Auf Kuba geschah etwas Historisches. Wir erlebten Momente, die einen Richtungswechsel bedeuten könnten. Hoffentlich tun sie das. Wir müssen in Ruhe analysieren, was da passierte.
Obama forderte, "den alten Streit zwischen seinem Land und Lateinamerika zurückzulassen" und statt dessen "dynamischere Beziehungen zwischen den Jugendlichen des gesamten Kontinents aufzubauen". Die Welt aber fordert von ihm, dass die Vereinigten Staaten "ihre alten Gewohnheiten zurück lassen".
Der Planet will keine Kriege mehr. Er will Wasser und Speise, Unterkunft für diejenigen, die das Tauwetter und den Schatten vorausahnen werden, für diejenigen, die wegen Hautkrebs um ihr Leben bangen, wie niemals zuvor in ihrem Leben.
Die Erde braucht Anführer, die gegen die Armut kämpfen und die schnell die Protokolle eliminieren, welche die "sozialökonomischen Klassen" zwingen, den jetzigen Zustand zu erhalten. Die Welt braucht dringend Personen, die den politischen Maßnahmen der Einbeziehung den Vorrang geben und die kulturellen und rassistischen Barrieren niederreißen.
Die Vereinigten Staaten müssen ihre "alten Gewohnheiten" zurücklassen und nicht die Regierungen einschüchtern, die fortgesetzt mit den Mächten diskutieren müssen, die den Planeten düster gemacht haben. Die Welt benötigt Aufrichtigkeit, Anständigkeit, sauberes Verhalten und Mitgefühl.
Der Besuch Obamas auf der Insel brachte Baseball und Freude. Er verlangte aber auch einen aufrichtigen Obama, der unter den Seinen die Achtung vor Lateinamerika durchsetzt und der dies als Beispiel in die übrige Welt trägt. Während der Debatten der Präsidentschaftskandidaten in den Vereinigten Staaten bot nur der demokratische Senator Bernie Sanders einen Hoffnungsschimmer für die Welt, als er verkündete, dass er bei seinen Besuchen 1988 in der Sowjetunion, 1985 in Nicaragua und 1989 auf Kuba feststellte, dass die Revolutionen leben und dass sie das Recht haben, da zu sein.
Selbstverständlich bewirkt das nicht, dass Lateinamerika "aus dem Häuschen ist", um Sanders total gegen Kandidaten wie Donald Trump zu unterstützen, der das Gefühl vieler US-Amerikaner wegen seines Kurses der Konfrontation und der Diskriminierung verletzt.
Wir erwarten auch einen aufrichtigen Sanders. Alle Kandidaten sollten so sein. Denn alle Welt wünscht sich den Anführer einer derart mächtigen Nation, der an mehr Speise und Trank für alle anstatt an immer gefährlichere Waffen denkt.
Wenn Obama fordert, den Streit "zurückzulassen", dann muss er alle kubanischen politischen Gefangenen freilassen, Guantánamo schließen, den Sport auf Kuba und in ganz Lateinamerika fördern, transparenten Organisationen Hilfe spenden, damit sie ihren Ländern helfen, seine Truppen aus den besetzten Gebieten auf allen Kontinenten zurückziehen, die Ungleichheit im eigenen Land bremsen und einen Präsidentschaftskandidaten unterstützen, der versteht, dass die Welt nicht mehr mit Erdöl vorankommt, sondern mit Überleben und Solidarität.
Die Debatten werden erst dann für ihn wohlgefällig sein, wenn seine Kollegen ihn beglückwünschen und ihn in ihren Ländern willkommen heißen, wenn Frieden ist auf der Welt, wenn seine Besuche weder zusammenfallen mit terroristischen Attacken wie in Europa, noch nachträglichen Konterattacken gegen die arabischen Nationen.
Obama tat einen guten Schritt und wir erwarten, dass er aufrichtig war, für das Wohl aller.
Erick Ruiz José ist Journalist für Politik, Wirtschaft und Investitionen bei TN8, Twitter: @Erick_Nicaragua
Erick Ruiz José auf El 19 Digital
Informe Nicaragua April 2016
Nueva Nicaragua