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Castro kündigt Rückzug an

Kubas Staatschef Raúl Castro hat einen Generationswechsel an der Spitze des Landes eingeleitet.

Havanna (dpa/nd). Der 81-jährige Raúl Castro bleibt zwar für weitere fünf Jahre im Amt, bringt aber mit dem 52-jährigen Miguel Díaz-Canel als neuem Vizepräsidenten einen potenziellen Nachfolger in Stellung. Gleichzeitig kündigte er eine Verfassungsreform an. Unter anderem soll die Ausübung der höchsten Staatsämter auf zwei Amtsperioden begrenzt werden. Außerdem soll es eine Altersgrenze geben. Der neue Volkskongress bestätigte Rául Castro, den Bruder von Revolutionsführer Fidel Castro (86), in seiner konstituierenden Sitzung.

Die neue Amtsperiode sei seine letzte, erklärte Raúl Castro in seiner Rede vor dem Volkskongress. Díaz-Canel führte er als die neue »Nummer Zwei« der Regierung ein. Der Schritt sichere Kontinuität und Stabilität, sollte dem Staatschef etwas zustoßen.

»Die Wahl ist von besonderer historischer Bedeutung, da sie einen entscheidenden Schritt für die zukünftige Gestaltung der Richtung des Landes darstellt«, sagte Castro und lobte den ehemaligen Bildungsminister. Díaz-Canel sei weder ein Emporkömmling noch eine Notlösung. Er tritt an die Stelle des 82-jährigen José Ramón Machado Ventura. Der neue starke Mann der Regierung ist seit 2003 Mitglied des Politbüros und wurde in den vergangenen Monaten häufig an der Seite Castros gesehen.

Castro setzte das Ziel, in den nächsten fünf Jahren eine »allmähliche und geordnete« Übergabe der Staatsführung an die neuen Generationen einzuleiten. Auch andere Ämter gingen an jüngere Politiker. Zum neuen Vorsitzenden der Volksversammlung wählten die 612 Abgeordneten den 68-jährigen Esteban Lazo.

Neues Deutschland

Neues Deutschland, 26.02.2013