Freiheit für die MIAMI 5 – Hasta la Victoria siempre
»Wer sind die 5 Cubaner, die seit 14 Jahren unschuldig in US-Gefängnissen inhaftiert sind?« Unter dieser Fragestellung veranstaltete
die Freundschaftsgesellschaft BRD-Kuba e.V., Regionalgruppe Essen (FG), am 8. Dezember 2012 eine gut besuchte Informations- und
Diskussionsveranstaltung. Als Vortragende konnten Josie und Dirk Michel-Brüning vom Solidaritätskomitee »Basta Ya«
(www.miami5.de) gewonnen werden.
In ebenso informativer wie verständlicher Form gaben sie einen Überblick über den Fall der Fünf sowie die Hinter- und Abgründe
eines der längsten Prozesse der US-Justizgeschichte, der mit Skandalen gepflastert ist.
In einer lebendigen Diskussion wurden verschiedene Aspekte des Falles ebenso diskutiert wir Möglichkeiten, Notwendigkeiten und
Probleme des Kampfes um ihre Befreiung.
Beispielsweise wurde die tiefe Verstrickung der Medien in Miami und der Umstand entlarvt, dass zahlreiche Journalisten in dieser
Hochburg der anticubanischen Terrorgruppen direkt von der US-Regierung dafür bezahlt wurden, vor und während des Prozesses gegen
die fünf Cubaner mittels verfälschender Berichterstattung ein vorverurteilendes Klima zu produzieren. Ein einmaliger Vorgang, der
vom Nationalen US-Solidaritätskomitee in akribischer Kleinarbeit aufgedeckt wurde und der nun in der juristischen Auseinandersetzung
eine zentrale Rolle spielt. Dass auch die hiesigen Medien sich an der Mauer des Schweigens zu diesem Justizskandal beteiligen, ist
allgemein bekannt und wurde den Anwesenden plastisch demonstriert: Während die örtlichen Zeitungen sonst Terminhinweise zu den
regelmäßigen Treffen der FG veröffentlichen, wurde ausgerechnet die Ankündigung zu dieser Informationsveranstaltung nicht
berücksichtigt.
Herausgearbeitet wurde der breit gefächerte Zugang zur weltweiten Unterstützungsbewegung, der von wertkonservativen, humanistisch
gesinnten Menschen bis zu sozialistischen und kommunistischen Gruppen reicht und mittlerweile ein beachtliches
Unterstützungspotential von international prominenten Persönlichkeiten verzeichnet, ebenso wie die Qualen, die die Angehörigen
der Fünf seit 14 Jahren durchleiden.
Diskutiert wurde die These, ob es hierzulande gerade bei jungen Menschen besonders schwierig wäre, diesen den Fall der MIAMI 5
nahe zu bringen. Dies wurde mehrheitlich verneint und stattdessen darauf hingewiesen, dass hierzulande mittels der
Bewußsteinsindustrie alle Altersgruppen darauf zugerichtet werden, eine Ellbogenmentalität zu entwickeln, die direkt im Gegensatz
zu einem Gesellschaftsentwurf eines menschlichen, solidarischen Miteinanders, wie er bspw. in Cuba praktiziert wird, steht. Als
praktisches Beispiel, dass es auch anders geht, stellte sich der Bericht von zwei anwesenden fünfzehnjährigen Gymnasiasten dar.
Sie hatten in Vorbereitung der FG-Veranstaltung eigenständig recherchiert und ein Referat zum Fall der Fünf in ihrer Klasse
gehalten. Dieses Referat wird in den nächsten Tagen auf www.cubafreundschaft.de dokumentiert werden.
Einig waren sich alle Anwesenden, dass der weltweite Kampf um die Befreiung der Fünf weiterhin und mit Priorität zu unterstützen
sei – und zwar bis zu ihrer Befreiung, also dem, wie Che es genannt hatte, endgültigen Sieg: »Hasta la Victoria siempre«.
Dabei seien die verschiedensten Formen der Einflussnahme sowohl auf juristischem wie auf allgemeinpolitischen Terrain nötig.
Beispielhaft wurde verwiesen auf eine aktuelle Aktion der FG Essen, die vom 04.-13.12.2012 am Essener Westbahnhof eine
Großwerbetafel für die MIAMI 5 angemietet hat. Verabschiedet wurde eine Resolution an den US-Präsidenten Obama, der mit einem
Federstrich die Fünf begnadigen und nach fast 1 ˝ Jahrzehnten der Ungerechtigkeit zu ihren Familien zurückschicken könnte. Der
Text wurde von allen Anwesenden unterzeichnet und anschließend an das Weiße Haus gefaxt.
Ehe die Veranstaltung mit dem cubanischen Nationalgericht Arroz Congri, cubanischen Cocktails sowie einer Dia-Show »Wer ist und
was macht die Freundschaftsgesellschaft BRD-Kuba in Essen?« fortgeführt wurde, gab es eine Spendensammlung für die
Wiederaufbauhilfe nach dem Hurrican »Sandy« der in Cuba verheerende Auswirkungen hatte, die € 157,- ergab.
Eine Photogalerie der Veranstaltung kann unter Photogalerie angesehen werden.
Freundschaftsgesellschaft BRD-Kuba e.V., Regionalgruppe Essen
i.A. Heinz-W. Hammer, Vorsitzender
Essen, den 09.12.2012