Am Ende bricht die Wahrheit immer durch

"Wir sind stolz auf unsere Geschichte und unsere Kultur, die unser größter Schatz sind", sagte der kubanische Außenminister bei der Vorlage des Resolutionsentwurfs über die "Notwendigkeit der Beendigung der von den Vereinigten Staaten von Amerika gegen Kuba verhängten Wirtschafts-, Handels- und Finanzblockade", der am Donnerstag mit 191 Stimmen bei zwei Enthaltungen und keiner Gegenstimme angenommen wurde.


Herr Präsident,

sehr geehrte Ständige Vertreter,

Damen und Herren Delegierte,

fast zwei Jahre sind vergangen, seit Präsident Barack Obama seine Bereitschaft angekündigt hat, seine exekutiven Vollmachten anzuwenden und mit dem Kongress auf die Aufhebung der Blockade gegen Kuba hinzuarbeiten.

In diesen Zeitraum fällt die Rückkehr der drei antiterroristischen kubanischen Kämpfer, die Entfernung Kubas aus der der sogenannten Liste der den internationalen Terrorismus fördernden Staaten, in die es nie hineingehörte, die Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen und die Wiedereröffnung von Botschaften in den jeweiligen Hauptstädten, der Besuch des Präsidenten der Vereinigten Staaten, des Außenministers und anderer Kabinettsmitglieder sowie von Dutzenden von Senatoren, Abgeordneten und Persönlichkeiten aus vielen Bereichen in Havanna.

Zweifellos kann man Fortschritte bei den Gesprächen und der Zusammenarbeit bei Themen gemeinsamen Interesses feststellen und es wurde ein Dutzend Vereinbarungen unterzeichnet, die beiden Seiten Nutzen bringen. Jetzt wurde gerade angekündigt, dass die Vereinigten Staaten sich bei der Abstimmung der Stimme enthalten werde.

Die Wirtschafts-, Handels- und Finanzblockade jedoch besteht weiter, schadet dem kubanischen Volk und behindert die wirtschaftliche Entwicklung des Landes.

Wegen ihres ausgeprägten exterritorialen Charakters beeinträchtigt sie auch direkt alle Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen.

Der Präsident der Vereinigten Staaten und andere hohe Beamte haben sie als obsolet bezeichnet, als nutzlos bei der Verfolgung der Interessen der Vereinigten Staaten, als gescheitert, sinnlos, undurchführbar, als eine Last für die Bürger; sie sagten, dass sie dem kubanischen Volk Schaden zufüge, zur Isolierung der Vereinigten Staaten führe und riefen dazu auf, sie zu beenden.

Das Korrigieren der einsamen Stimme der Vereinigten Staaten von Amerika in diesem Saal hat 24 Jahre gebraucht. Es waren 24 Jahre, wie die Botschafterin Samantha Powers gesagt hat, der Isolierung und des Scheiterns. Achtundfünfzig Jahre des heldenhaften Widerstands unseres Volkes bilden den Hintergrund dessen, was jetzt geschieht. Ich denke in diesem Augenblick an mein Volk, an Fidel und an Raúl, an die jungen Kubaner, die die Erben dieses langen und ruhmreichen Kampfes sind.

Einige fragten mich, warum diese Resolution wieder der Vollversammlung vorgelegt werde. Man darf keinesfalls die machtvolle und ethische politische Botschaft unterschätzen, die diese Versammlung an die Völker der Welt sendet. Die Wahrheit bricht am Ende immer durch. Die Gerechtigkeit trägt am Ende den Sieg davon. Die angekündigte Enthaltung bei der Stimmabgabe stellt gewiss einen positiven Schritt für die zukünftige Verbesserung der Beziehungen zwischen den Vereinigten Staaten und Kuba dar. Ich bedanke mich für die Worte und die Bemühungen der Botschafterin Samantha Power.

Trotzdem sind sie Mehrzahl der exekutiven Regulierungen und Gesetze, auf denen sich die Blockade gründet, weiter in Kraft und sie werden bis zu dieser Minute von den Regierungsbehörden der Vereinigten Staaten mit aller Härte durchgesetzt.

Wir erkennen an, dass die von der Regierung der Vereinigten Staaten erlassenen exekutiven Maßnahmen positive Schritte darstellen, die aber sehr begrenzt in ihrer Wirkung und Reichweite sind.

