Vertreter Lateinamerikas und der Karibik sprachen sich für ein gemeinsames Ziel aus: Integration
Nachdem sie hinter verschlossenen Türen getagt hatten, versammelten sich die am 2. Gipfeltreffen der CELAC teilnehmenden Staats- und Regierungschefs der lateinamerikanischen und karibischen Länder am 28. Januar, wenige Minuten nach 18:00 Uhr, um auf der Plenartagung ihre Standpunkte darzulegen.
Nachdem sie hinter verschlossenen Türen getagt hatten, versammelten sich die am 2. Gipfeltreffen der CELAC teilnehmenden Staats- und Regierungschefs der lateinamerikanischen und karibischen Länder am 28. Januar, wenige Minuten nach 18:00 Uhr, um auf der Plenartagung ihre Standpunkte darzulegen.
Die Wortmeldung von UN-Generalsekretär Ban Ki-moon war die erste von elf Interventionen an diesem Tag. In seinen Anfangsworten dankte er auf Spanisch den kubanischen Behörden für ihre Gastfreundschaft und bezeichnete die Organisation des Gipfels als ausgezeichnet. Wie es im Folgenden auch andere Persönlichkeiten taten, betonte er die Bedeutung des Kampfes von José Martí für die regionale Integration im 19. Jahrhundert und fügte hinzu, dass die Länder zum Gipfel gekommen sind, um dieses Anliegen in das 21. Jahrhundert einzubringen, "und ich bin gekommen, um ihm Tribut zu sollen, und dem, was Sie errichten".
Ki-moon sagte, er sehe eine entschlossene und vereinte Region, um die Herausforderungen zu meistern, und hob desweiteren das Beispiel der Region im Kampf gegen den Klimawandel hervor. Er äußerte auch, dass die Länder Lateinamerikas seit Jahrzehnten eine wichtige Rolle in der Friedenssicherung entwickelt haben und forderte die Führer der CELAC dazu auf, auch weiterhin gegen die Diskriminierung von Menschen indigener und afrikanischer Abstammung zu kämpfen, sowie gegen die Gewalt gegen Frauen.
Es folgt die Wortmeldung der brasilianischen Präsidentin Dilma Roussef, die betonte, dass dieser Raum der Vereinbarungen das deutlichste Beispiel einer echten Integration für die Völker unseren Amerikas ist, denn "wir haben freien politische und wirtschaftliche Modelle, sind vereint im Kampf gegen Armut, im Streben nach wirtschaftlicher Entwicklung, der Schaffung von Arbeitsplätzen, im Kampf für Frieden, gegen Diskriminierung und Wohlstand für unsere Region".
Sie hob hervor, dass "unsere Völker gelernt haben, ihre Meinungsunterschiede beizulegen", während sie gleichzeitig anerkannte, dass der Region noch viel zu tun bleibt.
Später erinnerte sie daran, dass die Länder der Region einen der wichtigsten Weltmärkte darstellen. "Wir müssen in der Lage sein, einen Investitionsfluss zu schaffen", sagte sie.
Ein großer Teil der Intervention der brasilianischen Präsidentin war auf die Notwendigkeit konzentriert, Armut und extremer Armut ein Ende zu bereiten, während sie auf die Förderung von Technologie und Innovation drängte, die wir Wissensgesellschaft nennen, und darauf, dass in Prozessen und Produkten Mehrwert geschaffen werden muss. Gleichzeitig erkannte sie an, dass "wir große Inhaber von Ressourcen wie Erdgas und Öl sind".
Die Premierministerin von Jamaika, Portia Simpson-Miller, bezeichnete die Rolle der Karibik als wesentlich für den Prozess der regionalen Integration. Sie sagte, dass Kuba als Brücke zwischen Lateinamerika und den Karibischen Ländern gewirkt habe.
Eine der beeindruckendsten Reden war die von Christina Fernández, Präsidentin von Argentinien, die daran erinnerte, dass die Anwesenden zu diesem Zeitpunkt nicht an irgendeinem Ort versammelt waren. "Wir sind in Havanna!", hob sie hervor. Sie bezeichnete die CELAC als einen Gipfelpunkt vieler Vorhaben des Zusammenschlusses in Lateinamerika und der Karibik. Sie wies darauf hin, dass das 21. Jahrhundert von der Herausbildung politischer und wirtschaftlicher Blöcke charakterisiert sein wird und dass sich die Region so schnell wie möglich organisieren solle.
Wie ihre brasilianische Amtskollegin betonte auch sie die Notwendigkeit, dass die Rohstoffe der Länder in der Region zur Wertschöpfung beitragen müssen. Die Grundstoffwirtschaft umzuwandeln, indem Mehrwertschöpfung aus unseren Rohstoffen erreicht wird, um Arbeitsplätze zu schaffen, sei eine Formel, um die Ungleichheit zu bekämpfen, sagte sie.
