sie Terrorpläne exilkubanischer Contras ausgekundschaftet und den US-Behörden gemeldet hatten. Nach Verbüßung seiner 13jährigen Haft war Gonzáles im Oktober 2011 zwar aus dem Gefängnis entlassen, gleichzeitig aber zu einem weiteren dreijährigen Zwangsaufenthalt in den USA unter Aufsicht verurteilt worden.

Renés Vater, Cándido Gonzáles, war am 1. April im Alter von 82 Jahren nach längerer Krankheit an einem Schlaganfall gestorben. Sein Leichnam war noch am gleichen Tag verbrannt und die Urne im engsten Familienkreis auf dem Friedhof Colón der kubanischen Hauptstadt Havanna beigesetzt worden. Da Sohn René nicht teilnehmen konnte, hat die Familie die Trauerfeier für den Verstorbenen auf einen späteren Termin festgelegt.

Cándido Gonzáles war 1950 in die USA ausgewandert, hatte sich von dort aus an Aktivitäten gegen die Batista-Diktatur beteiligt und unter anderem in Chicago eine Zelle der revolutionären »Bewegung des 26. Juli« aufgebaut. Nach dem Sieg der Revolution war er 1961 in seine Heimat zurückgekehrt und trat den Milizen bei. Später meldete er sich freiwillig als »Machetero« während zehn Zuckerrohrernten und übte verschiedene Funktionen in der Gewerkschaft aus.

Die Reiseerlaubnis für seinen Sohn René war in den letzten zwei Wochen weltweit von zahlreichen Menschenrechtsaktivisten und Kuba-Solidaritätsgruppen in Deutschland, Österreich und der Schweiz gefordert worden.

Freundschaftsgesellschaft BRD-Kuba

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Volker Hermsdorf
junge Welt, 16.04.2013