Nach neuer Hacker-Attacke: Cubainformación TV macht ungebrochen weiter
Wer in diesen Tagen versucht, auf die Seite cubainformacion.tv zuzugreifen, findet nur die Mitteilung, die Website sei "Ziel eines schweren Angriffs geworden, bei dem Teil ihres Inhalts zerstört wurden. Sie bleibt bis auf weiteres geschlossen. Für die Benutzerinnen und Benutzer sind wir weiterhin über cubainformacion@cubainformacion.tv erreichbar." Ein neuer Angriff, ein neuer Versuch, eine Stimme zum Schweigen zu bringen. Die Macher sind bereits dabei, zu retten, was zu retten ist, und lassen keinen Zweifel daran aufkommen, dass sie weitermachen werden.
In einer vom kubanischen Nachrichtenportal cubadebate.cu zitierten Mitteilung erinnert das Team von Cubainformacion.tv daran, dass es in den elf Jahren seines Bestehens Ziel von Dutzenden von Hackerangriffen wurde, "aber keiner von dem Ausmaß der Attacke vom 17. August, als es den Angreifern gelang, das Portal zum Teil zu zerstören." Konkret wurden nach Angaben von cubainformacion.tv alle zwischen Februar und August 2018 ins Netz gestellten Inhalte zerstört.
"Wir sind dabei, einen Teil der Inhalte wieder herzustellen, was aber Zeit und Kraft erfordern wird. Es war ein harter Schlag, aber wir sind entschlossen, weiterzumachen", versichern die Betreiber der Seite.
Dabei benötigt cubainformacion.tv Hilfe. Zur Zeit wird eine Kampagne vorbereitet, die in Kürze starten wird: #yotambiensoycubainformacion . Solidaritätsbotschaften können an cubainformacion@cubainformacion.tv gesendet werden.
Cubainformacion.tv arbeitet seit 2007 daran, „die mediale Blockade gegen Kuba zu durchbrechen“. Seine Beiträge brechen mit den Mustern und Seilschaften, welche in den Medien vorherrschen und berichten über einen Teil der Realität der Insel, welche die großen internationalen Medien- und Kommunikationskonzerne totschweigen. Cubainformacion.tv deckt auf, wo die Nachrichten über die das Karibikland aus dem Zusammenhang gerissen werden, wo sie auf Verdrehungen beruhen und wo auf medial verbreiteten Falschmeldungen. Ebenso werden die Grundmuster des Medienkriegs gegen andere Unabhängigkeitsbestrebungen, wie die der Bolivarischen Revolution in Venezuela, aufgezeigt.
"Wir möchten die Gelegenheit nutzen, uns bei allen Menschen zu bedanken, die uns ihre Solidarität versichert haben; den Dutzenden von Ehrenamtlichen, die in verschiedenen Ländern dieser Welt dazu beitragen, dieses Medium erst möglich zu machen und damit ein Beispiel für erfolgreiche Arbeit im Netzwerk zu liefern. Wir danken der Kuba-Solidaritätsbewegung sowie den im Ausland lebenden patriotischen Kubanerinnen und Kubanern, deren unzählige Organisationen cubainformation.tv mit Inhalten versorgen."
Auch innerhalb des Netzwerk Cuba Informationsbüro e.V., in dem mehr als 40 Kuba-Solidaritätsgruppen und -organisationen ihre Kräfte bündeln, gibt es eine Gruppe von Freiwilligen, die regelmäßig spanischsprachige Meldungen des in Bilbao ansässigen Medienprojektes ins Deutsche übersetzt und so zu ihrer Verbreitung beiträgt. Die Kuba-Solidaritätsbewegung in Deutschland ist an der Seite all derer, die heute das Webportal unterstützen und sich dafür einsetzen, dass cubainformation.tv so schnell wie möglich wieder online geht.
Letzten Endes wird sich wieder einmal zeigen, dass sich die Stimmen, die sich solidarisch für das sozialistische Kuba einsetzen, nicht zum Schweigen bringen lassen.
21. August 2018
Bundesvorstand der Freundschaftsgesellschaft BRD-Kuba