Fidel Castro hat sein Leben dem Kampf für soziale Gerechtigkeit und Frieden gewidmet. Sein revolutionärer Humanismus bleibt ein Auftrag an die Nachwelt. Ein Nachruf.
Fidel Castro und andere Guerilleros 1957 in Turquino/Sierra Maestra (links sein Burder Raúl) |
»Die Geschichte wird mich freisprechen« Fidel Castro vor einem Porträt Jonsé Martís im Juli 1953 im Viva-Gefängnis in Santiago de Cuba |
Kein anderer Mensch ist schon zu Lebzeiten von seinen Gegnern so oft für tot erklärt worden wie Fidel Castro. »Einmal habe ich gesagt, dass an dem Tag, an dem ich wirklich sterbe, niemand es glauben wird«, antwortete er vor mehr als zehn Jahren auf eine Frage seines Interviewers Ignacio Ramonet. Nun müssen wir es glauben. Der Comandante en Jefe der Kubanischen Revolution Fidel Castro Ruz ist am 25. November 2016 um 22.29 Uhr im Alter von 90 Jahren verstorben. Ein »Unentbehrlicher«, wie Bertolt Brecht diejenigen nannte, die ihr Leben lang für eine bessere Welt kämpfen, ist gegangen.
Fidels Leistungen und sein Vermächtnis sind jedoch für das kubanische Volk und die fortschrittlichen Menschen in aller Welt unvergänglich. Während Kuba und seine Freunde weltweit um einen großen Menschen trauern, feiern Gegner der Kubanischen Revolution Fidel Castros Tod bereits als vermeintlichen Triumph. Er selbst hatte das vorausgesehen. »Unsere Feinde sollten sich keine Illusionen machen, ich sterbe morgen, und mein Einfluss mag zunehmen«, sagte er im Interview mit Ramonet und fügte hinzu: »Ich könnte es wie Cid Campeador machen, den sie tot auf dem Pferd mit sich führten und so Schlachten gewannen.«
Verräter seiner Klasse
Die Schlacht um die Unabhängigkeit und Souveränität Kubas, das mit dem Sieg der Revolution zum ersten Mal in seiner Geschichte frei von der Vorherrschaft fremder Mächte wurde, hatten bewaffnete Arbeiter, Bauern, Landarbeiter und Studenten unter Fidel Castros Führung bereits am 1. Januar 1959 gewonnen. Die gestürzte einheimische Oligarchie, die Gefolgsleute des geflohenen Diktators Fulgencia Batista und ihre Verbündeten haben ihm das ebensowenig verziehen wie die Großaktionäre der enteigneten Konzerne, die Wall Street und deren jeweilige Vertreter im Kongress der USA und im Weißen Haus. Für sie war Fidel so etwas wie ein Verräter seiner Klasse, jemand, der der Gruppe der Besitzenden und Privilegierten und deren Lebensstil aus freien Stücken den Rücken gekehrt hatte.
Der Lebensweg des Sohnes eines armen einfachen Einwanderers aus Galicien, der es in Kuba als Großgrundbesitzer zu Wohlstand gebracht hatte, war das Ergebnis einer bewussten Entscheidung, die Fidel selbst mit einem Zitat des kubanischen Nationalhelden José Martí begründete: »Der wahrhaftige Mensch schaut nicht, auf welcher Seite man besser leben kann, sondern welcher Seite man verpflichtet ist.« Diesem Motto ist er bis zu seinem Tod treu geblieben. Fidel Castro ergriff immer Partei für diejenigen, die nicht auf der Sonnenseite leben. Er widmete sein individuelles Schicksal kompromisslos dem Einsatz für die Beseitigung gesellschaftlicher Verhältnisse, in denen, wie Karl Marx es einmal formulierte, »der Mensch ein erniedrigtes, ein geknechtetes, ein verlassenes, ein verächtliches Wesen ist«.
