¡Viva Fidel! Kolumne von Mumia Abu-Jamal

Fidel Castro Ruz, Vater der siegreichen Kubanischen Revolution von 1959, ist nach einem 90 Jahre währenden Leben als Revolutionär und Widerstandskämpfer gestorben. Er überlebte mehr als elf Mordanschläge, die der US-Auslandsgeheimdienst CIA gegen ihn ausgeheckt hatte. Wie wir heute wissen, waren es sogar weitaus mehr solcher Komplotte, aber zumindest diese elf hat die US-Regierung zugegeben.

Als junger Mann schloss Fidel ein Jurastudium ab, konnte sich mit dem Beruf des Rechtsanwalts, den er zwischen 1950 und 1953 ausübte, jedoch nicht identifizieren. Vielmehr schlug er schon sehr früh den Weg der Revolution ein und nahm den Kampf auf gegen den von den USA gestützten Diktator Fulgencio Batista. Die Erhebung des kubanischen Volkes, die schließlich zum Sturz Batistas führte, wurde zu einer Inspiration für Menschen überall auf der Welt.

Zu ihnen gehörte der Mitbegründer der »Black Panther Party«, Huey P. Newton (1942–1989), der als politischer Gefangener 1967 in einem Interview erklärte: »Als Fidel Castro und Che Guevara zusammen mit weiteren Genossen den Plan zur Kubanischen Revolution fassten, war ihnen klar, dass sie es allein nicht schaffen würden, das Unterdrückerregime in Kuba zu stürzen. Sie begriffen sich im wesentlichen als eine Kraft, die ein Beispiel geben musste, um dadurch einen erzieherischen Einfluss auszuüben. Indem sie den Kampf gegen die Armee aufnahmen, zeigten sie dem Volk, dass diese Armee nicht unbesiegbar war, dass auch die Polizei nicht unbesiegbar war. Sie bewiesen also, dass die Batista-Diktatur kein Regime war, das nicht gestürzt werden konnte. Dadurch bekam das Volk ein Gefühl für seine eigene Stärke.«

Fidel war mit dem afroamerikanischen Menschenrechtsaktivisten Malcolm X (1925–1965) befreundet, und er war sein ganzes Leben lang ein Freund Afrikas. Nach dem Einmarsch der Truppen des rassistischen Apartheidregimes Südafrikas in Angola stellten sich den Invasoren gemeinsam mit den angolanischen Streitkräften Zehntausende kubanische Soldaten entgegen. In der berühmten Schlacht von Cuito Cuanavale im Januar und Februar 1988 erlitt Südafrika eine blutige Niederlage, in der sich das kommende Ende des Apartheidregimes abzeichnete. Fidel Castro sagte einmal: »In unseren Adern fließt afrikanisches Blut. Viele unserer Vorfahren wurden als Sklaven von Afrika in unser Land verschleppt. Als Sklaven führten sie heftige Kämpfe und schloßen sich der kubanischen Befreiungsarmee an. Wir sind Brüder und Schwestern der Völker Afrikas, und wir sind bereit, an ihrer Seite zu kämpfen.«

Fidel Castro und die Kubanische Revolution haben sich niemals der Übermacht des US-Imperiums gebeugt – kein einzige Mal in mehr als einem halben Jahrhundert! Die Kubanische Revolution baute das beste Bildungssystem in der Karibik und weiten Teilen der Welt auf, und rund um den Erdball sind kubanische Ärztinnen und Ärzte im Einsatz, wo immer es Not zu lindern gilt. Die Welt trauert nach dem Tod eines Giganten: ¡Fidel Castro Ruz, Comandante de la Revolución – presente!

Freundschaftsgesellschaft BRD-Kuba

Veröffentlichung
mit freundlicher Genehmigung von

junge Welt

Mumia Abu-Jamal
Übersetzung: Jürgen Heiser

Junge Welt, 05.12.2016