Aus Leserbriefen an die Redaktion

Dem politischen Willen Fidels müssen wir treu bleiben: dem Aufbau einer solidarischen Gesellschaft. Comandante en Jefe, wir führen Dein Werk weiter! Der Sozialismus soll und wird siegen, weltweit!

Traurige Nachricht

Zu jW vom 26. November: »Hasta Siempre, Comandante!« (online)
Irgendwann trifft es jeden, jetzt Fidel Castro. Dennoch ist das für mich die traurigste Nachricht, die ich je lesen musste. Der konterrevolutionäre Mob in Miami wird vor Freude toben. Diesem Mob müssen wir uns weiterhin entgegenstellen, damit in Kuba ein Regime-Change keine Chance hat. Dem politischen Willen Fidels müssen wir treu bleiben: dem Aufbau einer solidarischen Gesellschaft. Comandante en Jefe, wir führen Dein Werk weiter! Der Sozialismus soll und wird siegen, weltweit! ¡Hasta la victoria siempre! (…)
Max Stirner, per E-Mail

Fidels Erfolge

Zu jW vom 28. November: »Personenkult?«
Fidel Castro war nicht wie andere Führer der Linken, die selbstverliebt und ziemlich abgehoben waren. Aber er war auch nicht nur die Person, die an erster Stelle für die Erfolge Kubas steht. Kuba hat eine enorme Auswirkung auf die errungenen Bastionen der Linken in Lateinamerika. Kuba hat eine enorme Rolle bei der Beseitigung der Apartheid gespielt. Auch das sollte man mit dem Namen Fidel Castro verbinden! Es geht weiter, und Kuba wird ähnlich wie die sozialistischen Länder Asiens demnächst auch bedeutende wirtschaftliche Erfolge erringen. Das Land wird noch attraktiver werden! Das schulden wir auch Fidel Castro!
Achim Lippmann, per E-Mail

Gerechtere Welt

Zu jW vom 29. November: »Vom Ende der Staatskunst«
Wenn alle Staatsmänner und -frauen fühlen und handeln würden, wie es Fidel Castro tat, hätten wir mit Sicherheit eine friedlichere und gerechtere Welt. (…) Fidel Castro hat es mit seiner Persönlichkeit, seiner Glaubwürdigkeit und seiner Beharrlichkeit geschafft, das sozialistische Kuba trotz all der riesigen Probleme bis heute in seiner Substanz zu erhalten. Mit dem Tod Fidels werden nun wohl massiv ein Regime-Change und eine Destabilisierung mit den bekannten Mitteln von außen und innen her organisiert werden. Für das kubanische Volk, aber auch für die ganze antiimperialistische Bewegung weltweit kann man nur hoffen, dass sich das Vermächtnis Fidels als stark genug erweist, um das Rollback abzuwehren.
Dieter Reindl, Nürnberg

Kuba besser gerüstet

Zu jW vom 26. November: »Hasta Siempre, Comandante!« (online)
(…) Ich erinnere mich noch gut, wie im Jahr 2006 Fidel ins Krankenhaus eingewiesen wurde und ganz Kuba kurz den Atem angehalten hat. Trauer und Bestürzung waren geradezu greifbar. Die Hauseigentümerin meiner Casa particular kehrte von der Straße zurück und berichtete erstaunt und erleichtert: Aber alles ist normal.
Heute ist Kuba besser gerüstet. Raúl Castro hat die Leitung sicher übernommen. Gleichwohl haben er, die Partei und Kuba sowie alle fortschrittlichen Menschen einen Giganten verloren. In den USA hat zwar ein Verrückter die Machtübernahme der terroristischen Clinton bisher verhindert, aber diese US-Wahl hat die chauvinistischsten und reaktionärsten Fraktionen in Europa gefährlich gestärkt. 2016 wird als bitteres, pechschwarzes Jahr in die Geschichte eingehen.
Deshalb ist die Zeit überreif für einen Befreiungsschlag. Die beste Kondolenz, die beste Ehrung des Comandante kann nur sein, mit kleinen und großen Aktionen, mit einem festen solidarischen, internationalistischen Zusammenschluss, Organisierung und entschlossenen antiimperialistischen Initiativen die Wut und Betroffenheit in eine revolutionäre Perspektive zu verwandeln. Wenn die Nacht am tiefsten ist, ist der Tag am nächsten. (…)
Thomas Lenke, per E-Mail

Ross und Reiter

Zu jW vom 28. November: »¡Viva Fidel! ¡Viva la revolución!«
In diesem Artikel wird kurz auch das Statement der Linken im Bundestag (Sahra Wagenknecht und Dietmar Bartsch) angeführt, allerdings mit Auslassungen, die jedoch relevant für den Unterton dieses Statements ist. André Scheer geht in seinem Kommentar darauf ein, ohne allerdings Ross und Reiter zu nennen. Wenn man die Stellungnahme von Wagenknecht und Bartsch jedoch an den ausgelassenen Stellen einmal liest, wird schon klar, wessen Geistes Kind die Verfasser sind. So ist dort zu lesen: »Selbst Fidels Gegner mussten seine standhafte Haltung gegenüber den mächtigen USA anerkennen. Auch wenn Kuba viel Spielraum durch seine enge Anlehnung an die Sowjetunion verlor.« Eine armselige, unhistorische und tatsächlich unpolitische Einschätzung der Situation damals, als es für Kuba um das Überleben ging, die auch von Politikern der anderen im Bundestag vertretenen Parteien hätte kommen können. (…)
Jürgen Kelle, Frankfurt

Erfolge der Planwirtschaft

Zu jW vom 28. November: »›Die Ideen werden siegen!‹«
Allerorten ist nach Fidel Castros Tod zu hören, Kuba müsse die kapitalistische Marktwirtschaft einführen, um seine ökonomischen Probleme bewältigen zu können. Darum ist es nötig, an die kubanischen Planwirtschaftserfolge zu erinnern. (…) 1959 haben die Kubaner die kapitalistische Produktionsweise abgeschafft. (…) Mittels der planwirtschaftlichen Produktionsweise sind in Kuba Hunger, Krankheiten und Unbildung überwunden worden, obgleich Kuba ein Entwicklungsland ist, in dem die industriellen Produktivkräfte sich auf einem niedrigen Niveau befinden. Zudem ergibt ein Blick beispielsweise auf Kubas Nachbarstaaten Haiti und Jamaica, dass in diesen Staaten viele Lohnabhängige von Hunger, allerlei Krankheiten und Analphabetismus geplagt werden, weil dort zum Nutzen der Unternehmer die kapitalistische Marktwirtschaft herrscht.
Franz Anger, per E-Mail

Freundschaftsgesellschaft BRD-Kuba

Veröffentlichung
mit freundlicher Genehmigung von

junge Welt


Junge Welt, 01.12.2016