Um die Verwirklichung dieses Lebenszieles ging es ihm in Kuba, in Lateinamerika, in Afrika, weltweit. Dabei lag es ihm fern, seine Entscheidung als Verdienst zu preisen. In einem Brief an den kubanischen Studentenverband FEU bemerkte Fidel Castro dazu einmal beinahe scherzhaft, er sei »auf wundersame Weise dem Reichtum entkommen«. Am 19. April 2016 – in seiner letzten Rede auf dem VII. Parteitag der Kommunistischen Partei Kubas – bezeichnete er es als »Privileg«, ein »Revolutionär zu sein, was das Ergebnis unseres eigenen Bewusstseins ist«.
Sieg im Befreiungskrieg
»Er besitzt die Überzeugung, dass die größte Errungenschaft des Menschen in einem gut ausgebildeten Bewusstsein besteht und dass moralische Motivationen eher dazu fähig sind als materielle, die Welt zu verändern und der Geschichte einen Schub zu verleihen«, schrieb der im April 2014 verstorbene Literaturnobelpreisträger Gabriel García Márquez, einer seiner zahlreichen aufrichtigen Freunde, über Fidel Castro. Nach einem hervorragenden Abschluss an der Universität von Havanna hatte dieser sich zunächst als talentierter junger Anwalt Achtung erworben und stand vor einer glänzenden bürgerlichen Karriere. Doch er entschied sich für den Kampf gegen die Batista-Diktatur, die – unterstützt von den USA und anderen Ländern wie der Bundesrepublik Deutschland Konrad Adenauers – zu einem der blutigsten Regime in Lateinamerika und der Karibik zählte.
Fidel Castro tauschte die Anwaltsrobe gegen die olivgrüne Felduniform. Zu seinem einzigen Schmuck wurde ein fünfzackiger Stern, das Symbol des Befreiungskampfes der Guerilleros. Der von ihm angeführte Angriff auf die Moncada-Kaserne in Santiago de Cuba am 26. Juli 1953 scheiterte zwar militärisch, gilt aber dennoch als Startsignal für die Kubanische Revolution. Im anschließenden Prozess wurde Fidel Castro vom Angeklagten zum Ankläger, sein Schlussplädoyer, gipfelnd in dem Satz »Die Geschichte wird mich freisprechen«, zu seiner vielleicht berühmtesten Rede. Nicht der Sturm auf die Kaserne sei unbegreiflich, hielt er den Richtern entgegen: »Unbegreiflich ist, dass Kinder ohne ärztliche Hilfe sterben, dass dreißig Prozent unserer Landbevölkerung nicht ihren Namen schreiben können und (…) dass die meisten Familien auf dem Lande unter schlechteren Bedingungen leben als die Indianer, die Kolumbus traf, als er das schönste Land entdeckte, das Menschenaugen je gesehen haben.«
In dieser Rede skizzierte Fidel Castro bereits in Grundzügen ein politisches Programm für die Zeit nach der Revolution, an deren Erfolg er nie zweifelte. Nach einer Zeit im Gefängnis formte Fidel im mexikanischen Exil mit seinem jüngeren Bruder Raúl, dem argentinischen Arzt Ernesto »Che« Guevara und anderen Gefährten den Kern einer Guerilla, deren 82 Kämpfer unter seiner Leitung am 2. Dezember 1956 mit der Yacht »Granma« an der kubanischen Südküste landeten und den Befreiungskrieg gegen das Regime aufnahmen. Als die Revolutionäre mit Unterstützung der Bevölkerung einen Sieg nach dem anderen errangen, plünderte der Diktator die Staatskasse und floh kurz vor der Silvesterfeier 1958 aus Kuba. Nach einem Triumphzug durch das ganze Land – in Kuba heute »Karawane der Freiheit« genannt – zog die Rebellenarmee mit Fidel Castro an der Spitze am 8. Januar 1959, nur 25 Monate nach Landung der »Granma«, unter dem Jubel der Bevölkerung in die Hauptstadt ein. Mit dem Sieg der Revolution war Kuba zum ersten Mal in seiner Geschichte souverän und unabhängig von fremden Mächten geworden.
