Der Präsident von Ecuador, Rafael Correa, betonte in seiner Eröffnungsrede auf dem 4. Gipfel der Celac in Quito die Notwendigkeit der Entwicklung und Stärkung der Rolle der Gemeinschaft der Lateinamerikanischen und Karibischen Staaten als Regionalblock.
"Wir glauben, dass die Celac mittelfristig die Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) ersetzen muss, die nie richtig funktioniert hat, jetzt aber unzeitgemäßer denn je ist", sagte der Regierungschef.
Nachdem er daran erinnerte, dass der Führer der kubanischen Revolution, Fidel Castro, die OAS als "Kolonialministerium" bezeichnete, wies Correa darauf hin, dass "wir eine lateinamerikanische und karibische Institution brauchen, die in der Lage ist, die souveränen Interessen ihrer Mitglieder zu verteidigen".
Nach der Übernahme der pro-tempore-Präsidentschaft der Celac sagte Danilo Medina, Präsident der Dominikanischen Republik, dass die Welt und unsere Region vor Herausforderungen und Schwierigkeiten stehen. In diesem Szenario müsse sich die Celac als groß, stark, kreativ empfinden, um darauf zu reagieren. "Wir stehen vor der Herausforderung, dass dieses Forum zu einem Raum für die Entwicklung großer Ideen und Strategien werde", unterstrich er.
"Das Engagement der Dominikanischen Republik und der Celac trägt das Antlitz des Volkes. Zum Wohlergehen der Menschen heben wir den Blick über die Konflikte und Interessen hinweg", sagte er.
Während der Debatten des 4. Gipfeltreffens behandelten die Vertreter der verschiedenen Länder zentrale Fragen wie die regionale Integration, den Kampf gegen den Klimawandel, das Erstarken der Wirtschaft sowie das Vorhaben, bessere Ergebnisse in den Bereichen Bildung, Gesundheit und Sicherheit zu erreichen.
Der venezolanische Präsident Nicolás Maduro sagte in seiner Rede: "Wir sind ein einziges Volk, das zu einer Armee geworden ist. Wir sind hier geboren worden, nach Kämpfen gegen Modelle, die verhängt werden sollten, um unsere Region auszuplündern".
"Die Gemeinschaft der Lateinamerikanischen und Karibischen Staaten durchlebt Tage ihrer Konsolidierung. Wir waren haben eine Doktrin der Integration begründet, waren in der Lage, von verschiedenen Gesichtspunkten aus eine soziale Gerechtigkeit zu schaffen", sagte er.
Sich auf die anderen Länder der Region beziehend, bat Maduro die Regierung der USA, endlich die Wirtschafts-, Finanz- und Handelsblockade gegen Kuba aufzuheben und ratifizierte den vollen Willen seines Landes, auch weiterhin für den Frieden in Kolumbien zu wirken.
Im selben Sinne beglückwünschte der bolivianische Präsident Evo Morales den kolumbianischen Präsidenten Juan Manuel Santos zu den Bemühungen, die dieser in der Suche nach Frieden unternommen habe, der "unser höchstes Gut" sei.
Der indigene Führer erinnerte daran, wie die Celac geschaffen wurde, und sagte, dass dieser Mechanismus der politischen Absprache die Befreiung Lateinamerikas und der Karibik darstelle.
Zu den Zielen dieses 4. Gipfeltreffens sagte Mauro Vieira, Minister für Auswärtige Angelegenheiten Brasiliens, dass unsere Länder zu diesem Treffen mit der Verpflichtung gekommen seien, die großen Herausforderungen, vor denen unsere Region steht, zu bezwingen. Zur Situation in der brasilianischen Nation stellte er fest, dass im Jahr 2016 begonnen werde, die aktuelle Situation zu ändern und sich die Ungleichheit verringern werde.
Ebenso bezog sich der Außenminister auf die Fortschritte in den diplomatischen Beziehungen zwischen Kuba und den Vereinigten Staaten und forderte ein Ende der Blockade gegen Kuba.
Der mexikanische Präsident Enrique Peña Nieto brachte erneut das Interesse und die Entschlossenheit seines Landes zur Stärkung der Celac zum Ausdruck und betonte, dass "eine der wichtigsten Stärken Lateinamerikas und der Karibik seine Vielfältigkeit" sei.
Als Vertreterin Chiles betonte dessen Präsidentin Michelle Bachelet, dass dieses Forum es in vier Jahren geschafft habe, die Einheit und die politische, wirtschaftliche und soziale Integration der Region zu vertiefen. "Es geht darum, von einem Standpunkt der Übereinstimmung innerhalb der Vielfältigkeit aus in einer Integration voranzuschreiten", stellte sie fest.
"Unsere Gesellschaften brauchen mehr Entwicklung, Vertrauen und Zusammenhalt", unterstrich sie. In seiner Ansprache auf dem 4. Gipfel dankte der Präsident von Kolumbien, Juan Manuel Santos, für die Unterstützung, die der Block seinem Land in dessen Prozess der Suche nach Frieden erwiesen habe. Er betonte, dass das dringendste Thema die Armut in der Region sei, weshalb die sozialen Programme trotz der globalen Wirtschaftskrise nicht beschnitten werden dürften.
Ein weiteres Thema, das auf der Sitzung angesprochen wurde, war innerhalb der Rede des Regierungschefs von Costa Rica, Luis Guillermo Solis, die Gleichstellung der Geschlechter.
Aus der Karibik erhoben sich mehrere Stimmen, im die Situation der Region zu behandeln. Der Premierminister von St. Vincent und den Grenadinen, Ralph Gonsalves, bestand darauf, dass die Celac bedeute, von einer Einheit zweier Zivilisationen Lateinamerikas zu sprechen: der des Kontinents und der der Inseln.
Die Idee der Wichtigkeit des Regionalblocks wieder aufnehmend, ging der Präsident von Guyana, David Granger, auf die Schlüsselrolle der Celac bei der Erhaltung des Friedens und der Verständigung ein.
Der Klimawandel war ein weiteres der am häufigsten aufgegriffenen Themen während des Treffens. Maxine McClean, Ministerin für Auswärtige Angelegenheiten von Barbados, unterstrich die Chance, die die Celac bietet, um die verschiedenen Herausforderungen wie Klimawandel und globale Erwärmung anzugehen, die eine Bedrohung für die Inselstaaten darstellen.
Zum Abschluss des Events wurden zwanzig Sondererklärungen verabschiedet, die von den Ländern der Celac auf dem 4. Gipfel vorgestellt worden waren. Darunter sind die Erklärungen in Bezug auf die Rückgabe des Territoriums, das die Marinebasis der USA in Guantanamo einnimmt, an Kuba; über die Notwendikeit der Beendigung der Blockade gegen Kuba und über den Schutz der Migranten Lateinamerikas und der Karibik.
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Granma Internacional, 15.02.2016