Würdigung Fidel Castros als »Stimme des Kampfes und der Hoffnung« des Kontinents.
Havanna. International wurde der am Freitag verstorbene Revolutionsführer Fidel Castro in Beileidsbekundungen an das kubanische Volk und die Führung in Havanna am Wochenende als »Figur von historischer Bedeutung« und Symbol einer ganzen Ära gewürdigt. Vor Botschaften Kubas in Mittel- und Südamerika versammelten sich zahlreiche Menschen, um seiner zu gedenken.
Ecuadors Staatschef Rafael Correa twitterte: »Er war einer der Größten. Lang lebe Kuba! Lang lebe Lateinamerika.« Der salvadorianische Präsident und ehemalige Guerilla-Kommandeur Salvador Sánchez Cerén schrieb: »Fidel wird für immer im Herzen der solidarischen Völker leben, die wir für Gerechtigkeit, Würde und Brüderlichkeit kämpfen.«
Venezuelas sozialistischer Präsident Nicolás Maduro erklärte, »Fidel hat sich auf den Weg in die Unsterblichkeit jener gemacht, die ihr ganzen Leben kämpfen. Immer bis zum Sieg.« er forderte, die Revolutionäre in der ganzen Welt müssten »sein Erbe bewahren und die von ihm hinterlassene Flagge der Unabhängigkeit und des Sozialismus weitertragen«.
Einen »Giganten der Geschichte« nannte den Verstorbenen Boliviens Staatschef Evo Morales. Die kolumbianische Regierung und die linke Guerillaorganisation FARC äußerten ihren Dankl für die Unterstützung des Friedensprozesses in dem südamerikanischen Land. »Am Ende seiner Tage hat Fidel Castro eingesehen, dass der bewaffnete Kampf nicht der richtige Weg ist«, schrieb Präsident Juan Manuel Santos am Samstag auf Twitter. »Damit hat er dazu beigetragen, den Konflikt in Kolumbien zu beenden.« FARC-Kommandeur Rodrigo »Timochenko« Londoño schrieb: »Einer der großen Männer Amerikas und der Welt ist von uns gegangen. Ewiger Ruhm seinem Andenken. Es lebe Fidel.« FARC-Chefunterhändler Iván Márquez schrieb: »Danke an Fidel für seine unermessliche Liebe zu Kolumbien. Der Friedensvertrag von Havanna soll unsere letzte Hommage an ihn sein.«
Mexikos Präsident Enrique Peña Nieto nannte Castro via Twitter einen »Freund Mexikos«. Brasiliens Ex-Präsident Luiz Inácio Lula da Silva würdigte den Verstorbenen als »den Größten aller Lateinamerikaner«. Für die Völker »unseres Kontinents und die Arbeiter der ärmeren Länder, insbesondere für Männer und Frauen meiner Generation, war Fidel stets eine Stimme des Kampfes und der Hoffnung«, schrieb der Gründer der brasilianischen Arbeiterpartei am Samstag auf Facebook. Castros Tod sei für ihn wie der Verlust eines »älteren Bruders«, eines »unentbehrlichen Genossen«.
Argentiniens Fußballidol Diego Maradona trauerte: »Er war der Größte, weil er alles wusste, er hat Dinge vorhergesehen und dem Volk gegeben, was das Volk verdiente«, sagte der Weltmeister von 1986, der vier Jahre in Kuba lebte und dort eine enge Freundschaft mit Castro knüpfte.
Agenturen/nd
Neues Deutschland, 28.11.2016