Nachrichten aus und über Kuba
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Schneckenpost des Tages
Fidels Weltrekord
Die Frankfurter Rundschau, der Focus und andere haben am Freitag auf ihren Internetseiten eine Meldung verbreitet, die am
frühen Morgen von der Nachrichtenagentur AFP veröffentlicht worden war: Der frühere kubanische Präsident
Fidel Castro sei in das Guinness-Buch der Rekorde aufgenommen worden, als derjenige, der weltweit die meisten Mordanschläge
überlebt hat. Der 85jährige habe in seinem Leben insgesamt 638 Attentate überstanden, meldete die Agentur unter
Berufung auf die "amtliche kubanische Internetseite "www.cubadebate.cu".
Nun ist Cubadebate zweifellos für die der spanischen Sprache mächtige Leser eine wertvolle Informationsquelle, wenn
sie auch keinesfalls "amtlich ist, sondern von kubanischen Journalisten unter Leitung des Fernsehmoderators Randy Alonso
betrieben wird. Dort heißt es: "Fidel Castro ist die Person, deren Ermordung am häufigsten versucht worden ist,
und der deshalb in das Guinness-Buch der Rekorde aufgenommen wurde ..." Das ist allerdings nichts Neues. Schon seit
fünf Jahren zeichnet das Buch Fidel als Rekordhalter mit den "meisten gescheiterten Mordanschlägen", wie
dessen Redaktion jW. Am Freitag bestätigte.
Cubadebate gibt übrigens korrekt an, woher sie den Text übernommen hat: von der Homepage des Auslandsrundfunksenders
Radio Habana Cuba, der sich wiederum auf den beim Internetportal Yahoo gehosteten Blog "Cuarderno de Historia"
(Geschichtsheft) beruft. Einmal an das ende des dortigen Textes gescrollt, findet sich der Hinweis: "Gelesen in The
Guardian". Der damit verbundene Link führt auch tatsächlich auf die Homepage der britischen Tageszeitung –
zu einem Artikel "638 Wege, Castro zu töten" vom 3. August 2006.
Veröffentlichung |
(scha)
junge Welt, 16.12.2011