Warum bin ich Sozialist geworden, noch klarer, warum habe ich mich in einen Kommunisten verwandelt? Dieses Wort steht für ein Konzept, das in der Geschichte am meisten verfälscht und verleumdet wurde, und zwar von Seiten derer, die das Privileg hatten, die Armen auszubeuten, welche ausgeplündert sind, seit sie aller materiellen Güter beraubt wurden, die durch die Arbeit, das Talent und die menschliche Energie hervorgebracht werden. Seit wann lebt der Mensch in diesem Dilemma im Laufe der unendlich langen Zeit! Ich weiß, daß ihr diese Erklärung nicht benötigt, aber vielleicht einige der Zuhörer.
Ich spreche nur, damit man versteht, daß ich weder unwissend, extremistisch oder blind bin, noch mir meine Ideologie allein angeeignet habe, indem ich ökonomie studierte. Ich hatte keinen Lehrer, als ich Jura und Politikwissenschaften studierte, in denen diese ein großes Gewicht hat. Natürlich war ich damals ungefähr 20 Jahre und begeisterter Sportler und Bergsteiger. Ohne Lehrer, der mir beim Studium des Marxismus-Leninismus geholfen hätte. Ich war nichts weiter als ein Theoretiker, und natürlich hatte ich damals volles Vertrauen in die Sowjetunion und in das Werk Lenins, das nach 70 Jahren Revolution geschändet wurde. Welch historische Lektion!
Man kann sagen, daß nicht weitere 70 Jahre vergehen sollten, bis ein anderes Ereignis, wie die russische Revolution geschieht, bis die Menschheit ein weiteres Beispiel einer grandiosen sozialen Revolution erlebt, die ein gewaltiger Schritt im Kampf gegen den Kolonialismus und seinen untrennbaren Begleiter, den Imperialismus, bedeutete.
Vielleicht geht jedoch heute die größte Gefahr für die Erde von der zerstörerischen Macht der modernen Waffen aus, die den Frieden auf dem Planeten untergraben und das menschliche Leben auf der Erde unmöglich machen könnten.
Vielleicht ist es das letzte Mal, daß ich in diesem Saal spreche. Ich habe für alle Kandidaten gestimmt, die vom Parteitag zur Wahl aufgestellt wurden, ich bedanke mich für die Einladung und die Ehre, daß ihr mir zugehört habt. Ich beglückwünsche alle, an erster Stelle den Compañero Raúl Castro für seine großartigen Anstrengungen.
Nehmen wir den Marsch auf, und verbessern wir, was wir verbessern müssen, mit größter Loyalität und mit vereinten Kräften, wie Martí, Maceo und Gómez, im unaufhaltsamen Schritt.
Havanna 19. April 2016
Rotfuchs, 02.07.2016