Diejenigen, die den Bereich der Telekommunikation betreffen, verfolgen bedauerlicherweise erklärt politische und interventionistische Ziele, aber sie zeigen, wie weit die Befugnisse des Präsidenten gehen, der morgen, wenn er wollte, den Handelsverkehr, private Kredite und Investitionen in allen Bereichen der Wirtschaft genehmigen könnte.

Die auf den Handelsverkehr mit kleinen privaten Unternehmen bezogenen Maßnahmen, die unglïcklicherweise ebenfalls ausdrücklich politisch motiviert sind, werden nicht auf einer nennenswerten Skala funktionieren, solange nicht die wirtschaftliche Organisation und die Strukturen des kubanischen Außenhandels berücksichtigt werden. Aber auch sie machen deutlich, dass man im Bereich des Handels weiter vorankommen könnte, selbst wenn die Blockadegesetze ohne Änderung bestehen blieben.

Einige Sprecher der Vereinigten Staaten haben gesagt, dass die kubanische Ordnung die Anwendung besagter Maßnahmen erschwere. Sie wissen, dass das nicht stimmt. Es ist die Gesamtheit der Blockade, die die aktuelle Wirklichkeit bestimmt.

Es ist allgemein bekannt, dass der Präsident der Vereinigten Staaten umfassende exekutive Vollmachten besitzt, die er nicht angewendet hat, wie er dies noch könnte, um die praktische Anwendung der Blockade und ihre humanitären und wirtschaftlichen Auswirkungen substantiell zu verändern.

Bedeutet diese Veränderung im Abstimmungsverhalten, dass er sie mit Entschiedenheit benutzen wird?

Vor nur 12 Tagen haben das Finanz- und das Handelsministerium neue Maßnahmen angekündigt, die, wenn sie auch positiv sind, eine sehr begrenzte Reichweite haben. In ihrer Mehrheit dienen sie dazu, bereits vorher autorisierte Transaktionen auszuweiten, die weniger Kuba und seinem Volk zugute kommen, als vielmehr die Vereinigten Staaten begünstigen.

Eine sympathische Nachricht: Von nun an dürfen die Bürger der Vereinigten Staaten, die im Besitz einer Genehmigung ihrer Regierung sind, nach Kuba zu reisen, oder die in andere Länder reisen, unbegrenzt kubanische Produkte kaufen und mitnehmen, auch Rum und Tabak, soviel wie in ihr persönliches Gepäck passt. Jedoch besteht weiterhin das Verbot, diese Produkte in die Vereinigten Staaten zu exportieren. Warum?

Von der Vergabe von Sonderlizenzen abgesehen, erlauben die neuen Maßnahmen auch keine Investitionen der Vereinigten Staaten in unserem Land, keine Joint-Venture-Unternehmen, keine Kredite, nicht einmal zur Herstellung der kubanischen pharmazeutischen und biotechnologischen Produktion, deren Vermarktung und Verteilung in den Vereinigten Staaten glücklicherweise genehmigt wurde, für den Fall, dass sie einmal die Zulassung der Behörde für Medizin und Nahrungsmittel erhalten.

Die Exporte der Vereinigten Staaten nach Kuba wurden auch nicht über die begrenzten bereits zuvor genehmigten Verkäufe hinaus ausgeweitet, bei denen die Schlüsselsektoren der kubanischen Industrie ausgeschlossen sind; es wurden auch keinerlei Veränderungen im Finanzbereich verkündet, so dass an dem Verbot der Eröffnung von Korrespondenzkonten von kubanischen Banken bei ähnlichen Institutionen der Vereinigten Staaten festgehalten wird.

Der Kongress der Vereinigten Staaten seinerseits hat keinem der 20 Änderungsanträge oder Gesetzesinitiativen zugestimmt, in denen, von beiden Parteien unterstützt, vorgeschlagen wurde, einige Restriktionen der Blockade oder sogar diese Politik als Ganzes abzuschaffen. Im Gegensatz dazu wurden über 50 Gesetzesinitiativen vorgelegt, die drohen, wesentliche Aspekte bei der Anwendung der Blockade zu verstärken und zu verhindern, dass der Präsident neue exekutive Maßnahmen genehmigt oder dass die bereits eingeführten, angewandt werden. Es ist auch nichts über spezifische Anstrengungen der Regierung in diesem Sinne bekannt geworden.

Deswegen ist es notwendig, von den Tatsachen ausgehend zu urteilen. Das Wichtige und Konkrete, mehr als die Reden, die Presseerklärungen oder sogar die Abstimmung einer Delegation in diesem Saal, ist die Demontage der Blockade. Ich wiederhole, es ist notwendig von den Tatsachen ausgehend zu urteilen.

