"Sozialismus und Marktwirtschaft?
Revisionismus oder Perspektive am Beispiel Kubas"
Samstag, 8. Juni, 2024, 19:00 Uhr
Interbüro, Genter Straße 60, 13353 Berlin
Hände weg vom Wedding und Interbrigadas e.V. präsentieren mit dem Künstler Tintenwolf eine Ausstellung sowie eine Veranstaltungsreihe im Rahmen der Jubiläumswochen "2 Jahre Interbüro" – unter dem Motto: Internationalismus bedeutet Solidarität und Hoffnung! ¡Internacionalismo significa solidaridad y esperanza!
Foto: Revista Temas |
Die Frage, ob Sozialismus und Markt miteinander funktionieren können oder einen zentralen Widerspruch darstellen, ist so alt, wie sozialistische Aufbauversuche selbst. Von der sowjetischen „Neuen Ökonomischen Politik (NÖP)“ über Mao-Chinas „Neue Demokratie“, dem Sozialismus-Modell Titos in Jugoslawien, den Wirtschaftsreformen Chrustschows in der Sowjetunion der 1960er, bis hin zum Konzept der „Sozialistischen Marktwirtschaft“ in Vietnam und China: Die Debatte wurde immer geführt, teilweise in Politik übersetzt und ist heute so aktuell wie nie.
Auch das sozialistische Kuba experimentiert seit dem Kollaps des sozialistischen Ostblocks in den 1990er Jahren mit marktwirtschaftlichen Mechanismen. Während Kritiker:innen genau diese Experimente und das Einführen marktwirtschaftlicher Elemente in die sozialistische Wirtschaft als ursächlich für den Niedergang des Sozialismus in der Sowjetunion identifizieren, feiern Befürworter:innen die wirtschaftlichen Erfolge des Modells mit Verweis auf den Aufstieg Chinas zur Jahrhundertwende.
Wir wollen an diesem Abend mit Befürworter:innen und Gegner:innen des Konzepts „Sozialistische Marktwirtschaft“ ins Gespräch kommen und verschiedene Problemstellungen, die sich aus dem Konzept ergeben, diskutieren. Auf dem Podium diskutieren die Autoren und Aktivisten Marcel Kunzmann und Lorenz Küstner.
Marcel Kunzmann, geboren 1992, hat von 2012 bis 2016 Geschichte und Politik in Jena studiert und absolvierte davon ein Jahr an der Universität von Havanna, wo er Kurse zu marxistischer Philosophie, sozialistischer Volkswirtschaftslehre und Geschichte besuchte.
Lorenz Küstner, Mitglied der Kommunistischen Organisation (KO), hat 2015 zwei Semester in Havanna marxistische Theorie und Planwirtschaft studiert. Zur Zeit arbeitet er an einem Buch über die Geschichte Kubas mit Fokus auf die aktuelle kapitalistische Restauration.
Mehr zu Tamara Bunke, zur Ausstellung und zur Veranstaltungsreihe:
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Flyer: Tamara Bunke - Eine Biographie zwischen Mythos und Wirklichkeit