Der kubanische Fotograf Roberto Chile hat Fidel Castro jahrzehntelang begleitet
Contra la guerra – Wider den Krieg |
Mit wenigen Worten lässt sich der frühere kubanische Präsident Fidel Castro kaum charakterisieren. Guerillero, Rebell, Revolutionär, Freiheitskämpfer, Politiker, Staatsmann, Internationalist und Humanist – er war und ist all das und vieles mehr. Deshalb kann auch die längste Aufzählung seine Bedeutung und all die Facetten seiner Persönlichkeit nicht erfassen. Wer und was ist Fidel? Sein Bruder Raúl Castro, der ihn länger und besser kennt als jeder andere, sagte einfach: »Fidel ist Fidel.« Der Name, zugleich Substantiv und Adjektiv, reicht.
Der Dokumentarfilmer und Fotograf Roberto Chile, der Fidel Castro über 25 Jahre lang mit seiner Kamera auf Reisen im In- und Ausland begleitete, hat mit seinen Mitteln versucht, einen Beitrag zur Beschreibung dieses Mannes zu leisten. Aus unzähligen Bildern hat er etwas mehr als 30 für eine Ausstellung ausgewählt, die ab 14. Januar in der jW-Ladengalerie zu sehen ist. Ihr Titel: »Fidel es Fidel«. In den Momentaufnahmen ist der Revolutionsführer mal umringt von einer Menschenmenge, mal im Gespräch oder in Gedanken versunken, niemals aber allein. Fidel ist präsent, auch wenn nur seine Hände oder die olivgrüne Mütze mit dem goldfarbenen Stern zu sehen sind. Dem Fotografen ist es gelungen, einen Eindruck von der Persönlichkeit eines Mannes zu vermitteln, der sich wie kein anderer seit seiner Jugend für die »Verdammten dieser Erde« einsetzt und die Geschichte unseres Planeten positiv beeinflusst hat.
Aus der Serie »Mirando a Fidel« (Fidel betrachtend) |
Aus der Serie »Mirando a Fidel« |
Hacia el porvenir – Der kommenden Zeit entgegen |
Aus der Serie »Mirando a Fidel« |
La estrella de Fidel – Der Stern von Fidel |
Tríptico – Triptychon |
Der Comandante en Jefe |
Tríptico – Triptychon |
Eterno Baraguá – Ewiges Baraguá |
En favor de la paz – Für den Frieden! |
Ein 52seitiger Bildband zur Ausstellung wird – exklusiv in deutscher Sprache – an diesem Samstag auf der Rosa-Luxemburg-Konferenz vorgestellt. Das Buch, dem auch eine DVD mit Aufnahmen des Künstlers zu Stationen aus dem Leben Fidels beiliegt, ist ein Zeitdokument und Teil des Porträts eines Mannes, dessen Wirken und Einfluss seine Zeit überdauern werden. Roberto Chiles Fotos wirken wie die Visualisierung der bekannten Zeilen Bertolt Brechts: »Die Schwachen kämpfen nicht. Die Stärkeren kämpfen vielleicht eine Stunde lang. Die noch stärker sind, kämpfen viele Jahre. Aber die Stärksten kämpfen ihr Leben lang. Diese sind unentbehrlich.«
Veröffentlichung |
Volker Hermsdorf
Junge Welt, 09.01.2016