Herr Präsident,

die menschlichen Schäden, die durch die Blockade verursacht wurden, sind unabsehbar. Es gibt keine kubanische Familie und keinen Bereich innerhalb des Landes, der nicht unter ihren Auswirkungen leidet: bei der Gesundheit, der Bildung, der Ernährung, bei den Dienstleistungen, den Preisen der Produkte, den Löhnen und den Renten.

Die Durchsetzung von diskriminierenden und kostspieligen Auflagen, zusammen mit der abschreckenden Wirkung der Blockade, schränkt unter anderem den Kauf von Nahrungsmitteln und den Erwerb von Medikamenten, Reagenzien, Ersatzteilen für medizinische Ausrüstung und Instrumenten auf dem Markt der Vereinigten Staaten ein.

Das US-Unternehmen Medtronic konnte erst kürzlich keinen Vertrag mit kubanischen Unternehmen über den Verkauf von tiefgehenden Hirnstimulatoren abschließen, die zur Behandlung von kubanischen Patienten mit der Parkinson Krankheit und anderen neurologischen Störungen dienen, und machte dafür die Restriktionen der Blockade geltend.

Auch dem multinationalen Unternehmen SIGMA-ALDRICH war es nicht möglich, Schutzmittel und chemische und biotechnologische Produkte zu liefern, die von dem kubanischen Unternehmen FARMACUBA für die Herstellung von Medikamenten im Land bestellt wurden.

Im Mai dieses Jahres benachrichtigte die Nuclear Regulatory Commission der Vereinigten Staaten die Filiale der deutschen Firma Eckert und Ziegler in jenem Land, dass der Lizenzantrag für die Lieferung einer Kalibrierquelle für ein im Jahr 2013 vom Onkologischen Institut Kubas erworbenes medizinisches Gerät an die holländische Firma Philips abgelehnt würde, wodurch eine lebenswichtige Behandlung für Krebspatienten beeinträchtigt wurde.

Am 26. September benachrichtigte der italienische Lieferant für medizinische Geräte EMILDUE das kubanische Unternehmen MEDICUBA, dass das US-Unternehmen Boston Scientific Corporation (BSC) sich weigere, ihm einen Hochfrequenzgenerator der Marke COSMAN für die Krebsdiagnostik zu verkaufen.

Die Blockade beeinträchtigt auch die Interessen der Bürger der Vereinigten Staaten, denen verschiedene Diensleistungen in Kuba zugute kommen könnten, darunter auch solche im Gesundheitsbereich.

Ich bedanke mich für die Gefühle, die die Botschafterin Samantha Power im emblematischen und symbolischen Fall des Doktors Félix Báez Sarría zum Ausdruck brachte und die ich teile. Er ist ein Beispiel für all das, was man machen könnte, wenn die internationale Zusammenarbeit obsiegt.

Jedoch kann ich nicht darüber schweigen, dass in den tragischen Momenten der Ebola-Epidemie in Westafrika der medizinische Einsatz Kubas durch die Weigerung der britischen Standard Chartered Bank behindert wurde, Überweisungen zwischen der Weltgesundheitsorganisation und den medizinischen Brigaden Kubas vorzunehmen, denen Dr. Báez Sarría angehörte und deren Teilnehmer im direkten Kontakt mit den Patienten ihr Leben gefährdeten, weil dafür, selbst unter solch extremen Bedingungen, Sonderlizenzen vom Finanzministerium erforderlich waren. Die Zweigstelle dieser Bank in Uganda hat gerade die persönlichen Konten der kubanischen medizinischen Mitarbeiter in diesem Land geschlossen und die Filiale der ebenfalls britischen Barclays Bank hindert sie daran, Überweisungen nach Kuba zu tätigen.

Das gleiche geschieht mit kubanischem Personal, das in anderen Ländern im Bildungsbereich arbeitet.

Es sind Beispiele, die zeigen, wie komplex die Wirklichkeit zwischen den Vereinigten Staaten und Kuba ist, aber zweifellos ist das, was heute Morgen geschehen ist, ermutigend. Mit der Veränderung im Abstimmungsverhalten der Vereinigten Staaten könnte man sich fragen: Hören diese Praktiken jetzt auf?

