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David Rivera – Ein "Prachtexemplar" der US-Demokratie und der Mafia
Bei den kommenden US-Wahlen kämpft auch der kubanischstämmige rechte Abgeordnete David Rivera um sein Mandat im US-Kongress. Er ist das lebende Beispiel für ein Niveau an Verkommenheit, das ein Mensch erreichen kann, ohne dafür jemals aus der nordamerikanischen Politszene geworfen worden zu sein. Der Abgeordnete Rivera ist ein hervorragendes Mitglied jener Bande, die Ileana Ros-Lehtinen im Repräsentantenhaus anführt, jene Dame, die anlässlich der Präsidentschaftswahlen in Venezuela (Oktober 2012) festgestellt hat: "Es ist schade, dass Chávez weiterhin an der Macht ist."
Rivera gehört zu den Tenoren der anti-kubanischen, anti-venezolanischen und anti-lateinamerikanischen Rhetorik, die stossweise aus den ultrarechten US-Thinktanks quillt und von den großen Desinformationsnetzwerken aufgenommen wird, die den Planeten vergiften.
Was braucht Rivera eigentlich noch, um sich auf seiner Jacht zur Ruhe zu setzen, als das Geld, das er geklaut hat? Die unabhängige Gruppe Citizens for Responsible Ethics aus Washington hat ihn zwei Jahre hintereinander zum "korruptesten Mitglied des Kongresses" gekürt. Das geschah, nachdem man festgestellt hatte, dass der Politiker mehr als eine halbe Million US-Dollar an Zinsen heimlich an die Firma Millenium Marketing geschleust hat, hinter der als Eigentümer seine Mutter und Schwiegermutter stehen. Die Staatsanwälte stellten nicht weniger als 52 Straftatbestände fest, darunter Geldwäsche, Verbindung zur organisierten Kriminalität und schweren Diebstahl.
Die Bundespolizei FBI und die Finanzbehörde IRS ermitteln gegen David Rivera wegen Steuerhinterziehung in Höhe von 500 000 US-Dollar mittels heimlicher Zahlungen. In einer anderen kriminalpolizeiliche Ermittlung geht es um Betrug bei der Finanzierung eines demokratischen "Geisterkandidaten" mit dem Ziel seinem aktuellen Gegenspieler von den Demokraten, Joe García, zu schaden.
Es fehlt noch, darauf hinzuweisen, dass die Staatsanwaltschaft feststellte, dass Rivera Geld seiner Wähler benutzte, um damit die Reisen seiner weiblichen "Begleiterinnen" zu bezahlen. Der Abgeordnete versuchte, die Ausgaben mit dem Umstand zu rechtfertigen, dass es im Rahmen seines Wahlkampfes Anlässe gäbe, "bei denen es notwendig ist, dass er - ein lediger und konservativer Politiker – sich mit weiblicher Begleitung zeige".
Zusammen mit seinen kubanischstämmigen Kollegen, dem Senator Marco Rubio, den Abgeordneten Ros-Lehtinen und Mario Díaz Balart, die allesamt der kubanischen Diktatur von Fulgencio Batista entstammen, gehört Rivera zum Kreis der vehementesten Verleumder der Bolivarianischen Revolution in Venezuela. Ihr Guru ist Roger Noriega, dessen Todesmeldungen über das bevorstehende Ableben von Präsident Chávez sie unermüdlich wiederholen.
Presseberichten zufolge ist die Republikanische Partei auf Distanz zu Rivera gegangen und hat ihm die finanzielle Unterstützung gestrichen – aber nicht aus Scham, sondern aus Angst, das FBI könnte ihn noch während des Wahlkampfes festnehmen.
JEAN-GUY ALLARD
Geheim Magazin, 31.10.2012