Zusammenfassende Übersetzung einer Broschüre der cubanischen ACLIFIM (Asosiación Cubana de Limitados Físico-Motores)
Gesellschaft für motorisch-physisch behinderte Menschen der Provinz Havanna ACLIFIM
Bericht aus dem Jahre 1996
Die cubanische Gesellschaft für motorisch-physisch behinderte Menschen (ACLIFIM), ist eine soziale und nichtstaatliche Organisation. Sie wurde am 29. April 1982 in der Hauptstadt (La Habana) der Republik Cuba gegründet.
Zielsetzung
Aktuell repräsentiert die Gesellschaft 7.477 Bürger der Hauptstadt. Die fundamentale Zielsetzung des ACLIFIM ist die soziale Integration der motorisch-physisch behinderten cubanischen Menschen mit gleichen Rechten und Pflichten, wie die der nichtbehinderten Menschen.
- sie arbeitet für die vollständige Rehabilitierung ihrer Mitglieder
- Sie lenkt und koordiniert die Interessen ihrer Mitglieder mit staatlichen und sozialen Institutionen und mit befreundeten Ländern
- Sie fördert unter ihren Mitgliedern die Liebe zur Arbeit, Bildung und Heimat; sowie ihre Beteiligung an kulturellen, sportlichen und rekreativen Aktivitäten
- Sie arbeitet an der Beseitigung von architektonischen Hindernissen, welche die Bewegungsfreiheit der behinderten Menschen erschweren oder verhindern.
Historischer Rückblick
vor 1959 hatten die motorisch-physisch behinderten Menschen keinen offiziellen Schutz für ihre Entwicklung. Nur die, die über wirtschaftliche Möglichkeiten verfügten oder durch unmittelbare Vermittlung eines Politikers, hatten Zugang zu einem sozial annehmbaren Leben.
Die ersten Kenntnisse über die Bemühungen, die man über eine Gesellschaft hat, gehen in das Jahr 1930 zurück: die nationale Gesellschaft für Behinderte.
Es gibt auch Berichte über die Bemühungen, die während dieser Zeit unternommen wurden, um eine Gesellschaft zu gründen; diese blieben jedoch erfolglos.
Erst im Jahre 1959 konstituierte sich die orthopädische Abteilung des Militärkrankenhauses Marianao und das orthopädische Krankenhaus von Vedado zur nationalen Gesellschaft der Kriegs- und Rückenmarksgeschädigten. Sie haben es nicht erreicht, sich als Gesellschaft langfristig niederzulassen und als solche zu operieren. Auf diesem Sektor war es ein mutiger Vorstoß, mit dem Ziel, die vorhandene Diskriminierung zu beenden.
Anfang der 70er Jahre begann Dr. Rodrigo Combras vom Orthopädischen Krankenhaus Frank País, sportliche Aktivitäten mit Rollstuhlfahrern – Patienten die eingewiesen oder in Behandlung waren – zu praktizieren. Dies geschah mit dem Ziel, die Rehabilitation zu beschleunigen. Später haben auch Patienten aus dem Hospital Julio Días an diesen Aktivitäten teilgenommen.
Aus diesen Kontakten entstand die Idee, eine Organisation für motorisch-physisch behinderte Menschen zu gründen. So wurde das Komitee der cubanischen Einheitshandlung für behinderte Menschen ins Leben gerufen. Sie hatte die Funktion der Analyse und Ermittlung in den Hospitälern und unter den Rollstuhlfahrern, die Sport praktizierten. Dieser Prozeß erreichte seinen Höhepunkt mit der offiziellen Gründung de cubanischen Gesellschaft für motorisch-physisch behinderte Menschen (ACLIFIM) am 14. März 1980.
Sport
Die sportlichen Aktivitäten für Rollstuhlfahrer sind eine ausgezeichnete Möglichkeit, um sich in die Gesellschaft zu integrieren. Sie begünstigen ihre bürgerliche Anerkennung und Chancengleichheit.
Auf Initiative von Dr. Rodrígo Alvarez Camras, hat Cuba 1973 mit acht Athleten an den VI panamerikanischen Spielen in Peru teilgenommen. Es war die erste Teilnahme an einem internationalen Wettbewerb. Danach beteiligte sich Cuba an mehreren Wettbewerben dieser Art, wobei sich immer die Athleten aus La Habana hervorhoben.
Die ersten Spiele der Provinz Habana haben 1981 mit einer Beteiligung von 39 Athleten im Wettbewerb der Leichtathletik stattgefunden.
Im Verlauf der Zeit sind neue Disziplinen hinzu gekommen. In diesen finden gegenwärtig Basketball-, Schach-, Gewichtheben- und Tischtennis-Wettbewerbe statt.