Im August 2016 konnten wegen der Weigerung der Korrespondenzbanken, der deutschen Kommerzbank und der belgischen KBC Bank, keine Überweisungen durchgeführt werden, die in Zusammenhang mit den Diensten standen, die Kuba im Bereich Mutter-Kind und im Bereich Ophtalmologie in Algerien leistete.

Mit dem beschämenden "Parole Programm fär Kubanisches Medizinisches Personal", das in anderen Ländern arbeitet, versuchen die Vereinigten Staaten die medizinische Kooperation zu verhindern und diese Länder und uns des unverzichtbaren hoch qualifizierten medizinischen Personals zu berauben.

Im vergangenen Monat lehnten es in Pakistan ansässige Banken ab, einen Kreditbrief von einem Unternehmen jenes Landes beantragten Kreditbrief für den Kauf von 100.000 Dosen Hepatitis-B-Impfstoff anzunehmen, weil Kuba ein Land ist, das unter Sanktionen der Vereinigten Staaten steht.

Das gesetzliche Verbot für die US-Bürger, frei nach Kuba zu reisen, bleibt weiterhin in Kraft, was eine Verletzung ihrer Bürgerrechte und Freiheiten darstellt, auch wenn Reisen unter allgemeinen Lizenzen erleichtert wurden, aber nur in den 12 Kategorien, die nach dem Recht jenes Landes zugelassen sind.

Einem US-Bürger ist eine Geldstrafe von $ 100.000 angedroht, weil er mit mehreren Begleitern nach Kuba gereist ist.

Die Blockade bleibt eine massive, eklatante und systematische Verletzung der Menschenrechte aller Kubanerinnen und Kubaner und stellt im Sinne des Übereinkommens über die Verhütung und Bestrafung des Völkermordes von 1948 einen Akt des Völkermords dar. Sie ist ein Hindernis für die internationale Zusammenarbeit im humanitären Bereich.

Zwischen April 2015 und März 2016 beliefen sich die Kuba durch die Blockade verursachten direkten wirtschaftlichen Schäden, rigoros und umsichtig und konservativ berechnet, zu laufenden Preisen auf 4,68 Milliarden Dollar.

Der in fast sechs Jahrzehnten angesammelte Schaden erreicht die Zahl von 753,688 Milliarden, wenn man die Abwertung des Goldes berücksichtigt. Zu laufenden Preisen entspricht das etwas mehr als 125 Milliarden Dollar.

Die Blockade ist das Haupthindernis für die wirtschaftliche und soziale Entwicklung unseres Volkes.

Sie stellt eine eklatante Verletzung des Völkerrechts, der Charta der Vereinten Nationen und der Proklamation von Lateinamerika und der Karibik als Zone des Friedens dar. Durch ihre exterritoriale Anwendung erhält ihr Charakter als Verletzung des internationalen Rechts eine zusätzliche Größenordnung.

Wie könnte man diesen Aussagen widersprechen? Es genügt, die Rechtstexte zu lesen.

Die Ankündigung des US-Finanzministeriums, meinem Land die Benutzung des US-Dollar bei internationalen Transaktionen zu erlauben, war eine gute Nachricht, aber bis jetzt ist Kuba nicht in der Lage gewesen, Zahlungen oder Bareinzahlungen in dieser Währung zu tätigen, aufgrund der Geldbußen und der einschüchternden Auswirkungen der Blockade, und in Drittländern hat sich die Zahl von Vorfällen wie Einstellung von Operationen, Schließung kubanischer Bankkonten im Ausland, Weigerung von Kreditgewährung und Ablehnung von Transfers aus oder nach Kuba erhöht.

Beim Versuch, von meinem Land aus auf die Website der Norton-Abteilung des Unternehmens Symantec zuzugreifen, welche Dienstleistungen für die Prävention und Beseitigung von bösartiger Software, also schädlichen Computerviren usw. anbietet, liest man: "In Übereinstimmung mit den geltenden Gesetzen der Vereinigte Staaten von Amerika sind wir verhindert, Ihre Anfrage zu bearbeiten".

Auf vielen anderen erscheint die Antwort, dass "der Kunde keine Berechtigung für die Adresse einer Internet-Seite von diesem Server aus hat" oder einfach "Zugriff verweigert".

Andere Ursachen bestimmen, neben der Blockade, unsere wirtschaftlichen Schwierigkeiten, so die ungerechte Weltwirtschaftsordnung, die globale Krise, die historischen Verzerrungen und strukturellen Schwächen, verursacht durch die Unterentwicklung, die hohe Abhängigkeit von Energie- und Nahrungsmittelimporten; die Auswirkungen von Klimawandel und Naturkatastrophen und auch, was wir ganz und gar nicht verhehlen, unsere eigenen Fehler. Das Volk und die Regierung, wir kämpften hart, um diese Realität zu überwinden.

