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Nachrichten aus und über Kuba

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Einblicke in den kubanischen Sozialismus

Vertreterin des kommunistischen Jugendverbandes beendete am Donnerstag in Köln eine Deutschlandrundreise.

In anderen Ländern der Welt bräuchte man viel Geld oder eine reiche Familie, um drei Abschlüsse zu haben. Beides habe ich nicht.« Die 32jährige Kubanerin Gisleidy Sosa Cabrera hat Sportwissenschaften und Administration studiert und promoviert gerade in Sozialwissenschaften. Außerdem ist sie Mutter eines fünfjährigen Kindes und Mitglied der Internationalen Kommission des kommunistischen Jugendverbandes Kubas UJC. Für sie liegt es ganz klar an Kubas Sozial- und Bildungssystem, daß sie sich so umfangreich bilden und das mit der Mutterschaft vereinbaren konnte. Deshalb klingt sie überzeugend, wenn sie über die Grundrechte der Jugend auf Kuba und die sozialistische Demokratie spricht, wie sie es in den letzten zwei Wochen auf neun Veranstaltungen in ganz Deutschland getan hat. Diese von der Sozialistischen Deutschen Arbeiterjugend (SDAJ) mit verschiedenen Bündnispartnern organisierte Rundreise »Sozialismus inside« endete am Donnerstag in Köln. Die Möglichkeit, aus erster Hand etwas über die Realität auf Kuba zu erfahren, weckte überall Interesse.

Sosa Cabrera berichtete beispielsweise über den Aufbau des kubanischen Bildungssystems von der Gesamtschule bis zur Universität. An die deutschen Zugangsbeschränkungen gewöhnt, überraschte es viele Besucher, als Sosa Cabrera betonte, jeder, der »den entsprechenden Schulabschluß hat, hat einen Studienplatz garantiert«. Die Schulabsolventen müssen eine Liste mit acht Studiengängen einreichen, die für sie in Frage kommen. Ihren Schulleistungen sowie ihrem sozialen und politischen Engagement entsprechend wird ihnen ein Platz zugeteilt. Noch mehr beeindruckte jedoch die Arbeitsplatzgarantie nach Studium und Ausbildung.

Ein weiterer Schwerpunkt der Tour war der Fall der »Cuban Five«, der fünf seit 1998 in den USA inhaftierten Kubaner, die Informationen über geplante Anschläge exilkubanischer Gruppen an ihre Regierung weitergeleitet hatten. Sosa Cabrera schilderte Rechtsverletzungen im Prozeß und die Hürden, die Verwandte überwinden müssen, um ihre Angehörigen besuchen zu können (jW berichtete). Die Jugendfunktionärin betonte den Vorbildcharakter, den die fünf in Kuba haben. Die Unterwanderung der antikubanischen Gruppen im US-Bundesstaat Miami sei eine Mission der kubanischen Jugend gewesen, da diese Organisationen für Anschläge mit insgesamt 3500 Todesopfern verantwortlich sind.

Mit dem Ende der Rundreise ist die Kuba-Kampagne der SDAJ nicht beendet. Der Jugendverband plant weitere Solidaritätsaktionen. So sollen im Sommer zwei Brigaden auf der Insel praktische Hilfe leisten.

Freundschaftsgesellschaft BRD-Kuba

Veröffentlichung
mit freundlicher Genehmigung von

junge Welt

Lena Kreymann
junge Welt, 30.03.2013