Vor Abschluss ihrer Rede dankte sie für die Unterstützung, die ihr Land in seiner Forderung erhielt, die Malwinen zurück zu erhalten, ein Territorium, das in britischer Hand ist.
Der Präsident von Mexiko, Enrique Peña Nieto, betonte die Aspekte, die die Länder der CELAC miteinander identifizieren, wie die Geschichte, die Geographie, die Kultur und die gemeinsamen Herausforderungen.
Der Präsident Ecuadors, Rafael Correa, warnte davor, dass auch mitten im 21. Jahrhundert die Äußerungen des Kolonialismus nicht ganz verschwunden sind; die Herrschaft des Kapitals und die privaten Monopole der Kommunikation. Er wiederholte seine Kritik am bestehenden Interamerikanischen Menschenrechtssystem und an der starken Medienkampagne, die mehrere Länder der Region bedroht.
Correa sagte, dass die Integration dazu dienen solle, das Recht zu verkünden, die Armut zu überwinden, indem wir souverän unsere natürlichen Ressourcen nutzen.
Desweiteren ergriffen das Wort in dieser ersten Sitzung Laura Chinchilla, Präsidentin von Costa Rica, die Premierministerin von Trinidad und Tobago, Kamla Persad-Bissessar, Horacio Cartes, Präsident von Paraguay, Otto Pérez Molina, Präsident von Guatemala und Michel Martelli, Präsident von Haiti.
Das Herausheben der Einheit und der regionalen Integration charakterisierte die Ansprachen der Staatschefs am zweiten Tag des Gipfels.
Es gab Übereinstimmung in der Zufriedenheit mit der Gastfreundschaft Kubas und der Schaffung der Voraussetzungen für den Erfolg des Treffens.
Die Sitzung eröffnete der Präsident der Bolivarischen Republik Venezuela, Nicolás Maduro, mit einer Darstellung des historischen Werdegangs der CELAC bis in die Gegenwart. Er schlug vor, eine fortlaufende Arbeitsmethode einzurichten, mit einer Agenda der Beratung, die von dem Land erstellt wird, das die temporäre Leitung übernimmt, um auf bevorstehenden Gipfeln entscheidende Themen vorzubringen, die einer Lösung bedürfen.
"Heute sind wir ein mächtiges Gebiet des Friedens", sagte Maduro, indem er sich auf die Proklamation bezog, die einstimmig von allen am Forum beteiligten Delegationen unterzeichnet und von Präsident Raúl Castro verlesen worden war.
Bewegend waren die Ausführungen von José Mujica, Präsident von Uruguay, der die Arbeit der CELAC als eine lange harte Schlacht bezeichnete, die das Dilemma der Notwendigkeit einer echten Integration lösen sollte. Er kommentierte, wie der Subkontinent zu spät auf die Herausforderungen der gegenwärtigen Zivilisation reagierte und heute gegen Verschwendung, Erschöpfung der natürlichen Ressourcen und die Irrationalität des Verbrauchs ankämpft.
Als klug bezeichnete Raúl Castro die Ansprache des Präsidenten Boliviens, Evo Morales, der in seiner Rede bewies, wie die koloniale Hand der Vereinigten Staaten die wahre Demokratie, Gerechtigkeit und Entwicklung der Völker behindert. "Mit der CELAC haben wir begonnen, und vom Imperium zu befreien, um das leben, die Menschheit zu verteidigen und den Planeten zu retten", führte Morales aus.
Er schlug vor, einen Geldfonds der Solidarität einzurichten, um den Bruderländern angesichts von Unheil und Katastrophen zu helfen, weil die entwickelten Großmächte ihre Hilfe an Bedingungen knüpfen und damit die Volkswirtschaften der Völker abhängig machen.
In diese Sitzung ergriffen desweiteren das Wort, die Staats- und Regierungschefs von Guyana, Donald Ramotar; Barbados, Freundel Stuart; Nicaragua, Daniel Ortega; Kolumbien, Juan Manuel Santos; Santa Lucia, Kenneth Anthony; St. Kitts und Nevis; Denzil Douglas; Suriname, Desire Bouterse; Peru, Ollanta Humala; St. vincent und den Grenadinen, Ralph Gonsalves; Chile, Sebstián Piñera und Michele Bachelet, gewählte Präsidentin, der Dominikanischen Republik, Danilo Medina; die Außenminister von Belize und El Salvador, Wilfred Erlington und Jaime Miranda, sowie der stellvertretende Außenminister von Honduras, Roberto Ochoa.
Der letzte Tag endete mit der Verabschiedung der Erklärung von Havanna, die auf die Verwirklichung der Einheit durch Souveränität, Flexibilität und aktive Beteiligung aller 33 Mitgliedsstaaten ausgerichtet ist, und der Übergabe der Pro-tempore-Präsidentschaft an Costa Rica.
Granma Internacional, Februar 2014