Mehr als 1000 Migranten gelangen nach Costa Rica.
Mehr als tausend Migranten haben am Mittwoch (Ortszeit) auf dem Weg in die USA in Panama die Grenze zu Costa Rica durchbrochen. Die hauptsächlich aus Kuba stammenden Flüchtlinge hätten die Grenzanlagen »mit Gewalt« passiert, hieß es in einer Erklärung der costa-ricanischen Präsidentschaft. Nach Zusammenstößen mit den dortigen Sicherheitskräften seien bis auf 120 Menschen alle wieder freiwillig nach Panama zurückgekehrt, teilten die Behörden mit.
Mittlerweile sei die Situation an der Grenze »unter Kontrolle und friedlich«, sagte der Sprecher. Die Sicherheitsmaßnahmen sollten aber verstärkt werden. 150 zusätzliche Polizisten seien dort stationiert worden.
In den vergangenen Monaten hatte sich eine starke Wanderbewegung von Kubanern entwickelt, die von Süd- und Mittelamerika aus in die USA zu gelangen versuchen. Die Landroute erscheint ihnen aussichtsreicher für eine Einreise in die USA als die Überquerung der Florida-Straße, wo sie von der US-Küstenwache zurückgewiesen werden können.
Fast 8000 Kubaner waren bereits in Costa Rica gestrandet, nachdem Nicaragua ihnen im November die Durchreise Richtung Norden verweigert hatte. Im Dezember erklärte sich die Regierung in San José bereit, sie per Flugzeug nach El Salvador zu bringen. Von dort aus sollten sie dann weiter mit dem Bus über Guatemala und Mexiko in die USA reisen.
Die Kubaner befürchten, dass angesichts der historischen Annäherung zwischen Havanna und Washington die Zeit zu Ende gehen könnte, in denen ihnen in den USA einfach Asyl gewährt wird. AFP/nd
Oscar Nunez, San José
Neues Deutschland, 15.04.2016