Herr Präsident,

am 17. April 2016 sagte Präsident Raúl Castro Ruz: "Wir sind bereit, einen respektvollen Dialog zu entwickeln und eine neuartige Beziehung zu den Vereinigten Staaten aufzubauen, wie es sie zwischen den beiden Ländern noch nie gab, weil wir davon überzeugt sind, dass dies nur gegenseitigen Nutzen bringen kann."

Und am 17. September, vor wenigen Tagen, fügte er hinzu: "Wir bekräftigen den Willen, Beziehungen der zivilisierten Koexistenz mit den Vereinigten Staaten zu erhalten, aber Kuba wird nicht eines seiner Prinzipien aufgeben und keine Zugeständnisse machen, die seine Souveränität und Unabhängigkeit angehen." (Ende des Zitats).

Historisch gesehen, hatte sich die Regierung der Vereinigten Staaten zuerst die Annexion von Kuba vorgenommen und, falls dies nicht möglich sein sollte, ihre Herrschaft über das Land auszuüben. Als die kubanische Revolution siegte, wurde die Absicht wie folgt formuliert, ich zitiere: "Enttäuschung und Entmutigung verursachen durch wirtschaftliche Unzufriedenheit und Not ... Kuba Geld und Lieferungen verweigern, um Nominal- und Reallöhne zu senken, mit dem Ziel, Hunger, Verzweiflung und den Sturz der Regierung hervorzurufen".

Die am 14. Oktober veröffentlichte präsidiale Verfügung besagt einerseits, dass die Regierung der Vereinigten Staaten "die Souveränität und Selbstbestimmung von Kuba" anerkennt und dass "es dem kubanischen Volk zukommt, seine eigenen Entscheidungen über seine Zukunft zu treffen", verbirgt aber in ihrer trügerischen Sprache nicht den Vorsatz, die Verfassungsordnung zu beeinträchtigen und Veränderungen des wirtschaftlichen, politischen, sozialen und kulturellen Systems von Kuba zu fördern, und versteckt auch die Absicht nicht, weiterhin interventionistische Programme zu entwickeln, die den Interessen der Vereinigten Staaten entsprechen, oder den Versuch, Sektoren der kubanischen Gesellschaft darin zu verwickeln.

Es heißt in der Verfügung, dass kein "Regimewechsel in Kuba" gesucht werde, aber es wird zugegeben, und ich zitiere, "dass wir, die Vereinigten Staaten, die Schwellenzivilgesellschaft in Kuba und die Partner und nichtstaatlichen Akteure unterstützen und ermutigen werden, sich uns anzuschließen bei der Befürwortung der Reformen". Es heißt: "Während wir, die Vereinigten Staaten, unsere Verpflichtung beibehalten, die demokratischen Aktivisten zu unterstützen, werden wir auch mit Gemeindeführern, Bloggern, Aktivisten und anderen Führern in sozialen Fragen zusammenarbeiten, die zum internen Dialog in Kuba über die Bürgerbeteiligung beitragen können."

Weiter heißt es in der Verfügung: "Wir, die Vereinigten Staaten, werden unsere Demokratie- und Rundfunkprogramme beibehalten, während wir unsere Interessen und Werte wie den Marinestützpunkt von Guantanamo schützen werden. ... Die Regierung der Vereinigten Staaten hat nicht die Absicht, den bestehenden Mietvertrag oder andere damit zusammenhängende Bestimmungen zu ändern."

Mit dem Vorlegen der Verfügung wird erklärt, und ich zitiere: "Wir können nicht einfach nur dasitzen und darauf warten, dass Kuba sich ändert, ohne uns zu beteiligen."

Die Richtlinie besagt, dass Kuba, ich zitiere: "in der Schuld der Regierung der Vereinigten Staaten bleibt in Bezug auf die vor der kubanischen Revolution eingegangenen bilateralen Schulden“.

Wollen Sie wirklich behaupten, dass die kubanische Revolution die Schulden der blutigen Diktatur von Fulgencio Batista bezahlen soll? Sie sollten verstehen, dass wir jetzt frei sind, weil wir uns 1959 vom US-Imperialismus und der von diesem eingesetzten Diktatur befreit haben.

