Schluss der US-Blockade,
das Ziel der Kuba-Solidarität
Die Präsidentin des kubanischen Instituts für Völkerfreundschaft (ICAP), Kenia
Serrano, bekräftigte in einem Interview
mit der Nachrichtenagentur Prensa Latina,
dass das erstrangige Ziel der internationalen
Solidarität mit der Insel die
Beendigung der US-Blockade ist.
Während ihres Besuchs in der ständigen
Vertretung Kubas bei den Vereinten Nationen
unterstrich Serrano, dass die
Forderung nach dem Ende der Blockade
für die Aktivisten vorrangig ist, angesichts
der Wirkung dieser seit einem halben
Jahrhundert aufrechterhaltenen Wirtschafts-,
Handels- und Finanztransaktionsbeschränkung.
Der Präsidentin des ICAP zufolge wird in
der Medienberichterstattung gelegentlich
der Eindruck erweckt, als sei mit der
Wiederaufnahme diplomatischer Beziehungen
zwischen Havanna und
Washington auch die Blockade beendet.
Der Solidaritätsbewegung kommt eine
entscheidende Rolle in der Aufklärung
dieser Verwirrung zu, was eine kolossale
Herausforderung darstellt, sagte die
Parlamentsabgeordnete, die sich in
Erfüllung einer Einladung durch Kuba-Freunde in den USA auf einer Veranstaltungs-Rundreise durch New York,
Washington und San Francisco befand.
Kuba kritisiert, dass trotz der bilateralen
Annäherung, die sich seit dem 17.
Dezember 2014 ergeben hat, und der
Wiedereinrichtung diplomatischer Beziehungen
und die Wiedereröffnung von
Botschaften im Juli, die einseitigen und
exterritorialen Strafmaßnahmen in vollem
Maße angewandt bleiben.
Eine weitere zentrale Forderung ist die
nach einer Entschädigung Kubas aufgrund
der menschlichen und wirtschaftlichen
Verluste, die Jahrzehnte der US-Feindseligkeit
verursacht haben, allen voran mittels der Blockade.
Die Unterstützung der größten
Antilleninsel beziehe außerdem den
Kampf um die Rückgabe des von der US-Marinebasis okkupierten Geländes, die
Beendigung der Ausstrahlung von
illegalen Radio- und Fernsehprogrammen
und der "Regime Change"-Programme
mit ein.
Serrano versicherte, dass Kuba sich einer
respektvollen Beziehung auf Augenhöhe
zwischen beiden Ländern interessiert ist,
und dass diese Position von der
Solidaritätsbewegung anerkannt und
unterstützt wird.
Die Funktionärin und Abgeordnete der
Nationalversammlung hob hervor, dass
Prinzipienfestigkeit und Ausdauer der
Kubaner bei Teilen der US-amerikanischen
Gesellschaft für Anerkennung
gesorgt haben.
"Wir haben festgestellt, dass sie die
gradlinige Außenpolitik der kubanischen
Revolution für ihr Festhalten an den
gerechten Anliegen der Welt, den
Internationalismus und die uneigennützigen
Hilfsleistungen loben", unterstrich
sie.
Zugleich hob sie die Begegnungen hervor,
die sich während der ersten Tage ihres
Aufenthaltes auf US-amerikanischen
Boden ergaben, darunter in New York mit
den Aktivisten Harry Belafonte und
Sandra Levinson, Vertretern der afroamerikanischen
Gemeinde und Mitgliedern
der Organisation "Pastoren für den Frieden", die seit mehr als zwei
Jahrzehnten mit Kuba Solidarität zeigt.
Serrano reiste anschließend nach
Washington weiter, wo sie an einer
nationalen Versammlung des Kuba-Solidaritätsnetzwerks in den USA
In den Tagen darauf besuchte sie das dicht
bevölkerte San Francisco, Sitz mehrerer
Komitees, die in der Kampagne für die
Freiheit von Gerardo Hernández, Ramón
Labañino, Fernando González, Antonio
Guerrero und René González aktiv waren,
den fünf kubanischen Antiterroristen, die
lange Haftstrafen in US-Gefängnissen zu
verbüßen hatten.
(Auf Grundlage einer Meldung von ACN)
Cuba kompakt, 15.12.2015