Kuba im Herzen
Mit Spaß bei der Sache: Die Fiesta de Solidaridad in der Parkaue in Berlin-Lichtenberg.
Gemeinsame Ideale: Bereits zum 24. Mal |
Rot, gelb, blau – wieder nichts. Doch auch, wer bei der Tombola nur Nieten zog, war – wenigstens moralischer – Gewinner. Der Einsatz dient konkreter Solidarität mit dem sozialistischen Kuba, wie sie die Arbeitsgemeinschaft Cuba Sí der Partei Die Linke seit mittlerweile 24 Jahren übt. Politisch und materiell: Ihre Landwirtschaftsprojekte im Rahmen der Kampagne »Milch für Kubas Kinder« tragen zur Verbesserung der Arbeits- und Lebensbedingungen an vielen Orten Kubas bei. Hilfe wird auch für Partner im Gesundheitsweisen, in Bildung und Kultur geleistet. Das muss gefeiert werden. Am vergangenen Sonnabend taten dies Tausende in der Lichtenberger Parkaue im Osten Berlins, so wie jedes Jahr um den 26. Juli herum.
Das Datum, das mit dem versuchten Sturm auf die Moncada-Kaserne in Santiago de Cuba 1953 unter Führung von Fidel Castro den Beginn der Kubanischen Revolution markiert. Auf der baumumstandenen Rasenfläche des Stadtparks hatten etliche internationalistische Projekte und linke Medien, darunter auch junge Welt, ihre Stände aufgestellt. Die Bühne gehörte der Musik und Gesprächen mit geladenen Gästen. Mit dabei der Vorsitzende des Linke-Ältestenrats, Hans Modrow, der Kuba besonders verbunden ist. Debattiert wurde zu den Linksprozessen in Lateinamerika und zu Kubas Wandel und Selbstbehauptung in Zeiten diplomatischer Annäherung an die USA. Über die notwendige gesellschaftskritische Rolle der Musik auch in seinem Land berichtete der junge kubanische Künstler Eduardo Sosa Laurencio. Die kleineren Besucher der Fete machten sich inzwischen selbständig und hüpften auf dem Kinderfest herum. Die Sonne schien, Wind kam auf, doch der Regen wartete das Ende der Party ab. Je später der Nachmittag, desto lebhafter das Fest. Immer mehr jüngeres Publikum und viele aus der Berliner Latinogemeinde erschienen auf der Tanzfläche. Spätestens bei den Salsaklängen der Cuban All Stars wurde Temperament gezeigt. Diese Fiesta ist vergangen, die Solidarität geht weiter. Und auch im nächsten Jahr heißt es wieder: Nos vemos – wir sehen uns!
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Peter Steiniger
Junge Welt, 01.08.2015