Die in der Provinz lebenden Mitglieder können ebenso an den Wettbewerben wie Radsport, Marathon, Angelturnieren oder der Nadeldisziplin (???, d.S.) Ernest Hemingway's teilnehmen. (…)
Berufliche Aktivitäten
Vor 1959 haben die meisten behinderten Menschen ein unwürdiges Leben geführt. Sie hatten keine Geldmittel zur Verfügung, keinen offiziellen Schutz. Um zu überleben, waren sie gezwungen als Losverkäufer oder Schuhputzer zu arbeiten, oder zu betteln.
Nach der cubanischen Revolution hat jeder Mensch ein Recht auf ein würdiges Leben. Nach der ersten ACLIFIM-Konferenz und der Initiative Fidel Castros sind die städtischen Behindertenwerkstätten gegründet worden. Heute gibt es 22 Einrichtungen in La Habana. Ebenso leben hier auch einige Genossen, die außerhalb dieser Einrichtungen arbeiten und leben.
Kultur und Erziehung
ACLIFIM bietet auf allen Erziehungsebenen eine besondere Aufmerksamkeit und Begleitung, damit die behinderten Menschen die besten Voraussetzungen bekommen, um im Leben zu triumphieren.
In der Hauptstadt stehen drei Studiengleise zur Verfügung
- die allgemeine Schule
- die ambulante Betreuung durch Lehrer bei den Schülern zu Hause, die eine hohe Behinderung aufweisen und die
Sonderschule "Solidaridad con Panama" die spezifisch für diese Schüler ist.
Es gibt eine breite Bewegung von Kunstfreunden, die sich mit Bühnenkunst beschäftigen oder ihre Zuneigung anderweitig manifestieren wie z.B. Literatur, Malerei und Kunsthandwerk.
1980 fand in La Habana im "Casa de la Cultura de la Plaza" die erste kulturelle Behinderten-Aktivität statt.
Architektonische Barrieren
Um die Hindernisse an den wichtigsten Orten, die von behinderten Menschen besucht werden, zu beseitigen, führte ACLIFIM einen mühseligen Kampf. Es wurde ein Gesetz verabschiedet, um diese Umstände zu reglementieren. (…)
In der Hautstadt hat man eine Errungenschaft beim Bau von Sportanlagen, Tourismusanlagen und in 37 Kinos erzielt.
Erholung
Seitdem ACLIFIM in der Hauptstadt existiert, haben wir mit einem Erholungsprogramm für unsere Mitglieder begonnen. Auf diesem Wege hoffen wir zu einer geistigen und materiellen Förderung unserer Mitglieder beitragen zu können und ihnen bessere Lebensbedingungen und soziale Integration zu ermöglichen.
Im April 1983 haben wir den ersten Ausflug mit den Mitgliedern der Hauptstadt unternommen. Bei dieser Exkursion hat "Viajes Cuba" mit uns kooperiert. Auf dem Programm stand ein Mittagessen in "Escaleras del Jaruco". Hieran haben 58 behinderte Menschen teilgenommen.
Im August des gleiche Jahres haben wir einen Omnibus, der mit einem Aufzug ausgestattet ist, bekommen. So konnten auch Aktivitäten unternommen werden, die an Wochenenden als Ausflüge in den umliegenden Orten unserer Region stattfanden.
Andere Daten von Interessen
Bei ihrer Konstitution verzeichnete ACLIFIM 642 behinderte Mitglieder in der Provinz Habana. Zu diesem Zeitpunkt betrug der Kassenbestand 64,28 USD. Es waren Beiträge der Mitglieder. Die erste Subvention erhielten wir im Jahre 1982 von der Direción Nacional: es waren 500 USD für ein Quartal. Der Jahresetat betrug 625,73 USD. Um gegenwärtig unser Programm an Aktivitäten durchführen zu können, erhalten wir Finanzierung vom CDR (Comité defensa de la Revolución). Hierbei vergessen wir nicht die wichtige Rolle, die Freunde in der ganzen Welt mit ihren Spenden erfüllen.
Im August 1982 erhielt ACLIFIM die ersten zwei Rollstühle.
1995 sind uns 162 Rollstühle zugewiesen worden, eine Zahl, die erheblich größer war, als in den Jahren zuvor, die aber immer noch unzureichend ist, um alle Bedürfnisse zu decken.
Am 14. Mai 1983 fand in unserem Gemeindesitz die erste Gemeinde-Komitee-Versammlung statt. Danach wurden die Räumlichkeiten repariert und im Dezember 1985 wieder eröffnet.
Übersetzung Pepe, FG Essen
ACLIFIM (Asosiación Cubana de Limitados Físico-Motores)
1996