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Terrorakt des Tages: Plakatwand

Die Meinungsfreiheit wird immer woanders verletzt: In Nordkorea, in China, in Venezuela und natürlich in Kuba, ganz besonders in Kuba. In den USA hingegen ist alles paletti.

Plakatwand Cuban Five Deshalb versammeln sich vor allem in Miami ja auch seit fünf Jahrzehnten die armen, unterdrückten Großgrundbesitzer, Mafiosi und Terroristen, denen in Kuba die Ausübung ihrer Rechte schändlich verweigert wird. Ja, in Florida ist man tolerant, genießt die Sonne und kümmert sich um seine Angelegenheiten.

Und so konnte natürlich auch im Zentrum der als "Little Havanna" bekannten Metropole eine Werbetafel aufgestellt werden, die für die Freilassung der fünf seit über zwölf Jahren in US-Gefängnissen inhaftieren Kubaner warb. Diese hatten in Miami antikubanische Gruppen unterwandert, um Anschläge auf der Insel zu verhindern.

Es dauerte ziemlich genau 24 Stunden, dann war die gegenüber dem Miami City Casino angebrachte Werbetafel wieder weg.

Jasper Johnson, der Chef der Werbeagentur Clear Channel Outdoor, entschuldigte sich gegenüber der Tageszeitung El Nuevo Harald dafür, daß man das Plakat überhaupt angebracht habe. "Ein ungewollter Fehler in unserem Prozeß zur Akzeptanz von Werbematerial" habe dazu geführt, daß die Werbetafel aufgestellt worden sei. Nach Protesten habe man sich entschlossen, die Reklame wieder zu entfernen.

Das könnte für Johnson gesund gewesen sein, denn die in Miami herumtobenden Herrschaften mitsamt ihren Gruppen sind dafür bekannt, daß sie durchaus auch mal Bomben legen und Menschen umbringen können. Nicht nur in Kuba, das seit Jahrzehnten unter ihrem Terrorismus leidet, sondern auch in Miami selbst und anderen Orten der USA, wo immer wieder Unterstützer einer Versöhnung zwischen Washington und Havanna tätlich angegriffen werden. Natürlich nur als Ausdruck der Meinungsfreiheit.

Freundschaftsgesellschaft BRD-Kuba

Veröffentlichung
mit freundlicher Genehmigung von

junge Welt

(scha)
junge Welt, 14.01.2011