Die gestürzten Profiteure von Batistas Terrorregime, die im Kalten Krieg in aller Welt erstarkenden Antikommunisten und die Herren der Kuba bis dahin beherrschenden US-Konzerne wollten die Emanzipation der Menschen in ihrem Hinterhof jedoch nicht hinnehmen. Das kubanische Volk sollte mit einer von Fidels Armee zurückgeschlagenen Invasion, mit Terroranschlägen und mit der längsten Wirtschafts-, Handels- und Finanzblockade, die je über ein Land verhängt wurde, in die Knie gezwungen werden.
Als Repräsentant des unbeugsamen, rebellischen Volkes war dessen Revolutionsführer Fidel Castro eine bevorzugte Zielscheibe aller Angriffe. Die Feinde gaben sich nicht mit der Dämonisierung seiner Person zufrieden, sondern organisierten Hunderte Anschläge auf sein Leben. Doch da alle Mordversuche scheiterten, diffamierten die erfolglosen Gegner der Kubanischen Revolution deren anerkannten Führer, auch nachdem dieser vom Parlament zum Präsidenten des Landes gewählt worden war, als »Diktator«. Mit dieser Diktion wird der kubanische Revolutionsführer von Mainstream-Medien, die ihre Kundschaft ansonsten auf Kriege einstimmen, Mörderregime stützen und Folter verharmlosen, solange dies im Interesse der »richtigen Seite« geschieht, bis heute und auch noch nach seinem Tod zu diskreditieren versucht.
über Kuba hinaus
Fidel Castro selbst hat sich gelegentlich dazu und zu Fragen des bürgerlichen Demokratiekonzepts geäußert. Mit dem brasilianischen Dominikaner und Befreiungstheologen Frei Betto sprach er über die »Demokratie« Athens, wo »das Volk sich auf dem Marktplatz versammelte, um die politischen Probleme zu besprechen. Wir bewunderten das«, sagte Fidel. Später habe er jedoch begriffen, »dass es eine kleine Gruppe von Aristokraten war, die sich auf dem Marktplatz traf, um Entscheidungen zu treffen, und dass es außer ihnen eine bedeutende Masse von Bürgern gab, die jeglicher Rechte beraubt waren«. Schließlich habe es noch die große Menge der Sklaven gegeben. Die Athener Demokratie, sagte der Revolutionsführer, erinnere ihn »sehr an die kapitalistische Demokratie heute«.
Das ihm von den Verteidigern eben dieser kapitalistischen »Demokratie« verpasste Etikett des »Diktators« wurde ihm auch dann noch angehängt, als er sich im August 2006 infolge einer schweren Erkrankung von allen Staats- und Regierungsämtern zurückzog und eine Gruppe von sieben Personen Fidel Castros Ämter und Funktionen übernahm. Als US-Präsident George W. Bush und konterrevolutionäre Organisationen die Kubaner daraufhin zu »militärischen oder zivilen Erhebungen« aufforderten, um die Regierung zu stürzen, erklärte der schwerkranke Fidel Castro in einer kurzen Botschaft an das Volk Kubas und die Freunde auf der Welt: »Das Land ist auf seine Verteidigung durch die Revolutionären Armeestreitkräfte und das Volk vorbereitet.«
Tatsächlich konnten die mächtigen Feinde weder mit Waffen noch mit Lügen etwas gegen das Bewusstsein und die Widerstandskraft der Mehrheit des kubanischen Volkes ausrichten. Die rund elf Millionen Kubaner erwiesen sich als stärker als die Millionäre, die zwar weiterhin in Washington und in den Spitzen der multinationalen Konzerne, dank Fidel aber nicht mehr im sozialistischen Kuba das Sagen haben. Fidel Castro hat die Mächtigen der Welt immer gestört und ihre Pläne oft genug durchkreuzt, in Kuba, in Lateinamerika wie auf dem restlichen Globus, wo er zum Symbol dafür wurde, dass eine andere Welt möglich ist.