Auf die "Initiative für ein neues Kuba" von George W. Bush, vom 19. Mai 2002, die eine Lockerung der gültigen Reise- und Handelsverbote, die immer noch in Kraft sind, von der Bedingung abhängig machen wollte, interne politischen und wirtschaftliche Veränderungen vorzunehmen, reagierten die Kubaner am 26. Juni jenes Jahres mit acht Millionen Unterschriften in Unterstützung der Verfassungsänderung, mit der die Unwiderruflichkeit des Sozialismus in unserem Land verkündet und in die Verfassung der Republik Kuba aufgenommen wird.

Es wäre hilfreich, wenn anerkannt würde, dass Kuba zu ändern allein ein souveräne Angelegenheit der Kubaner und dass Kuba einwirklich unabhängiges Land ist. Es ist es dies, weil es seine Unabhängigkeit selbst errungen und es verstanden hat und verstehen wird, sie um den Preis der größten Opfer und Risiken zu verteidigen. Sie sollten wissen, dass unser Volk die Macht erobert hat, sich selbst vor langer Zeit "ermächtigt" hat und täglich die souveräne Macht, die Macht des Volkes ausübt, nur das erklärt, dass wir am heutigen Morgen hier stehen.

Wir sind stolz auf unsere Geschichte und unseren Kultur, die der wertvollste Schatz sind. Wir vergessen nie die Vergangenheit, weil dies die Art und Weise ist, um nie zu ihr zurückzukehren. Wir haben unseren Weg in die Zukunft bereits beschlossen und wir wissen, dass er lang und schwierig ist, aber wir werden uns von ihm nicht durch Naivität, Sirenengesänge oder Irrtümer abbringen lassen. Keine Macht der Welt kann uns dazu zwingen.

Wir haben viele Träume in Wirklichkeit verwandelt, eigene und gemeinsame mit anderen Völkern. Wir sind voller Träume, die wir verwirklichen wollen, aber es sind unsere eigenen. Wir brauchen keine Träume, die unserer Kultur und unserer Geschichte fremd sind.

Von jungen Menschen und für junge Menschen istdie kubanische Revolution gemacht worden und wird sie täglich gemacht. Die kubanischen Jugendlichen, die ihrer Zeit so ähnlich sind, sind so patriotisch und antiimperialistische wie ihre Eltern und Großeltern.

Wir haben unsere eigenen Werte und Symbole, die wir weiter bereichern werden und verteidigen sie, aber sie werden immer kubanisch sein. Wir werden sie nicht gegen fremde tauschen.

Wir werden dafür kämpfen, eine souveräne, unabhängige, sozialistische, demokratische, gedeihliche und nachhaltige Nation aufzubauen. Wir werden nicht zum Kapitalismus zurückkehren.

Wie der Führer der Revolution Fidel Castro Ruz am 19. April sagte: "Verbessern wir, was wir verbessern müssen, mit größter Loyalität und vereinte Kraft, wie Martí, Maceo und Gómez, im unaufhaltsamen Marsch".

Herr Präsident,

verehrte Ständige Vertreter,

sehr geehrte Delegierte,

die Aufhebung der Blockade ist der Schlüssel, um zur Normalisierung der Beziehungen zu den Vereinigten Staaten voranzukommen, und ist das, was dem Erreichten Sinn, Tiefe und Solidität geben wird.

Die Blockade ist ungerecht, unmenschlich, unmoralisch und illegal und muss einseitig und bedingungslos aufgehoben werden.

Die Änderung der Stimmabgabe, die Botschafterin Samantha Power soeben angekündigt hat, ist ein vielversprechendes Zeichen. Wir haben die Hoffnung, dass sie sich in der Realität widerspiegeln wird.

Wir sind allen Regierungen und Völkern, Parlamenten, politischen Kräften und sozialen Bewegungen, Vertretern der Zivilgesellschaft, internationalen und regionalen Organisationen zutiefst dankbar, die mit ihrem Wort oder ihrer Stimme Jahr für Jahr dazu beigetragen haben, die Gerechtigkeit und die Dringlichkeit der Abschaffung der Blockade zu untermauern.

Wir weiten unseren aufrichtigen Dank auf das US-amerikanische Volk aus, für seine wachsende Unterstützung für diesen lobenswerten Zweck.

Vielen Dank! (Beifall)

Bruno Rodríguez Parrilla vor der UNO
26.10.2016, New York, USA

Quelle: Granma