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Nachrichten aus und über Kuba

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»Unser Amerika«

CELAC-Bündnis gilt Gründern als »entscheidender Baustein für die Einheit, Unabhängigkeit und Entwicklung« der Mitgliedsländer.

Die Gemeinschaft der Lateinamerikanischen und Karibischen Staaten (CELAC) war am 2. und 3. Dezember 2011 in er venezolanischen Hauptstadt Caracas als Bündnis aller Länder Amerikas – mit Ausnahme der USA und Kanada – gegründet worden. Zum Abschluß des historischen Treffens verabschiedeten die 33 Staats- und Regierungschefs eine Erklärung, in der das Recht jeder Nation anerkannt wird, »frei und in Frieden ihr eigenes, politisches und wirtschaftliches System aufzubauen«. Durch Zusammenarbeit und eine gemeinsame Sozialpolitik solle die Ungleichheit in der Region verringert werden, um das von der UN formulierte Milleniumsziel, die Halbierung der Armut bis zum Jahr 2015, in der Region zu erreichen.

Venezuelas Präsident Hugo Chávez äußerte beim Gründungsgipfel die Hoffnung, daß das neue Bündnis in wenigen Jahren die »alte und verbrauchte« und zudem von der US-Regierung gesteuerte Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) ablösen werde. Auch das Modell der Europäischen Union wurde in Caracas kritisiert. »Es ist wichtig, das Beispiel der EU zu sehen, um die Einheit Lateinamerikas nicht dem Diktat des freien Marktes und des spekulativen Finanzkapitals zu unterwerfen«, sagte Nicaraguas Präsident Daniel Ortega. Zu den Zielen der Gemeinschaft mit einer Gesamtbevölkerung von mehr al 550 Millionen Menschen gehören unter anderem die Zurückdrängung von Imperialismus und Kolonialismus, die Reduzierung von Armut, Hunger und sozialer Ungleichheit und die Stärkung der Region auf internationaler Ebene. In diesem Sinne nannte Kubas Präsident Raúl Castro die Gründung der CEAC »das größte Ereignis der vergangenen 200 Jahre«. Denn, fügte Hugo Chávez als Begründung hinzu, sie sei »der entscheidende Baustein für die Einheit, Unabhängigkeit und Entwicklung« der Mitgliedsländer.

Der offizielle Beginn des zweiten Gipfeltreffens wurde in Havanna bewußt auf den Geburtstag des kubanischen Nationalhelden José Martí gelegt, der als geistiger Urheber des Bündnisses gilt. In seinem Essay »Nuestro América (Unser Amerika) hatte der Visionär Martí bereits im Jahr 1891 die Völker Lateinamerikas mit folgenden Worten dazu aufgerufen, Streitigkeiten beizulegen und gegenüber den USA und Europa gemeinsam für ihre Interessen einzustehen. »Die Bäume müssen sich in Reih und Glied aufstellen, damit der Riese mit den Siebenmeilenstiefeln nicht hindurch kann. Es ist and er Zeit der Abrechnung und des gemeinsamen Marsches; und wir müssen eng beieinander marschieren.«

Freundschaftsgesellschaft BRD-Kuba

Veröffentlichung
mit freundlicher Genehmigung von

junge Welt

Volker Hermsdorf
junge Welt, 24.01.2014