Als Revolutionsführer hat Fidel Castro zunächst nur die Geschichte Kubas verändert. Er hat die Vergnügungsinsel, die bis dahin den Reichen als Bordell und Spielcasino diente, in einen selbstbewußten Akteur der Weltpolitik verwandelt. Das Ende der Apartheid in Südafrika wurde 1975 mit der von Fidel angeordneten und nach einer aufständischen Sklavin benannten »Operation Carlota« und dem Einsatz kubanischer Soldaten in Angola eingeleitet. Zahlreiche Kubaner haben ihr Leben im Krieg gegen das Rassistenregime geopfert. Außer bei der weißen »Herrenrasse«, die wie der Diktator Batista in Kuba durch die von Fidel geführte Revolution ihre Macht einbüßte, wird sein Name auf dem Kontinent überall mit Respekt und Dankbarkeit genannt.
Der Comandante en Jefe hat die Bewegung der Blockfreien ebenso inspiriert wie später den Integrationsprozess Lateinamerikas. Gemeinsam mit dem 2013 verstorbenen venezolanischen Präsidenten Hugo Chávez entwickelte Fidel Castro das Konzept der vor zwölf Jahren gegründeten »Bolivarianischen Allianz für die Völker unseres Amerikas« (ALBA), eines lateinamerikanischen Staatenbundes, der eine soziale Verpflichtung des Handels, Zusammenarbeit in den Bereichen Gesundheit und Bildung, den Aufbau eines solidarischen Bank- und Finanzsystems, industrielle Kooperationen sowie Projekte im Kommunikations- und Medienbereich zum Ziel hat. Der Gründung der ALBA folgte im Februar 2010 – ebenfalls auf ein Konzept Fidel Castros zurückgehend – die Konstituierung der »Lateinamerikanischen und Karibischen Staatengemeinschaft« (CELAC). Diese Organisation – eine Alternative zur 1948 von den USA initiierten und dominierten OAS – besteht aus allen 33 Mitgliedsländern Lateinamerikas und der Karibik. Erstmals blieben die nicht dazugehörenden Staaten USA und Kanada außen vor. Ein gewaltiger Schritt für den Integrationsprozess Lateinamerikas und ein weiterer Erfolg des Comandante en Jefe.
Waffen gegen den Tod
In seinen letzten Lebensjahren warnte Fidel Castro zunehmend vor einer globalen Katastrophe: »Ich glaube, dass die Menschheit heutzutage in realer und wirklicher Gefahr des Aussterbens schwebt«, sagte er im November 2005 vor Studenten der Universität von Havanna. Er wiederholte seine Warnung auch in den Folgejahren, wie etwa auf dem VI. Parteitag der Kommunistischen Partei Kubas im April 2016, und begründete sie mit der »zerstörerischen Macht der modernen Waffen«, den begrenzten Ressourcen von Trinkwasser und der zunehmenden Ungleichheit in der Welt. Kuba, so hatte Fidel bereits 2005 erklärt, habe sich nie mit der Produktion von Atomwaffen beschäftigt. Dies wohl auch, weil man nach der sogenannten Kuba-Krise 1962 zu der Erkenntnis gelangt war, dass das Land derartige Waffen nicht brauche. »Wir widmen unsere Ressourcen«, so sagte Fidel weiter, der Entwicklung von »Waffen, um den Tod zu bekämpfen, um AIDS zu bekämpfen, um Krankheiten zu bekämpfen, um Krebs zu bekämpfen«. Trotz anhaltender Blockade durch die USA und aller eigenen Schwierigkeiten engagiert sich die sozialistische Insel nach dem von Fidel Castro formulierten Motto »Wir geben nicht nur das, was wir übrig haben, sondern wir teilen, was wir haben. Das ist der Humanismus, der die kubanische Gesellschaft prägt.«
Viele Projekte wurden von Fidel Castro selbst initiiert. So behandeln zum Beispiel Zehntausende kubanische Mediziner Menschen in mehr als sechzig Ländern und den ärmsten Regionen der Welt. Durch das kubanische Hilfsprogramm »Misión Milagro« wurden Millionen vor dem Erblinden bewahrt, Zigtausende Kranke nach Kuba geflogen und dort kostenlos behandelt. Havanna fördert die Ausbildung ausländischer Ärzte und Spezialisten im Gesundheitswesen. Junge Menschen aus armen Ländern und Staaten, in denen ein Medizinstudium vor allem den Angehörigen der Oberschicht vorbehalten ist, erhalten in der am 15. November 1999 auf Initiative Fidel Castros gegründeten Lateinamerikanischen Hochschule für Medizin (ELAM) Studienplätze und Stipendien.
Nach Ausbruch der Ebola-Epidemie in Westafrika starrte die wohlhabende »westliche Staatengemeinschaft« noch wie das Kaninchen auf die Schlange, als Havanna bereits Hunderte freiwillige Helfer in die Region geschickt hatte. Auch die Geißel des Analphabetismus wurde dank Kubas Hilfe erfolgreich bekämpft. Mit dem Programm »Yo sí puedo« (Ja, ich kann es) lernten Millionen Menschen in aller Welt Lesen und Schreiben. »Wir besitzen eine andere Art von Atomwaffe«, hatte Fidel den Kubanern stets in Erinnerung gerufen und dabei auf »die Kraft der Solidarität und der Ideen« verwiesen. Vor den Studenten in Havanna forderte er im Jahr 2005 – nach seiner Warnung vor den globalen Gefahren – eine »Ideenschlacht auf Weltebene«. Und er prophezeite selbstbewusst: »Die Ideen werden siegen!«
Den Prinzipien treu
Als Ausdruck dieser Überzeugung wandte Fidel Castro sich, obwohl er die von ihm immer geforderte Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen zwischen Havanna und Washington ausdrücklich begrüßte, Anfang des Jahres entschieden gegen jeden Versuch, die kubanische Jugend von den Zielen der Revolution abzubringen. US-Präsident Barack Obama hatte im März während seiner Rede im Großen Theater von Havanna mit – wie Fidel es nannte – »honigsüßen Worten« die Kubaner unter anderem dazu aufgefordert, ihre Vergangenheit zu vergessen. Bei diesen Worten, so der Comandante, lief »jeder von uns Gefahr, einen Herzinfarkt zu bekommen«. Er wolle dem US-Präsidenten einen »bescheidenen Vorschlag« unterbreiten, schrieb Fidel und empfahl Obama, »dass er reflektiert und nicht versucht, Theorien über die kubanische Politik zu entwickeln«.
Einen Monat später hielt Fidel Castro auf dem VII. Kongress der Kommunistischen Partei Kubas seine letzte Rede, die im kubanischen Fernsehen übertragen wurde. »Vielleicht ist es das letzte Mal, das ich in diesem Saal spreche«, erklärte er vor rund 1.000 bewegten Delegierten. Den Menschen im ganzen Land und Kubas Freunden in aller Welt stockte der Atem. Fidel Castro sprach ruhig, ernst und ohne Wehmut. »Bald wird es mir ergehen wie allen anderen. Alle kommen wir an die Reihe, aber die Ideen der kubanischen Kommunisten bleiben«, sagte er. Trotz dieser Worte sprach aus Fidels Rede der Optimismus des lebenslangen Kämpfers, der von der Kraft der Ideen überzeugt ist, die sich entfaltet, wenn diese zur kollektiven Gegenwehr führen.
Fidel Castro hat mit seinem Leben ein Beispiel dafür gegeben, dass es den Menschen möglich ist, ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen und die Welt nach eigenen Vorstellungen zu verändern und zu gestalten. Er hat sich dessen nie gerühmt. »Wenn es ein Verdienst geben kann«, sagte er im Gespräch mit Ramonet, auf sein mögliches Ende hinweisend, »dann liegt es in der Tatsache, beständig gewesen zu sein in der Treue zu den Ideen und Prinzipien.« Den Comandante en Jefe zu ehren heißt, seinen Kampf für eine andere, eine bessere Welt noch entschiedener und unermüdlicher weiterzuführen. Doch der Respekt vor Fidels Größe gebietet es auch, für einen kurzen Moment innezuhalten, sich vor seinem Beispiel zu verneigen und gemeinsam mit dem Volk Kubas zu versprechen: »¡Hasta Siempre, Comandante!«
Veröffentlichung |
Volker Hermsdorf
Junge Welt, 28.11.2016